Polnische Kultur der Zwischenkriegszeit
Vorlesung, 2 SWS
- Termin:
- Montag, 09:20 - 10:50 Uhr
- Beginn:
- 06.04.2020
- Ort:
- W48/102
Inhalt
Das Ende der seit 1795 währenden Teilungszeit und die Ausrufung der Zweiten Republik im Jahr 1918 setzen in Polen einen vielfältigen Innovationsprozess in Gang, der einerseits in die künstlerischen Avantgarden mündet, andererseits erkennbare Anknüpfungspunkte an das romantische Selbstverständnis der beständig um ihre Erhaltung kämpfenden Nation aufweist. In der Auseinandersetzung zwischen den Nationaldemokraten um Roman Dmowski und den Sozialisten um Józef Pi?sudski spiegelt sich politisch, was im ästhetischen Bereich noch deutlicher zum Ausdruck kommt, nämlich eine extreme Heterogenität hinsichtlich der Tradition und der Zielvorstellungen polnischer Kultur, die zwischen 1918 und 1939 eine letzte ‚jagiellonische’ und damit plurale Phase durchlebt. Mit dem deutschen Überfall auf Polen wird der Vielgestaltigkeit polnischer Kultur, die gerade in der Zwischenkriegszeit vom Mythos der Ostgebiete („Kresy“) zehrt, ein gewaltsames Ende bereitet; Polen wird einer der blutigsten Schauplätze des Zweiten Weltkrieges. Die Vorlesung behandelt vom begeisterten Aufbruch nach 1918, den mannigfachen Peripetien, Konfrontationen und Strömungen der 1920er und 1930er Jahre bis zur Katastrophe des Weltkrieges eine besonders ereignisreiche Epoche der polnischen Kultur.
- Lehrende/Vortragende:
- Herr Prof. Dr. Christian Prunitsch
- Nachweise:
- Teilnahmebestätigung, 1 Cr.
- Leistungsnachweis benotet, 3 Cr.
- Ansprechpartner:
- Frau Ihle
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