Pillars & Umbrellas
Inhaltsverzeichnis
Säulen haben Bestand. Bis zum nächsten Paradigma. Schirme bieten Schutz. Aber der Sturm verbiegt sie und sie sind schnell vergessen. Beide symbolisieren die Demokratie als Erfolgsbedingung für die Gleichstellung der Geschlechter und die Wertschätzung unterschiedlicher Lebensrealitäten. Die Veranstaltungsreihe Pillars & Umbrellas (mit den Formaten Dialogue, Hands-On, Visual Takes) reflektiert die Kernthemen Gleichstellung der Geschlechter, Teilhabegerechtigkeit, Nachhaltigkeit und kulturelle Vielfalt in unterschiedlichen Formaten.
Pillars & Umbrellas ist ein Projekt von ScaDS.AI Dresden/Leipzig in Zusammenarbeit mit der Gleichstellungs- und Frauenbeauftragten der TU Dresden.
Die Veranstaltungsreihe Pillars & Umbrellas schafft eine partizipative und inklusive Plattform, die sich mit den Auswirkungen künstlicher Intelligenz auf unsere Gesellschaft befasst. Durch vielseitige und anschlussfähige Formate wird der Dialog zwischen Entwickler:innen und Nutzer:innen intensiviert mit dem Ziel, Künstliche Intelligenz als Bürger:innenwissenschaft zu reflektieren.
AKTUELLE VERANSTALTUNGEN
DIALOGUE - Kolloquium Teil 3 - Reboot the Future - Feminist Perspectives in Human Computer Interaction (Dezember 2024)
Mittwoch, 18.12.2024, 14:50 bis 16:20 Uhr
Michael Klipphahn-Karge, Ann-Kathrin Koster und Sara Morais dos Santos Bruss; Vorwort und Einleitung, Ute Kalender; Queer-crip Perspektiven auf die Cyborg-Figur im Kontext von Künstlicher Intelligenz in Queere KI. Zum Coming-out smarter Maschinen, herausgegeben von Michael Klipphahn-Karge, Ann-Kathrin Koster, Sara Morais dos Santos Bruss (https://www.transcript-verlag.de/shopMedia/openaccess/pdf/oa9783839461891.pdf)
Wir lesen zum Ausklang unseres Kolloquiums für dieses Jahr aus dem Band zum Symposium von Schaufler Kolleg@TU Dresden & GenderConceptGroup im Juni 2021 die Einleitung und aus Kapitel II. Somatik den Beitrag von Ute Kalender. Dazu empfehlen wir als Hintergrundlektüre Tanja Kubes (2020); Queere Sexroboter – Eine neue Form des Begehrens? (https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/978-3-658-29864-7_10.pdf) Jede:r ist herzlich eingeladen zum besinnlichen Jahresende die Lieblingsschokolade zur gemeinsamen Diskussion mit uns zu teilen. Die Teilnehmenden in Präsenz nehmen wir im Anschluss gerne mit auf eine Exkursion in die kulinarischen Genüsse der Dresdner Vorweihnachtszeit.
BISHERIGE VERANSTALTUNGEN
Inmitten einer komplexen geopolitischen Dynamik bietet Taiwans strategische Position in der globalen KI-Landschaft einzigartige Herausforderungen und Chancen. Angetrieben von einer soliden Regierungspolitik und einer Vielzahl internationaler Kooperationen zeichnet sich Taiwans Weg in die KI durch ein kontinuierliches Engagement für Innovation aus. Es werden proaktive Maßnahmen ergriffen, um ein autarkes KI-Ökosystem zu kultivieren, das die Einhaltung demokratischer Werte sicherstellt und technologischen Fortschritt mit ethischen Standards und sozialem Wohlergehen in Einklang bringt. Indem wir uns mit den Themenfeldern Bildung, Innovation und Chancengleichheit beschäftigen, laden wir Sie ein, Taiwan aus einer soziokulturellen Perspektive zu erkunden.
