Gabriel Simon Deinzer
Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Teilprojekt M
NameGabriel Deinzer
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Sonderforschungsbereich 1285: "Invektivität. Konstellationen und Dynamiken der Herabsetzung"
Sonderforschungsbereich 1285: "Invektivität. Konstellationen und Dynamiken der Herabsetzung"
Besuchsadresse:
Falkenbrunnen, Raum 278 Chemnitzer Straße 48b
01187 Dresden
Vita
Gabriel Deinzer studierte Romanistik (Französisch/Italienisch) an der Technischen Universität Dresden und an der Université de Haute-Alsace Mulhouse. Des Weiteren absolvierte er einmonatige Sprachschulaufenthalte in Matelica und Salerno sowie ein sechswöchiges Praktikum bei Fiorini International in Senigallia. Im März 2018 schloss er sein Masterstudium mit einer Arbeit zum Thema „Binnenmigration in Italien zwischen 1955 und 1975: Repräsentationen in der italienischen Literatur“ erfolgreich ab. Seit April ist er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im TP M „Invektivität in literarischen und filmischen Darstellungen von Migration im Italien des 20./21. Jahrhunderts“ des SFB 1285 beschäftigt.
Arbeitsbereich
Der Arbeitsbereich B untersucht italienische Spielfilme, die Einwanderung nach Italien zum Inhalt haben. Im Rahmen der Dissertation Erzählte Invektivität/ invektive Erzählungen: (Meta-)invektive Kodierungen filmischer Immigrationsnarrationen aus Italien seit den 2000 Jahren (Arbeitstitel) wird dabei auf Ansätze aus dem Bereich der kulturwissenschaftlichen Narratologie zurückgegriffen (u.a. von Wolfgang Müller-Funk und Albrecht Koschorke). Vor diesem Hintergrund interessiert sich die Arbeit dafür, welche narrativen sowie inszenatorischen Formen und Muster in den Filmen wiederholt zum Einsatz kommen und welche Deutungen des Italien betreffenden Immigrationsgeschehens daraus resultieren. Damit verbunden ist die Frage, inwiefern die im Fokus stehenden Filmnarrationen Erzähl- und Inszenierungsmuster aus bestimmten Genres adaptieren (z.B. aus dem Krimi/Thriller oder dem Roadmovie). An dieses kulturwissenschaftliche narratologische Interesse schließen sich sodann die invektivitätszentrierten Fragestellungen der Arbeit an. Zum einen wird danach gefragt, wie durch die Art, in der die Filme die jeweiligen Einwanderungsphänomene erzählen und inszenieren, bestimmte Erscheinungsformen von Invektivität kritisch vorgeführt, also metainvektiv kodiert werden. Zum anderen wird eruiert, inwieweit die interessierenden filmischen Immigrationserzählungen aufgrund ihrer narrativen sowie inszenatorischen Gestaltung invektive Qualität entfalten, indem sie beispielsweise das abwertende Stereotyp von dem:r kriminellen Migrant:in (partiell) reproduzieren, und folglich invektiv kodiert sind.
Publikationen
"Die narrative Modellierung medieninduzierter Invektivität in Mohsen Mellitis Io, l′altro (2007)", in: Schrader, Sabine/Tiller, Elisabeth (Hg.): 'Agency' und Invektivität in zeitgenössischen italienischen Migrationserzählungen: Kino und Literatur (=PhiN-Beiheft 20/2020), S. 134–153. http://web.fu-berlin.de/phin/beiheft20/b20t07.pdf
Vorträge (Auswahl)
Il migrante come sospettato per eccellenza: la narrazione d'una costellazione d'invettività ne 'La giusta distanza' (2007) di Carlo Mazzacurati, 18. Oktober 2019/ TU Dresden: Raccontare la denigrazione. Invettività e migrazione nella letteratura e nel cinema.
Die Repräsentation der italienischen Binnenmigration in Il treno del sole (1962) von Renée Reggiani, 19. März 2019/ Universität Innsbruck: Forum Junge Romanistik 2019.
Von der Alltäglichkeit des Invektiven: Die Darstellung ethnisierender Adressierung in Maurizio Zaccaros L‘articolo 2 (1994), 08. November 2018/ Universität Innsbruck: Verfahren der Herabsetzung und Strategien der Ermächtigung in den italienischen und italophonen Migrationsliteraturen und -filmen.
Invektive Fragestellungen/Invektive Szenarien (mit Franziska Teckentrup)
8. Dezember 2017/TU Dresden: Invektive Konstellationen und Dynamiken in italienischen Migrationserzählungen.
Öffentliche Veranstaltungen
Podiumsdiskussion „Wer polemisiert, gewinnt? Eine Diskussion über Phänomene der Schmähung und Herabwürdigung“, 11. April 2019/31. Dresdner Filmfest
Schlaglicht zu italienischen Migrationserzählungen im SFB 1285 Invektivität (mit Franziska Teckentrup), 12.04.2018/ Zentralbibliothek im Kulturpalast Dresden. Beitrag zur Veranstaltung "Beschimpfen, Beleidigen, Beschämen: Der SFB 1285 stellt sich vor".
Veranstaltungsorganisation
Mitgestaltung des Sonderprogramms „Nachbilder – Spuren des Traumas 1: Monitoring Migration – Welt in Bewegung“, 32. Dresdner Filmfest (08.-13. September 2020)
Internationale Tagung "Raccontare la denigrazione. Invettività e migrazione nella letteratura e nel cinema". TU Dresden, 17.-19. Oktober 2019.
Mitgestaltung der Sonderprogramme „Diskurs Europa 1: Das Zeitalter der Wut – Gender Trouble“ sowie „Diskurs Europa 2: Das Zeitalter der Wut – Unheimliche Heimat“, 31. Dresdner Filmfest (09.-14. April 2019).
Workshop “Raccontare le migrazioni. Letteratura ed invettività”. TU Dresden, 28.-29. Juni 2018.
Workshop „Bewegtbildinvektiven. Techniken der Herabsetzung in Film und Fernsehen.“ TU Dresden, 16.-17. Mai 2018. Mit Teilprojekt L.
Workshop „Invektive Konstellationen und Dynamiken in italienischen Migrationserzählungen.“ TU Dresden, 07.-08. Dezember 2017.