Internationaler Tag zu Beseitigung der Gewalt gegen Frauen/ geschlechtsspezifische Gewalt
Der 25. November wurde von den Vereinten Nationen zum „Internationalen Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen“ erklärt. Auch die TU Dresden will den Tag nutzen, um auf geschlechtsspezifische Gewalt aufmerksam zu machen.
Alle Veranstaltungen sind für die Teilnehmenden kostenfrei. Sollten Sie auf Grund sprachlicher oder anderer Barrieren von einer Teilnahme absehen, scheuen Sie sich bitte nicht uns diese zurückzumelden.
Programm 2023
Der Lunchtalk im Rahmen des Internationalen Tages gegen Gewalt wird das Phänomen der geschlechtsspezifischen Gewalt an der TU Dresden beleuchten. Neben der Einordnung dieser besonderen Form der Gewalt innerhalb von Wissenschaftseinrichtungen wird die Veröffentlichung der TUD-spezifischen Forschungsergebnisse im Rahmen des UniSAFE-Projektes die Veranstaltung bestimmen. Gemeinsam mit dem Publikum sollen Handlungsempfehlungen besprochen und diskutiert werden. Natürlich wird es Raum für Anregungen und Austausch geben.
Es referiert Anja Wiede, Ansprechperson der Beschwerdestelle bei Vorkommnissen von Belästigung, Diskriminierung und Gewalt.
Der Lunchtalk findet in deutscher Lautsprache statt.
"Warum sind Sexismus, Homophobie und Rassismus in der Physik immer noch so weit verbreitet? Ich beginne mit meiner persönlichen Erfahrung, um zu zeigen, dass das Persönliche in der Tat politisch ist. Am CERN, dem größten Physiklabor der Welt, arbeiten Wissenschaftler aus 112 Nationen, aber immer noch sind etwa 80 % von ihnen weiß und 80 % männlich. Ich untersuche, warum Menschen aus so vielen verschiedenen Gruppen in der Vergangenheit von der Physik ausgeschlossen wurden, und schlage eine Reihe von leicht umsetzbaren Maßnahmen vor, die die Vielfalt in der Physik erheblich verbessern könnten. Diese Maßnahmen würden allen Wissenschaftler:innen zugute kommen, unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Rassifizierung, ihrer sexuellen Orientierung, ihren körperlichen Fähigkeiten oder ihrer Religion. Es ist erwiesen, dass Vielfalt der Wissenschaft zugute kommt, da sie das Kreativitätspotenzial steigert, das eine Schlüsselrolle in der wissenschaftlichen Forschung spielt."
Vortrag von: Dr. Pauline Gagnon (Senior Research Scientist (retired), Indiana University, Bloomington, IN, USA)
Mehr Informationen: https://tu-dresden.de/mn/physik/die-fakultaet/physikalisches-kolloquium
Schlagzeilen in den Medien zur Gewalt in der Medizin zeigen nur die Spitze des Eisbergs und nur ausgewählte Aspekte. Geschlechtsspezifische Gewalt in der Medizin beginnt jedoch nicht erst mit verbalen und/oder körperlichen Übergriffen. Sie richtet sich auch nicht nur gegen eine bestimmte Gruppe. Wir möchten einen Überblick über Arten, Ursachen und Betroffene geben. Anschließend möchten wir gern gemeinsam Möglichkeiten erarbeiten, wie im Bedarfsfall reagiert werden kann. Zum Abschluss möchten wir Lösungswege zur Prävention diskutieren.
Es referieren Anne Röhle und Theresa Bauer von der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus TU Dresden.
Der Vortrag findet in deutscher Lautsprache statt.
