Podcast des ZLSB
Der Podcast des ZLSB gibt Studieninteressierten, Studierenden aber auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der TU Dresden einen Einblick in die Aufgaben der verschiedenen Bereiche des Hauses und informieren zu unterschiedlichen Themen. Die Interviews mit den verschiedenen Akteurinnen und Akteuren werden stetig erweitert.
Interessiert an noch mehr Inhalten zum Anhören? In den Podcast-Serien Going abroad und Lesson Learned gibt es einen Einblick in die Erlebnisse und Erfahrungen von Studierenden während ihres Auslandsaufenthaltes sowie während ihres Studiums.
Zur Podcast-Serie Going abroad - Lehramtsstudierende berichten von ihren Erfahrungen im Ausland.
Zur Podcast-Serie Lesson Learned - Studierende plaudern aus dem Nähkästchen.
Table of contents
- Folge 16: MTC@TUD - Studienerfolg im Lehramt
- Folge 15: Teacher Academy Project - TEACHING SUSTAINABILITY (TAP-TS)
- Folge 14: Graduiertenforum Lehrerbildung
- Folge 13: Fachschaftsrat Berufspädagogik - Deine Studierendenvertretung
- Folge 12: Verbindungsbüro Lehrerbildung - Phasenübergreifende Brücken in der Lehrer:innenbildung
- Folge 11: Praktika im Lehramtsstudium - Selbstbewusst Praxiserfahrungen sammeln
- Folge 10: Prüfungsamt - Besonderheiten der Prüfungsan- und -abmeldung in den Lehramtsstudiengängen
- Folge 9: BQL.Learn - Einsatz digitaler Medien im Unterricht
- Folge 8: Podcast-Special: Digitale Kompetenzen in der Schule
- Folge 7: IMPRESS – Die Welt nach Dresden bringen
- Folge 6: Digitale Medien in der Schule – PraxisdigitaliS
- Folge 5: Lehr-Lern-Raum Inklusion
- Folge 4: Praktikumskoordination
- Folge 3: Ergänzungsstudien
- Folge 2: Studienberatung am ZLSB
- Folge 1: Front Desk des Studienbüro Lehramt
Folge 16: MTC@TUD - Studienerfolg im Lehramt
Seit vielen Jahren unterstützt MTC@TUD - Making Teachers Confident die Lehramtsstudierenden vom Studienstart bis zum Übergang in die berufliche Zukunft dabei, das Studium erfolgreich zu meistern und sich persönlich weiterzuentwickeln. Wir haben mit drei Tutor:innen über ihre Aufgaben und ihre Highlights im Projekt gesprochen. Weitere Informationen sind hier zu finden.
Anja Schanze: Herzlich willkommen beim ZLSB Podcast. Mein Name ist Anja Schanze und unsere heutige Podcastfolge dreht sich um das Projekt MTC@TUD.
Ja, heute habe ich nicht nur einen Gast, sondern mehrere Gäste, nämlich Tutorinnen und einen Tutor vom Projekt MTC@TUD. Ich habe dabei Ann-Sophie Schnitzler [Hallöchen!], Valentin Mühlberg [Hallo!] und Nathalie Bock. [Hi!] Herzlich willkommen! Schön, dass ihr da seid und wir gemeinsam einen Podcast zu MTC@TUD aufnehmen.
Meine allererste Frage geht an euch alle, schießt einfach los, wie ihr mögt. MTC@TUD - Was ist das für euch?
Ann-Sophie Schnitzler: Pure Unterstützung, glaube ich. Also, ich habe angefangen damit, weil ich das schon aus dem Fachschaftsrat kannte, dass ich Studierenden einfach helfen will und dafür bezahlt zu werden, fand ich ganz nett. Nein, es ging mir einfach darum, dass ich wirklich auch von offizieller Seite wirklich Studierenden helfen kann. Mit den Erfahrungen, die ich hatte, mit den Fehlern, die ich gemacht habe oder mit Tipps, was man besser machen kann. Und das ist es, glaube ich für mich, dass egal ob Stundenplan oder wissenschaftliches Arbeiten, dass ich einfach Studierenden bei allem helfen kann. Also vor allem im Lehramt, den Studierenden helfen kann, egal was sie belastet. Und das macht es, glaube ich, für mich aus.
Anja Schanze: Okay. Und bei dir, Valentin?
Valentin Mühlberg: Ich habe vor vier Jahren zum Beispiel, angefangen mit dem Studium, da habe ich hier den Stundenplanbau gemacht, relativ zufällig, und die haben mich da echt gerettet damals. Das heißt, ich hatte eine Woche vor meinem Studienbeginn keinen Stundenplan und hatte dann noch zum Glück hier noch so einen Platz, damals noch live in Farbe. Und wir haben dann Stundenpläne gebaut und ich habe innerhalb von zwei Tagen dann den Stundenplan gehabt und habe dann ein Jahr später gedacht, eigentlich war das für dich so krass hilfreich. Wäre doch cool, wenn du ähnliche Unterstützung auch bei anderen ja machen könntest. Und genau seitdem bin ich eigentlich hier.
Anja Schanze: Genau. Du bist zur gleichen Zeit dazu gestoßen wie Natalie.
Nathalie Bock: Ja, also wir sind schon noch ein bisschen länger dabei. Und ich glaube, der Zufall war es bei mir auch so ein bisschen. Ich bin von einer anderen Kollegin, die heute nicht mit uns in der Runde sitzt. Aber danke an Sarah, an der Stelle, ganz zufällig bei Anja im Büro vorbeigekommen mit und danach dachte ich ist eine ganz nette Sache. Und dann ist es die Mischung aus dem, was sie schon gesagt habt Studis helfen, sie hier begrüßen, ihnen in ihrer ersten Prüfungsphase zur Seite stehen und auch das Team an sich. Also mir macht es auch unfassbar Spaß mit euch allen zu arbeiten und das meine Arbeit nennen zu dürfen. Von daher voll schön. Und deswegen glaube ich, sitzen wir auch alle immer noch hier.
Anja Schanze: Könnt ihr euch an die Zeit der Qualifikationswoche erinnern, wie das war?
Nathalie Bock: Die war cool.
Anja Schanze: Also die erste Woche, die ihr da erlebt habt, das war ja 2019, müsste das gewesen sein. Da ging das ja damals noch eine ganze Woche. Was war da für euch so dieser Punkt, wo ihr gesagt habt, so habe ich mir das vorgestellt oder das brauche ich als Handwerkszeug, um ein guter Tutor, eine gute Tutorin zu sein?
Ann-Sophie Schnitzler: Ich glaube, dass das Arbeiten im Team hat irgendwie ausgemacht. Also ich habe bisher immer viele Sachen alleine gemanagt und Tutorien gehalten, so als einzelne SHK, als studentische Hilfskraft. Und ich glaube, dieses gemeinsame Arbeiten an Routen zum Beispiel, die wir über einen Campus laufen oder Sachen, die wir machen wollen, wie wir es organisieren wollen, wie wir es aufteilen wollen. Ich glaube, das hat mir dann am Ende das gegeben, was ich gebraucht habe, dass wir gemeinsam einen Plan haben, wo wir gemeinsam dahinterstehen und wo wir uns halt auch gegenseitig helfen können. Das finde ich immer cool, wenn zum Beispiel jemand von uns ausfällt, dass man sofort einspringen kann, weil man sofort Ahnung hat oder weiß, man kann sich auf die Leute verlassen. Und das heißt für mich, glaube ich, das hat mich dann zu dem Tutor gemacht, zu dem hoffentlich guten Tutor, der ich heute bin.
Anja Schanze: Na klar, da gibt es keine Zweifel.
Valentin Mühlberg: Wir hatten so eine intensive Woche. Doch mit so Coachings über kollegiale Beratung. Was ich cool fand ist, dass man wir haben ja unterschiedliche Tutorinnen und Tutoren und vor allem unterschiedliche Tutorien, die wir anbieten können. Und das Coole ist, dass du dir dann relativ gut auch aussuchen kannst, was taugt dir, ob du jetzt eher so der Typ bist für Prüfungsvorbereitung oder Methodenwerkstatt, dass du auch in diesen Tutorqualis dann dich auch da bisschen darauf vorbereiten konntest bzw. dass du gesagt hast, ich möchte in die Sachen rein. Konfliktmanagement beispielsweise oder eben Beratungen in den Richtungen, wie kann man Gespräche so aufbauen, dass am Ende ergebnisoffen zwar, aber beide Seiten auch zufrieden rausgehen? Und ja, es wird sich sehr viel Zeit genommen, das finde ich ganz gut. Es war wirklich eine ganze Woche und finde eine iIntensiv-Quali.
Anja Schanze: Ja genau. Wir hatten das dann im Endeffekt verändert, weil also im ersten Jahr haben wir auch, 2018, haben wir ja die 15 Tutoren qualifizier. Und angedacht war damals im Projekt, dass im neuen Jahr wieder weitere, also neue 15 Tutoren qualifiziert werden. Jetzt waren aber bei den 15 Tutoren zehn dabei, die gemeint haben: „Also ich würde das gern weitermachen, mir gefällt das gut, das macht mir Spaß, ich mach was Sinnvolles.“
Nathalie Bock: Und so wollten sie nicht mehr gehen.
Anja Schanze: Richtig. Und so wurde ich sie nicht mehr los. Nein, im Gegenteil. Wir haben ja im Projekt auch gemerkt, dass wir davon profitieren. Die Erfahrungen, die ihr mitgebracht habt, dieses Erfahrungswissen aus dem Vorjahr. Was können wir verändern? Was kann man verbessern? Das hat uns sehr viel gebracht, sodass wir in dem zweiten Jahr die Tutoren-Quali zwar auch eine Woche gemacht haben, aber nicht mehr so viele Tutoren brauchten und das geöffnet haben für alle Studierenden. Deswegen waren eben auch Studierende dabei, die einfach Lust hatten auf solche Themen wie kollegiale Fachberatung. Was du angesprochen hast, Valentin, aber die auch gesagt haben, wie du Natalie und Sarah, wir wollen oder eben auch du Valentin, wir wollen Tutoren sein. Genau. Und geändert haben wir das dann ein Jahr später, weil dann brauchten wir gerade irgendwie niemanden, es war voll.
Ann-Sophie Schnitzler: Und ich bin so reingerutscht.
Anja Schanze: Genau. Und Ann-Sophie ist so reingerutscht. Und deswegen haben wir dann einfach diese, sind in Richtung Team Building gegangen. Das war auch drei Tage und haben da versucht, euch als Team irgendwie, dass ihr gemeinsam an den Themen arbeiten könnt, dass man schauen kann, okay, in welche Richtung möchte ich gehen? Wo können wir was verändern bzw. wo kann ich mich einbringen? Wo kann ich mein Wissen da vertiefen und das den Studierenden näherbringen? So also so ist es gelaufen im Projekt bzw es hat sich verändert, was am Anfang im Projektantrag ganz anders gedacht war. Ja, aber so geht es manchmal.
Nathalie Bock: Ich glaube, das ist auch so das Schöne, dass sich bei uns alles so dynamisch entwickelt hat, habe ich das Gefühl. Jeder hat so seinen Platz gefunden und jeder ist irgendwie damit happy. Und wenn es eine neue Aufgabe gibt, dann guckt man schon immer so in eine Richtung, weil man ja die Stärken von jedem kennt. Und das ist irgendwie total schön, dass wir uns da alle so aufeinander verlassen können.
Anja Schanze: Das finde ich auch. Es ist ein tolles Team und der Großteil von euch wird uns ja leider nächstes Jahr verlassen. Da muss ich auch gestehen, da werden einige Tränchen fließen. Wenn ich mir dann wieder nach neuen Personen umgucken muss, weil das ja in der Vergangenheit einfach super gut lief. Gab's bei euch so rückblickend Momente, wo ihr gesagt habt: „Also das war mal eine Hammer Aktion, die wir da gemacht haben.“
Nathalie Bock: Die TEACHERMANIA ganz klar für mich.
Anja Schanze: Ja?
Nathalie Bock: Ja, also ich fand, das war ein totales Highlight, nicht nur für uns, sondern einfach auch für alle Lehramtsstudierenden, weil sowas gibt es bei uns leider nicht und da hatte eigentlich jeder auch mal die Möglichkeit, quasi das, was wir in der Workshop Woche hatten, auch mal an einem Tag zu besuchen, die eben sonst nicht im Team sind und Tutor:innen sind und solche Möglichkeiten nutzen können. Und ich fand es total schön, dass wir auch so viele verschiedene Träger da hatten, die ganz unterschiedliche Themen gefüllt haben und jeder sich so ein bisschen raussuchen konnte auf was habe ich Lust. Und auf der anderen Seite auch Musik da war oder man nur was essen konnte und gemütlich beisammen sein konnte. Ich glaube, das war ein Highlight des Jahres für mich tatsächlich.
Anja Schanze: Ann-So.
Ann-Sophie Schnitzler: Tatsächlich. Also kann ich nur unterstützen. Aber ansonsten ist halt auch die Ese-Zeit für die Erstsemester immer ein Highlight. Es war für uns Stress pur. So, ich weiß gar nicht, wie viele Kilometer man zurücklegt, also wenn man drei Campusführungen gemacht hat. Aber diese, diese Freude zu sehen und diese Erleichterung zu sehen, dass die wissen, was jetzt ansteht, was sie wie machen müssen, dass es immer wieder so viel Spaß und es ist auch die Arbeit dann einfach so wert. Und das ist immer wieder ein Highlight, auch wenn es mittlerweile routiniert für uns ist, ist es trotzdem immer wieder anders und immer besonders. Also freut man sich auch immer wieder drauf.