Termin: Montag, 18.11.2024
Zeit: 09:20 – 10:50 Uhr
Sprache: Englisch
Format: Online per Zoom
Zu den Vortragenden:
Tammy JihHsuan Lin, Professorin an der National ChengChi University in Taiwan, leitet dort den internationalen Masterstudiengang in International Communication Studies und ist Vorsitzende des Human Subject Review Board. Außerdem ist sie Mitherausgeberin des Journal of Computer-Mediated Communication (JCMC) und Präsidentin der Taiwan Academy for Information Association. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Virtual Reality, Metaverse, Digital Games und Social Media, für die sie renommierte Auszeichnungen und Veröffentlichungen in führenden Fachzeitschriften erhalten hat. Sie engagiert sich aktiv in der Industrie durch Forschung, Keynote-Speeches und Projekte, darunter Veranstaltungen, die von The Economist und Meta ausgerichtet werden. In den letzten Jahren hat sie mit über hundert Vorträgen pro Jahr zu KI- und Metaverse-Themen das Publikum in ihren Bann gezogen und dabei viel Beifall geerntet.
Professor Richard Tzong-Han Tsai ist ein führender Experte in Natural Language Processing, Computer Vision und Digital Humanities. Er ist der leitende Forscher des TAIDE-Projekts (Trustworthy AI Dialogue Engine), wo er die Gruppe für die Modellschulung leitet. Zu seinen zahlreichen Auszeichnungen gehören der Google Research Award und der Titel des BioASQ International Biomedical Question Answering Competition Champion. Er ist außerdem Autor mehrerer sehr erfolgreicher Publikationen über die Ausbildung im Bereich der Künstlichen Intelligenz und fungiert als Präsident der Taiwanese Association for Digital Humanities und Vizepräsident der Taiwanese Association for Artificial Intelligence.
In der sich rasant entwickelnden Welt der Wissenschaft und Technologie, in der Innovation keine Grenzen kennt, stellt die Verschmelzung von Kulturen und Technologien den zukunftsweisenden Moment menschlicher Kreativität dar. Japan sticht dabei hervor, indem es seine tief verwurzelten historischen Gegebenheiten mit modernsten technologischen Fortschritten verbindet. Diese besondere Synergie bietet eine Plattform, um diverse gesellschaftliche Themen - darunter Bildung, Nachhaltigkeit und Gleichstellung – aus neuen Perspektiven zu betrachten. Im Rahmen dieses Gesprächs mit unseren Vortragenden laden wir dazu ein, gemeinsam die Facetten der japanischen Kultur im heutigen Licht zu erkunden und zu diskutieren.
Vortragende: Karsten Michalke, Xiangguo Wang
Datum: Donnerstag, 15.11.2024, 09:20 – 10:50
Sprache: Englisch
Format: Online per Zoom
Zu den Vortragenden:
Karsten Michalke studierte Sozialwissenschaften an der TU Dresden und an der Yamanashi Universität in Japan. Seit 2019 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Sozialpädagogik einschließlich ihrer Didaktik an der TU Dresden.
Xiangguo Wang, gebürtig chinesisch, studierte Ingenieurswissenschaften an der Yamanashi Universität in Japan und als Austauschstudent an der TU Dresden. Seit seinem Abschluss lebt und arbeitet er in Tokio, derzeit bei einem der führenden BESS-Projektentwicklungs- und E-Data-Management-Unternehmen in Japan im Sektor erneuerbarer Energie.
Montag, 28.10.2024, 13:00 bis 14:30 Uhr
Milagros Miceli, Martin Schuessler, Tianling Yang (2020); Between Subjectivity and Imposition: Power Dynamics in Data Annotation for Computer Vision
Im Rahmen der vergangenen Treffen und Diskussionen wurde die Auseinandersetzung mit dem Thema Clickworker:innen von den Teilnehmer:innen unseres Kolloquiums gewünscht. Die renommierte Forscherin Milagros Miceli gilt als anerkannte Expertin auf diesem Gebiet. Sie ist Leiterin der Forschungsgruppe „Daten, algorithmische Systeme, und Ethik“ am Weizenbaum-Institut und als assoziierte Forscherin am DAIR-Institut tätig. Als Soziologin und Informatikerin untersucht die ethischen und sozialen Auswirkungen der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz, insbesondere der Datenarbeit. Sie untersucht die Produktion von Ground-Truth-Daten für maschinelles Lernen mit besonderem Fokus auf Arbeitsbedingungen und Machtverhältnisse. Für einen interessanten Einblick in die Gedankengänge der Autorin empfehlen wir das Interview mit ihr in dem großartigen Podcast „Purple Code – Intersectional feminist perspectives on digital societies“.
