Systematische Erfassung von Baummarder und Iltis in Deutschland
Projektbearbeiter:
Dipl.-Geoökol. Marcus Borchert, M.Sc. Vendula Meißner-Hylanová, Dr. Norman Stier
Laufzeit: Mai 2011 bis Januar 2015
Auftraggeber/Finanzierung:
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (Bonn), Deutscher Jagdschutzverband e.V., Landesjagdverband Schleswig-Holstein
Projektbeschreibung:
• Ziel
Baummarder und Iltis sind Arten der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH Anhang V), die bejagt werden dürfen, wenn ein günstiger Erhaltungszustand der Populationen nachgewiesen wird. Ohne ein großflächiges Monitoring kann dies jedoch nicht bestätigt und damit auch die Bejagung in Frage gestellt werden.
Auf Initiative des Deutschen Jagdschutzverbandes und des Landesjagdverbandes Schleswig-Holstein wird durch die Universitäten Kiel und Dresden ein umfangreiches Forschungsprojekt zur Erprobung und Bewertung von Monitoringmethoden für die beiden Arten durchgeführt.
Das Ziel des Projektes ist die Erforschung von praxistauglichen und bezahlbaren Methoden, mit denen großflächig Daten zum Vorkommen und zum Bestand von Baummarder und Iltis erhoben werden können.
• Untersuchungsgebiet/Methoden
Neben 2 von der Universität Kiel untersuchten Räumen in Nord- und Südwest-Deutschland wird von der TU Dresden – Forstzoologie ein Untersuchungsgebiet in Mecklenburg-Vorpommern im Landkreis Ludwigslust in den Forstämtern Schildfeld und Radelübbe bearbeitetet, das repräsentativ für Landschaften in Ostdeutschland ist. Bisher wurden ein etwas größerer Waldkomplex mit etwa 500 ha südlich der Autobahn A24 und drei kleinere Wälder (150-250 ha) nördlich der A24 gewählt.
Zur Ermittlung der Anzahl der revierbesitzenden Individuen in den Untersuchungsgebieten und um zu wissen, wie sie sich im Gebiet verteilen und wie sie sich im Gebiet bewegen, ist eine vollständige telemetrische Überwachung von Teilpopulationen angestrebt. Daran anknüpfend sollen andere nicht invasive Monitoringverfahren (versch. Fotofallenansätze, Genetik-Haarproben an Lockstöcken, Genetik-Kotproben, Fang-Markierung-Wiederfang, …) erprobt und evaluiert werden. Da auch Informationen für Verbreitungserhebungen anderer Raubsäugerarten gesammelt werden sollen, werden Beifänge dieser Arten ebenfalls mit Ohrmarken markiert