Anja Schanze: Ist halt Arbeit mit Menschen und das kann ja sehr unterschiedlich sein. Also die Reaktionen auf Dinge. Für manchen ist vielleicht so ein Stundenplanbau selbstverständlich, so nach dem Motto „Ja, wie soll ich das denn selber machen?“ Und andere, die schon sich versucht haben, die wertschätzen diese Unterstützung, weil sie eben nicht vorankommen und froh sind, jetzt hat mir endlich einer gesagt, dass ich dieses Seminar nehmen muss und nicht dieses. Valentin gibt für dich in Highlight oder vielleicht auch was, wo du sagst ja, hätte ich mir sparen können?
Valentin Mühlberg: Ich hatte nur dieses Jahr ein sehr schönes Gespräch. Wir haben ja ziemlich viel mitgemacht die letzten vier Jahre, unter anderem das böse C-Wort. Wir waren da, als dieser ganze Lock down losging und die neu Immatrikulierten dann im Oktober losging und die sich dann nicht sehen konnten. Es gab ja wirklich zwei Jahre, da haben sich Leute nicht großartig an der Uni gesehen. Und wir hatten dann trotzdem, es war kurz vor dem Lock down, dann haben wir trotzdem irgendwelche Campus Touren anbieten können, weil uns das so wichtig war, dass zumindest mit 15 Leuten, die Leute sich mit Regenschirmen auch mal durch die Uni und durch den Campus manövrieren lassen. Und zwei Jahre später hatte ich dann mit einer der Kommilitoninnen aus einem ganz anderen Studiengang gesprochen, aber auch Lehramt. Und die hat dann gesagt: „Ja, irgendwie, ich bin ja so ein Corona-Kind, ich hatte nie wirklich irgendwelche Möglichkeiten jemanden kennenzulernen. Die einzige Person, mit der ich jetzt immer noch Kontakt habe, mit der ich gemeinsam wirklich alles studiere, habe ich auf dieser Campus Tour kennengelernt.“ Und da dachte ich mir auch schön, zumindest ein Kontakt, also das, was wir damals ja alles selbstverständlich genießen konnten, diese Ersti-Veranstaltungen und so ein Kram, das war ja damals vielen nicht vergönnt gewesen, sodass man dann wenigstens da was gemacht hat. Ich finde es gut, dass wir uns da eingesetzt haben. Ja, auch du, Anja, dass wir diese Sachen eben auch durchziehen können und dass war für viele glaub ich recht wichtig und das fand ich persönlich dann so retrospektiv gesprochen eigentlich ganz schön.
Anja Schanze: Ja, das ist mit das beste Kompliment, was man auch mitbekommen kann. Dann weiß man okay, es war, es war nicht umsonst, es war nicht umsonst. Es hat sich gelohnt dafür zu kämpfen und auch alle Hygienevorschriften und Datenschutz und was alles dazugehört mit zu bedenken und mit einzubauen und zu schauen, dass trotzdem die Studierenden eben die Möglichkeit haben, auf dem Campus in Real jemand zu treffen, bevor sie dann alle zu Hause vor den Kacheln sitzen müssen. Und das hat sich ja nun Gott sei Dank erst mal wieder geändert, sodass wir dieses Jahr die Teachermania machen konnten. War auch für uns im Projekt. Ja, es war schon auch ein Highlight. Aber es ist natürlich auch ein Wahnsinns Aufwand gewesen, der sich gelohnt hat. Gott sei Dank. So dass wir sie ja nächstes Jahr wieder durchführen werden, auch auf Wunsch von vielen Studierenden, auf Wunsch, auch von Kollegen, die gesagt haben das war mega, endlich mal so eine Möglichkeit, so eine Plattform hat, zusammenzukommen. Wir unser Seminar vorstellen konnten oder wir auch einfach mal wieder mit Kollegen ins Gespräch gekommen sind. Ob das jetzt abends dann bei einer Band war oder eben einfach an irgendeinem Food Truck, dass da einfach wieder auch richtig was los war auf dem Campus.
Ann-Sophie Schnitzler: Auch über den Tellerrand hinausschauen, dass man nicht nur in seiner Bubble ist. Ich habe meine zwei Fächer und die Bildungswissenschaften und das war's, sondern wirklich andere Sachen kennenlernen und so und das war schon echt cool.
Anja Schanze: Neben der TEACHERMANIA, also dem ersten Lehramtsfest, was wir dieses Jahr hatten, ist ja eigentlich vordergründig die Arbeit bei uns sind die fachübergreifenden Tutorien. Ihr seid ja da alle sehr firm drin, habt auch schon mal Themen gewechselt, ob das jetzt Prüfungsvorbereitung war oder wissenschaftliche Arbeiten. Ich weiß, ich glaube, Natalie, du hast beide gemacht oder nur Prüfungsvorbereitung?
Nathalie Bock: Nee, ich bin und war schon immer Team Prüfungsvorbereitung.
Anja Schanze: Okay, vielleicht sagen wir den Zuhörern mal, was es sich bei den drei bzw. vier. Es gibt ja noch eine Methodenwerkstatt, um was es sich dabei handelt. Vielleicht magst du anfangen Valentin, mit Du bist in zwei Tutorien involviert, nämlich in die Wege zum Lehrer:innensein und der Methodenwerkstatt.
Valentin Mühlberg: Genau. Ich habe die Freude zwei Tutorien machen zu dürfen, und zwar das erste, die Methodenwerkstatt. Erst mal natürlich absolutes Handwerkszeug für jede Lehrerin, jeden Lehrer, so ein bisschen außerhalb der Box, um mal zu gucken, was eignet sich hier eigentlich, weil es wird sich ja immer Methodenvielfalt gewünscht an Schulen. Die Frage ist aber: Haben die Schülerinnen und Schüler auch Lust drauf? Also ist das, was ich vermitteln will, mit der Methode kompatibel, die ich ansetze? Ich glaube, das ist so ein bisschen die Gretchenfrage, immer auch im Lehrerberuf. Und da finde ich es spannend, einfach mal Impulse zu bekommen. Und dass ich zum Beispiel manche grundschuldidaktischen Sachen auch für die berufsbildenden Schulen eignen, das finde ich super spannend. Und das besprechen wir einfach und gucken nach: Wo komme ich dann raus mit der Methode? Zum Beispiel. Was, was werden hier für Möglichkeiten? Und da profitieren auch wir als Tutorinnen und Tutoren einfach sehr stark von dem Feedback von den Studierenden. Weil es ja immer Möglichkeiten gibt: habe ich schon mal gemacht. Oder: Das kann ich mir nicht vorstellen. Und so weiter. Das andere Tutorium „Wege zum Lehrerinnen sein“ war am Anfang etwas unspezifisch, aber wir haben das dann über die Jahre so ein bisschen modifiziert. Und das ist natürlich mein, mein Baby, möchte man sagen. Das mache ich extrem gerne, gerade wenn es darum geht, dass viele die Frage stellen:Wie geht es nach dem Lehramtsstudium weiter? Was kann ich mit dem Abschluss überhaupt machen? Bis hin zu Studierenden, die kommen und sagen: Ich habe Zweifel im Studium, ich weiß nicht, muss ich jetzt Lehrer werden, wenn ich Lehramt studiert habe? Oder gibt es ja noch andere Sachen, weil ich würde hier am liebsten abbrechen und dass man dann über Alternativen auch sprechen kann und sagen kann: Okay, was haben wir eigentlich für Kompetenzen? Wir studieren nicht nur Lehramt, um vor der Klasse zu stehen, sondern haben einfach viele Möglichkeiten, die uns auch offenstehen. Und genau diese Themen, die anzupacken, das finde ich stark, dass MTC in dem Fall die Möglichkeiten, die Plattform auch bietet, weil da kommen wirklich immer sehr starke Gespräche zustande und vor allem auch am Ende, was Feedback angeht von vielen, die sagen Wahnsinn, hätte ich nicht gedacht, dass man das noch mit kombinieren kann und haben dann wirklich noch mal so eine Art von neuen, neuen Input bekommen. Und das finde ich ganz, finde ich ganz klasse.
Anja Schanze: Ja, wir haben ja nach den Tutorien auch oder am Ende der Tutorien immer unsere kleinen Evaluationsbögen. Und da stand einmal drauf bei Wege zum Lehrer:innensein. Also es gab zwei Personen, die sind gezielt zum Tutorium, weil sie das Studium abbrechen wollten, weil sie sich nicht vorstellen konnten. Sie hatten wohl beide ein Praktikum gemacht und konnten sich eben nicht vorstellen, zurück in die Schule zu gehen und Lehrerin / Lehrer zu sein und haben dann als Feedback reingeschrieben, dass sie aufgrund dieses Tutoriums das Studium nicht abbrechen werden, sondern die waren auch schon, die waren auch schon relativ weit. Ich hätte jetzt gedacht, ich glaube siebtes oder achtes Semester und werden das Studium nicht abbrechen, sondern werden das beenden und aufgrund des Tutoriums sich einfach einen neuen Weg suchen. Wie Sie mit Ihrer, mit Ihrer Qualifikation, mit Ihren, mit Ihren Fächern ja einen Beruf finden bzw. mit dem Abschluss trotzdem so viele Wege haben, was Anderes auch machen zu können und nicht zwangsläufig in der Schule. Genau, das fand ich, ja, das fand ich toll. Das war auch ein super Feedback. Wenn es natürlich schade ist, dass man mit dem Studium nicht in die Schule geht, wo wir doch so viele Lehrer brauchen, finde ich es trotzdem wichtig, das Studium abzuschließen und die Jahre, die man da reingesteckt hat, ob das jetzt drei oder vier Jahre, dass es einfach nicht umsonst war, sondern man weiß, okay, es ist zwar ein Lehramtsstudium, aber es bedeutet nicht, es ist keine Einbahnstraße. Gut, danke dir Valentin. Ann-Sophie, also wissenschaftliches Arbeiten, das ist dein Steckenpferd
Ann-Sophie Schnitzler: Schon immer gewesen, wenn man gerade schon bei Problemen im Lehramtsstudium ansetzt, wo man da beim Wege zum Lehrer sein quasi dagegen arbeitet, ist es bei uns eigentlich auch so. Und wissenschaftliches Arbeiten, also alle Prüfungsleistungen, die man zu schreiben hat, sei das ein Portfolio, ein Essay, eine Seminararbeit, was auch immer, eine Stex-Arbeit, wer weiß, gehört natürlich mit zu den größten Endgegnern in unserem Studium. Für die Geisteswissenschaftler halt, weil sie so viele davon schreiben müssen. Für die Naturwissenschaftler, weil sie so wenig davon schreiben müssen. Und ich hatte das Gefühl oder habe es teilweise immer noch, auch wenn es mittlerweile besser wird, dass wissenschaftliches Arbeiten im Studium so ein bisschen runterfällt. Also es wird quasi fachlich alles vorausgesetzt, aber so die Methodik, die lernt man nicht. Mittlerweile ändert sich daran vieles, aber ich habe einfach gemerkt, wie nötig wir sind, wie nötig unser Tutorium ist. Ich glaube, wir hatten fast immer mit die meisten Anmeldezahlen, glaube ich bei uns. Was ich total erstaunlich finde, weil eigentlich sollte man im Studium lernen, aber umso besser, dass wir da sind und da helfen. Und wir haben es mittlerweile auch modifiziert. Wir haben angefangen mit den Standardsachen so Zitation und so weiter, aber haben das auch ein bisschen entwickelt zu zu Grundproblemen. Also wie finde ich eine Fragestellung zum Beispiel da fängt es ja bei den meisten schon an, man hat ein spannendes Seminar und weiß überhaupt nicht, was mach ich denn jetzt damit so? Oder was ich jetzt zum Beispiel als mein Spezialgebiet auch mache, ist Stressmanagement. So ein bisschen, aber bezogen auf Hausarbeiten, auf wie schreibt man am besten, weil gerade beim wissenschaftlichen Arbeiten gibt es so Dinge, die man irgendwie für selbstverständlich hält, aber selber nicht macht. Zum Beispiel ein ordentlicher Arbeitsplatz oder ordentliche Technik zum Schreiben oder Pausen machen oder so. All solche Sachen und da geben wir in unserem Tutorium eigentlich ein rund um Paket von Fragestellung, Themenfindung über Zitation bis hin zu den Kleinigkeiten in der Planung. Wenn man da rausgeht, dass man das Gefühl hat, okay, ich weiß jetzt, wie es geht oder ich weiß zumindest, wo ich anfange und das bei uns auch immer schön ist. Wir machen das auch immer so erfahrungsbasiert. Also die Studierenden können zu uns kommen und sagen okay, ich habe jetzt diese Hausarbeit. Wir sind zwar jetzt keine Schreibberatung, dass wir da irgendwie schon so krass helfen können. Aber wir können Richtungen geben und ich glaube das hilft denen. Gerade so im Hinblick, dass man bei Dozierenden oftmals vielleicht eine Hemmschwelle hat, wo man sich nicht traut zu fragen, können Sie uns einfach fragen. Und ich glaube, dieser Austausch über dieses Thema auf Augenhöhe macht denen immer super Spaß. Es sind immer zufriedenstellend Leute da, was ganz beruhigend ist und wo man merkt einfach ist es immer noch ein Thema, was die Studierenden bewegt und was sie unsicher macht. So was, was eigentlich super schade ist, aber wo es umso schöner ist, dass wir da ansetzen und was dagegen machen.
