Paul aus Russland
Paul kommt aus Russland und ist seit sechs Jahren schon in Dresden. Als er angekommen ist, hat er sich für ein höheres Fachsemester im Fach Elektrotechnik beworben, weil er schon in Russland sein Studium angefangen hatte.
- Was gefällt dir gut an der TU Dresden?
Es war sehr einfach einen Platz in den Studentenwohnheimen zu bekommen. Ich konnte da auch viel Deutsch üben, oder mit den Mitbewohnern etwas zusammen unternehmen. Man konnte da Freunde kennenlernen, mit denen man sich dann auch getraut hat, Deutsch zu reden.
Was Anderes, was ich sehr gut finde, ist, dass man hier als studentische Hilfskraft an der Fakultät arbeiten kann. Das finde ich sehr praxisbezogen, es ist nicht nur ein Nebenjob, da erfährt man auch studienrelevanten Sachen. Man kann in so eine Arbeit so viel Zeit investieren, wie man möchte oder kann, man ist sehr flexibel.
- Was ist dein Lieblingsplatz in Dresden?
Die Altstadt und einige Teile der Neustadt, wie z. B. die Kunsthofpassage.
- Was würdest Du internationalen Studierenden empfehlen, was sie unbedingt in Dresden probieren sollten?
Die klassischen Sachen: die Schlösser, die hier sind, Meißen, Sächsische Schweiz. Also einfach mal diese Orte zu besuchen, aber ansonsten man muss selbst je nachdem, was man mag, sich entscheiden.
- Was fandest du schwierig als du angekommen bist?
Mit dem System klarzukommen. Ich habe mich für ein höheres Fachsemester beworben, also ich bin zwischendrin eingestiegen und musste alles selbst organisieren und erfahren. In Russland hat man einen festen Plan, der für alle gleich ist, hier muss man selbst den Stundenplan zusammenbauen, schauen, welche Fächer man belegen muss. Ich kann auch mit der Studienordnung nicht ganz klar, weil es im Netz mehrere Verfassungen gibt und man nicht ganz genau weiß, welche dann die zutreffende ist. Danach habe ich es aber verstanden und konnte mich auch gut orientieren, nur am Anfang hat es für eine große Verwirrung gesorgt.
- Was ist der größte Unterschied zu deinem Heimatland?
Es ist halt ein anderes Land. In meiner Universität hatte man viel mehr persönlichen Kontakt mit den Professoren, man hat mehr Zeit zusammen verbracht. Die Professoren haben auch die Übungen zu der Veranstaltung gemacht. Die Prüfungen sind auch anders aufgebaut. Hier sind die meistens schriftlich, da waren sie auch schriftlich, aber nach der Prüfung hat man sie immer zusammen mit dem Professor angeschaut. Es konnten Nachfragen gestellt werden, auch die Fehler konnten noch korrigiert werden, wenn man die selbst auch verstanden hat. Ich fand es sehr gut, man konnte auch kaum abschreiben, weil danach ja sowieso noch das Gespräch stattfand. Man hat auch die Note sofort nach dem Gespräch erfahren.
Das Wetter hier finde ich milder. Ich habe in Sibirien gewohnt. Also im Sommer ist das Wetter eigentlich genauso wie hier, und im Winter ist es genauso wie im Sommer, nur mit einem Minuszeichen.
- Hast du einen Tipp für Studierende, die zum 1. Mal im Ausland leben?
Mit anderen sich zu unterhalten. Es bring sehr viel, auch sprachlich. Wenn man das erste Mal ins Ausland geht, hat man ja meistens Angst, dann ist es sehr gut, wenn man mit anderen ins Gespräch kommt, neue Freunde findet. Dadurch fühlt man sich sicherer. Man muss einfach Kontakte knüpfen.
(Das Interview führte Krista Aguilar im Wintersemester 2018/19 auf Deutsch.)