Konfessionelle Zeitalter, Pietismus und Aufklärung
Vorlesung, 2 SWS
- Termin:
- Montag, 11:10 - 12:40 Uhr
- Beginn:
- 06.04.2020
- Ort:
- WEB/243
Inhalt
Der zu behandelnde Zeitabschnitt (1555-1776/1789) bewegt sich zwischen der Reformation und der Moderne. Er ist in Deutschland kirchengeschichtlich gekennzeichnet durch einen konfessionellen Dualismus zwischen evangelischem und katholischem Glauben bei zugleich konfessionell einheitlichen Territorien. Das als krisenhaft erfahrene „konfessionelle Zeitalter“ bis zum Ausgang des Dreißigjährigen Krieges 1648 ist bestimmt durch eine Verfestigung der konfessionellen Zweiteilung, eine gegenseitige Abgrenzung der Konfessionen und die Entstehung von Konfessionskulturen, zugleich aber auch durch eine gewisse Säkularisierung mit der Herausbildung des frühmodernen Territorialstaates. Eine damit einhergehende Betonung der persönlichen Frömmigkeit, der Erbauung (auch Kirchenmusik und geistliche Dichtung) und der praktischen Bewährung des Glaubens mündete im Pietismus, eine geistige Lebendigkeit der Zeit in der Aufklärung, beides bestimmend für die Kirchengeschichte im Zeitalter des Absolutismus bzw. Barock. Dem Pietismus ging es im Wesentlichen um die Reform der Kirche im Sinne einer Verinnerlichung und Verlebendigung des Glaubens, der Aufklärung vor allem um eine Überwindung der „selbstverschuldeten Unmündigkeit“ des Menschen durch kritische Prüfung des Bestehenden mit dem Ziel praktischer Lebens- und Zukunftsgestaltung. Die Aufklärung erwuchs nicht aus den Kirchen, sie führte jedoch zur Entwicklung einer kritischen Theologie mit dem Versuch, den christlichen Glauben für den aufgeklärten Zeitgenossen verständlich zu machen und ihn kritisch zu hinterfragen.
- Lehrende/Vortragende:
- Herr Prof. Dr. Gerhard Lindemann
- Nachweise:
- Teilnahmebestätigung, 2 Cr.
- Leistungsnachweis benotet, 4 Cr.
- Leistungsnachweis unbenotet, 4 Cr.
- Ansprechpartner:
- Frau Kaminski
- E-Mail senden
- www.tu-dresden.de/phfiet