Hate speech? Luthers Invektiven gegen die Papstkirche
Vorlesung, 2 SWS
- Termin:
- Montag, 16:40 - 20:00 Uhr ungerade Woche
- Beginn:
- 09.10.2017
- Ort:
- W48/004
Inhalt
Seit der Veröffentlichung seiner 95 Thesen gegen den Ablass im Oktober 1517 befand sich Martin Luther in einer offenen Auseinandersetzung mit der römischen Kirche. Luther strebte die Erneuerung dieser Kirche auf der Grundlage des Evangeliums an, die Kirche aber verlangte von ihm den Widerruf seiner Thesen und drohte ihm den Bann an. In dieser Situation veröffentlichte Luther immer weitere scharfe Angriffe gegen die Kirche, und zwar in deutscher Sprache, so dass jeder sie verstehen konnte. Dabei bediente er sich des neuen Mediums der Flugschrift, um seine invektiven Schriften zu verbreiten. Religiöse Auseinandersetzungen, die vor der Erfindung des Bruchdrucks nur in kleinen, theologisch gebildeten Kreisen und in lateinischer Sprache geführt worden wären, wurden nun vor einer breiten Öffentlichkeit ausgetragen und wobei Luther seine Kritik an den Praktiken der römischen Kirche mit großer Schärfe und zahlreichen herabsetzenden Worten formulierte.
Solche Formen der Rede würde man heute als hate speech charakterisieren. Die Vorlesung geht von daher der Frage nach, welcher Formen der Invektive (herabsetzender Rede) Luther sich bediente, welche Argumente er dafür verwendete, wie die katholische Gegenseite reagierte und in welcher Weise die Modi der Auseinandersetzung die Reformation und den reformatorischen Diskurs geprägt haben. Sie beschreibt dazu die Anfänge und die frühen Jahre der Reformation sowie die wechselseitigen Angriffe von altkirchlicher und reformatorischer Seite.
Termine: 9.10./23.10./6.11./27.11./4.12./18.12./8.1./22.1.
zu aktuellen Änderungen bitte immer in OPAL nachlesen
- Lehrende/Vortragende:
- Frau Prof. Dr. Marina Münkler
- Nachweise:
- Teilnahmebestätigung, 2 Cr.
- Leistungsnachweis benotet, 3 Cr.
- Ansprechpartner:
- Frau Prof. Münkler
- E-Mail senden
- Einschreibeort:
- OPAL