Teilprojekt 4: Berufsfeldanalyse in personenbezogenen Fachrichtungen zur Stärkung des doppelten Praxisbezuges
Ziele
Die im Rahmen des ersten TUD-Sylber-Projekts entwickelten Ansätze zur Entwicklung hermeneutischer Fallkompetenz in der Lehrer_innenbildung werden um den doppelten Praxisbezug im beruflichen Lehramt erweitert. Dazu wird ein hochschuldidaktisches Konzept entwickelt, in dem Elemente der Berufsfeldforschung und deren praktische Umsetzung wesentliche Bausteine darstellen. Das Ziel besteht somit in der Implementierung berufswissenschaftlicher Inhalte in Studium und Forschung, welche in der Lehrer_innenbildung und Curriculumsentwicklung in personenbezogenen Fachrichtungen bis jetzt vernachlässigt wurden. Durch die Schaffung eines Netzwerks aus Akteur_innen von Hochschulen, Berufsschulen und der Arbeitswelt soll zudem der Dialog der Lernorte gestärkt werden. Letztlich sollen die Ergebnisse der Forschung in curriculare Weiterentwicklungen einfließen und anderen Hochschulstandorten und berufsbildenden Schulen zur Verfügung gestellt werden.
Berufsschullehrer_innen sind in ihrem Unterrichtsalltag mit der Tatsache konfrontiert, sowohl der Unterrichtspraxis als auch der beruflichen Praxis gerecht zu werden. Dieser sogenannte doppelte Praxisbezug erfordert von (zukünftigen) Lehrer_innen, dass sie neben der eigentlichen Lehr-Lern-Situation auch die berufliche Handlungssituationen reflexiv als Lerngegenstand bearbeiten. In personenbezogenen Berufen, wie bspw. Gesundheits- und Pflegeberufen, fehlt jedoch bisher weitgehend eine entsprechende Berufsfeldforschung, die Kernaufgaben erschließt und folglich die reflexive Auswahl von Lerngegenständen auf wissenschaftlicher Basis ermöglicht.
Auf der Basis der Ansätze von Berufswissenschaft und Ethnografie wird Berufsfeldforschung betrieben. An der Forschung werden Student_innen beteiligt. Zur Datenerhebung werden Feldbeobachtungen und Interviews mit Beteiligten an beruflichen Handlungssituationen durchgeführt. In einem ersten Analyseschritt geht es um das Eruieren beruflicher Aufgaben und beruflicher Handlungssituationen aus dem empirischen Material. In einem weiteren Schritt werden die eruierten beruflichen Arbeitsaufgaben mit berufsrelevanten Gruppen bei mehreren Netzwerktagungen diskutiert, um letztlich berufliche Kernaufgaben zu identifizieren. Anschließend erfolgt eine Analyse unter berufsdidaktischen Aspekten. Darüber können Lernsituationen erarbeitet werden, die letztlich curricular eigebunden und durch ein Fallarchiv sachsenweit online verfügbar gemacht werden. Die Umsetzung erfolgt über die Entwicklung eines hochschuldidaktischen Konzepts, welches Student_innen und Lehrer_innen während der einzelnen Forschungsschritte begleitet und unterstützt. Überdies wird ein Netzwerk aus den an der Forschung beteiligten Institutionen initiiert.
- Das hochschuldidaktische Konzept zur forschungsbasierten Erschließung beruflicher Kernaufgaben wird verstetigt und in die vorhandenen Module integriert.
- Weiterhin wird ein (Online-)Forum zur Entwicklung und Bearbeitung beruflicher Handlungssituationen etabliert.
- Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Arbeit werden zudem über verschiedene Formate und Netzwerkarbeit einer breiten Fachöffentlichkeit und der dritten Phase der Lehrer_innenbildung zugänglich gemacht.
1. Quartal 2023: Drei neue Publikationen erschienenweitere Informationen
02.12.22: Erste Netzwerktagung des Teilprojektes 4 - Diskussion potenzieller beruflicher Kernaufgabenweitere Informationen
22./23.11.2021: Teilnahme am QLB-Programmkongress in Berlin, Ausgestaltung des Austauschforums „All In One – ein berufswissenschaftlich-didaktisches Seminar überschreitet Disziplingrenzen“ weitere Informationen
30.08.2021: Hochschuldidaktisches Konzept für Berufsfeldanalysen in den personenbezogenen Fachrichtungen erfolgreich implementiert und weiterentwickelt lesen
15.12.2020: Hochschuldidaktisches Konzept für Berufsfeldanalysen in den personenbezogenen Fachrichtungen gestartet lesen
Poster
Leitung
Frau Prof.in Dr. Anja Walter
Professur für Gesundheit und Pflege/Berufliche Didaktik