Montag, 21.10.2024, 14:50 bis 16:20 Uhr
Susanne Witzgall; Sympoietic Design as an Ethical Project in Perraudin, L., Winkler, C., Mareis, C., Held, M. (Eds. 2023); Material Trajectories: Designing with Care
Die Lektüre des Readers "Material Trajectories: Designing with Care" soll fortgesetzt werden. Auf dem letzten Treffen wurde zunächst das Vorwort sowie ein Artikel aus dem Kapitel "Positioning Care" besprochen. Der Fokus dieses Treffens liegt nun auf dem Artikel "Sympoietic Design as an Ethical Project" von Susanne Witzgall aus dem Kapitel "Sympoietic Futures". Die bisherigen Lektüren haben insbesondere dazu geführt, dass viel über den Objektivitätsanspruch der Wissenschaft und die Grenzziehung von Natur-, Geistes- und Kulturwissenschaften diskutiert wurde. In diesem Kontext empfehlen wir die Auseinandersetzung mit Karen Barads Konzept des "Agentiellen Realismus", zum Beispiel in Sigrid Schmitz; Karen Barad: Agentieller Realismus als Rahmenwerk für die Science & Technology Studies.
Montag, 12.08.2024, 13:00 bis 14:30
Perraudin, L., Winkler, C., Mareis, C., Held, M. (Eds. 2023), Material Trajectories: Designing with CareDie Lektüre von Anna Crohns Artikel, der einen aus unserer Sicht sehr abstrakten und damit wenig anwendungsbezogenen Überblick über relevante feministische Ansätze für die digitale Technikgestaltung gibt, hat uns zum einen mit Verständnislücken hinsichtlich der genannten Konzepte und zum anderen mit der Frage zurückgelassen, was genau unter Mensch-Computer-Interaktion zu verstehen ist. Im Mittelpunkt dieses Treffens soll somit die praktische Anwendung der verschiedenen Konzepte aus der feministischen Forschung im Bereich der Mensch-Maschine-Interaktion stehen. Dazu möchten wir auf unsere eigenen Erfahrungen sowie auf folgende Texte zurückgreifen: Aus der Publikation "Material Trajectories: Designing with Care" werden die einleitenden Kapitel (S. 9 bis S. 32) diskutiert und als Add-on Joanna Boehnert: "Design Politics in the Anthropocene", S. 75 bis 88. Dieser Sammelband ist das Ergebnis der Jahrestagung 2021 der Deutschen Gesellschaft für Designtheorie und -forschung (DGTF) in Kooperation mit dem Exzellenzcluster “Matters of Activity. Image Space Material” der Humboldt-Universität zu Berlin und der weißensee kunsthochschule berlin. Als Hintergrundinformation empfehlen wir desweiteren folgende Texte von John M. Carroll und Zuhan Pan.
Weitere Vorschläge dazu sind ausdrücklich gewünscht
Montag, 05.08.2024, 13:00 bis 14:30
Anna Croon (2022), Thinking with care in human-computer-interaction
Anna Croon ist außerordentliche Professorin an der Fakultät für Informatik der Universität Umeå in Schweden. Sie ist Leiterin der Forschungsgruppe Feministische Technowissenschaft, die auf der Grundlage designorientierter und feministischer Theorien kritische Perspektiven auf digitale Alltagspraktiken entwickelt.
In ihrem Artikel Thinking with care in human-computer-interaction wird die Mensch-Computer-Interaktion als eine designorientierte Praxis untersucht. Durch die Betrachtung feministischer Darstellungen von situiertem Wissen und berührenden Visionen wird argumentiert, dass feministisches Denken auf dem besten Weg ist, echte Alternativen von großer Bedeutung für die Mensch-Computer-Interaktion anzubieten.
Der analoge Veranstaltungsort auf dem Hauptcampus der TU Dresden ist:
Merkel-Bau, Helmholtzstraße 14, Raum 118, Erstes OG
Wie zu den vergangenen Treffen begreifen wir das Kolloquium als offenes Lese- und Diskussionsformat, in das sich jede:r zeitlich, örtlich und inhaltlich so einbringen kann, wie es gerade möglich ist. Das Einbringen von Textvorschlägen ist ausdrücklich erwünscht.