Spätestens die Reaktionen auf #metoo haben gezeigt, dass auch das Sprechen über sexualisierte Gewalt selbst von Gewalt geprägt ist, die Betroffene zum Schweigen bringt. Das bedeutet häufig eine zweite Gewalterfahrung und ein erneutes Versagen der sozialen Gemeinschaft darin, die Betroffenen zu schützen. Was „Entstimmlichung“ genau bedeutet, wie sie konkret abläuft und welche gravierenden Auswirkungen dies auf die Betroffenen hat, analysiert Lilian Schwerdtner in ihrem Buch " Sprechen und Schweigen über sexualisierte Gewalt. Ein Plädoyer für Kollektivität und Selbstbestimmung" systematisch und mit klarer Sprache. Anhand von Beispielen wird deutlich, dass zu den Mechanismen sprachlicher Gewalt nicht nur die Verharmlosung der Gewalterfahrungen gehört, sondern auch die Pathologisierung der Betroffenen, die Festlegung auf den Opfer*status oder die Reproduktion von Verletzlichkeitsnarrativen. Aus der Analyse dieser Mechanismen folgt für Schwerdtner ein Nachdenken über die Bedingungen für gelingend(er)es öffentliches Sprechen über sexualisierte Gewalt.
Lilian Schwerdtner wird dem Publikum Prägnantes ihres Buches vorstellen, um im Anschluss das Publikum zum Austausch anzuregen - getreu des Prinzips vom Schweigen und Reden über sexualisierte Gewalt.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit Genow statt. Sie erfolgt in deutscher Lautsprache.
Je stärker die Frauen, desto größer der Hass auf sie.
Privat, digital, politisch – die Formen der Gewalt sind nicht neu, doch sie richtet sich heute deshalb gegen die Frau, weil sie gleichberechtigt ist. Diese historische Verschiebung hat heftige Gegenkräfte aktiviert: erfolgreiche Männer aus gehobenen Kreisen, Jugendliche der Gen Z und politische Institutionen demokratischer Staaten. Gerade dort, wo die Gleichberechtigung besonders wirkmächtig war, ist der Backlash umso heftiger.
Susanne Kaiser forscht seit über zehn Jahren zu diesem Phänomen, sie hat mit Betroffenen gesprochen und analysiert das Problem gesellschaftlich, politisch und privat. Erst diese gesamtheitliche Sichtweise macht mit großer Klarheit deutlich, welch toxische Dynamik noch immer von männlich-weiblichen Rollenklischees ausgeht. Dieses Buch zeigt, wie wir sie überwinden können.
Susanne Kaiser, geboren 1980, ist Journalistin und Autorin. Seit 20 Jahren beschäftigt sie sich mit den Machtverhältnissen zwischen Männern und Frauen in muslimischen und in westlichen Gesellschaften, in jüngerer Zeit vor allem mit neu aufkommenden Phänomenen wie organisiertem Frauenhass und Sexismus. Sie schreibt unter anderem für Die Zeit, DER SPIEGEL und Deutschlandfunk Kultur. Sie ist außerdem als Expertin bei Arte, WDR, ZDF oder Pro7 zu sehen.
Die Veranstaltung wird moderiert von Alina Gündel, Soziologin und GENERIS-Preisträgerin 2020. Sie findet in Deutscher Lautsprache statt.
Ort: HSZ/401
Die Teilnehmer:innen werden für das Thema sexualisierte Belästigung, Diskriminierung und Gewalt (SBDG), insbesondere an der Hochschule, sensibilisiert. Sie lernen, wodurch SBDG gekennzeichnet ist, wie SBDG rechtlich einzuordnen ist, welche Formen es gibt und welche Auswirkungen SBDG für die Betroffenen und für das Umfeld haben kann. Darüber hinaus erhalten die Teilnehmer*innen Impulse für Handlungsstrategien zum Umgang mit Situationen, die von SBDG geprägt sind.
