Staatlichkeit in der frühen griechischen Antike
Vorlesung, 2 SWS
- Termin:
- Montag, 16:40 - 18:10 Uhr
- Beginn:
- 08.04.2019
- Ort:
- ABS/E08
Inhalt
Die Frage, was eigentlich (ein) Staat ist, beschäftigt nicht nur Historikerinnen und seit langem, sondern auch Politikwissenschaftler und Juristinnen. Im Zentrum stehen die Debatten um Rolle und Struktur der EU oder die Phänomene sogenannter „failing“ und „failed states“; beide Bereiche führen zu einer Neubewertung des Konzepts der Souveränität sowie der klassischen Trias von Staatsvolk, Staatsgebiet und Staatsgewalt. An die Stelle einer teleologischen und meist positiv konnotierten Entwicklungslinie hin zum Staat westlicher Prägung treten in der jüngeren Governance-Forschung die Vorstellung vom „Staat als Prozess“, worin ein Aufweichen der starren Dichotomie „Staat oder Nicht-Staat“ angelegt ist. Damit können nicht nur gegenwärtige Phänomene besser erfasst werden, sondern es bietet sich auch an, für die Alte Geschichte alte Fragen neu zu stellen. Dazu wird ein Modell entwickelt, welches vier Dimensionen von Staatlichkeit unterscheidet: statehood, state-organization, stateness, state-capacity. Solcherart „ausgerüstet“ soll ein neuer Blick auf die frühe griechische Antike geworfen werden. Im Zentrum stehen die Epen Homers, Rechtsinschriften von 650 bis 450 sowie die Antigone des Sophokles. Damit bietet die Vorlesung sowohl einen Überblick über einige der Kernquellen der archaischen Zeit als auch den Versuch, aktuelle Debatten und Fragestellungen produktiv mit der Alten Geschichte zu verknüpfen.
- Lehrende/Vortragende:
- Herr Dr. Christoph Lundgreen
- Nachweise:
- Teilnahmebestätigung, 1 Cr.
- Ansprechpartner:
- Herr Dr. Lundgreen
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