Ringvorlesung Bildungssprach(e) & Sprach(en)bildung – Perspektiven auf ein wirkmächtiges Konstrukt und seine Praktiken
Vorlesung, 2 SWS
- Termin:
- Dienstag, 18:30 - 20:00 Uhr
- Beginn:
- 13.10.2020
- Ort:
- online
Inhalt
In den letzten Jahren ist mit Blick auf die Problematik der Benachteiligung von Kindern aus "bildungsfernen Schichten" und mit "Migrationshintergrund" der Begriff der "Bildungssprache" zu einem Schlüsselbegriff im Diskurs um Schule und Bildung geworden. In der Ringvorlesung soll dieser Terminus nicht nur in seiner sprachen- und bildungspolitischen Bedeutung reflektiert und begründet, sondern er soll vor allem in seinem schillernden Facettenreichtum, seiner - auch ideologischen - Aufgeladenheit, seiner linguistischen Unterbestimmtheit, seiner mangelnden empirischen Fundierung und nicht zuletzt in seiner Ambivalenz diskutiert und ergründet werden.
Wenn von "Bildungssprache" die Rede ist, geht es einerseits um die Gewährung bzw. Verweigerung des Zugangs zu gesellschaftlichen Ressourcen qua Sprache. Andererseits geht es um ein damit verknüpftes Verständnis von Sprache, um ein Verständnis des Verhältnisses von Sprache und Subjekt, und damit um ein Bündel von bislang kaum durchschauten Konzeptualisierungen, Zuschreibungen, Narrativen und schließlich auch Praktiken. Diese gilt es kritisch zu reflektieren und besser zu verstehen. Denn sie konstituieren Bildungssprache als ein enorm wirkmächtiges Konstrukt in unterschiedlichen Bildungskontexten. Dessen Potenzial soll dabei nicht zuletzt in der Lenkung der Aufmerksamkeit auf die Bedeutung der Sprache im Bildungsprozess gesehen werden. Um ihr Rechnung zu tragen, erscheint im Kontext dieser Ringvorlesung der Begriff der Bildungssprache mit dem Begriff der Sprachenbildung verkoppelt. Impliziert ist, dass Sprachenbildung eine Aufgabe nicht nur der Schule sein kann, sondern aller Bildungsinstitutionen sein muss: von der Elementarpädagogik bis zur Hochschule. Dabei spielt die Zusammenarbeit der jeweiligen Bildungsinstitutionen mit anderen Akteur*innen und Einrichtungen eine wichtige Rolle. Sprachenbildung wird als Aufgabe aller an Bildungsprozessen Beteiligter verstanden und erfordert dementsprechend interdisziplinäre Zugänge, wie sie in dieser Ringvorlesung zur Sprache kommen.
Voraussetzungen
Der Zugang zu den Veranstaltungen, die online abgehalten werden, erfolgt über die Software Adobe Connect, die von den Teilnehmer*innen auf ihren persönlichen Computern installiert werden muss. Eine Einweisung in die technische Umsetzung erfolgt per Merkblatt; zusätzlich wird eine Technik-Einführungssitzung angeboten (Termin wird noch bekannt gegeben).
- Lehrende/Vortragende:
- verschiedene Referierende
- Nachweise:
- Teilnahmebestätigung, 2 Cr.
- Ansprechpartner:
- Frau Dr. Oehme-Jüngling
- E-Mail senden
- https://tu-dresden.de/zfi/mehrsprachigkeit
- Einschreibeort:
- Anmeldung über diesen Link: https://tu-dresden.de/zfi/bildungssprachen