Vorhersage des Rückfallrisikos nach Therapie-Stop bei Chronischer Myeloischer Leukämie (CML)
Allgemeiner Hintergrund: Für die Behandlung der Chronischen Myeloischen Leukämie (CML) ist der Einsatz von Thyrosinkinaseinhibitoren (TKI) eine sehr effiziente Therapie. Obwohl die TKI Therapie für die Mehrheit der Patienten und Patientinnen die Erkrankung kontrollieren kann und die Überlebenswahrscheinlichkeit nahezu der entspricht, die in einer altersgleichen Population von Gesunden zu beobachten ist, konnte bisher noch nicht gezeigt werden, dass die Behandlung mit TKI tatsächlich zu eine Heilung führt. Nach wie vor ist die lebenslange TKI Behandlung der Standard.
Spezifische Motivation: Allerdings zeigen eine Reihe von Studien, dass ein Absetzen der TKI im Falle eines vorherigen (sehr) guten und andauernden Ansprechens bei ca. 50% der Patientinnen und Patienten zu einer dauerhaften Remission führt. Eine Vorhersage, für welchen Patienten bzw. welche Patientin das Absetzen des TKI erfolgreich verlaufen wird, ist bisher nicht zuverlässig möglich.
Resultate: In unserem Projekt untersuchen wir mit Hilfe statistsicher Modelle (u.a. Logistische Regression), ob und wie eine Vorhersage der Rückfallwahrscheinlichkeit nach TKI möglich ist. Unserer Ergebnisse zeigen, dass die Dynamik des Ansprechen im Rahmen von TKI-Dosisänderungen hierbei besionders informativ ist und dass die Reaktion im Rahmen eine Dosisreduktion vor den Absetzen des TKI erlaub, Patienten bzw. Patientinnen mit einem hohen Rückfallrisiko zu identifizieren.
Dieses Projekt wurde im Rahmen des prediCt Verbund-projektes (2018-2021) begonnen und nunmehr fortgeführt.
Beteiligte Wissenschaftler:innen
- Dipl.-Biomath. Andrea Gottschalk
- Prof. Dr. Ingmar Glauche
- Prof. Dr. Ingo Röder
Publikationen
A. Gottschalk, I. Glauche, S. Cicconi, R. E. Clark, I. Roeder Molecular monitoring during dose reduction predicts recurrence after TKI cessation in CML Blood 2020
Finanzierung
EU/ERACoSysMed/BMBF (beendet); IMB Haushalt