Internationaler Tag zu Beseitigung der Gewalt gegen Frauen/ geschlechtsspezifische Gewalt
Der 25. November wurde von den Vereinten Nationen zum „Internationalen Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen“ erklärt. Auch die TU Dresden will den Tag nutzen, um auf geschlechtsspezifische Gewalt aufmerksam zu machen.
Programm 2022
WenDo-Selbstbehauptung und Selbstverteidigung
Seit Oktober 2022
Handlungstraining gegen Misogynie und Antifeminismus
11.November |10 Uhr bis 17 Uhr | online
Digitaler Lunchtalk „Sexualisierte Diskriminierung und Gewalt an Wissenschaftsinstitutionen. Prävalenz, Formen und Auswirkungen eines globalen Phänomens“
17.November |12 Uhr bis 13.30 Uhr | online
Workshop „Alltagssexismus als cis-Mann endlich solidarisch begegnen“
18. und 24. November| 16 - 19 Uhr | online
Transgender Day of Remembrance
Filmscreening "Framing Agnes" (Eng)
20. November |19 Uhr | Zentralkino
Workshop für Berater:innen: Umgang mit Betroffenen in Stalkingfällen
22. November |9 Uhr bis 13.00 Uhr | online
Onlinelesung „Akten.Einsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt“
22. November |19 Uhr| online
Vortrag „Sexismus, Misogynie & Antifeminismus im Kontext Hochschule“
24. November |12 Uhr bis 13.30 Uhr | online
Vortrag "Frauenräume als Safe Spaces? Wie identitätspolitische Diskurse im Feminismus den Schutz transgeschlechtlicher Menschen vor Gewalt und Diskriminierung prekarisieren"
24. November |17 Uhr bis 18.30 Uhr | online
Schnupperkurs WenDo – Selbstbehauptung und Selbstverteidigung
25. November |10 Uhr bis 13.00 Uhr
Filmvorführung „Picture a Scientist“ (ENG)
25. November |20 Uhr | Zentralkino
Workshop "Bringing in the Bystander"
Ganzjährig
Alle Veranstaltungen sind für die Teilnehmenden kostenfrei.
Antidiskriminierungsregel
Den Veranstaltenden ist ein respektvolles und diskriminierungsfreies Miteinander sehr wichtig. Störungen oder Beleidigungen führen zum Ausschluss aus der Veranstaltung.
Sollten Sie Unterstützungsbedarf auf Grund sprachlicher oder anderer Barrieren haben, scheuen Sie sich nicht, uns diese rückzumelden.
Melden Sie sich bei Fragen, Hinweisen oder zur Anmeldung unter:
Anja Wiede
Ansprechperson bei Belästigung, Diskriminierung und Gewalt
Eine verschlüsselte E-Mail über das SecureMail-Portal versenden (nur für TUD-externe Personen).
Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Freistaat Sachsen im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern
WenDo-Selbstbehauptung und Selbstverteidigung
Seit Oktober 2022
Häufig sind weiblich sozialisierte Personen im Alltag mit übergriffigen Situationen und sexualisierter Diskriminierung und Gewalt konfrontiert. Der WenDo-Kurs unterstützt dabei, das Vertrauen in die eigenen Bedürfnisse und Grenzen zu stärken und gemeinsam Handlungsoptionen zu entwickeln, um diese Situationen gut zu bewältigen. Wahrnehmungsübungen, der Einsatz der Stimme und die Entwicklung einer inneren Haltung sind ebenso Teil des Kurses wie das Erlernen von Befreiungs- und Schlagtechniken.
Handlungstraining gegen Misogynie und Antifeminismus
11.November |10 Uhr bis 17 Uhr | online
Die Angriffe auf gesellschaftliche Emanzipationsbestrebungen machen nicht vor Hochschulen halt. Misogyne und antifeministische Angriffe und Argumentationen finden sich auch hier in vielen verschiedenen Formen. Welche Handlungsmöglichkeiten bieten sich in solchen Situationen? Wie kann angemessen darauf reagiert werden und eigene Haltung zum Ausdruck gebracht werden?
Das Handlungstraining bietet mit einer Mischung aus fachlichen Inputs und interaktiven Methoden die Möglichkeit, eigene Handlungsoptionen und Strategien praktisch auszuprobieren und arbeitet eng an den von Teilnehmenden eingebrachten Fallbeispielen.
