Jun 30, 2022
Preis für diversitätssensible Lehre 2022 vergeben
Zum fünften Mal wurde der jährliche Preis für diversitätssensible Lehre verliehen. Ziel ist es, Lehrpersonen und/oder Lehrkonzepte zu würdigen, die sich mit dem Thema Diversität oder ihren einzelnen Dimensionen im Sinne der Diversity Strategie 2030 der TUD beschäftigen. Im Rahmen der Förderung aus der Exzellenzstrategie wurden bei der Preisverleihung im Senat am 8. Juni insgesamt 10.000 Euro Preisgeld vergeben. Zuvor waren alle Mitglieder der TU Dresden aufgerufen, sich mit Vorschlägen zu beteiligen. Bei der Preisverleihung betonte die Prorektorin Universitätskultur, Frau Prof. Roswitha Böhm die große Bedeutung von Lehrformaten, die Studierende für Diversität und Vielfalt im universitären sowie gesellschaftlichen Alltag sensibilisieren und verwies auf den qualitativen Gewinn für die Lehre durch die Einbindung diversitätssensibler Aspekte. Die ausgezeichneten Lehrkräfte betonten ihrerseits einhellig das große Interesse und Engagement ihrer Studierenden in den Lehrveranstaltungen. Die diesjährigen Auszeichnungen beinhalteten eine Hauptpreis und drei Anerkennungen. Die Auszeichnungen gingen an:
Xiaoping Xie & Runzhu Gu, Wissenschaftsarchitektur für das internationale Seminar: Towards the Digital Urban Era, Prof. Dr. Moritz Ingwersen, Professur Literatur Nordamerikas SK Future Studies und Dr. Alison Sperling (TU Berlin) für die Lehrveranstaltung Global Weirding: Human-Environment Estrangements in Literature, Art and Theory und an Melanie Ludwig und ihr Team, Zentrum für Weiterbildung für TUTORING- Methodisch-didaktische Basisqualifizierung für Fachtutor:innen aller Studiengänge der TU Dresden.
Den Hauptpreis 2022 erhielt Dr. Beatrice Schuchardt, Französische Literatur- und Kulturwissenschaft, für das Proseminar „Ciné- Diversité? - Diversität in Französischen Filmkomödien“. Im Fokus stand die kritische Betrachtung der Darstellung von geschlechtlicher und kultureller Diversität sowie von Disability in zeitgenössischen französischen Komödien ab 2010. Bei der Analyse von in Frankreich ebenso wie international erfolgreichen Produktionen wie "Ziemlich beste Freunde", der "Monsieur Claude"-Reihe oder "Kennen Sie die Béliérs" wurde die wirtschaftliche Komponente der Vermarktung von Diversität durch die Filmindustrie mitreflektiert. Das Seminar sondierte, warum sich die Gattung Komödie besonders zur Darstellung von Diversität eignet und worauf sich ihr Erfolg sowie ihre Beliebtheit gründen. Unterlaufen die Filme Stereotype und Klischees oder affirmieren sie diese? Können und wollen sie zur Diversifizierung von Gesellschaft beitragen - oder dienen ihre 'diversen' Figuren vor allem dem Zweck der Unterhaltung?
Bei der Besprechung der Filmbeispiele wurde auch die Ebene der Produktion, d.h. die vor und hinter der Kamera beteiligten Akteur:innen in den Blick genommen.
Da Frau Dr. Schuchardt nicht in Präsenz bei der Preisverleihung im Senat zugegen sein konnte, wurde die persönliche Ehrung mit dem Lehrpreispokal im Büro der Prorektorin Universitätskultur am 21. Juni nachgeholt. Frau Schuchardt zu ihrer Auszeichnung: "Ich freue mich sehr über den Preis und den Jury-Entscheid, für den ich mich an dieser Stelle herzlich bedanke. Der Preis zeugt von einem wachsenden Bewusstsein um die Bedeutung von Diversität als Gegenstand von Forschung und Lehrpraxis an der TUD. Das Potenzial unserer diversitätssensiblen Studierenden ist das von Multiplikatoren in künftigen Arbeitsumfeldern. So hat mich von einer Studierenden die Rückmeldung erreicht, dass ihr das ausgezeichnete Seminar für Ihre Arbeit mit Schüler:innen des Fachs Französisch neue Perspektiven eröffnet hat."
Nähere Informationen zu den ausgewählten Projekten unter: www.tu-dresden.de/diversity/lehrpreis