Die Veranstaltungen werden bis auf Weiteres in deutscher Sprache stattfinden. Wenn der Wunsch besteht, bestimmte Themen oder Texte in englischer Sprache zu diskutieren, nehmen Sie bitte persönlich oder per E-Mail Kontakt mit uns auf. Bitte geben Sie bei der Anmeldung unter an, ob Sie digital oder analog teilnehmen wollen. Den Link zum virtuellen Seminarraum senden wir Ihnen zu.
Der hybride Workshop Daten Sammeln als Gegenpraxis fand am 27. September 2024 im Rahmen unserer Eventreihe Pillars & Umbrellas statt.
Unter der Leitung der Künstler:innen Ren Loren Britton und Iz Paehr von MELT bot das Event eine wertvolle Gelegenheit, bestehende Datenkonzepte und -praktiken zu reflektieren und kritisch zu beleuchten. Der Workshop war eingebettet in eine Forschungslinie des Künstler:innen-Duos mit dem Titel Counting Feelings. Dabei geht es um die individuelle Entdeckung von vergessenen und aktuellen Erfahrungen, Wünschen und Fragen zu Daten als einem Teil unserer Lebensrealität mit dem Ziel, gemeinsam diskriminierungssensible Datenpraktiken zu entwickeln. Gearbeitet wurde laut und leise, mit Knetmasse, Stift und Papier und dem offenen Austausch im Safe Space bei einer bewusst limitierten Teilnehmendenzahl. Dabei wurde auch eine intensivere Auseinandersetzung mit ethischen Fragen rund um Datensammlung und -verwendung angeregt.
Am Nachmittag trennten wir uns mit einem großen Dank an Ren&Iz, einem gestärkten Gefühl der Selbstwirksamkeit in einer digitalisierten Welt und einem geschärften Blick für die gesellschaftliche Verantwortung, die der Umgang mit Daten von uns allen einfordert.
Nach dem großen Erfolg von Meet Feminist Tech –Diversifying Insights in Data and AI lädt das Projekt CitizenScience.AI im ScaDS.AI Dresden/Leipzig im Sommersemester 2024 zum zweiten Teil unseres Kolloquiums ein. Drei neue Termine stehen zur Verfügung, um gemeinsam mit Dr.in Sandra Buchmüller, Gastwissenschaftlerin für feministische Technikforschung, aktuelle Texte zu den Themenfeldern Critical Decoding of AI und Socially Just and Sustainable AI zu lesen und zu diskutieren:
Montag, der 27.05.2024, 14:50 – 16:20 Uhr
Zur letzten Sitzung des zweiten Teils unseres Kolloquiums werden wir uns mit einer Methode aus dem nutzungszentrierten Design zur Klassifizierung und Repräsentation von Nutzungsgruppen auseinandersetzen: Personas. Wir diskutieren zum einen den Text „Stereotypes and Politics: Reflections on Personas“ von Nicola Marsden und Maren Haag, der die Herstellung von Personas an sich in den Blick nimmt. Dazu ergänzend und vergleichend beschäftigen wir mit „Handlung oder Person?
Genderreflexive Gestaltung von Software“ von Tanja Paulitz und Bianca Prietl, der diese Methode als Bestandteil Szenarien-basierten Designs hinsichtlich ihres Beitrags zu einer gender-reflektierte Gestaltung befragt. Wir schließen damit an die Diskussionen der vorangehenden Kolloquien zu Ein- und Ausschlussmechanismen von Klassifizierungen, Definitionsmacht und Klassifizierungswillkür am Beispiel der Apartheid in Südafrika an, die im Text von Geoffrey Bowker und Susan Leigh-Star thematisiert wurden, sowie an die Auseinandersetzung mit der grundlegenden Frage, inwieweit Klassifizierungssysteme reale Phänomene abbilden können.
Montag, der 13.05.2024, 13:00 – 14:30 Uhr
Geoffrey C. Bowker, Susan Leigh Star; Sorting Things Out: Classification and Its Consequences (1999, Kapitel 6)
Zu unserem zweiten Treffen im Mai lesen wir den Aufsatz “The Case of Race Classification and Reclassification under Apartheid” des Buches Sorting Things Out: Classification and Its Consequences von Geoffrey C. Bowker und Susan Leigh Star.