Anja Schanze: Wovor viele Studierende ja dann auch Angst haben, sind dann die ersten Prüfungen, die anstehen und die sitzen dann bei dir, Nathalie.
Nathalie Bock: Die kommen dann zu uns, aber bei uns ist das auch alles. Also wir machen die Prüfungsvorbereitung vielleicht, um das jetzt noch mal klar zu machen, aber so ähnlich wie bei euch. Also es geht weiß Gott nicht nur um die Prüfungen, sondern erst mal auch um alles, was davor ist. Auch so ein bisschen in Richtung Zeitmanagement. Wie funktioniert das Studium eigentlich? Denn die meisten Studis, die bei uns sitzen, sind doch schon eher im ersten Semester, teilweise auch im zweiten. Aber die sind neu an der Universität und ich denke, wir können uns alle noch dran erinnern. Es war eine spannende Phase und deswegen ist es bei uns immer voll schön, sich einfach darüber auszutauschen, was sie beschäftigt. Also meistens gibt es ja auch ein intrinsisches Interesse, warum die Leute da sind, das fragen wir dann immer erst mal ab. Und deswegen ist bei uns jedes Tutorium total unterschiedlich, je nachdem, wer da sitzt, was die Menschen brauchen. Letztens hatten wir auch jemanden mit Prüfungsangst, also das sind natürlich dann Themen da, da braucht man eine Lösung und da will man natürlich auch helfen. Und wenn dann danach die Person glücklicher rausgeht, klar, das Problem ist vielleicht noch nicht sofort gelöst, aber für sich das Gefühl hat, jetzt habe ich eine Idee, wie ich das für mich anpacken kann, ist es irgendwie ein voll schönes Gefühl. Und ich kann mich da Ann-So nur anschließen. Ich glaube, das Wertvollste bei uns ist auch die Augenhöhe. Denn auch ich profitiere aus jedem Tutorium wieder, wenn mir jemand einen guten Tipp gibt, wie er lernt oder wie er seinen Tag gestaltet oder einfach der Austausch, das ist glaub ich voll das schöne. Und dann kommen aber bei uns auch immer noch so ein paar Basics wie Lernmethoden, kann man es vielleicht nennen. Wie strukturiere ich mich, wie strukturiere ich meinen Tag? Und die Prüfungsphase beginnt, aber hoffentlich nicht erst eine Woche vor der Prüfung, sondern wenn im Semester vielleicht alles schon ein bisschen strukturierter war, dann ist es Ende easy to go, würde ich fast sagen. Und ich denke, da sind unsere Tutorien… Okay, alle lachen jetzt. Also easy to go ist es jetzt nicht. Aber man hat sich schon mal viel abgenommen und kann gut in die Prüfungsphase starten, wenn man am Anfang sich ein bisschen strukturiert. Ich glaube, das ist auch das, warum die Studis zu uns kommen. Weil wir die Themen aufnehmen oder irgendwie abhaken, die sonst an der Uni vielleicht so nebenherlaufen. Und alle gehen davon aus, ach das macht ihr schon. Es ist total selbstverständlich. Aber wenn man doch am Anfang mal die Möglichkeit hatte, mit jemandem drüber zu sprechen, dann startet man glaube ich beruhigter in sein Studium.
Anja Schanze: Ja, und es gibt halt auch einfach Fragen, wie das Ann-Sophie vorhin schon gesagt hat, die stellt man eher einem Kommilitonen oder einer Kommilitonin als dem Professor oder dem Dozenten. Deswegen sind die Tutorien denke ich, also für mich da auch essenziell in einer Arbeit, deswegen kommen bzw. gehen die Studierenden dahin und fühlen sich da auch aufgehoben bzw. trauen sich eben auch dadurch, dass es eben einfach niedrigschwelliger ist. Das war auch damals der Ansatz im ersten, allerersten Projektantrag, dass durch diesen Peer-Ansatz die Studierenden einfach auch andere Möglichkeiten haben. Und ich sage mal, das sind ja nicht, je nachdem welches Seminar, welche Vorlesung man hat. Aber gerade bei so fachübergreifenden Themen, die traut man sich dann immer nicht unbedingt zu fragen, weil man gibt sich dann irgendwie die Blöße, über dieses, über diesen Bereich nicht Bescheid zu wissen und das traut man sich eher unter jemanden, der vielleicht gleich alt ist oder wo man weiß, auch dies, der ist jetzt vielleicht zwei Semester über mir hat das, der hatte schon Erfahrung darin und den kann ich da anhauen.
Ann-Sophie Schnitzler: Ich sag jetzt seit drei, zwei Jahren, wo ich das mache, sage ich, wir sind nicht so viel älter als ihr. Dabei werden wir ja immer älter.
Nathalie Bock: Mein Highlight war letztens unser Workshop mit den Schüler:innen, die sich wirklich geweigert haben, uns zu duzen. Die wollten das nicht, die haben so richtig ja, aber sie sind doch Lehrer:innen. Nein, sind wir nicht. Wir sind auch nicht alt. Bitte duzt uns einfach.
Anja Schanze: Das ist ja dieses Jahr, also hat auch extrem zugenommen, dass wir Workshops geben für Schüler und Schülerinnen von verschiedenen Gymnasien, auch teilweise Oberschulen in Dresden und Umgebung, sogar von fünf weiter weg. Wir hatten auch dieses Jahr eine Liveschaltung mit Brandenburg, kann ich mich dran erinnern. Also das ist auch gerade extrem gefragt, dass wir zu dem Thema Lehramtsstudium, ich will mal sagen „Aufklären“, wie, wie es aufgebaut ist. Wie empfindet ihr das? Wir haben dieses Jahr da sehr, sehr viel gemacht. Also ich habe mal zusammengezählt, es waren auf jeden Fall zehn Workshops.
Ann-Sophie Schnitzler: Gefühlt habe ich davon, glaube ich, fünf gemacht. [Anja Schanze: Oh da gehe ich mit!] Weil ich das total gerne mache und total wichtig finde. Weil es ist einfach so, also a) ändert sich vieles. Also die Lehrer, die wir jetzt haben, die haben auch Lehramt studiert, aber halt schon wieder unter total anderen Bedingungen als wir. Und dann ist es halt auch so, dass man findet online natürlich ganz viel und es gibt ja viele Dokumente, die man lesen kann, viele offizielle Sachen, die man lesen kann, so eine Studienordnung zum Beispiel. Aber wie das Studium ist, das kann einem nur ein Student sagen, niemand sonst. Und das finde ich einfach schön und wichtig. In jedem Studiengang und speziell bei uns ist es umso wichtiger, weil dieses „Lehrer malen Mandalas im Studium“ und „wir machen gar nicht so viel“. Also es ist schon sehr vorurteilsbehaftet, unser Studiengang und der Beruf an sich sowieso. Und dass wir da wirklich Aufklärung betreiben, einfach nicht um, um irgendwie, also eigentlich um die Schüler zu schützen, irgendwie, um ihre Zeit zu schützen. Es gibt viele, die fangen Lehramt an und wissen gar nicht was passiert und sind dann die Abbrecher, die Angst haben oder die einfach nicht zufrieden sind. Und das ist so schade drum. Und dass wir damit so einfach mit einer Stunde, mit anderthalb Stunden, wo wir uns hinstellen und erzählen: „Bei mir war das so… Und ich stehe dann und dann auf und so lerne ich.“ Also es ist ja für uns nicht mal Aufwand, sondern wir, wir erzählen einfach und das hilft denen so krass weiter. Das hätte ich nicht gedacht und das finde ich einfach klasse, dass wir da so eingestiegen sind.
Anja Schanze: Ja, die Erwartungen der Schüler oder der zukünftigen Studierenden sind halt immer ganz andere als die Realität. Und damit finde ich, helfen wir schon, indem wir diese Workshops anbieten und ihr aus eurem Alltag berichtet oder sagt was ist ein NC oder die und die Fächer gibt es und die und die Fächer sind aber auch sehr beliebt. Also man muss ja dann auch mal realistisch sein, dass bei manchen Fächern gibt es einfach genug Lehrkräfte, das ist einfach so und in anderen Fächern haben wir einen großen Mangel, auch in bestimmten Schularten. Und dass wir da noch mal bei dem Punkt einsteigen, umsäumt ich will jetzt nicht sagen die die richtigen, aber dass einfach diese Erwartungen runtergeschraubt werden von Schülern. Wie du schon sagst, dass im Grundschullehramt werden Bildchen gemalt und ne ist es eben nicht. Man sitzt genauso in der Mathe- Vorlesung wie der Bachelorstudent und -studentin und muss da genauso durch. Hat zwar eine andere Prüfung, aber der Stoff ist der gleiche. Und das finde ich ist auch eine ganz, ganz wichtige Sache. Und da bin ich auch ehrlich gesagt sehr froh, dass wir dieses Jahr da schon so viel Aufklärungsarbeit leisten konnten. Ich denke das hilft vielen Seiten. Wie du schon sagst, es hilft denen Zeit zu sparen im Endeffekt und sich darüber noch mal Gedanken darüber zu machen.
Ann-Sophie Schnitzler: Vor allem, weil sich halt so viel ändert. Also beispielsweise beim Grundschullehramt wurde es ja zumindest besser, die haben jetzt für Mathe teilweise eigene Vorlesungen. Also es ist auf einem Weg, aber wir sagen auch immer, ja, wir können euch nur sagen, was jetzt gilt. Das ist so wichtig, weil gerade durch die Zuständigkeiten ist Lehramt so viel im Wandel, dass wir da auch einfach mit der Zeit gehen und dass wir als Studierende ja meistens immer wissen, wie es wirklich läuft und dass wir da das machen können. Und das finde ich, das finde ich cool, einfach auf der auf dem Laufenden halten quasi.
Anja Schanze: Ja, und was wir am Anfang machen, machen wir auch am Ende. Denn Richtung Staatsexamen, erster Staatsprüfung gibt es ja dann auch immer viele Fragen, so dass wir jetzt seit zwei Jahren die Ringveranstaltung What the Stex? What the Ref? haben. Auch aufgrund eurer Rückmeldung. Die Rückmeldung von euch Tutor:innen und von Studierenden, die gesagt haben, da haben wir so viele Defizite, also wir haben da zu wenig Infos und das, was wir uns zusammensuchen, das reicht irgendwie nicht. Und machen da im Sommersemester diese Ring-Veranstaltung mit Referendaren, mit ehemaligen Tutor:innen zum Beispiel. Es wird dann nicht lange dauern. Dann werde ich euch anrufen.
Ann-Sophie Schnitzler: Wir sind nur einen Anruf weit weg.
Anja Schanze: Ja, Gott sei Dank. Mit derzeitigen Studierenden, die gerade die erste Staatsprüfung geschrieben haben, die ihre wissenschaftliche Arbeit gerade schreiben. Und dieser Austausch oder dieses Format hat auch extrem viele Studierende begeistert, sodass wir da also, dass wir das auch konstant fortführen können. Ihr seid ja da auch mit involviert und unterstützt uns da. Und wir haben ja auch die, die, also zum Beispiel, wenn es um Themenfindung geht und Eingrenzung, dass Dozierende da dabei sind oder wenn es ums wissenschaftliche Schreiben geht, wir gemeinsam mit dem Schreibzentrum auch einen Workshop anbieten und dass noch mal richtig durchgehen, auf was sie da achten sollen. Ob roter Faden oder eine Zitation. Genau. Also das ist auf jeden Fall auch eine Veranstaltung bei uns, wo ich sagen muss, das also, dass wir die mit ins Leben gerufen haben, auch aufgrund unserer Erfahrung über die Jahre, das war schon, also das hat vielen, vielen, vielen geholfen.
Ann-Sophie Schnitzler: Mittlerweile kann ich es mir ohne MTC gar nicht vorstellen. Ich stelle mir so vor, was wir und was die Studis nicht wüssten. Oder die ganzen Erstsemester. Was also, das wäre Horror.
Anja Schanze: Na ja, und auch die Möglichkeit, dass die euch mal so eben eine Mail schreiben können.
Nathalie Bock: Total. Oder auch Instagram. Also ich glaube, das ist auch was, was extrem viel gebracht hat. Da einfach mal Veranstaltungen zu teilen und aufmerksam machen zu können und einfach die Studis wirklich zu erreichenden. Wir kennen alle das Problem der Rundmails. Die landen zwar in meinem Postfach, aber die werden halt angeklickt und das war's dann auch. Und ich glaube, mit Insta haben wir noch mal so eine Plattform eröffnet, wo wir einen ganz anderen Zugang geschaffen haben. Und das Gewinnbringende finde ich auch eben die Connection zu anderen Bereichen, wie du jetzt schon gesagt hast, Anja. Egal ob man mit dem Schreibzentrum oder ich war letztens mit Max, einem anderem Tutor, bei einer Veranstaltung vom LASUB und zum Beispiel auch Fragen für Schüler:innen wieder beantwortet haben. Aber einfach dieses Übergreifende, was das Lehramtsstudium ja auch ausmacht. Wir sind nicht nur in einem Fach, nicht nur in zwei Fächern, sondern man muss ganz viel können und über ganz viel Bescheid wissen. Und ich glaube, das MTC nimmt einen da voll schön an die Hand, von Anfang des Studiums bis mittendurch und auch am Ende.
