„Formen und Funktionen invektiver Texte in der Späten Republik“
Auftaktworkshop des TP B am 16.12.2017

Plakat zum Auftaktworkshop des TP B
Wenige Monate nach der offiziellen Eröffnung des SFB 1285 lud das latinistische Teilprojekt B unter Federführung von Prof. Dr. Dennis Pausch am 16. Dezember 2017 zu einem Auftaktworkshop über Invektivität im spätrepublikanischen Rom ein, um im Rahmen dreier thematisch wie fachlich einschlägiger Gastvorträge die Arbeit des Teilprojekts einzuleiten. Eingeladen waren die Klassische Philologin Christine Netzler, die Althistorikerin Dr. Katharina Weggen (beide Universität Gießen) sowie der Klassische Philologe Daniel Wendt (Uni Bonn).
Einen idealen Ausgangspunkt für die Auseinandersetzung mit dem Thema Invektivität lieferte Christine Netzler in ihrem grundlegenden Beitrag „Invektive. Annäherung an einen vielseitigen Begriff“, in dem sie im Lichte ihrer laufenden Dissertation zur Invektive in der lateinischen Dichtung sowohl die klassischen als auch moderne Auffassungen jenes Zentralbegriffs kritisch reflektierte.
Einen gleichermaßen innovativen wie interdisziplinären Ansatz präsentierte Dr. Katharina Weggen in ihrem Vortrag „Worte sind Waffen. Verbale Herabsetzungen und ihre Folgen aus Sicht der Neurobiologie und Verhaltensforschung am Beispiel der Beziehung Cicero und Marcus Antonius“: Unter Zuhilfenahme von Erkenntnissen aus den genannten - und Geisteswissenschaftler*innen eher fremden - Disziplinen beleuchtete sie den Komplex von Beleidigung und Ehrverletzung anhand jenes für das Teilprojekt B besonders interessanten Feindschaftsverhältnisses zwischen Cicero und Marcus Antonius.
Abschließend stellte Daniel Wendt unter dem Titel „Das invektive Potential der Anekdote am Beispiel Ciceros“ erste Gedanken zu seinem Habilitationsprojekt vor, indem er die Omnipräsenz des Invektiven über die klassischen Gattungen hinaus in der bislang wenig beachteten literarischen Kleinform der Anekdote aufzeigte.
Zum Erfolg des Workshops trugen auch das breite und diskussionsbereite Publikum bei, das zusammen mit den auswärtigen Gästen für eine ebenso ertragreiche wie angenehme Arbeitsatmosphäre sorgte: Neben Herrn Prof. Pausch, seinem Lehrstuhl- und seinem SFB-Team folgten unter anderem auch der langjährige latinistische Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Fritz-Heiner Mutschler sowie einige der neuen Kollegen aus anderen Teilprojekten des SFB der Einladung zum Auftaktworkshop.