In unserer Diskussion Anfang Mai hat uns insbesondere die Auseinandersetzung mit Identitätskonstruktion beschäftigt. Kevin Guyan stellt in der Einleitung seines Buches Queer Data fest: „However, there exists a long history of political and social struggles over the design of classification systems that present themselves as ‘purely technical’ but promote a biased account of the social world.“ Er belegt dieses Statement mit einem Verweis auf Susan Leigh Star, was uns motiviert hat uns dieser spannenden Autorin zuzuwenden. Als vertiefende Lektüre empfehlen wir Susan Leigh Star: Grenzobjekte und Medienforschung
Donnerstag, der 02.05.2024, 13:00 – 14:30 Uhr
Kevin Guyan (2022), Queer Data, Introduction und Part I
Kevin Guyan ist Chancellor's Fellow der University of Edinburgh Business School. Seine Arbeit befasst sich mit der Schnittstelle von Daten und Identität. Für einen erstem Eindruck empfehlen wir folgende spannende Diskussion, die im Rahmen der Computers, Privacy & Data Protection 2022 aufgezeichnet wurde.
Allgemeines:
Bitte kontaktieren Sie , wenn Sie nicht über ein eigenes Exemplar des jeweiligen Buches verfügen.
Analoger Veranstaltungsort auf dem Hauptcampus der TU Dresden: Merkel-Bau, Helmholtzstraße 14, Raum 118, Erstes OG
Wie zu den vergangenen Treffen begreifen wir das Kolloquium als offenes Lese- und Diskussionsformat, in das sich jede:r zeitlich, örtlich und inhaltlich so einbringen kann, wie es gerade möglich ist. Das Einbringen von Textvorschlägen ist ausdrücklich erwünscht.
Die Veranstaltungen werden bis auf Weiteres in deutscher Sprache stattfinden. Wenn der Wunsch besteht, bestimmte Themen oder Texte in englischer Sprache zu diskutieren, nehmen Sie bitte persönlich oder per E-Mail Kontakt mit uns auf.
Anmeldung bitte mit Angabe, ob die Teilnahme analog oder digital erfolgt an: . Gern teilen wir Ihnen den Link zum digitalen Raum mit.
Rückschau auf vergangene Kolloquien und inhaltliche Diskussionen:
Das Thema unserer ersten Diskussion in diesem Jahr war die Osnabrücker Universitätsrede 2022 von Prof. Dr. Rainer Mühlhoff. Sie ist als Open-Access-Publikation des Universitätsverlags Osnabrück und als Mitschnitt auf YouTube verfügbar:
Prof. Dr. Rainer Mühlhoff hat uns bereits bei der Abschlusstagung des Schaufler Lab@TU Dresden mit seinem Vortrag zum Thema Prädiktive Privatheit zum Diskutieren gebracht.
Bei unserem zweiten Treffen haben wir Donna Haraways Cyborg Manifest diskutiert. Ausgehend von einem aktuellen Interview im Philosophie Magazin (Nr. 74 Februar/März 2024), in dem sie den Artikel und die Figur der Cyborg in den größeren Zusammenhang ihres Denkens und Arbeitens setzt, beschäftigte uns insbesondere die Frage, warum dieser Artikel von 1985 bis heute Anlass und Ausgangspunkt für aktuelle Projektionen, Diskussionen und Inspirationen bietet.
Unter der Leitung von Dr.in Sandra Buchmüller, Gastprofessorin an der Fakultät Maschinenwesen der TU Dresden, lud das Projekt CitizenScience.AI im ScaDS.AI Dresden/Leipzig im Wintersemester 2023/2024 zu einem Kolloquium ein.
Die Veranstaltung ist ein offenes Lese- und Diskussionsformat, in das sich jede:r zeitlich, örtlich und inhaltlich einbringen konnte.
An drei Terminen wurden wurden gemeinsam aktuelle Texte rund um die Themen Feminist Tech, Data und AI gelesen und diskutiert:
- Donnerstag, 30.11.2023, 13:00 - 14:30 Uhr
Sophie Toupin - Shaping feminist artificial intelligence - Montag, 15.01.2024, 16:00 - 17:30 Uhr
Kate Crawford (2021): Atlas of AI. Power, Politics and the Planetary Costs of Artificial Intelligence
- Dienstag, 23.01.2024, 14:50 - 16:20 Uhr
Kate Crawford (2021): Atlas of AI, dort insbesondere das Kapitel Conclusion.Power
(Bitte kontaktieren Sie , wenn Sie nicht über ein eigenes Exemplar verfügen)
Worum geht's? Die Klimakrise ist da und verschärft bereits jetzt wirtschaftliche und gesellschaftliche Ungleichheiten in globalem Ausmaß. Nachhaltige Konzepte zur Gegensteuerung reflektieren daher die unterschiedlichsten Szenarien und Wechselwirkungen und diskutieren das Moment der Verantwortung von Individuum und Gesellschaft auch in der Wissenschaft vor dem Hintergrund diverser Wertestrukturen. Eine Problemlösungsfindung, die den aktuellen Herausforderungen transdisziplinär und vernetzt begegnet, kann durch Künstliche Intelligenz unterstützt werden.