Anja Schanze: Und das Gute ist dann halt auch bei euch, dass ihr die, die über so eine lange Zeit mit dabei sind, über so einen Erfahrungsschatz verfügen, der es dann eben möglich macht, in einer Email, wenn was reinkommt, zu antworten: Das und das Beratungsangebot gibt es für deine Frage. Oder. Die und die Person ist dafür zuständig. Ich kann dir den Link dafür schicken, die Informationen findest du dazu auf der Seite sowieso. Und das ist natürlich auch so was. Das geht schon wirklich in Richtung individuelle Beratung, dass ihr den Studis da wirklich so ganz viel Handwerkszeug geben könnt.
Ann-Sophie Schnitzler: Auch diese Zeit nehmen. Also jeder von uns, wenn der einen Beratungsfall hat. Ich glaube also, ich glaube gar nicht, dass ich je irgendwie vorformulierte Emails benutze, sondern ich schreibe immer jedem selber, fast. Weil irgendwie jeder ist anders und jeder hat irgendwie sehr viele Sätze verdient. Und das finde ich so schön an MTC und auch an dem Tutorenteam dann, dass wir uns auch Zeit nehmen für die Studierenden. Also die kommen zu uns, egal mit welchem Problem, egal wie lange es dauert und wir helfen und das finde ich einfach super klasse daran.
Anja Schanze: Das ist doch ein schönes Schlusswort.
Nathalie Bock: Ja, das hast du schön gesagt.
Anja Schanze: Ja, vielen Dank! Ich denke da haben die Zuhörer und Zuhörerinnen einen kleinen Abriss darüber bekommen, was das Projekt MTC@TUD leistet. Vielen Dank, dass ihr dabei wart.
Valentin Mühlberg: Ja vielen Dank dir!
Nathalie Bock: Danke, Anja.
Folge 15: Teacher Academy Project - TEACHING SUSTAINABILITY (TAP-TS)
"Teacher Academy Project – Teaching Sustainability“ (TAP-TS) ist ein neues Projekt am ZLSB und eines von elf europäischen Projekten in der neuen Förderlinie Erasmus+ Teacher Academies. Wir haben uns mit der Projektkoordinatorin Rachel Bowden unterhalten und über die Inhalte und Ziele für die Jahre bis 2025 gesprochen. Weitere Informationen dazu sind auch hier zu finden.
Anja Schanze: Herzlich willkommen beim ZLSB Podcast. Mein Name ist Anja Schanze und unser heutiger Gast ist Dr. Rachel Bowden. Rachel. Schön, dass du da bist.
Rachel Bowden: Danke. Ja. Ich freue mich total, hier zu sein. Danke schön.
Anja Schanze: Gerne. Du bist noch nicht so lange am ZLSB. Und das liegt daran, dass es hier ein neues Projekt gibt. Und zwar nennt sich das TAP-TS. Was verbirgt sich unter TAP-TS, Rachel?
Rachel Bowden: Ja, gute Frage erstmal. Also TAP-TS bedeutet Teacher Academy Projekt Teaching Sustainability. Es ist alles auf Englisch, weil es ein Erasmus+ Projekt ist.
Anja Schanze: Okay, ein Erasmus+ Projekt. Laufzeit schätze ich dann mal drei Jahre?
Rachel Bowden: Richtig. Das hat offiziell dieses Jahr im Juni angefangen und wird bis Ende Mai 2025 laufen. Ja.
Anja Schanze: Sehr gut. Und das ist direkt hier am ZLSB angegliedert. Und was ist deine Aufgabe im Projekt?
Rachel Bowden: Ja, ich selbst und das ZLSB insgesamt – wir machen die Koordination von diesem Projekt. Also das Projekt hat insgesamt zehn Partner aus sieben europäischen Ländern. Unsere Aufgabe ist, das gesamte zu koordinieren, dass es inhaltlich kohärent bleibt, dass die Kommunikation zwischen Partnern gut läuft und auch, dass alle Logistik klappt. Zum Beispiel die Finanzen. Ganz wichtig für alle. Ja, und auch die Abstimmung mit der European Commission, die das Projekt fördert.
Anja Schanze: Okay. Welche Länder sind unter anderem dabei?
Rachel Bowden: Ja, aus Deutschland erstmal sind wir da. Es gibt auch EduCOR, die sind für Bildung von Nachhaltigkeit Experten und sitzen in Leipzig. Dann haben wir die Pädagogische Hochschule in Wien, Österreich, University College, Dublin und wir haben auch eine Schule in Dublin, King's Hospital School, also Irland. Wir haben ein pädagogisches Institut in Zypern. Die arbeiten mit dem Bildungsministerium da, um Lehrerfortbildung anzubieten. Wir haben auch ein pädagogisches Institut in Portugal, in Santarém, und wir haben dann auch unsere Evaluationsexperten. Die sitzen in Schweden, die arbeiten mit dem Projekt von Anfang an, die helfen uns mit unserer Zielsetzung, dass wir strukturiert und zielorientiert arbeiten können. Ah ja, und wir haben auch noch eine Schule in Pirna, das Friedrich-Schiller-Gymnasium.
Anja Schanze: Ah, das kommt mir bekannt vor. Da ist einer unserer ehemaligen Lehrer im Schuldienst mittlerweile tätig. Der Kristian Raum.
Rachel Bowden: Richtig. Genau. Der Schulleiter. Kristian Raum.
Anja Schanze: Ja, sehr schön. Okay, das ist ja breit gefächert. Also da sind ja viele spannende Länder dabei. Toll. Hat jedes Land eine eigene Aufgabe? Also, weil du das gerade angesprochen hattest mit: die Einen Evaluation, wir hier Koordination, also TU Dresden mit der Koordination beauftragt. Muss ich mir das so vorstellen?
Rachel Bowden: Ja, das ist auch eine gute Frage. Eine gute Vorgehensweise, dieses Projekt zu verstehen. Das Projekt ist in Prinzip über fünf Work Packages – Arbeitspakete – organisiert. Also das erste Work Package gehört zu uns und das ist die Projektkoordination.
Das zweite Work Package ist Lehr-Lern-Pakete – Learning Teaching Packages. Das ist das Kernziel vom Projekt, dass wir sieben Learning Teaching Packages gezielt auf – manche sind als Grundschullehrer gezielt, manche auf der Sekundarstufe in verschiedene Themenbereiche von Bildung, von Nachhaltigkeit entwickelt werden. Also das ist Work Package zwei. Das ist geführt von Pädagogische Hochschule Wien, aber wir arbeiten auch mit. Wir werden hier am ZLSB, wir werden ein Lehr-Lern-Paket für Lehrer der Sekundarstufe entwickeln. Unser Titel ist: A sustainable Europe. Das würde beinhalten Citizenship Education, Inklusion, mehrsprachige Bildung zum Beispiel.
Ja, das dritte Lehr-Lern-Paket ist geführt von EUMMENA. Das sind unsere Digital Learning Experten. Ich denke, ich habe die noch nicht erwähnt. Die sitzen in Belgien und das beinhaltet verschiedene Arten mit Lehrern und ausbildenden Lehrern zu interagieren, inklusive Online Workshops, Blended Learning Workshops, mit einer Online- und auch Präsenzkomponente und Summer Schools – das ist nur Präsenz. Eine Woche Präsenz. Und durch diese Aktivitäten, entwickeln wir unsere Learning Teaching Packages.
So, es gibt für jede vier Veranstaltungen über diese drei Jahre und wir würden erstmal die ganz groben Materialen mit Lehrer:inen überarbeiten, präsentieren. Die würden die Materialen mit in die Schule nehmen und ausprobieren.
Wenn Rückmeldungen, Kommentare und Verbesserungen geben. Ganz am Ende des Projekts geht es wirklich um Kommunikation. Auf Englisch das ist „communication und dissemination“. Also wirklich Verbreitung von den Lehr-Lern-Paketen durch die Aktivitäten. Work package 4, wir haben schon erwähnt, ist die Evaluierung von Projekten. Wir arbeiten mit einer spannendenden Methodik, das heißt „Theorie of Change – TOC“. Und die Idee ist, dass man versucht, ganz am Anfang von einem Projekt wirklich klar zu artikulieren. Was sind gewünschte Wirkungen? Was wollen wir erreichen mit diesem Projekt?
Und dadurch sichern wir, dass unsere verschiedenen Aktivitäten wirklich zielorientiert, also nicht nur Aktivitäten für sich, sondern das hat wirklich einen tieferen Sinn. Und das hilft uns dann auch bei der Datensammlung und Auswertung vom Projekt, auch in den Prozess vom Projekt hinein, dass wir echt Information bekommen, dass wir unser Projekt im Laufen auch ändern können.
Und das letzte, das fünfte Arbeitspaket ist „Communiation and dissemination“ und auch Nachhaltigkeit vom Projekt. Wie wir schon erwähnt haben, die Laufzeit ist drei Jahre, aber wir hoffen, dass die Wirkung vom Projekt viel länger ist. Das ist ein gesamtes Arbeitspaket. Das ist wie wir auch mit dem Bildungssystem innerhalb unserer sieben Länder, aber auch in andere europäische Länder kommunizieren und zusammenarbeiten, dass unsere Projektergebnisse und die Lehr-Lernpakete zum Beispiel wirklich dauerhaft benützt werden können.
Anja Schanze: Fünf Pakete. Das ist ja allerhand. Hört sich nach viel an, gerade.
Rachel Bowden: Aber es ist von der verschiedenen Partnern geleitet, richtig. TU Dresden Work Package one Koordination, Pädagogische Hochschule Wien Work Package zwei Learning Teaching Packages, EUMMENA Work Package drei verschiedene Events, Online Workshops, Active Learning Events and Summer Schools, KR Educations, Schweden Projektevaluierung und University College Dublin Communiation and Dissemination and Legacy heißt es.
Anja Schanze: Okay. Das bedeutet, dass du mit Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Ländern zusammenarbeitest und ihr gemeinsam Lehr-Lernmaterialien zusammenstellt, die dann erprobt werden und ihnen mit in die Schule gegeben werden.
Rachel Bowden: Mehr oder weniger, ja. Und wir haben zwei Schulpartner. Das ist zu erwähnen. Unsere Partner sind eine Mischung von Hochschulen, die Lehrer ausbilden Partner, die Lehrer:innen im Schuldienst fortbilden, auch Schulen wo tätige Lehrer arbeiten. Ja, unsere Aufgabe ist die gesamten Lehr-Lernpakete zu konzipieren erstmal, dann durch unsere Aktivitäten mit den Lehrer:innen in unseren Partnerschulen, aber auch in vielen anderen Schulen und auch Hochschulen in anderen Ländern durch die Online Workshops, Active Learning Events und Summer Schools, die Lehr-Lernpakete mit zu entwickeln. So es ist nicht so, dass wir die Lehr-Lernpakete machen und dann fertig an eine Schule verschieben, sondern das ist wirklich mehr Zusammenarbeit und ein längerer Prozess. Das geht über ein Jahr.
Anja Schanze: Okay, und wer kann an den Lehr-Lernpaketen mitarbeiten? Ist es auch möglich, dass Studierende von der TU zum Beispiel sich damit beteiligen und da ein Anteil daran haben? Geht sowas?
Rachel Bowden: Ja, auf jeden Fall. Das ist auf jeden Fall vorgesehen. So zum Beispiel das Format Online Workshops und auch die Online-Komponente vom Blended Learning Active Learning Events. Die Idee ist, dass wir das so offen wie möglich machen. Und so zum Beispiel Studierende aus Dresden könnten sich anmelden und die werden dann durch den Prozess von Workshops in Kontakt mit bestimmte Lehr-Lernpaketen Materialen bekommen. Die könnten das auch selbst auswählen nach ihrem Interesse, mit der Idee, dass die das irgendwie erproben. Zum Beispiel durch Schulpraktika, aber auch einfach durchlesen, mit Kollegen diskutieren und dann uns Rückmeldungen geben. Die hätten dann auch die Möglichkeit dadurch mit andere Lehrerinnen und Lehrerauszubildenden in anderen Ländern in Kontakt zu kommen.
Anja Schanze: Ich wollte gerade sagen, ist auch dann ein Austausch möglich? Also es ist auch möglich, dass die Studierenden mal nach Belgien reisen oder auch nach Schweden oder Irland?
Rachel Bowden: Diese Möglichkeit ist da. Natürlich sind die Zahlen von Teilnehmern, die wirklich mitreisen können zu den Präsenzveranstaltungen, das ist gering. Aber das wäre auf jeden Fall möglich. So es gäbe Kriterien dafür, zum Beispiel wie viel die mit den Lehr-Lernpaketen gemacht haben. Was wir durch die Präsenzaktivitäten sammeln wollen, ist wirklich die Erfahrung von der Umsetzung von den Lehr-Lernpaketen und reflektierte Kommentare zu bekommen. Aber ja, die Möglichkeit ist auf jeden Fall da. Und ich kann schon sagen, dass die „Active Learning Events“, drei davon werden in Portugal stattfinden, in Santarém, der letzte ist hier in Dresden. Und die Summer Schools das ist auch Englisch. Wir haben drei von den Summer Schools in Zypern und der letzte wird dann in Pirna stattfinden.
