Teilprojekt 3: Komplexe Lehr-Lern-Arrangements als gemeinsame Aufgabe von Fachwissenschaft, Fachdidaktik und Bildungswissenschaft
Ziele
Ziel des Teilprojekts ist die Stärkung der interdisziplinären Verschränkung von Fachwissenschaft, Fachdidaktik und Bildungswissenschaft durch die gemeinsame Entwicklung exemplarischer, zielgruppenadäquater, anwendungsbezogener Komplexer Lehr-Lern-Arrangements (KLLA) für die Hochschullehre, um so die Kohärenz des Studiums zu erhöhen. Die im Rahmen von TUD-Sylber bereits entwickelten Ansätze zur Kooperation von Fachwissenschaft, Fachdidaktik und Bildungswissenschaft werden durch die gemeinsame Entwicklung von KLLA ergänzt und auf die spezifischen Bedarfe im Lehramt BBS bezogen.
Besonders in den gewerblich-technischen Studiengängen müssen sich die Studierenden im Grundstudium mit abstrakten technischen und naturwissenschaftlichen Zusammenhängen auseinandersetzen, was für viele eine große Herausforderung darstellt. Die zum Teil fehlende Kohärenz bei der Nutzung und dem Aufbau von Fachwissen innerhalb des Grundstudiums sowie dessen fehlender Bezug auf das spätere berufliche Handeln ist in vielen Fällen die Ursache der hohen Abbruchquoten in den ersten Semestern (Leuders, 2020). Dementsprechend sind hochschuldidaktische Interventionsmaßnahmen nötig, über die der Zusammenhang zwischen den abstrakten fachwissenschaftlichen Inhalten des Studiums und den Aufgaben des späteren Berufs hergestellt werden.
In Kooperation von Fachwissenschaftlern und Berufs- bzw. Fachdidaktikern werden KLLA für die fachwissenschaftliche Lehrkonzepte konzipiert (i. S. der Ko-Konstruktion nach Gräsel 2006), welche durch authentische Anwendungs-/Aufgabenbezüge, Interaktivität und multiple Repräsentationen charakterisiert sind. Die Sicherung der authentischen Anwendungs-/Aufgabenbezüge erfordert, dass für verschiedene Adressaten der Lehrveranstaltung (Studierende der Fachwissenschaften bzw. des Lehramtes) unterschiedliche Anwendungskontexte skizziert und dem Lehrprozess zugrunde gelegt werden.
Die avisierte Ko-Konstruktion erfordert zunächst die Entwicklung einer entsprechenden Kooperationsstruktur mit Vertreter*innen der Bezugsdisziplinen der gewerblich-technischen Fachrichtungen. Gemeinsam werden dann auf Basis vorliegender fachdidaktischer Ansätze sowie des 4C/ID-Modells (van Merriënboer & Kester 2005) exemplarische Inhalte sachlogisch strukturiert und Sequenzierungskonzepte abgeleitet. Das schließt die Verständigung der Beteiligten über heterogene Potenziale der Studierenden, Lehrziele sowie Chancen und Grenzen methodischer Settings inkl. digitaler Medien mit ein.
Die Entwicklung der KLLA folgt dem Ansatz des Design-Based Research-Ansatzes (u.a. Euler & Sloane 2014). Dementsprechend werden die entwickelten Lehr-Lern-Umgebungen pilotiert, evaluiert und redesigned. Evaluationskriterien sind neben den Feedbacks der Studierenden auch Lernergebnisse in den Fachwissenschaften, Studierendenmotivation und die Wirkung auf das fachdidaktische Wissen bzw. Handeln bei Lehramtsstudierenden.
- Aufbau der Kooperationsstruktur
- Entwicklung der Sachstruktur und des Sequenzierungskonzeptes und Grenzen
- Entwicklung der methodischen und medialen Settings
- Erprobung, Evaluation, Optimierung der KLLA
- Transfer, Publikation und Präsentation der Projektergebnisse
Vorträge
24.03.2022: Wie kann man inhaltliche Kohärenz messen? Vortrag auf der Digi - Spotlights in Bremen.Download
30.09.2021: Vortrag zur beispielhaften Darstellung einer authentischen Arbeitssituation für die Umsetzung eines Lehr-Lern-Settings. 21. Herbstkonferenz der Arbeitsgemeinschaft Gewerblich-Technische Wissenschaft und Didaktiken (GTW)Download
17.09.2021: Vortrag über die methodische Herangehensweise bei der Planung und Umsetzung von Lehr-Lern-Settings im Sinne einer kohärenten Lehre. Sektionstagung BWP 2021Download
03.03.2021: Vortrag über Interventionsmaßnahmen in Zusammenarbeit mit den Fachwissenschaften für eine kohärente Lehre. Erste Überlegungen zum Vorgehen. QLB Programmworkshop „Quo vadis Berufliche Lehrerbildung?“Download
Poster
03.03.2021: KLLA am Beispiel des Simulationsspiels „ERPSim“. Poster für den QLB Programmworkshop „Quo vadis Berufliche Lehrerbildung?“Download
Leitung
Prof. Dr. Manuela Niethammer
Professur für Bautechnik und Holztechnik sowie Farbtechnik und Raumgestaltung/Berufliche Didaktik