Die Apokalypse des Johannes
Vorlesung, 2 SWS
- Termin:
- Mittwoch, 9:20 - 10:50 Uhr
- Beginn:
- 06.04.2022
- Ort:
- Ort noch nicht bekannt
Inhalt
Die Johannesoffenbarung (Apc) führt eine theologische Randexistenz: Sie ist nicht examensrelevant, kommt in der Einleitungsliteratur nur am Rand vor und fehlt häufig auch in Überblicksveranstaltungen. Das hat im Wesentlichen zwei Gründe:
Erstens gilt die Apc als sperrig: Ihre Bilderwelt scheint exzessiv und kraus (himmlischer Thronsaal; Sternenkönigin; Drache; Harmaggedon usw.), ihr Gottesbild wirkt anstößig (thront im Himmel und quält die Menschen), ihre Theologie gilt als problematisch (Rettung nur für die vorher ausgewählten 144.000; Endzeitberechnung; Rachephantasien): Das alles erschließt sich (auf den ersten Blick) nicht so leicht wie die Jesuserzählungen der Evangelien (mit denen Apc allerdings manches gemeinsam hat!) oder die dogmatisch-diskursiven Paulusbriefe.
Zweitens ist die Apc echte Minderheitenliteratur, was sich auch an der Rezeptionsgeschichte zeigt: Auch wenn die Apc seit dem 4. Jh. von den großen Kirchen weitgehend abgelehnt oder beargwöhnt wurde: Verrückte hat sie immer fasziniert – Utopisten, Phantasten, Chiliasten, Minderheiten, Schwärmer, Spinner, Sektierer und Erweckte aller Zeiten haben ihre Inspiration von hier bezogen. Und immer hat es Streit um das richtige Verständnis der Apc gegeben – verständlicherweise, denn immer geht es um eine explosive Verhältnisbestimmung von Religion und Politik.
Die Vorlesung will zeigen, wie spannend und wichtig (für das Verständnis des frühen Christentums insgesamt) diese apokalyptische Theologie ist und legt dazu die wichtigsten Texte der Apc aus.
- Lehrende/Vortragende:
- Prof. Dr. Matthias Klinghardt
- Nachweise:
- Teilnahmebestätigung, 2 Cr.
- Ansprechpartner:
- Prof. Dr. Klinghardt
- E-Mail senden
- www.tu-dresden.de/phfiet
- Einschreibeort:
- Über OPAL