Anja Schanze: Ja, mit der Partnerschule. Mit dem Gymnasium. Okay, prima. Sind denn derzeit schon Veranstaltungen geplant?
Rachel Bowden: Wir haben schon den Projektauftakt gemacht. Offiziell. Das war Anfang Juni. Wir sind alle zusammengekommen, zehn Partner über drei Tage. Aber das ging alles über Zoom. Das hat uns die ersten Schritte vorgegeben. Das war super praktisch. Aber jetzt, Anfang Oktober, kommen alle nach Dresden. Wir werden uns wieder über drei Tage treffen, um wirklich die Grundstrukturen vom Projekt festzulegen.
Anja Schanze: Ja, ich glaube, da ist auch besser. Also ich weiß nicht, aber aus eigener Erfahrung ist da Präsenz einfach auch noch mal was anderes, oder?
Rachel Bowden: Auf jeden Fall. Ja, das ist auch noch ein Grundziel vom Projekt, die Beziehungen zwischen den verschiedenen Instituten zu stärken. Das ist nicht nur total wichtig für dieses Projekt, aber auch mit Blick auf zukünftige Projekte. Weil wir haben ganz viele Synergien mit anderen Partnern schon identifiziert, zum Beispiel die Digitalisierung in der Lehrerbildung ist wirklich eine Stärke von uns und von unseren anderen Partnern. Das ist einfach sehr bereichernd, wenn man sich austauschen und vielleicht noch mal gemeinsame Projekte auf die Beine stellen kann.
Anja Schanze: Ja, auf jeden Fall. Es klingt ja auf jeden Fall nach einer interessanten Mischung. Also es wird hoffentlich Präsenz geben, Präsenzveranstaltungen geben in anderen Ländern. Es wird Hybrid -Veranstaltungen geben und Online-Veranstaltungen. Richtig?
Rachel Bowden: Richtig. Ja.
Anja Schanze: Ich glaube das spricht schon mal sehr für das Projekt. Also ich glaube, so eine Mischung macht's dann einfach aus.
Rachel Bowden: Ja, und das ist eigentlich auch eine Priorität von der European Commission. Das ist Mobilität in der Lehreaus- und Fortbildung. So, das gehört ein bisschen mit zu unserem ZLSB-Projekt IMPRESS. Das ist das Hauptziel von IMPRESS eigentlich, die Mobilität und auch im Sinne von Nachhaltigkeit. Was wir erproben ist Mobilität nicht nur durch Auslandsaufenthalte, sondern wirklich Zusammenarbeit, mit anderen Lernen über Online-Kontakt und Blended Learning. Also das ist auch ein interessanter Aspekt vom Projekt, ja.
Anja Schanze: Vielleicht so als Abschluss was. Wo sagst du, warum ist es wichtig, dass das Lehramt oder Lehramtsstudierende Erfahrungen im Ausland sammeln oder eben interkulturelle Erfahrung sammeln? Hier gerade zum Thema Nachhaltigkeit. Aber generell, warum bist du der Meinung, dass ist für die Lehramtsstudierenden von großem Vorteil?
Rachel Bowden: Ja, gute Frage. Genau. Ich denke, diese sind zwei sehr wichtige Themen, die sich auch miteinander verbinden. Internationalisierung oder Interkulturalität finde ich total wichtig. Für alle zukünftigen Lehrkräfte. Tatsache ist, dass die vielleicht auch die selbst Kolleg:innen und auch Schulen ganz oft auch Internationalität in ihren Profilen haben. Das gehört einfach dazu. Ein gewisses Umgehen mit Interkulturalität. Und ich denke, das stärkt auch Lehre, Reflektion, weil man überlegen muss. Es gibt nicht nur eine Art etwas zu machen, aber verschiedene Möglichkeiten. Also warum mache ich es zum Beispiel eine Unterrichtseinheit? Warum mache ich es so und nicht anders? Ich denke das ist schon wichtig.
Wegen BNE. Das ist natürlich ein total dringendes und ein wichtiges Thema, dass alle Aspekte von unserer Welt jetzt trifft. Und Bildung, weil wir haben eine ganz wichtige Aufgabe, die Bürger der Zukunft auszubilden mit Kompetenzen, mit den ganzen Unsicherheiten, aber auch tolle Möglichkeiten, von unserer heutigen und zukünftigen Welt klarzukommen.
Aber das ganze Bildungssystem im Wandel, das ist schon auf einer Seite eine große Herausforderung. Aber ich denke, es macht den Lehrerberuf total spannend und total wichtig. Auch falls zum Beispiel Arbeit mit Schulen in anderen Länder immer mehr möglich ist, mit solchen Themen, die nicht landesbegrenzt sind, sondern wirklich internationale Themen. Aber auch weil die Arbeit zwischen Schulen und der lokalen Umgebung, Unternehmen, Vereine zum Beispiel. Das geht alles jetzt auf und das bietet auch ganz viele Möglichkeiten für tolle Projekte an andere Arten, um Unterricht und so weiter zu verstehen.
Anja Schanze: Sehr schön. Vielen Dank, Rachel. Das denke ich, war doch ein schöner Einstieg, um TAP-TS den Kolleginnen und Kollegen, den Mitarbeiterinnen und den Studierenden hier mal näher zu bringen. Und wenn es dann was Neues gibt, wie es weiter voranschreitet, würde ich sagen, sehen wir uns wieder und sprechen dazu und geben vielleicht den einen oder anderen Link mal mit für Interessierte. Ich danke dir ganz sehr, Rachel.
Rachel Bowden: Ja, vielen Dank.
Folge 14: Graduiertenforum Lehrerbildung
Das Graduiertenforum Lehrerbildung bietet Wissenschaftler:innen mit Lehramtsbezug sowie Lehramtsstudierenden professionelle Unterstützung bei Forschungsprojekten. In diesem Podcast sprehen wir mit Dr. Frank Beier zum Thema Forschung und die Angebote des Graduiertenforums. Alle Veranstaltungen sowie Materialien können über OPAL kostenlos gebucht werden.
Anja Schanze: Herzlich willkommen beim Podcast des ZLSB und mein heutiger Gast ist Dr. Frank Beier. Er leitet das Graduiertenforum Lehrerbildung am ZLSB.
Frank Beier: Hallo.
Anja Schanze: Hallo, Frank. Schön, dass du da bist. Das Graduiertenforum gibt es ja seit 2016 im Rahmen des Projekts TUD Sylber in der Qualitätsoffensive Lehrerbildung. Und ich dachte mir, wir quatschen heute mal dazu, für wen das Graduiertenforum alles so gedacht ist und wer sich da an dich wenden kann bzw. was du so anbietest.
Frank Beier: Ja, sehr gerne. Erstmal herzlichen Dank, dass ich hier kurz was über das Graduiertenforum erzählen kann. Es wendet sich an alle, die empirisch forschen wollen und dabei einen Lehramtsbezug haben. Forschungsmethoden sind klassischerweise im Lehramtsstudium nicht ganz so häufig vertreten. Das heißt diejenigen, die mit einem Lehramtsbezug dann starten, entweder eine Promotionsarbeit schreiben oder auch eine Staatsexamensarbeit schreiben wollen, für die ist das Angebot da. Die bekommen bisschen Beratung, die eine oder andere Weiterbildung und verschiedene andere Angebote.
Anja Schanze: Also sprich, die können sich individuell bei dir beraten lassen?
Frank Beier: Es gibt individuelle Beratungstermine, da gibt es den sogenannten Graduiertenforum Helpdesk, für den man also ganz bequem sich also einen Termin bei Opal buchen kann. Aber es geht auch, dass man sich mit individuellen Absprachen einfach zusammensetzt und schaut: Wo liegen Probleme, wo liegen Herausforderungen? Wo gibt es Beratungsbedarf?
Anja Schanze: Okay. Wenn wir jetzt gerade beim Beratungsbedarf sind, vielleicht, dass sich die Studierenden oder auch die Mitarbeiter:innen was drunter vorstellen können. Zum Beispiel Anfertigung von einem Exposé, stelle ich mir da vor.
Frank Beier: Genau. Also die Leute kommen mit sehr unterschiedlichen Fragen zu mir, kommen auch mit einem unterschiedlichen Stand, wo sie sich befinden, im Rahmen ihrer Forschungstätigkeit. Und häufig am Anfang steht natürlich die Fragen: Wie schreibt man ein Exposé? Was gehört alles rein? Welche Funktion hat das Exposé? Welche Stolpersteine gibt es? Etc. Das sind typische Fragen, die wir adressieren und die wir dann gemeinsam bearbeiten.
Anja Schanze: Okay, also da findet ein Austausch statt zwischen dir und den zu beratenden Personen. Und du übernimmst auch das Lektorat von den Aufsätzen bzw. Artikeln?
Frank Beier: Das ist häufig was, was dann am Ende stattfindet, also kurz bevor die Leute ihre Promotion einreichen. Da biete ich es also an, noch mal über hauptsächlich Methoden Kapitel, aber auch wenn ich kann, inhaltliche Themen noch mal drüber zu lesen, ein Feedback zu geben, sie bekommt dann ein eigenes Gutachten, also ein Vorgutachten sozusagen noch mal, und können dann entsprechend dem, was sie denken, was für sie wichtig ist und relevant ist, noch mal die ein oder andere Sache überarbeiten.
Anja Schanze: Super. Bei Staatsexamensarbeiten bist du auch mit Ansprechpartner?
Frank Beier: Auch für Staatsexamensarbeiten stehe ich zur Verfügung. Insbesondere dann natürlich, wenn sie empirische Forschung beinhalten. Und da also von der Beratung zu der Wahl des Forschungsdesigns bis hin zu Auswertungsfragen, gibt es da verschiedene Angebote, die entweder individuell, aber auch die verschiedenen Angebote, also die verschiedenen Veranstaltungen abgedeckt werden können.
Anja Schanze: Okay, du bist ja auch dieses Jahr wieder mit bei unserer Ringveranstaltung dabei zum Staatsexamen und zum Referendariat. Das ist super, da freuen wir uns immer sehr drüber, denn du kannst viele Fragen der Studierenden schon mal beantworten, so dass sie besser Bescheid wissen, wie es abläuft, was sie brauchen oder an was sie alles denken müssen. Da kommen mit Sicherheit dann auch immer mal der eine oder die andere auf dich zu, oder?
Frank Beier: Ja, das passiert schon häufiger. Natürlich, es gibt auch sehr viele Lehramtsstudierende und von daher ist der Bedarf natürlich da an Beratung besonders hoch. Insbesondere auch deswegen, weil Studierende das Lehramtsstudium häufig mit der Staatsexamensarbeit eigentlich das erste Mal wirklich vor der Herausforderung stehen, eine eigene empirische Untersuchung durchzuführen und auszuwerten. Das ist häufig eine große Herausforderung und die Studierenden sind meistens sehr dankbar, wenn sie da ein bisschen Unterstützung bekommen können.
Anja Schanze: Ja. Und ich finde es klasse, dass es das so gibt. Ich kann mir vorstellen, dass du von den Studierenden auch häufig ein sehr positives Feedback bekommst.
Frank Beier: Ja, also natürlich viel Dankbarkeit, dass es sozusagen einfach die Möglichkeit gibt, sich mal auszutauschen. Das ist etwas, was im Forschungsprozess generell wichtig ist. Nicht nur dann, wenn man jetzt einen konkreten Beratungsbedarf hat. Es ist – auch Erfahrene Forscher stehen immer wieder vor dem Problem, dass sie sich natürlich für bestimmte Sachen einfach entscheiden müssen und da hilft ein Austausch. Von daher ist es natürlich gut, wenn es so eine akademische Kultur gibt, wo man die Möglichkeit hat, sich über seine Themen auszutauschen. Und das versucht das Graduiertenforum insbesondere zu leisten. Deswegen auch der Name: Graduiertenforum. Wir sind kein Colleg oder keine Schule oder eben keine Gruppe, die jetzt sozusagen nur Weiterbildung anbietet, sondern es geht hauptsächlich darum, auch so eine akademische Kultur hier im Zentrum zu etablieren.
Anja Schanze: Und wenn du das gerade so ansprichst, dann ist auch dieses Forschungskolloquium, was ihr jeden dritten Mittwoch im Monat anbietet, 10:00 bis 12:00 Uhr, ja prädestiniert dafür. Wie kann ich mir das vorstellen? Dort kann man mit seinem aktuellen Projekt einfach hinkommen?
Frank Beier: Das Forschungskolloquium ist dazu da, aktuelle Projekte in größerer Gruppe zu diskutieren. Der besondere Vorteil hier am Zentrum ist natürlich, dass wir ein interdisziplinäres Kolloquium sind. Das heißt, die Teilnehmenden kommen aus sehr unterschiedlichen Disziplinen, unterschiedlichen Kontexten, auch sehr unterschiedlichen Fachdidaktiken. Und trotzdem gibt es mal die Möglichkeit, mal vor einem interdisziplinären Publikum seine Themen vorzustellen – ist dann auch ein bisschen in der Pflicht, manches was vielleicht innerhalb der Disziplinen als selbstverständlich gilt und bekannt gilt, mal noch mal zu explizieren, was eine gute Übung ist, um sein eigenes Forschungsprojekt transparent zu machen und verständlich zu machen. Gleichzeitig ist es natürlich auch so, dass das natürlich auch bedeutet, dass man eine gewisse Motivation mitbringen muss, sich auch mal in verschiedene Kontexte einzudecken, die vielleicht nicht unmittelbar mit dem eigenen Arbeitszusammenhang zusammenhängen.