Trainerin: Wendy Stollberg, M.A. Amerikanistik/ BWL/ Geographie, Referentin im Team Zentrale Frauenbeauftragte (Freie Universität Berlin) und freischaffende systemisch-integrative Coach und Trainerin
Sprache: deutsch
Freitag, 17. November 2023| 18 – 20 Uhr | analog |ZEU/146/Z Zeuner-Bau, George-Bähr-Str. 3c
DE 2022, R: Seong-Moon Lily Shim, Dokumentarfilm, L: 30 min
Die Regisseurin Seongmoon (Lily) Shim gibt mit ihrem Dokumentarfilm "Our Voices, Our Stories" denjenigen eine Stimme, die von antiasiatischem Rassismus betroffen sind. Sechs mutige Asiatinnen erzählen in diesem Dokumentarfilm von ihren persönlichen Erfahrungen mit Rassismus und sexueller Belästigung in Deutschland. Der Film beleuchtet die Wechselwirkungen von Rassismus und anderen Ungleichheitsvorstellungen und zeigt auf, was antiasiatischen Rassismus von anderen Formen rassistischer Diskriminierung unterscheidet.
Die Regisseurin und Vorstandsmitglied von metoo_asians Seong-Moon Lily Shim wird für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung stehen. Betroffene von Anti-asiatischem Rassismus und Sexismus haben im Anschluss an die Veranstaltung die Möglichkeit des Austauschs im privaten Raum.
Häufig sind weiblich sozialisierte Personen im Alltag mit übergriffigen Situationen und sexualisierter Diskriminierung und Gewalt konfrontiert. Der WenDo-Kurs unterstützt dabei, das Vertrauen in die eigenen Bedürfnisse und Grenzen zu stärken und gemeinsam Handlungsoptionen zu entwickeln, um diese Situationen gut zu bewältigen. Wahrnehmungsübungen, der Einsatz der Stimme und die Entwicklung einer inneren Haltung sind ebenso Teil des Kurses wie das Erlernen von Befreiungs- und Schlagtechniken.
Trainerinnen: Jana Böhme und Anny Matthes (zertifizierte WenDo-Trainerinnen)
Sprache: Deutsch
Anmeldung unter:
Workshop zum Umgang mit sexualisierter Gewalt
Bringing In The Bystander ™ ist ein evidenzbasiertes Interventionsprogramm von Soteria Solutions. Es ermutigt die Teilnehmenden Problemsituationen von sexualisierter Diskriminierung und Gewalt (SDG) zu erkennen und befähigt sie, effektiv und sicher einzugreifen. Viele herkömmliche Präventionsansätze richten sich an Frauen als potenzielle Betroffene und Männer als potenzielle gewaltausübende Personen von sexualisierter Gewalt. Diese Zuschreibungen werden mittels verschiedener Methoden hinterfragt zu hinterfragt um die Verantwortung aller bei der Prävention von SDG herauszustellen.
Die Workshopleitung übernimmt Anja Wiede, Ansprechperson bei Belästigung, Diskriminierung und Gewalt der TU Dresden.
Die Workshopsprache ist deutsch.
Die Ergebnisse der UniSAFE-Studie haben deutlich gemacht, dass Frauen, nicht-binäre und agender Personen mit körperlichen Behinderungen oft einem höheren Risiko für diskriminierende Grenzüberschreitungen und sexualisierter Gewalt ausgesetzt sind.
Übliche Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungsangebote zielen zwar darauf ab, subjektive Sicherheitsempfinden Betroffener zu stärken. Sie sind allerdings häufig nicht barrierearm und behindertensensibel ausgelegt. Dieser Workshop richtet sich deshalb ganz explizit an körperlich behinderte Frauen, nicht-binäre und agender Personen.
Der Kurs ist dabei mehr als nur ein Selbstverteidigungskurs. Es bietet sich die Chance, eigene und andere Stärken zu erkennen, zu benennen und zu behaupten. Der Austausch in der Gruppe spielt dabei eine große Rolle.
Der Kurs wird von einem Wechsel vielfältiger Methoden belebt, die sowohl körperlich als auch mentalen Ausdruck finden. Sicherheit und Wohlbefinden stehen dabei an erster Stelle.
