Einfluss unterschiedlicher Schirmhiebsintensitäten auf das Funktions potential epigäischer Regulatoren in Bergmischwäldern
Projektleiter: Frau Prof. Dr. Mechthild Roth
Projektmitarbeiter: Frau Dipl.-Biol. Eva A. Junker, Frau Ursula Naumann
Laufzeit: bis 03/2001
Finanzierung: Sächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst
Externe Kooperationspartner: Lehrstuhl für Forsteinrichtung und Waldbau, TU München
Schlagworte: Bergmischwald, Regulationspotenzial, naturnaher Waldbau, Schirmhieb, Wirbellose Prädatoren
Kurzbeschreibung:
Die Bestandessituation der Bergmischwälder des nordöstlichen Alpenrandes ist durch Entmischung und ausbleibende Verjüngung gekennzeichnet. Als mögliche Ursachen werden, abgesehen von Immissionen, überhöhten Schalenwildbeständen und Waldweide, auch waldbauliche Maßnahmen diskutiert. Gerade durch Eingriffe in die Überschirmung wird maßgeblich Einfluss auf die natürliche Regeneration der Bestände genommen. Der Entwicklung waldbaulicher Verfahren, die zur Stabilisierung der Bergmischwälder beitragen, kommt deshalb eine große forstpraktische Bedeutung zu. Zu den auf ökosystemarer Ebene relevanten biotisch gesteuerten Schlüsselprozessen hinsichtlich der Stabilität von Wäldern zählt die Fähigkeit zur Selbstregulation.
Im Rahmen von einer Dissertation sollen auf langjährigen forstlichen Versuchsflächen Untersuchungen zur epigäischen Raubarthropodenfauna durchgeführt werden, die zur Beantwortung folgender Fragen beitragen können:
Wie verändern unterschiedliche Schirmhiebsintensitäten das Artenspektrum der dominanten epigäischen Prädatorengruppen?
Wirken sich waldbauliche Maßnahmen wie die Überschirmungsregulierung auf die Beutedichte und damit auf die Prädatorendichte aus?
Welche Gesetzmäßigkeiten bestehen zwischen der Veränderung mikroklimatischer Parameter durch die unterschiedlich starke Auflichtung der Waldbestände und dem Funktionspotential der epigäischen Raubarthropoden?
Als Untersuchungsflächen dienen Versuchsparzellen in den Chiemgauer Alpen nahe Ruhpolding, die vor 22 Jahren zur Unterstützung der natürlichen Verjüngung mit unterschiedlichen Eingriffen in die Überschirmung (Entnahme von 30 bzw. 50 der Bestandesgrundfläche, Kahlhieb) behandelt wurden. Die Erfassung der relevanten Tiergruppen erfolgt jeweils mit freilandökologischen Routineverfahren. Neben Barberfallen, die dem Fang epigäischer Raubarthropoden (Arachnida: Araneae, Opiliones, Insecta, Coleoptera: Carabidae, Staphylinidae) dienen, werden werden zusätzlich Baumphotoeklektoren eingesetzt.