Anja Schanze: Wo ist dann der Unterschied noch zur Forschungswerkstatt, die ihr anbietet?
Frank Beier: Die Forschungswerkstatt ist ein spezifisches Format zur Auswertung sogenannter qualitativer Daten. Das sind also häufig Transkripte von Interviewsituation, aber auch von sogenannten natürlichen Situationen, zum Beispiel von Unterricht, die dann verschriftlicht worden sind. Alles was gesagt wurde, wird dann in Text überführt. Und da gibt es dann Interpretationssitzungen, in denen diese Sequenzen, diese Interaktionsanalysen durchgeführt werden und das eben gemeinsam in Gruppe, damit man möglichst viele Perspektiven auf die Daten bekommt und entsprechend eine sogenannte kommunikative Validierung durchführen kann.
Anja Schanze: Was für Arten von Weiterbildung bietet das Graduiertenforum noch an?
Frank Beier: Also hauptsächlich spezialisieren wir uns natürlich auf Forschungsmethoden. Hier unterscheiden wir zwischen qualitativen und quantitativen Methoden. Qualitative Methoden bestehen aus dem Führen von Interviews, dem Auswerten von Interviewtranskripten, also von sogenannten qualitativen Daten, die nicht in Form von Zahlen oder Statistiken vorliegen. Quantitative Forschung bedeutet eben hauptsächlich die Auswertung von sogenannten standardisierten Daten, die also in Form von Statistiken vorliegen. Hier bieten wir Themen an wie Fragebogenkonstruktion, aber eben auch der Umgang mit spezifischer Statistiksoftware zum Beispiel SPSS.
Anja Schanze: Muss man sich dafür anmelden? Läuft das auch mit über den OPAL-Kurs?
Frank Beier: Es gibt verschiedene Angebote, die dann über den OPAL-Kus quasi gebucht werden können. Meistens gibt es ein Platzkontingent von zirka zehn Personen, sodass wir also auch eine gute Gruppe sind, um die Themen dann entsprechend intensiv diskutieren zu können.
Vielleicht noch zu erwähnen ist es, dass wir auch ein Onlineangebot haben – nicht nur durch die Corona-Pandemie entstanden, sondern es war durchaus auch schon vorher angedacht, dass wir also Video Tutorials anbieten, die zu spezifischen Themen der Bildungsforschung einführen. Zurzeit gibt es einen Onlinekurs zum Thema Methoden der Unterrichtsbeobachtungen, es sind aber weitere, insbesondere zur Statistik derzeit in Planung.
Anja Schanze: Ah ja. Im OPAL-Kurs hatte ich gesehen, dass ihr auch Software und Technik verleiht. Was genau kann man sich bei euch ausleihen? Was kann man sich borgen?
Frank Beier: Insbesondere also Analyse-Software. Darunter zählt MaxQDA Das ist also eine Software, mit der man qualitative Daten codieren kann. Ziemlich teuer in der Anschaffung, daher gut, wenn man sich es mal für kurze Zeit ausleihen kann. Das kommt dann per Stick, den kriegt man. Dann kann man Software auf dem Stick starten und dann eben die Analysen durchführen und dann das Ganze dann wieder zurückbringen, wenn man fertig ist.
Anja Schanze: Warte kurz, wenn du sagst kurz, wie lange darf man sich sowas ausleihen?
Frank Beier: Das hängt von der individuellen Absprache dann ab, wie groß der Bedarf ist. In der Regel haben wir eine Ausleihzeit von vier Wochen – kann dann aber auch entsprechend verlängert werden, wenn denn dafür der Bedarf besteht. Ich schaue dann immer ein bisschen, wie viele Leute brauchen gerade die Software? Und dann versuchen wir das so ein bisschen auch individuell abzusprechen.
Anja Schanze: Okay.
Frank Beier: Daneben bieten wir noch sogenannte F4 Transkription Software an, das ist also eine Software, mit der man Audio- und Videodateien in Texte überführen kann.
Anja Schanze: Und so Technik?
Frank Beier: Technik. Wir bieten Kameras an, Videokameras, um Videoaufnahmen durchzuführen und Diktiergeräte, insbesondere für Interviews.
Anja Schanze: Ja, sehr gut. Und die sind dann auch auf individueller Absprache ausleihbar?
Frank Beier: Das läuft genauso. Meistens braucht man die Technik nicht allzu lange, denn die Datenaufnahme ist meistens recht schnell vollzogen. Aber grundsätzlich kann man da auch drüber sprechen – je nachdem, wie es eben gebraucht wird.
Anja Schanze: Okay, super. Gut, dann vielen Dank, Frank. Wir werden den Kurs mit verlinken. Dass die Studierenden die Möglichkeit haben, sich das mal anzuschauen und dann vielleicht auch schneller zum Graduiertenforum finden. Ich danke dir sehr [Frank Beier: Ich danke dir.] für den kleinen Input. Das war's für heute vom ZLSB Podcast.
Folge 13: Fachschaftsrat Berufspädagogik - Deine Studierendenvertretung
Der Fachschaftsrat ist die studentische Vertretung und vertritt die Interessen der Studierenden. Im Podcast sprechen wir mit Martin Ritter, einem langjährigen Mitglied des Fachschaftsrates für Berufspädagogik, über die Aufgaben des Fachschaftsrates. Angefangen mit der Erstsemester-einführungswoche bis zur feierlichen Zeugnisübergabe und den Gremien, in denen die Mitglieder aktiv sind, um das Studium aktiv mitzugestalten.
Anja Schanze: Herzlich willkommen beim Podcast des ZLSB. Mein Name ist Anja Schanze und mein heutiger Gast ist Martin Ritter. Hallo Martin!
Martin Ritter: Hallo!
Anja Schanze: Martin ist aus einem bestimmten Grund heute bei uns, denn Martin ist Mitglied im Fachschaftsrat der Berufspädagogik und darüber wollen wir uns heute mal ein bisschen unterhalten. Ich würde aber ehrlich gesagt gern damit starten, nämlich herauszufinden, wie du überhaupt zum Studium an der TU Dresden gekommen bist im Bereich Berufspädagogik.
Martin Ritter: Das ist eine spannende Frage. Die fragen ganz viele Menschen, immer. Hat damit zu tun, dass ich natürlich eine Berufsausbildung gemacht habe vorher. Ich bin Gesundheits- und Krankenpfleger und habe dort dann in meiner Tätigkeit mit den Schülern viel gearbeitet auf Station. Die haben gesagt: „Ja, du macht das ja ganz gut, mir das Spaß gemacht.“ Dann habe ich meine Praxisanleiter gemacht. Also quasi die Befähigung und die Bescheinigung, dass ich dann praktische Prüfung abnehmen darf. Und habe mich dann dazu entschieden: „Na ja, willst du dein Leben lang im Dreischichtsystem arbeiten? Möchte vielleicht mehr mit Schülern arbeiten?“ Das Problem war, dass die Stelle quasi bei uns im Haus damals schon besetzt war, die sich hauptberuflich oder hauptzeitmäßig mit den Schülern beschäftigt. Die war einfach schon vergeben. Da habe ich gedacht: „Naja, was kann man denn machen?“ Und habe überlegt: „Naja, man hat ja auch mal in der Schule gesessen für die Ausbildung. Das könnte ich ja studieren.“ Hab mich dann kundig gemacht und habe dann relativ spontan entschieden - ich glaube das war drei vier Tage vor Anmeldeschluss - Okay, ich melde mich jetzt einfach mal an, ich versuche es mal zu studieren und mit meinen 16 Wartesemestern war ich dann scheinbar automatisch drin.
Anja Schanze: Na und ich glaube und die Voraussetzung mit der Berufsausbildung ist natürlich auch nicht verkehrt.
Martin Ritter: Genau.
Anja Schanze: Ich meine, man kann es ja machen, man kann ja Berufsschullehramt auch ohne Ausbildung studieren. Man muss halt ein Praktikum oder längere Praktika während des Studiums absolvieren. Richtig?
Martin Ritter: Genau das habe ich ja glücklicherweise schon abhaken können vorher.
Anja Schanze: Genau!
Martin Ritter: Hat mir schon mal viel Stress abgenommen.
Anja Schanze: Sehr gut! Welche Fächer belegst du da?
Martin Ritter: Also ich studiere Gesundheit und Pflege, das passt ja zu dem, wo ich herkomme. Und da es leider kein Biologie gibt an der TU Dresden für Lehramt ist es dann Sozialpädagogik geworden, weil ich dachte, okay, das passt thematisch noch ganz gut zusammen. Ist auch für mich persönlich interessant und da habe ich mir gedacht: „Ja, studiere ich das mal.“
Anja Schanze: Und das hat ja ganz gut geklappt. Wir kennen uns ja auch schon eine Weile. Du hast ja bei uns im Projekt bei MTC Tutoren-Quali gemacht. Du hast auch eine Zeit lang als Tutor bei uns gearbeitet und warst zu dem Zeitpunkt gerade mal, ich glaube im zweiten Semester oder ne, du bist ins dritte glaube ich gekommen…
Martin Ritter: Ja, ins dritte.
Anja Schanze: Und bist dann ich – ich bin mir nicht sicher, deswegen – bist du im dritten Semester dann schon bei der Fachschaft gewesen, oder wann bist du dazu gekommen? Ich glaube, kurz danach könnte ich…
Martin Ritter: Ich bin tatsächlich im ersten Semester schon zur Fachschaft gekommen.
Anja Schanze: Oh mein Gott.
Martin Ritter: Ich weiß gar nicht mehr wie das war. Ich habe - also ich war früher in der Schule oder eine Ausbildung war ich niemals so, dass ich gerne Klassensprecher war oder irgendwie Schülerrat oder so was gemacht habe. Das fand ich immer ganz furchtbar.
Anja Schanze: Wieso?
Martin Ritter: Weiß ich nicht. Weil ich wahrscheinlich ein pubertierender Junge war, oder Anfang zwanzig war ich in der Ausbildung, der andere Sachen im Kopf hatte, als zusätzliche Arbeit zu machen. Aber ich habe dann – irgendwann ist der Schalter umgeklickt, sodass ich dann nach meiner Ausbildung, in der Zeit als ich gearbeitet habe, festgestellt. Das sind halt wichtige Leute, da kann man viel erreichen damit. Und als ich dann hier angefangen zu studieren, habe ich gesagt, okay, ich schau mal rein, weil es gab ja eine Erstsemesterwoche, den Stundenplanbau, verschiedene Sachen gab es da. Hab gedacht okay, ist ein cooles Ding. Hat mir geholfen. Es spannend mal hinter die Kulissen zu blicken. Ich glaube das ist auch so ein Ding, was man dann interessehalber auch wirklich erst entwickelt, wenn man vielleicht etwas älter ist, eine bestimmte Erfahrung gesammelt hat. Und habe dann mit einem Kumpel zusammen oder mit jemand, der angefangen zu studieren, mit dem wir einen guten Draht hatten - mit dem schreibe ich auch mein Staatsexamensarbeite gerade zusammen – wir haben gesagt wir gucken uns das mal an, sind dann zu den Sitzungen gegangen, haben festgestellt, es spannend, haben dann so reingeschnuppert und haben uns dann entschieden - wir haben ja im Oktober angefangen und ich glaube November/Dezember waren dann die ersten Wahlen – haben gesagt: „Okay, wir lassen jetzt einfach mal aufstellen!“ Und wir hatten glücklicherweise relativ viele Stimme aus unserem Jahrgang und so sind wir dann reingekommen, haben dann tatsächlich angefangen, ab dem ersten Semester in der Fachschaft mitzuwirken, im Fachschaftsrat.
Anja Schanze: Und du bist nach wie vor dort aktiv?
Martin Ritter: Genau. Ich mache jetzt gerade meine letzte Legislatur zu Ende und dann sind jetzt im November oder Dezember, sind ja wieder Wahlen. Da habe ich mich jetzt nicht aufstellen lassen, weil ich jetzt mein Stex schreibe und weil ich privat einiges um die Ohren habe und viel zu tun habe. Aber wir werden dann auf jeden Fall auch so ein bisschen im Hintergrund quasi mitwirken und da bei der ESE-Woche oder so was mitarbeiten. Aber nicht, dass wir jetzt so ganz deep drin sind.
Anja Schanze: ESE, für die, die es nicht kennen: Erstsemestereinführung.
Martin Ritter: Genau. Die Erstsemestereinführungswoche.
Anja Schanze: Genau. Die die Fachschaft Berufspädagogik – beziehungsweise haben wir noch eine zweite, die für die Allgemeinbildenden Schulen – organisiert. Da kämen wir vielleicht auch schon so ein bisschen zu den Aufgaben, was bei der Fachschaft da so anfällt. Die ESE ist natürlich, ich glaube ganz essenziell zum Studienstart und für die ganzen Erstsemester auch extrem wichtig, um sich zu vernetzen und so ein paar grundlegende Sachen kennenzulernen. Erzähle uns doch mal dazu was. Was ihr da immer so plant und veranstaltet.