Warum sollte ich an diesem Workshop teilnehmen?
• Erhöhung der persönlichen Sicherheit
• Stärkung des Selbstvertrauens und Selbstbewusstseins
• Erlernen von praktischen Selbstverteidigungstechniken
• Aufbau von unterstützenden Beziehungen in einer inklusiven Umgebung
• Ein Vormittag voller Spaß, Empowerment und Selbstentdeckung
Trainerin: Claudia Döring ist zertifizierte WenDo-Trainerin (able-bodied). Sie arbeitet als Bildungsreferentin.
Hinweis: Der Workshop ist für die Teilnehmenden und Begleitpersonen kostenlos. Er wird in barrierefreien Räumlichkeiten abgehalten. Es wird außerdem eine simultane Schriftdolmetschung präsent sein. Sollten weitere Unterstützungsbedarfe zur Teilnahme notwendig sein, möchten wir diese gerne zur Verfügung stellen. Teilen Sie dies bitte mit.
Der FSR Physik organisiert im Rahmen des Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen diese besondere Filmvorstellung.
In PICTURE A SCIENTIST nehmen sich eine Biologin, eine Chemikerin und eine Geologin dieser Fragen an und führen das Publikum auf eine Reise durch die Erfahrungen ihrer akademischen Laufbahn – als Frauen der Wissenschaft.
In ihren Karrieren sind sie von Beginn an Diskriminierungen ausgesetzt. Wissenschaftlerinnen müssen einen stetigen Kampf um Anerkennung, Respekt und Gleichberechtigung führen.
Der Dokumentarfilm gibt Hoffnung, denn er erzählt die Geschichte von Stärke und Solidarität, von mutigen Wissenschaftlerinnen, die sich gegen Ungerechtigkeit stemmen und einen weltweiten Diskurs des Wandels und der Gleichberechtigung ins Rollen bringen. In futuristischen Laboratorien und auf spektakulären Schauplätzen der Feldarbeit macht er deutlich, von welch unschätzbarem Wert die Arbeit von Forscherinnen ist und wie sich die Wissenschaft durch systematische und strukturelle Umwälzungen zum Besseren bewegen lässt – für eine Welt, in der Mädchen ihren Traum vom Forschen verwirklichen können, für eine Welt voller Biologinnen, Astronautinnen, Chemikerinnen und Mathematikerinnen.
Antidiskriminierungsregel
Den Veranstaltenden ist ein respektvolles und diskriminierungsarmes Miteinander sehr wichtig. Störungen oder Beleidigungen führen zum Ausschluss aus der Veranstaltung.
Melden Sie sich bei Fragen, Hinweisen oder zur Anmeldung unter:
Beschwerdestelle bei Belästigung, Diskriminierung und Gewalt
NameAnja Wiede
Ansprechperson
Eine verschlüsselte E-Mail über das SecureMail-Portal versenden (nur für TUD-externe Personen).
Besuchsadresse:
M13 Mensa und TUD, Raum 6-234 Mommenstraße 13
01062 Dresden
Der Zugang erfolgt am besten über den Gunther-Landgraf-Bau.Der Zugang zu meinem Büro ist leider nicht barrierearm möglich. Geben Sie mir gern Bescheid für etwaige Bedarfe.
Programm 2022
Auch im Jahr 2022 sensibilisierte die TU Dresden zu geschlechtsspezifischer Gewalt. Der Fokus wurde in diesem Jahr auf Antifemininismus gelegt. Das vollständige Programm finden Sie hier.
Programm 2021
2021 beteiligte sich die TU Dresden an der Kampagne „Orange the world“, und ließ das Rektorat und den Gerberbau im Zeitrahmen um den 25. November 2021 anstrahlen. Damit setzte sie ein Zeichen für eine gewaltfreie Zukunft für alle. Weitere Informationen zum damaligen Rahmenprogramm