Diese und weitere Thesen wurden gemeinsam mit spannenden Gästen am 10.11.2023 diskutiert. Das Grußwort wurde von Dr.in Andrea Blumtritt, Landesbeauftragte für Antidiskriminierung, gehalten. Spannende Inputs gab es von:
Prof.in Dr.in Carmen Leicht-Scholten, RWTH Aachen,
Videobeitrag zum Symposium
Dr.in Sandra Buchmüller, TU Dresden
Nachhaltigkeit braucht Vielfalt. Zur Bedeutung von Gender- und Diversitätsaspekten für eine sozial gerechte Technikentwicklung
Prof. Dr. Stefan Gumhold, TU Dresden/ScaDS.AI
Künstliche Intelligenz in der Klimakrise
und der TU Umweltinitiative - tuuwi
Perspektive der Studierenden
Begleitet wurde das Programm von Dr. Göde Both, Wiss. Referent, DZHW Berlin
(Gender MINT digital) und Henrike Terheyden (Künstlerin aus Dresden - Graphic Recording).
Die Ausstellung "Schokoroboter und Deepfakes" war vom 26. Juni bis 14. Juli 2023 in verschiedenen Räumen der Fakultät Informatik im Andreas-Pfitzmann-Bau der TU Dresden zu sehen.
Während der Ausstellung fand ein Workshops unter Leitung der Professur für Didaktik der Informatik für ScaDS.AI statt. Weitere sind geplant. Damit soll der in Tübingen begonnene Dialog gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern fortgeführt werden. Im EduInf -Schülerlabor der TU Dresden finden bereits regelmäßig Informatik-Workshops statt.
Weitere Expertinnen und Experten aus dem Forschungsbereich Responsible AI an der ScaDS.AI Dresden/Leipzig sind an der Umsetzung beteiligt, teilweise in Zusammenarbeit mit der Dresdner Künstlerin Nazanin Zandi.
Künstliche Intelligenz ist in aller Munde: wie sie unseren Alltag verändert, aber auch, wie sie unser Leben in Zukunft grundlegend beeinflussen wird. Doch was denken junge Menschen über KI – nämlich die Generation, deren zukünftiger Alltag am stärksten von KI geprägt sein wird? Welche Probleme sollten ihrer Meinung nach mit KI gelöst werden? Wofür sollten sich Forschende einsetzen? Welche Ängste haben sie – und was sind ihre Bedürfnisse? Und welches Bild verbinden sie überhaupt mit KI?
Diese Fragen stellte sich das Outreach-Team des Tübingen AI Center und gab sie an rund 200 Schülerinnen und Schüler im Alter von 11 bis 19 Jahren weiter: in Form einer Online-Umfrage, an der auch Tübinger Machine-Learning-Forschende mitgewirkt haben – mal passend zu ihrem spezifischen Forschungsgebiet, mal anwendungsbezogen, ethisch oder philosophisch.
Darüber hinaus besuchte das Team im Frühjahr 2022 Gesamtschulen und Gymnasien in Tübingen und Grimma, um ins Gespräch zu kommen und Geschichten zu sammeln. Meist kam das Thema KI zunächst allgemein zur Sprache: von "Alexa" bis "Social Media". Die Diskussionen wurden jedoch schnell vielschichtiger. Zukunftsängste, Kriege und gesellschaftliche Werte wurden thematisiert.