Martin Ritter: Dann fange ich mit der ESE an, da das ja wirklich so ein Main-Event quasi mit ist und ganz wichtig ist. Was auch ganz viele Studierende immer dankbar annehmen und als Feedback geben, dass es sehr, sehr geholfen hat. Also grundsätzlich geht es darum, erst mal den Studierenden, den ganz neuen, frischen Studierenden, die von ganz vielen verschiedenen Hintergründen kommen – das ist ja bei uns in der Berufspädagogik immer so sehr, sehr bunt gemischt. Wir haben Leute wie ich, die haben schon vorher gearbeitet, ein paar Jahre, dann haben wir Leute, die haben zehn, zwanzig Jahre gearbeitet vorher. Und dann haben wir Menschen, die kommen ganz frisch von der Schule. Dass man wirklich versucht, erst mal eine Orientierung zu geben. Ich komme erst mal an der Uni an, das ist ja ein ganz anderes System, das funktioniert alles ganz anders als diese Schule oder eine Ausbildung oder auch das Berufsleben logischerweise. Und das ist eben der größte Stolperstein, vielleicht, bei uns im Lehramt an der TU hier ist das Thema Stundenplanbau. Das war immer ganz, ganz essenziell, dass wir uns damit viel auseinandergesetzt haben. Das macht ja jetzt MTC zum Glück ganz super professionell, mit viel, viel mehr Ressourcen, als wir die haben. Das heißt dieser Punkt ist schon mal ein Stück weit abgegeben wurden. Wir outsourcen quasi. Wir bieten dann immer noch so eine Notfall-Sprechstunde an für Leute, die vielleicht nicht konnten, die das verpasst haben, die von außerhalb kommen. Oder die nachgerutscht sind. Das gibt es ja auch immer.
Anja Schanze: Natürlich, die ein bisschen später dann kommen, genau. Ich glaube, das ist auch so was, wo wir sagen konnten, da hat sowohl das MTC-Projekt als auch die Fachschaft wirklich Hand in Hand gearbeitet. Dass wir da geschaut haben, wie können was verbessern, ergänzen? Und ich meine, dass wir ja an dem einen Tag, wenn ihr die die Notfall-Sprechstunden noch anbietet – ich glaube, ihr nennt es auch Brunch, oder?
Martin Ritter: Das ist jedes Jahr auch ein bisschen unterschiedlich, je nachdem.
Anja Schanze: Genau. Manchmal ist auch noch mal ein bisschen Essen dabei. Dass da ja teilweise auch die Tutoren von uns auch noch das mit unterstützen und da euch noch mit zur Seite stehen. Aber dass das eben zum Teil mit abgedeckt ist. Aber andere Sachen wie – ich sage mal Kneipentour?
Martin Ritter: Genau. Also ja, ein Student oder eine Studentin zu sein ist natürlich nicht nur Arbeit, muss man ja ehrlicherweise sagen. Wir haben alle auch noch ein Privatleben, was man irgendwie gerne befeuern möchte. Und gerade das Problem in Sachsen ist ja, dass wir nur hier an dem Standort Berufsschullehramt studieren, das heißt, ich glaub bei uns sind vielleicht 50%, wenn überhaupt die aus Dresden wirklich kommen und auch mindestens 1/4 würde ich sagen, die nicht aus Sachsen kommt, die das studieren. Und da muss man natürlich gucken: Okay, was macht man, wenn man in eine neue Stadt kommt? Wo lernt man Leute kennen? Was kann man hier überhaupt unternehmen? Wie kann ich mich vernetzen? Und da ist natürlich die ESE mit den verschiedenen Angeboten, also die Kneipentour, die wir da versucht haben zu organisieren mit den typischen Studentenclubs, den typischen Anlaufstellen, dass man die einmal so durchläuft. Da kann man sich natürlich vernetzen. Dann hatten wir auch mal ein Grillen oder eine Campus Rallye, um zu schauen Okay, was sind zentrale Anlaufstellen. Da wir im Lehramt immer in 50 verschiedenen Gebäuden unterwegs sind, je nachdem, was wir studieren. Das sind alles so Punkte, wo man sagen kann Okay, hier finde ich Leute, die im besten Fall dasselbe studieren wie ich, mit denen ich gut klarkomme, mit denen ich auch bis zum Ende des Studiums im Optimalfall irgendwie einen Partner/eine Partnerin gefunden habe, mit denen ich hier durch Studium komme. Es gibt halt auch anstrengende Zeiten. Es gibt auch mal Zeiten, wo man nicht zu einer Veranstaltung kann. Der andere kann schon. Das sind halt alles so Punkte, wo man sich aushelfen kann. Und es entstehen auch sehr viele Freundschaften, sehr viele gute Freundschaften. Und das ist ja auch schön, wenn man nicht nur hierherkommt, um zu sagen: „Okay, ich lerne jetzt irgendwas“, sondern „ich nehme persönlich noch was mit“.
Anja Schanze: Auf jeden Fall.
Martin Ritter: Genau, das ist so dieser Schwerpunkt ESE erstmal. Man kommt an, orientiert sich, weiß wie komme ich an der Uni zurecht? Wie komme ich im Privaten zurecht?
Als zweites ganz großes Event ist quasi die FZÜ, die feierliche Zeugnisübergabe für die Absolventen und Absolventinnen. Das Problem ist, dass es da von der Uni quasi oder vom Landesamt keine Zeremonie gibt, die man jetzt vom Abi vielleicht kennt oder von der Ausbildung, was etwas größer angelegt ist – eine Abschlussfeier in der Richtung: Hier ein wichtiger Meilenstein im Leben geschafft. Das hat quasi der Fachschaftsrat übernommen. Sowohl ABS für die allgemeinen Schulen als auch wir, die Berufspädagogen machen das natürlich getrennt dann, um einfach nochmal einen feierlichen Rahmen zu setzen, weil es ja doch in Regelstudienzeit fünf Jahre sind, die man hier verbringt. Und das schon irgendwie eine Art Würdigung verdient, finden wir, dass man diese Zeit durchsteht. Das nicht nur für die Studenten, dass sie sagen: „Okay, wir haben sie jetzt geschafft.“, sondern es geht auch darum, den Dozenten, Dozentinnen, Mitarbeitern, ganz viele sind da vertreten von der Uni, zu sagen Danke, dass ihr da wart. Deswegen haben wir eben auch so eine Ehrenmedaille quasi eingeführt, dass wir bestimmten Personen, wenn wir sagen: „Okay, die haben wieder sehr viel für die Studierenden auch getan“, einfach noch eine Ehrung zukommen lassen, dass man sagt „Okay, wir sind nicht nur hier, um was abzugreifen und Bildung zu bekommen“, um quasi zu schmarotzen, sondern um zu sagen: „Okay, das ist ein Miteinander“. Und das ist, glaube ich auch immer sehr wichtig, dass man diesen Switch mitbekommt. Wir sind jetzt nicht mehr Lehrer und Schüler, sondern es ist ein gemeinsamer Weg zu einem Abschluss und man lernt auch ganz viel voneinander. Das haben viele Dozenten schon erkannt. Das ist auch sehr schön. Von daher ist uns das immer auch ganz wichtig, dass man da eben alle Seiten und alle Perspektiven irgendwie mit einbeziehen kann [Anja Schanze: …und würdigt.] …und würdigt. Auf jeden Fall. Genau.
Anja Schanze: Da wären wir so, ich sage mal so beim Anfang und beim Ende mit ESE und mit Zeugnisübergabe. Was haben wir denn so mittendrin? Ich weiß zum Beispiel, dass die Fachschaft ja auch immer in verschiedenen Gremien mit vertreten ist. Magst du uns da vielleicht mal was dazu sagen? Bist du vielleicht in einem der Gremien vertreten?
Martin Ritter: Ja, bin ich. Tatsächlich in mehreren, auch verschiedenen über meine vier Jahre, die ich jetzt unterwegs war. Also grundsätzlich ist glaube ich zu sagen, dass es erst mal ganz wichtig, dass es Menschen gibt, die das machen, weil das ist ja ein Ehrenamt, das wird nicht bezahlt, sondern man macht das, weil man Lust darauf hat, weil man was verändern möchte und weil es die Möglichkeit überhaupt gibt, man die auch nutzen sollte. Es gibt auch durchaus Gremien, da ist die Besetzung von Unimitarbeitern, also ich sage mal Mitarbeiter, Dozenten, Professoren wie auch immer zu Studierende ist 50/50 aufgeteilt. Da können wir sehr viel erreichen. Und es gibt natürlich auch Gremien, wo wir vielleicht nur eine kleine Stimme sind, aber eben eine wichtige Stimme, wir am Ende ja die Leute sind, die an die Uni kommen, dort eine gewisse Zeit verbringen und möglichst auch einen guten Abschluss und überhaupt einen Abschluss erzielen wollen. Dass sie auch im Sinne der Uni dann, dass man nicht hohe Abbrecherquoten hat, sondern dass man eine gute, qualitativ hochwertige Lehre ermöglichen kann. Und da gibt es bei uns jetzt wirklich ganz, ganz viele verschiedene Gremien. So das Große ist quasi der StuRa der Studentenrat heißt ja aktuell noch Studierendenrat sollte er mal heißen. Das ist quasi die Ebene. Ok, alle Fachschaften können da Personen hinschicken, die die eigenen Interessen vertreten. Da wird quasi auf uniweiter Ebene. In dem Bereich der Studierenden untereinander diskutiert: Was gibt es für verschiedene Probleme, wo gibt es Anliegen? Wie können wir bestimmte Veranstaltungen vielleicht bewerben? Was können wir überhaupt machen? Was können wir anbieten? Da geht es auch um das Thema Mobilität, wenn wir jetzt hier an das Semesterticket denken oder an die Fahrradausleihe. Ganz, ganz viele Sachen, die da besprochen werden, um zu sagen: „Okay, die Studierenden vertreten im Schnitt diese Meinung.“ und das natürlich auch gegenüber der Uni dann irgendwie verbalisieren und transparent gestalten. Für uns in der Berufspädagogik, aber ich glaube auch in den allgemeinbildenden Schulen im Lehramt, ist es so, dass es bestimmte Arbeitskreise gibt, die sich zum Beispiel mit den schulpraktischen Studien, also mit den Praktika beschäftigen, oder auch mit der beruflichen Didaktik allgemein. Da sind quasi Vertreter aus allen drei Phasen im Lehramt sind dabei also Studium, Referendariat und dann das Leben als Lehrer, Lehrerin. Und da wird tatsächlich drüber diskutiert: Wo sind Schnittstellen, wo sind vielleicht Brüche? Wie können wir das besser verzahnen, dass die Inhalte, die in der Uni laufen, auch gut auf Referendariat vorbereiten, beziehungsweise die Inhalte, die im Ref. vorausgesetzt werden, abgefragt werden, dass die überhaupt zu dem passen, was in der Uni passiert. Dann geht es in jede Richtung quasi spricht da miteinander. Das ist ganz wichtig, so als, ich sage mal direkt beeinflussend für uns, für das Studium. Und dann gibt es natürlich noch ganz viele verschiedene Gremien, die sich darum drehen, wie kann man das Lehramtsstudium allgemein auch auf Länderebene, also auf Ebene Sachsen, gestalten? Da gibt es auch verschiedene Gremien, die aktiv sind. Wo auch immer Personen von den Fachschaftsräten da sind, um eben mit Politikern auch ins Gespräch zu kommen, sagen hier klar, es gibt bestimmte Veränderungen, die notwendig sind. Die LAPO- Veränderung, also die Lehramtsprüfungsordnung wurde ja verändert und angepasst. Auch da haben wir mitgearbeitet. Wir konnten zumindest sagen: „Okay, das finden wir sehr gut.“ Manche Punkte fanden wir weniger gut, die sind dann vielleicht trotzdem umgesetzt worden, aber es wurden zumindest darauf hingewiesen, hier muss man nochmal ins Gespräch darüber kommen. Genau. Und ja, es gibt… ich würde schätzen, wir haben 20 oder 30 verschiedene Posten vielleicht, die man besetzen kann, was alles in verschiedene spezifische Gremien Aufgaben noch mal geht.
Anja Schanze: Okay. Mal abgesehen davon, dass ihr euch dann in solchen Gremien für die für eure Kommilitoninnen und Kommilitonen einsetzt mit was für Anfragen kommen die? Was für Aufgaben habt ihr sonst noch? Mit welchen Anliegen können die Studierenden sich an den Fachschaftsrat wenden? Bei welchen Problemen, wenn denen dann irgendwas auf dem Herz drückt? Beziehungsweise mit was kommen sie schon so zu euch oder wo könnt ihr helfen?
Martin Ritter: Der absolute Klassiker ist das Thema Prüfungsvorbereitung, also das Thema: Gibt es Erfahrungsberichte? Wie läuft es ungefähr ab? Weil da immer eine große Unsicherheit herrscht. Das ist vor allem in den ersten ein, zwei, drei Semestern nachvollziehbar, weil man da neu ist und das System nicht kennt. Und da wird häufig bei älteren Semestern eben nachgefragt: Könnt ihr uns da irgendwie weiterhelfen? In welche Richtung läuft das? Das ist so ein ganz typischer Punkt.