Peps Gutsche (M.A. Gender, Media, Culture, M.A. Medien und Bildung) ist langjährige_r trainer_in in der politischen Bildungsarbeit zur (extremen) Rechten, Geschlechterverhältnissen und (Anti-)Feminismus und ist als Referent_in für Antidiskriminierung an der Alice-Salomon-Hochschule-Berlin tätig.
Laura Sasse (M.A. European Studies) ist aktiv in der politischen Bildungsarbeit insbesondere zu Themen wie Hate Speech, Rassismusprävention, Geschlechterverhältnisse und Feminismus. Aktuell wissenschaftliche Mitarbeit im Projekt „Antifeminismus begegnen – Demokratie stärken“ von Dissens e.V.
Digitaler Lunchtalk „Sexualisierte Diskriminierung und Gewalt an Wissenschaftsinstitutionen. Prävalenz, Formen und Auswirkungen eines globalen Phänomens“
17.November |12 Uhr bis 13.30 Uhr | online
Mit der eigenen Teilnahme am Unisafe-Forschungsprojekt stellt sich die TU Dresden dem Phänomen der sexualisierten Belästigung, Diskriminierung und Gewalt an Hochschulen. Der Lunchtalk bietet Einblicke in bisherige, auch global errungene Erkenntnisse.
Dr. Heike Pantelmann, Geschäftsführerin und Frauenbeauftragte des Margherita von Brentano Zentrums (MvBZ) wird hierfür einen kurzen Einblick geben in das transnationale Forschungsprojekt „Sexualisierte Belästigung, Diskriminierung und Gewalt im Hochschulkontext“. Es erforscht Prävalenz, Formen und Auswirkungen von sexualisierter Belästigung, Diskriminierung und Gewalt im Hochschulkontext sowie strukturelle Implikationen. Dazu kooperiert das Margherita von Brentano Zentrum der Freien Universität Berlin mit Partneruniversitäten aus Costa Rica, Ecuador, Indien, Japan, Kolumbien, Mexiko, Peru und Südkorea.
Im Anschluss wird der Raum für Austausch geöffnet.
Workshop „Alltagssexismus als cis-Mann endlich solidarisch begegnen“
18. und 24. November| 16 - 19 Uhr | online
Wenn sich cis Männer (Männer, die sich mit ihrem qua Geburt zugewiesenem Geschlecht identifizieren) mit der eigenen Rolle und Verantwortung im Zusammenhang mit Alltagssexismus beschäftigen, besteht die Gefahr, dass Gefühle wie Schuld und Scham, die mit der eigenen Privilegierung im gesellschaftlichen Raum einhergehen, Schritte hin zu einer gleichberechtigten Praxis verhindern. Im Workshop soll die Grundlage für konkretes Handeln im Alltag gelegt werden, das einen solidarischen Umgang mit Betroffenen von Sexismus bestimmt.
Im ersten Teil werden die Teilnehmenden durch Selbstreflexion und Biografiearbeit herausfinden, welche Verhaltensmuster und Gefühle hindern, in
sexistischen Alltagssituationen einzugreifen. Dazu gehört auch, die eigene Wahrnehmung von unterschiedlichen Formen von Sexismus zu schärfen. Im zweiten Teil soll es um konkrete Strategien und „Werkzeuge“ gehen.
Der Workshop wird durchgeführt vom Bildungskollektiv educat und richtet sich ausschließlich an Cis-Männer.
Filmscreening "Framing Agnes"
Transgender Day of Remembrance (TDoR)
20. November |19 Uhr | Zentralkino
1958 nahm die junge trans Frau Agnes an einer Studie über geschlechtsspezifische Störungsbilder‘ an der UCLA teil, mit dem Ziel einer geschlechtsangleichenden Behandlung. Ihre Geschichte galt lange als außergewöhnlich, bis 2017 nie zuvor gesehene Akten anderer Patient:innen gefunden wurden. Framing Agnes nutzt Methoden des Re-Enactment und des genreübergreifenden Erzählens, um bisher unbekannten Menschen, die Mitte des 20. Jahrhunderts das Geschlecht neu definierten, neues Leben einzuhauchen und präsentiert eine Auswahl an Gesprächen aus diesen Fallstudien in einer Reinszenierung zeitgenössischer Transaktivist:innen.
Framing Agnes tritt so in eine vielstimmige Diskussion ein über Definitionen und Projektionen von Sexualität und Geschlecht nicht nur in den 1950er Jahren.
