12.10.2022
Studierende forschen im Feld: GFF fördert Kartierung von Blühflächen
Ackerwildkräuter (Segetalflora) umfassen wildwachsende Pflanzenarten, die sich an die speziellen Lebensbedingungen in Agrarlandschaften angepasst haben. Während einige Arten ertragsmindernd sind und daher als „Problemarten“ bezeichnet werden, erfüllen Ackerwildkräuter auch wichtige Funktionen im Ökosystem: Sie steigern das Blühangebot und das potentielle Vorkommen von Insekten. Sie tragen zur Speicherung von Kohlenstoff und Stickstoff im Boden bei und erhöhen die potentielle Klimaregulierung, die Bodenfruchtbarkeit und die Vielfalt von Bodenorganismen. In Deutschland hat die Homogenisierung und Intensivierung von Agrarlandschaften zu einem Rückgang der Abundanz und Vielfalt blühender Arten geführt. Mehr als ein Drittel der Ackerwildkräuter sind bundesweit gefährdet oder bereits ausgestorben.
Ziel des Projekts
In diesem Projekt wurden im Sommersemester 2022 Ackerwildkräuter auf ausgewählten Brach- und Blühflächen in Nordsachsen kartiert. Um den ökologischen Wert von Brach- und Blühflächen in der Agrarlandschaft zu bewerten, wurde sowohl die Artenvielfalt als auch der ökologische Wert der Artgemeinschaften gemessen. Das übergeordnete Ziel dieses Projekts war es, Maßnahmen zum Schutz von Biodiversität regionsspezifisch und gemeinsam mit Landwirten und regionalen Experten ergebnisorientierter zu gestalten. Brach- und Blühflächen standen im Fokus dieses Projekts, da diese Maßnahmen häufig angewandt werden und von den Landwirten und regionalen Naturschutzexperten anerkannt sind.
Durchführung des Projekts
Insgesamt haben sechs Studierende auf 16 Brach- und Blühflächen in einem Untersuchungsgebiet zwischen Eilenburg und Bad Düben blühende Gefäßpflanzen der Segetalflora kartiert. Die Feldarbeiten erfolgten im Mai und Juni 2022, um die verschiedenen Blütezeiten abzudecken. Zur Bestimmung der Pflanzen wurden Bestimmungsbücher sowie die Bestimmungs-App Flora Incognita benutzt. In jedem Feld wurden die Erhebungen in zwei 25 m² großen Parzellen (5*5 m) durchgeführt, um die repräsentativsten Arten in Bezug auf Biomasse und Abundanz zu erfassen. Zur Auswahl repräsentativer Bereiche innerhalb des Feldes wurde das gesamte Feld einmal begangen.
Ergebnisse des Projekts
Die Arbeit konnte belegen, dass es signifikante Unterschied im Blühangebot von einjährigen und mehrjährigen Brach- und Blühflächen gibt. Der Typ der Naturschutzmaßnahme hatte einen signifikanten Effekt auf den Artenreichtum, die Artdiversität und die Funktionelle Diversität der Plots.