Lehrveranstaltungen
Table of contents
Wintersemester 2020/21
- "hetzen, lästern, spotten,....: Theorie und Methode der Analyse invektiver Gattungen" – Seminar von Prof. Dr. Heike Greschke
Das Seminar widmet sich der Vielzahl von mehr oder weniger institutionalisierten kommunikativen Gattungen der Schmähung, Beleidigung, Abwertung, Beschämung, Herabsetzung oder Ausgrenzung. Jede Epoche hat ihre eigenen invektiven Gattungen und ihre eigenen medialen Träger: was gestern noch als Beleidigung galt, kann heute schon zum guten Ton gehören. Was in einer face-to-face-Situation als liebevoller Scherz die Beziehung stärkt, kann als schriftliche Twitter-Nachricht einen Shitstorm auslösen. Das Seminar zielt darauf ab, das Feld der invektiven Gattungen zu sichten, ihre Vielfalt zusammenzutragen und ihre Formen und Funktionen, medialen Bedingungen und Erscheinungen und ihre Grenzen zu Humor bzw. Kritik gattungsanalytisch zu untersuchen.
Wintersemester 2019/20 und Sommersemester 2020
- "Herkunft und Zugehörigkeit. Studien zum Verhältnis sozialer und kultureller Differenzierung (in) der Weltgesellschaft" - Kernseminar und Forschungsprojekt von Prof. Dr. Heike Greschke
Das Kernseminar nimmt das Spannungsverhältnis zwischen Herkunft und Zugehörigkeit unter die Lupe und fragt nach deren Relation zu kultureller und sozialer bzw. gesellschaftlicher Differenzierung. Es dient gleichzeitig der Vorbereitung eigener Studien, die im SoSe 2020 als Forschungsprojekt II realisiert werden können. Im ersten Teil des Seminars werden wir uns die konzeptionellen Grundlagen des Themenfeldes erarbeiten. Dies geschieht mit Blick auf den Begriff der Gesellschaft, der im Zuge von Globalisierungs- und Mediatisierungsprozessen, sowie postkolonialer und anderer modernitätsreflexiver Diskussionen in den letzten Jahrzehnten unter Beschuss geraten ist. Gesellschaft, so das vorläufige Ergebnis dieser Diskussionen, kann nur als Weltgesellschaft verstanden werden, insofern, als dass sich alle Differenzierungen, Kollektivierungen und Grenzziehungen innerhalb eines globalen Systems vollziehen. Wir fragen dann nach der Bedeutung von Herkünften (sozialen, geographischen, kulturellen) und deren intersektionalen Verschränkung für die Herstellung, Dynamisierung, Legitimation von bzw. Kritik an gegenwärtigen Zugehörigkeitsordnungen.
Wintersemester 2018/19
- "Kulturvergleiche und Invektivität" - Seminar von Prof. Dr. Heike Greschke
Kulturvergleiche begegnen uns in vielen Situationen und allerlei Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. Sie sind auf allen Sinnebenen an der Erzeugung sozialer Wirklichkeit beteiligt: Eher implizit als gesellschaftliche Praxis etwa in "interkulturellen" Begegnungen. Als Modus der gesellschaftlichen Selbstbeobachtung finden sich Kulturvergleiche u.a. in der Kunst oder den Massenmedien. Explizit und entsprechend methodisiert ist der Kulturvergleich in der sozial- und kulturwissenschaftlichen Gesellschaftsbeobachtung verortet, allen voran in der Ethnologie, den Sprach- und Literaturwissenschaften, aber auch in der Soziologie.
Dieses Seminar beleuchtet den Zusammenhang zwischen Kulturvergleich und Invektivität auf den genannten Sinnebenen sozialer Wirklichkeit. Nach einer theoretischen Grundlegung und begrifflichen Sensibilisierung haben die Teilnehmenden Gelegenheit die feldspezifischen Ethnomethoden des Kulturvergleichs in Gesellschaft und Wissenschaft auf etwaige invektive Signaturen und Umgangsweisen mit diesen zu analysieren.
Im Seminar erarbeitete studentische Beiträge:
Zur Lehrveranstaltung bei OPAL.
- "Ethnografie und Situationsanalyse" - Masterseminar von Prof. Dr. Heike Greschke
Die Ethnografie ist eine Methodologie zur Beschreibung fremder Ethnien, ihrer (praktischen, diskursiven und symbolischen) Wissensbestände und der von Ihnen interaktiv erzeugten sozialen Wirklichkeiten. Während die Ethnologie die „Fremden“ idealtypisch auf fernen, von der ihr eigenen „Zivilisation“ abgeschiedenen Inseln gesucht hat, umfasst die soziologische Lesart der Ethnografie auch die Erforschung von (Sub)Kulturen in der eigenen pluralisierten Gesellschaft. Im Kontext zunehmender globaler Vernetzung und kulturellem Austausch welche eine Abkehr von der "Inselforschung" erzwingt, wird der Feldbegriff in der Ethnografie problematisch und die sinnvolle Eingrenzung von Untersuchungseinheiten zur Herausforderung. Die Vorschläge zur Lösung variieren zwischen der Forderung der zeitlich und räumlich erweiterten Kontextualisierung der Forschungsgegenstände im Sinne einer globalen Ethnografie auf der einen Seite und ihrer zeit-räumlichen Konzentration im Sinne der fokussierten Ethnografie. Der Fokus auf konkrete Ereignisse oder soziale Situationen, die in ihren Artikulationen zwischen Mikro- und Makrophänomenen untersucht werden sollen, sind dabei verbindendes Merkmal. Nach Erving Goffman bilden soziale Situationen Schnittstellen zwischen Interaktionsordnung und Sozialstruktur und bieten damit einen Zugang zu Sozialität, der sich quer zur Unterscheidung von Mikro- und Makrostrukturen verhält. Die Voraussetzung für den sozialwissenschaftlichen Zugang zu diesen Untersuchungseinheiten ist die Fähigkeit methodisch präzise und mit der notwendigen Balance zwischen einfühlender Perspektivenübernahme und analytischer Distanz zu beobachten. Damit bildet die teilnehmende Beobachtung den methodischen Kern der Ethnografie. Dieses Seminar führt zunächst in die methodologischen Debatten zum Feldbegriff in der Ethnografie ein und bietet die Möglichkeit Methoden der (teilnehmenden und verdeckten) Beobachtung, sowie der Analyse sozialer Situationen praktisch zu erproben. Als begleitendes Angebot zu den Forschungsprojekten "Empirische Armutsforschung", "Rollenbilder bei männlichen Ärzten" und "Spießerverdikt" (Soz MA-FP I) unterstützt das Seminar die Teilnehmenden bei Bedarf bei der Konzeption eines ethnografisch-situationsanalytischen Forschungsdesigns für die Durchführung einer empirischen Studie in Phase II (SoSe 19) des Forschungsprojekts. Die Inhalte und Arbeitsformen im letzten Drittel des Seminars (nach den Weihnachtsferien) werden daher als "open space - Forschungswerkstatt" mit den Teilnehmenden gemeinsam entwickelt.
Zur Lehrveranstaltung bei OPAL.
Sommersemester 2018
- "Interkulturelle Kommunikation II" - Forschungsprojekt von Prof. Dr. Heike Greschke
Das Forschungsprojekt gibt in der ersten Phase eine Einführung in das Themenfeld der 'Interkulturellen Kommunikation' in Forschung und Praxis. Das Einführungsseminar teilt sich in drei thematische Blöcke. Zunächst werden die Teilnehmenden mit Edward T. Hall einen Klassiker der Interkulturalitätsforschung kennenlernen. Im zweiten Teil wird es ausgehend von der Frage 'was sind Kulturen und was ist dazwischen?' um begriffliche Klärungen im Themenfeld gehen. Der dritte Block behandelt ausgewählte empirische Felder der interkulturellen Kommunikation, die im Verlauf des Seminars von den Teilnehmenden vorgeschlagen werden und den Ausgangspunkt für die Entwicklung der Forschungsskizzen bilden, mit denen die Studierenden, die das Forschungsprojekt Phase II belegen wollen, ihre Studienprojekte vorbereiten.
Wintersemester 2017/18
- "Interkulturelle Kommunikation I" - Forschungsprojekt von Prof. Dr. Heike Greschke
Das Forschungsprojekt gibt in der ersten Phase eine Einführung in das Themenfeld der 'Interkulturellen Kommunikation' in Forschung und Praxis. Das Einführungsseminar teilt sich in drei thematische Blöcke. Zunächst werden die Teilnehmenden mit Edward T. Hall einen Klassiker der Interkulturalitätsforschung kennenlernen. Im zweiten Teil wird es ausgehend von der Frage 'was sind Kulturen und was ist dazwischen?' um begriffliche Klärungen im Themenfeld gehen. Der dritte Block behandelt ausgewählte empirische Felder der interkulturellen Kommunikation, die im Verlauf des Seminars von den Teilnehmenden vorgeschlagen werden und den Ausgangspunkt für die Entwicklung der Forschungsskizzen bilden, mit denen die Studierenden, die das Forschungsprojekt Phase II belegen wollen, ihre Studienprojekte vorbereiten.