Zum Trailer
Der Eintritt ist frei. Keine Anmeldung erforderlich.
Workshop für Berater:innen: Umgang mit Betroffenen in Stalkingfällen
22. November |9 Uhr bis 13.00 Uhr | online
Der Workshop möchte Berater:innen der TU Dresden befähigen Erstberatungen mit Betroffenen durchzuführen und bedarfsgerecht an Netzwerkpartner:innen zu vermitteln. Sie lernen Dynamik und unterschiedliche Arten von Stalking zu erkennen und von anderen Formen interpersoneller Gewalt abzugrenzen.
An Beispielen aus der Beratungspraxis sprechen wir über unterschiedliche Interventionsmöglichkeiten und Schutzmaßnahmen (durch Polizei und Justiz, privat etc.) sowie deren Wirkung.
Der Workshop wird durchgeführt vom D.I.K.
Anmeldung erforderlich.
Onlinelesung „Akten.Einsicht. Geschichten von Frauen und Gewalt“
22. November |19 Uhr| online
Christina Clemm liest aus Ihrem beim Verlag Antje Kunstmann erschienen Buch "AktenEinsicht". In der Vorbemerkung ihres Buches erklärt Christina Clemm, Anwältin, Strafverteidigerin und Nebenklagevertreterin von Betroffenen sexualisierter und rassistischer Gewalt: „Es geht mir im Kern nicht um den konkreten Einzelfall. Es geht mir darum, strukturelle Probleme dieser Gesellschaft anhand von Geschichten aufzuzeigen, die ähnlich andauernd passieren.“
Gewalt gegen Frauen ist ein alltägliches Phänomen, auch wenn sie nur selten öffentlich wird. »AktenEinsicht« erzählt Geschichten von Frauen, die körperlicher und sexualisierter Gewalt ausgesetzt waren und vermittelt überraschende, teils erschreckende Einsichten in die Arbeit von Justiz und Polizei.
Im Anschluss gibt es die Möglichkeit Fragen zu stellen.
Vortrag „Sexismus, Misogynie & Antifeminismus im Kontext Hochschule“
24. November |12 Uhr bis 13.30 Uhr | online
Angriffe auf gleichstellungspolitische Errungenschaften, die Infragestellung kritischer Wissenschaften oder die Abwertung von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt – gesellschaftliche Emanzipationsbetrebungen und die Herstellung von Chancengerechtigkeit werden vielfältig verhandelt und bedroht. Der Vortrag erläutert den Unterschied zwischen Sexismus, Misogynie & Antifeminismus und zeigt an ausgewählten Beispielen, wo sich antifeministische Einflussnahmen und Akteur:innen auch im Hochschulkontext zeigen. Anschließend folgt eine gemeinsame Diskussion über Handlungs- und Interventionsmöglichkeiten.
Referent:in: Peps Gutsche (M.A. Gender, Media, Culture, M.A. Medien und Bildung) ist langjährige:r trainer_in in der politischen Bildungsarbeit zur (extremen) Rechten, Geschlechterverhältnissen und (Anti-)Feminismus und ist als Referent:in für Antidiskriminierung an der Alice-Salomon-Hochschule-Berlin tätig.
Anmeldung erforderlich.
Vortrag "Frauenräume als Safe Spaces? Wie identitätspolitische Diskurse im Feminismus den Schutz transgeschlechtlicher Menschen vor Gewalt und Diskriminierung prekarisieren"
24. November |17 Uhr bis 18.30 Uhr | online
Während gesellschaftlich eine breite Öffentlichkeit Einigkeit hinsichtlich der Notwendigkeit eines Schutzes von Frauen vor Gewalt zeigt, erfährt in aktuellen Debatten die Frage danach eine besondere Zuwendung, wer als Frau gilt und wem mittels dieses Prädikats der Zugang zu Schutzräumen gewährleistet wird.
