05.10.2020
Wie teilen sich Tumorzellen im Gedränge?
Wissenschaftler/innen unter der Leitung von Dr. Elisabeth Fischer-Friedrich, Gruppenleiterin am Exzellenzcluster Physics of Life (PoL) und am Biotechnology Center TU Dresden (BIOTEC), untersuchten, wie sich Krebszellen in einem dicht gedrängten Tumor-gewebe teilen können. Dabei prüften sie insbesondere, wie sich die sogenannte Epithelial-mesenchymale Transition (EMT), ein Vorläuferprozess bei der Metastasenbildung, auswirkt.
Die Forschenden stellten Veränderungen in der Zellaufrundung und im Wachstum des Tumorgewebes fest. Die EMT beeinflusste die Krebszellen dabei auf unterschiedliche Arten. Die sich teilenden Zellen waren steifer und wiesen eine höhere Oberflächen-spannung auf. Dagegen waren die Zellen, die sich nicht in der Teilung befanden, weicher. Auf diese Weise machte die EMT nicht nur die sich teilenden Tumorzellen steifer, sondern auch die umgebenden, sich nicht-teilenden Zellen leichter verformbar. Die Forscher/innen konnten die mechanischen Veränderungen der Zellen mit dem verstärkten Anschalten eines Proteins, des sogenannten Rac1, in Verbindung bringen. Rac1 ist ein bekannter Regulator des Zellskeletts.
„Unsere Ergebnisse sind nicht nur für die Zellbiologie sehr relevant, sondern haben auch das Potenzial, neue Ansatzpunkte für die Krebstherapie aufzuzeigen“, sagt Dr. Elisabeth Fischer-Friedrich.