Kooperation im Kollegium
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"Kooperation kann als treibende Kraft für Veränderungs- und (Selbst-)Reflexionsprozesse verstanden werden, die nicht zuletzt auch die Steigerung der eigenen Professionalität bewirkt. Zudem belegen zahlreiche Studien einen Zusammenhang zwischen dem Erfolg und der Zufriedenheit, wenn eine kooperative Arbeitskultur innerhalb des Kollegiums besteht" (Schütt 2009: 17f.).
Der Wert von angenehmen, tragfähigen und gewinnbringenden Bindungen und Beziehungen im Kollegium steht vielmals außer Frage. Gemeinsame Ziele, Aufgaben und gegenseitiges Vertrauen schweißen ein Kollegium zusammen und sind typische Merkmale für Kooperation (Spieß 2004). Als ein wechselseitiger Prozess setzt Kooperation die Selbstständigkeit des Einzelnen voraus, bringt aber auch eine teilweise Einschränkung der Autonomie mit sich. Davon abhängig ist auch die Intensität von Kooperationsprozessen, die Gläsel et al. (2006) folgend drei Formen annehmen kann (und sich von der ersten zur dritten steigert): 1. Der Austausch (Informations- und Materialaustausch) 2. die Arbeitsteilige Kooperation (eine gemeinsame Zielsetzung) und 3. die Ko-Konstruktive Kooperation (enge inhaltliche Absprache, soziale Vernetzung und Selbstreflexion). Ein Austausch auf dem Flur zwischen zwei Lehrveranstaltungen (Intensitätsstufe 1) kann zwar schnell Entlastung schaffen, aber um tatsächlich zu einem resilienten Team zusammenzuwachsen, braucht es mehr.
Es gibt zahlreiche Formen der kollegialen Zusammenarbeit und ebenso viele verschiedene Bezeichnungen für diese: Professionelle Lerngemeinschaften (PLGs), Lehrpersonen-Tandems, Fachgruppen-Teams, Lehrpersonen-Konferenzen und Multiprofessionelle Teams, kollegiale Fallberatungen (kurz KFB), Themenzentrierte Interaktionen (kurz TZI) sowie Teamteaching sind Möglichkeiten, um die eigene Lehrpraxis gemeinsam mit Kolleg*innen zu reflektieren und zu verbessern.
Wichtig für eine erfolgreiche Kooperation sind ein klares Ziel, verbindliche Abmachungen, Rollenklarheit, Gleichberechtigung, die Übernahme von Verantwortung durch alle Beteiligten, soziale und fachliche Kompetenzen der Team-Mitglieder sowie zeitliche und räumliche Ressourcen (Halfhide 2009). Außerdem ist ein Klima der offenen Feedback- und Fehlerkultur nötig, damit kollegiale Kooperation gelingen kann und von allen Beteiligten wertgeschätzt wird (Lietze 2019: 92).
Im Folgenden finden Sie einerseits Begründungen für eine systematische Kooperation und andererseits Umsetzungsmöglichkeiten, die sich schnell in den Lehralltag integrieren lassen.
Wozu kollegiale Kooperation?
Die Kooperation im Kollegium bringt viele Vorteile mit sich. mehr erfahren