Die Berliner Comic-Essayistin Julia Schneider übersetzte die Ergebnisse in pointierte Comic-Texte. Kristina Laube, gelernte Journalistin und Wissenschaftskommunikatorin am Tübinger KI-Zentrum, ergänzte diese durch kompakte Wissenstexte zu den Themen, die sich aus ihren Gesprächen mit den Jugendlichen ergaben. Herausgekommen ist ein inhaltsstarker Comic, der seine expressive neonfarbene Bildsprache der Illustratorin Nele Konopka zu verdanken hat - ein Comic für Jugendliche, Erwachsene und Forschende, ein Comic als Zeitzeugnis, ein Comic, der dazu einlädt, sich an der Debatte zu beteiligen, neugierig zu sein und sich selbst mit KI auseinanderzusetzen. Die vollständige Pressemitteilung können Sie auf der offiziellen Website von Schokoroboter and Deepfakes lesen.
Am Donnerstag, den 2. März 2023, fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe Pillars & Umbrellas der Online-Vortrag zum Thema „Grenzen überwinden mit und in der KI – China als wissenschaftlicher Kooperationspartner aus kultureller Perspektive“ statt.
Der Vortrag wurde von Chi Ziesmann gehalten, der nach seinen technischen und interkulturellen Studien in unserem Büro als Projektkoordinator tätig ist. Er sprach über die Auswirkungen technischer Fortschritte auf verschiedenen gesellschaftlichen Ebenen in der Volksrepublik, darunter Politik, Ethik, Gleichstellung der Geschlechter und kulturelle Vielfalt. Er erklärte, wie die chinesische Mentalität in Bezug auf Modernisierung und Digitalisierung zu verstehen ist und worin sich diese von der europäischen unterscheidet.
Anschließend gab es eine lebhafte Diskussion, in der verschiedene Themen angesprochen wurden. Dr.in Birgit Häse, Direktorin des Ostasienzentrums der TU Dresden, hat das Thema Datenschutz und nationale Sicherheit in China aufgegriffen und ihre fundierte Meinung dazu geäußert. Die internationale Zusammenarbeit mit VR China auf dem Forschungsgebiet KI gestaltet sich zwar anspruchsvoll, jedoch bieten sich auch verheißungsvolle Möglichkeiten.
Dr.in Jutta Luise Eckhardt, Leiterin des Büros der Gleichstellungs- und Frauenbeauftragten der Technischen Universität Dresden, führte durch den gelungenen virtuellen Abend.
In den Monaten Oktober/Novomber und Dezember 2022 wurde jeweils ein Film im "Kino im Kasten" in Dresden gezeigt.
- Dokumentarfilm "Das Dilemma mit den sozialen Medien"
Der erste Abend wirft den Blick nach Amerika, wo Social-Media-Plattformbetreiber:innen im Wesentlichen die Entwicklung und Finanzierung von KI vorantreiben. Eine spielfilmartige Dokumentation fokussiert die möglichen Risiken sozialer Medien, insbesondere auf unsere psychische Gesundheit. Im Rahmenprogramm diskutiert mit uns Medienkulturwissenschaftler André Wendler. - Dokumentarfilm "Coded Bias" (mit Josephine D’Ippolito)
Die zweite Dokumentation "CODED BIAS" (USA 2020) thematisiert den Wunsch nach inklusiver Gesichtserkennungssoftware durch die frische Linse einer digitalen Aktivistin. Anhand zahlreicher Beispiele wird gezeigt, wie KI-Algorithmen rassistische und geschlechtsspezifische Vorurteile vervielfältigen. Ein Anwendungsbereich ist die Videoüberwachung, die in China allgegenwärtig ist und auch in Deutschland z. B. auf Bahnhöfen, Flughäfen oder bei Grenzkontrollen Anwendung findet. Referentin des Abends ist Josephine D’Ippolito, die sich mit der Reflexion von Gender und KI im Medium Film befasst. - Spielfilm "HER" (Moderation durch das Projektteam)
Der Protagonist des im Dezember gezeigten Science-Fiction-Filmdramas verfasst beruflich einfühlsame Briefe für Menschen, die Schwierigkeiten haben ihrem Gegenüber die eigenen Gefühle zu offenbaren. Was braucht ein Mensch, um Gefühle zu entwickeln? Nach dem Bruch seiner langjährigen Beziehung verliebt er sich in die Stimme seines neu installierten Betriebssystems, das auf künstlicher Intelligenz basiert. Inwiefern ist solch eine Liebe möglich?
Alle Veranstaltungen finden im Rahmen des Modellprojekts CitizenScience.AI statt.
Project Team CitizenScience.AI
Eine verschlüsselte E-Mail über das SecureMail-Portal versenden (nur für TUD-externe Personen).
Dieses Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Freistaat Sachsen im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern.