29.04.2024
CERN-Fahrt 2024
Den Hörsaal verlassen und direkt in die Welt der Forschung eintauchen: Ende März begaben sich 47 Physik-Studierende der TUD auf eine Exkursion zum CERN, dem Europäischen Zentrum für Teilchenphysik. Zwei Tage lang erkundeten sie verschiedene Experimente, beobachteten Wissenschaftler:innen bei ihrer Arbeit und sammelten authentische Eindrücke aus der Forschung. Diese Exkursion, organisiert vom Institut für Kern- und Teilchenphysik, war ein Höhepunkt für die Bachelor-Studierenden, die im 5. Semester die entsprechende Vorlesung besuchen, und interessierte fachfremde Studierende.
Das CERN ist das größte Forschungszentrum für Teilchenphysik weltweit und beherbergt den leistungsstärksten Teilchenbeschleuniger, den Large Hadron Collider (LHC). In dem 27 Kilometer langen unterirdischen Ring beschleunigen Protonen auf fast Lichtgeschwindigkeit und kollidieren miteinander. Diese Kollisionen liefern Erkenntnisse über die kleinsten Bausteine der Materie und ihre Wechselwirkungen.
Die Studierenden aus Dresden erhielten faszinierende Einblicke im Besucherzentrum des ATLAS-Experiments, das direkt an den Kontrollraum des Detektors anschließt. Über zahlreiche Bildschirme konnten sie den Status des Detektors verfolgen und einzelne Kollisionen beobachten. Auch Forscher:innen vom Institut für Kern- und Teilchenphysik (IKTP) sind am Betrieb des ATLAS-Detektors und der Analyse der Daten beteiligt.
Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch des Datenzentrums mit seiner beeindruckenden Rechner-Infrastruktur. Hier werden alle Datenströme gebündelt, und 10.000 Server laufen rund um die Uhr. Die Studierenden hatten außerdem die Möglichkeit, einige Antimaterie-Experimente zu besichtigen sowie die CERN Neutrino Platform zu erkunden. Dort werden riesige Neutrino-Detektoren gebaut und getestet, die nach ihrer Fertigstellung unter anderem die Frage untersuchen sollen, warum es in unserem Universum keine Antimaterie gibt.
Üblicherweise bietet das IKTP die CERN-Fahrt einmal jährlich an. Exkursionsleiter Dr. Frank Siegert vom IKTP betont: „Weil die Experimente der Teilchenphysik zu groß sind, um sie im Hörsaal vorzuführen, geben wir unseren Studierenden die Möglichkeit, die experimentelle Teilchenphysik vor Ort und live zu besichtigen.“
In kleinen Gruppen wurden die Studierenden von Mitarbeiter:innen durch die Einrichtungen begleitet. Die Guides konnten einerseits tiefergehende Fragen beantworten, aber auch einen echten Einblick in Arbeitsstellen am CERN geben und Möglichkeiten zur Vernetzung und Kontakt vorstellen.
Durch die großzügige Förderung vom Studierendenrat, der Gesellschaft von Freunden und Förderern der TUD e.V. und dem Fachschaftsrat Physik konnte der finanzielle Eigenanteil der Studierenden gering gehalten werden.