Im Zuge des kommenden Selbstbestimmungsgesetzes, mittels dessen Menschen ihr Geschlecht im Personenstand ohne größere Hürden selbstbestimmen können, ist eine breite mediale Debatte entbrannt, welche Auswirkungen dieses neue Gesetz auf den Schutz von Frauen vor (sexualisierter) Gewalt und Diskriminierung hat. Vor allem Transgeschlechtlichkeit wird in diesem Diskurs weniger als gesellschaftliches Phänomen, sondern als gesellschaftliches Problem behandelt, indem Angstnarrative eine Zunahme von sexuellen Übergriffen an Frauen und der Benachteiligung von Frauen im gesellschaftlichen Leben übermitteln. In diesem Vortrag wird entlang des Diskurses um das Selbstbestimmungsgesetz in den identitätspolitischen Kampf zwischen cis- und queerfeministischer Position eingeführt, der sich nicht nur um eine Ausdeutung des Geschlechterbegriffs, sondern auch um eine Feststellung, welche Leben als schützenswert gelten bemüht und im Zuge dessen Transgeschlechtlichkeit als Feindbild konstruiert. Letzteres findet sich unter dem vermehrten Rückgriff auf „Rapid Onset Gender Dysphoria“, einer wissenschaftlich äußerst umstrittenen Theorie, welche Transgeschlechtlichkeit als soziale Ansteckung konstruiert und in der feministischen Zeitschrift EMMA oder der Welt strategisch als Bedrohungsszenario eingesetzt wird, um einen Schutz der geschlechterkonservativen Lebensform zu legitimieren und dabei vor allem patriarchale Strukturen stützen. Der Vortrag wird sich hierbei auch auf gesellschaftspolitisch aktuelle Ereignisse beziehen, so bspw. auf die Absage eines Vortrags an der Humboldt Uni Berlin über Zweigeschlechtlichkeit sowie einer damit zusammenhängenden Kritik am Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk und der Veröffentlichung eines Positionspapiers der Frauenhaus-Koordinierung e.V.
Referentin: Dr. Annette Vanagas ist Sozialpsychologin und Geschlechterforscherin, lehrt Sexualpädagogik und Berufsrollenreflexion innerhalb der Bildungswissenschaften an der Universität zu Köln. Sie veröffentlichte u.A. "Trans*Gender im Film. Zur Entstehung von Alltagswissen über Transsex* in der filmisch-narrativen Inszenierung"
Anmeldung erforderlich.
Schnupperkurs WenDo – Selbstbehauptung und Selbstverteidigung
25. November |10 Uhr bis 13.00 Uhr
Häufig sind weiblich sozialisierte Personen im Alltag mit übergriffigen Situationen und sexualisierter Diskriminierung und Gewalt konfrontiert. Der WenDo-Kurs unterstützt dabei, das Vertrauen in die eigenen Bedürfnisse und Grenzen zu stärken und gemeinsam Handlungsoptionen zu entwickeln, um diese Situationen gut zu bewältigen. Wahrnehmungsübungen, der Einsatz der Stimme und die Entwicklung einer inneren Haltung sind ebenso Teil des Kurses wie das Erlernen von Befreiungs- und Schlagtechniken.
Anmeldung erforderlich.
Filmvorführung „Picture a Scientist“ (ENG)
25. November |20 Uhr | Zentralkino
Der Dokumentarfilm erzählt die Geschichte von Stärke und Solidarität, von mutigen Wissenschaftlerinnen, die sich gegen Ungerechtigkeit stemmen und einen weltweiten Diskurs des Wandels und der Gleichberechtigung ins Rollen bringen. In futuristischen Laboratorien und auf spektakulären Schauplätzen der Feldarbeit macht er deutlich, von welch unschätzbarem Wert die Arbeit von Forscherinnen ist und wie sich die Wissenschaft durch systematische und strukturelle Umwälzungen zum Besseren bewegen lässt – für eine Welt voller Biolog:innen, Astronaut:innen, Chemiker:innen und Mathematiker:innen.
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Der Eintritt ist frei. Keine Anmeldung erforderlich.
Workshop "Bringing in the Bystander"
Ganzjährig wird außerdem der Workshop "Bringing in the Bystander" angeboten. Das methodische Vorgehen zielt darauf ab, die verschiedenen Formen sexualisierter Gewalt als solche (er-)kennen zu lernen und Präventions- und Interventionsstrategien anhand der Beschäftigung mit Konzepten wie „Victim Blaming“, „Rape Culture“ und „Konsens“ für sich zu reflektieren. Fokussiert wird vor allem Gewalt in sozialen Nahbeziehungen.
Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Freistaat Sachsen im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern
Programm 2021
2021 beteiligte sich die TU Dresden an der Kampagne „Orange the world“, und ließ das Rektorat und den Gerberbau am 25. November 2021 anstrahlen. Damit setzte sie ein Zeichen für eine gewaltfreie Zukunft für alle. Weitere Informationen zum damaligen Rahmenprogramm