Anja Schanze: Aber die wollen jetzt konkret einen Erfahrungsbericht und nicht, dass sie sich mit jemandem hinsetzen, der ihnen vielleicht einfach Tipps gibt. So nach dem Motto: Ich habe mir das zeitlich so eingerichtet, dass ich, weiß ich nicht, drei Wochen vor der Klausur angefangen habe zu lernen.
Martin Ritter: Also das ist sehr unterschiedlich. Also es gibt Menschen, die fragen: Okay, in welche Richtung? Werden das hier im MC-Fragen werden? Wird das auswendig lernen? Muss ich was anwenden? Können wir natürlich auch immer nur sagen: „Ja, bei uns in dem Semester, wo das stattgefunden hat, ging das eher in die Richtung.“ Häufig geben die Dozenten natürlich auch transparent, was man da machen sollte, was passiert. Natürlich gibt es eine Unsicherheit, aber es gibt halt auch Personen, die sagen Ich bin völlig überfordert, ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Und dann gibt es ja auch Fälle, dass man sich hinsetzt. Pass auf, du schreibst, keine Ahnung vier, fünf Klausuren an den und den Zeitpunkten. Sinnvoll ist es vielleicht, zwei Wochen vorher anzufangen mit dem und dem. Das kann man vielleicht ein bisschen geringer halten, weil man aus Erfahrungsberichten weiß, die Prüfung ist vielleicht eher leichter zu bestehen, oder da kann man mit etwas weniger Vorbereitung gut durchkommen. Das kommt natürlich immer drauf an.
Anja Schanze: Dann möchte ich an dieser Stelle vielleicht noch den Tipp geben, dass auch MTC hier gerne Hilfestellung leistet. Denn wir bieten mit dem Tutorium Prüfungsvorbereitung da auch noch mal so 90 Minuten mit Tipps und Tricks, wie man sich gut auf eine Prüfung vorbereitet, dann vielleicht gegen Prüfungsangst oder eben auch Zeitmanagement. Was das alles so – ich sage mal, das sind ja so Themen, die das alles beinhalten und das einem dann so ein bisschen vielleicht so die Panik davor genommen wird.
Martin Ritter: Auf jeden Fall. Ja, also es ist ja auch sinnvoll, sich mehr Perspektiven einzuholen, weil ja, wenn wir, oder, wenn ich jetzt jemanden berate, kann ich auch nur sagen: „So würde ich das machen.“ Ich weiß aber, dass mein Lernstil, zum Beispiel dem von meiner Frau absolut Null ähnelt. Sie würde eine Krise kriegen, wenn sie so lernen würde wie ich. Und andersrum wäre es genauso. Deswegen ist es immer gut, verschiedene Blickwinkel einzunehmen, tatsächlich.
Was noch so ein anderer Punkt ist, sind irgendwelche Reibereien mit Dozenten, sei es das Thema: Ich fühle mich hier ungerecht bewertet in der Prüfung oder was auch schon vorgekommen ist, dass die Durchfallquoten bei einer bestimmten Prüfung sehr hoch waren. Dass dann versucht wurde okay, wir treten erst mal ins Gespräch mit den Dozenten. Denn das ist häufig auch eine Hemmschwelle zu sagen als kleiner Student: „Hier lieber großer Unimitarbeiter. Ich bin hier unzufrieden. Das und das funktioniert gar nicht.“ Hat man Hemmungen. Das ist okay, das ist normal und wir sind dann quasi als neutraler Ansprechpartner – als Vermittler – können wir dann tatsächlich häufig noch mal viel erreichen. Wir machen das dann auch so, dass wir versuchen immer Leute hinzuschicken, die halt nicht diese Fach, diese Fachrichtung studieren von uns, weil natürlich auch immer dieser Punkt mitschwingt. Okay, vielleicht hat er meinen Namen schon mal gehört und hat negative Assoziationen dazu. Aber in der Regel kann man das immer gut glätten und die Wogen kann man glätten. Und wir haben eigentlich immer eine relativ zufriedenstellende Lösung finden können.
Anja Schanze: Schön.
Martin Ritter: Genau was haben wir noch so für Anfragen? Dann geht es. Manchmal haben wir auch so Initiativanfragen: Was kann ich machen? Kann ich dich unterstützen? Was macht ihr eigentlich? Was wir natürlich sehr dankbar annehmen. Und wir haben tatsächlich häufig auch Anfragen, wenn es um Forschung geht und so weiter. Könnt ihr das mal streuen, verbreiten? Ist immer ganz schwierig, weil wir da gefühlt pro Monat irgendwie 30 Anfragen bekommen. Das wäre natürlich viel zu viel. Da müssen wir ganz häufig leider sagen: „Funktioniert nicht, dass wir das offiziell teilen, aber es gibt die und die Anlaufstellen, dort kann man was aufhängen.“ So in die Richtung könnte das gehen.
Anja Schanze: Aber da muss ich sagen, da seid ihr ja trotzdem auch für uns – ob ich da jetzt hier vom ZLSB oder vom Studienbüro spreche, oder vom Projekt, vom MTC Projekt – einfach auch eine wichtige Anlaufstelle, dass die Angebote, die für die Studierenden sind, dass die über euch gestreut werden, weil ihr ja nochmal den direkteren Draht und Kontakt zu den Studierenden habt und einfach auch die Möglichkeiten. Wenn das von euch kommt, dass sie auch sagen Okay, wenn das so von der Fachschaft kommt, dann ist das auch was. Weil wenn du schon sagst, ihr prüft ja vorher bzw. guckt Was hauen wir jetzt hier raus? Was zeigen wir? Was streuen wir? Dann ist da ja auch noch mal eine andere Gewichtung und die Studierenden sehen dann eben auch das kommt einfach: Ach, das kommt über den Fachschaftsrat, dann gucke ich mir das doch mal an.
Martin Ritter: Das hoffen wir zumindest immer. Das ist immer fraglich, weil man muss ja auch kritisch anmerken, die Wahlbeteiligung ist immer sehr gering. Wir lassen uns ja wählen als Mitglieder. Das ist sehr schade.
Anja Schanze: Fällt dir sonst noch was ein, wo Studierende mal bei euch klopfen?
Martin Ritter: Ich glaube, das war’s. Also wenn sind es irgendwelche Problemfälle, sag ich mal, oder Hinweise nach dem Motto: Okay, hier wird eine Prüfungsleistung abverlangt, die nicht in der Studienordnung steht. Damit ist die Antwort ja schon klar, weil was nicht in der Studienordnung steht, darf nicht gemacht werden. Aber es braucht dann halt häufig noch mal diesen neutralen Dritten, der da in Vermittlung geht. Und ich glaube, das ist wirklich so der – auch eine der größten Aufgaben, die wir haben, zu sagen: Wir sind da, egal was es ist, kommt einfach zu uns und wir können versuchen, zumindest zu intervenieren und zu helfen.
Anja Schanze: Schön, dann hab vielen Dank Martin. Da konnten wir heute noch ein bisschen was zum Thema Fachschaftsrat Berufspädagogik machen und vielleicht den einen oder die andere Studierende darauf aufmerksam machen, ob sie vielleicht selber mitmachen möchten, beziehungsweise eure Hilfe annehmen können. Danke dir!
Martin Ritter: Sehr gerne. Vielen Dank für die Einladung.
Folge 12: Verbindungsbüro Lehrerbildung - Phasenübergreifende Brücken in der Lehrer:innenbildung
Die Lehramtsausbildung ist durch die Aufteilung in verschiedene Phasen sehr komplex. Das Verbindungsbüro Lehrerbildung fungiert als Schnittstelle und in diesen Phasen. Im Podcast wird darüber gesprochen, welche Möglichkeiten sich für Studierende eröffnen - egal ob Schulsymposien zu spezifischen Themen oder die Vermittlung einer Kooperations-schule für die Staatsexamensarbeit.
Anja Schanze: Herzlich Willkommen beim Podcast des ZLSB. Mein Name ist Anja Schanze und mein heutiger Gast ist Dr. Sebastian Schellhammer.
Anja Schanze: Hallo Sebastian. Schön, dass du bei uns bist. Wir wollen heute ein Podcast machen zu dem Verbindungsbüro Lehrerbildung. Du bist der Koordinator dessen. Sag uns mal, seit wann es das gibt.
Sebastian Schellhammer: Das Verbindungsbüro Lehrerbildung ist Teil vom Qualitätsoffensive Lehrerbildungsprojekt synergetisch Lehrerbildung, also TUD Sylber. Und dort in der zweiten Förderrunde gefördert. Das heißt ab dem 01.07.2019 versuche ich Brücken zu bauen, zwischen akademischen und nichtakademischen Lehrerbildungsakteuren und -akteurinnen.
Anja Schanze: Genau, da sind wir schon beim nächsten. Dafür wurde das quasi eingerichtet, um diese Brücken zu bauen, wie du es sagst.
Sebastian Schellhammer: Genau, Vernetzung zu schaffen, zu stärken. Im Grunde eigentlich so in drei Bereiche vor allem zu wirken: Das eine ist phasenübergreifende Zusammenarbeit zu stärken, das heißt insbesondere Referendariat und Lehramtsstudium besser aufeinander abzustimmen. Wir sprechen immer gerne so von der Lehrerbildung aus einem Guss. Das zweite ist, Aktivitäten der TU Dresden in der dritten Phase zu stärken, das heißt, Lehrkräftefortbildungen zu stärken. Ich komme selbst auch aus der Fachwissenschaft, aus der Forschung. Und für mich ist es immer ein Anliegen, Forschungsergebnisse in den Unterricht an die Schulen zu transportieren. Auch als Auftrag der Third Mission. Und das dritte ist, nicht nur mit Schulen Dresdens zusammenzuarbeiten, sondern in der Fläche mit Schulen zusammenzuarbeiten und auch da ein Stück weit die Attraktivität der ländlicheren Region, oder der sogenannten Bedarfsregion in Sachsen für Lehramtsstudierende sichtbar zu machen und zu zeigen, auch dort lohnt es sich bzw. kann es sich sehr lohnen als Lehrkraft später mal zu arbeiten.
Anja Schanze: Sehr gut. Und diese drei Phasen, oder diese drei Säulen, die du jetzt da angesprochen hast. Was konkret bietet ihr da an? Also zum Beispiel, wenn man jetzt das Letzte nehmen, wenn du also ins Ländliche gehst, du kooperierst dann da mit Schulen. Muss ich mir das so vorstellen, dass die Studierenden dahingefahren werden? Vielleicht kannst du da uns noch mal was Genaueres zu sagen.
Sebastian Schellhammer: Na ja schön wär's. Wir hatten dann auch größtenteils mit Corona zu kämpfen. Das heißt, wir haben dann eher mit virtuellen Formaten gearbeitet. Wir haben zum Beispiel das Schulsymposium als Format geschaffen, wo Lehrkräfte von Grundschule, Oberschule und Gymnasium in authentischen Beiträgen kurz Lehramtsstudierenden aufzeigen, was für sie guten Unterricht im speziellen Fach bedeutet. Also am 30. März hatten wir das zum ersten Mal durchgeführt zur Mathematik. Und dann war das eben zum Beispiel ein Impuls, kann ich mich noch erinnern, wie Kunst und Mathematik zusammentreffen zu Unterricht zur Zahl Pi. Als ein Beispiel. Also wirklich was die Studierenden mitnehmen können, auch um dann die Lehrperson dahinter kennenzulernen, um bestenfalls zu sagen: Das ist jemand, von dem kann ich was lernen. Da will ich gerne in meinem Blockpraktikum hingehen. Also ich könnte natürlich auch einen Bus mieten, Studierende einladen und die in die Fläche fahren, aber ich will eigentlich einfach nur aufzeigen, da gibt es attraktive Schulen. Das ist nicht aus Mitleid, sondern da kann man auf seinem Weg Lehrer oder Lehrerin zu werden einfach viel lernen und ein produktives und konstruktives Umfeld vorfinden.
Anja Schanze: Ich kann mir vorstellen, dass du da auch auf viele interessante Akteure und Akteurinnen getroffen bist, schon bisher.
Sebastian Schellhammer: Absolut. Also das lebt schon auch immer von den Personen mit denen ich da zusammenarbeite, das ist ganz klar. Also wenn ich da an Christopher Jänisch denke aus dem LASuB Dresden, der eine ganz wichtige Person ist und auch eine sehr angenehme Person glücklicherweise ist, um den phasenübergreifenden Austausch zu stärken. Oder Oliver Damm vom LASuB Chemnitz, der für die Schullandschaft vor Ort brennt und da ein ganz authentischer und kollegialer Partner ist, auf dem Weg dahin, die Schulen besser abzubilden.
Anja Schanze: Aber bestimmt ja auch, ich sag mal Schulleiter vielleicht oder auch Lehrkräfte an sich, mit denen du aus den Schulen zu kooperierst, die dann in den Vorträgen ihre Schule vorstellen bzw. diese Kooperation, die du da ansprachst mit Mathe und Kunst.
Sebastian Schellhammer: Ja, absolut. Also das ist dann eben auch – solche Role Models zu finden und die die sichtbar zu machen und denen dankbare Plattformen zu bieten, da muss man auch schauen. Durch den Lehrkräftemangel in der Region ist das ja schon nochmal eine zusätzliche Aufgabe on top, wo es mir dann auch wichtig ist, klar, mit Honoraren zu arbeiten. Aber das sind Leute, die einfach dafür brennen, ihren Unterricht sichtbar zu machen für Lehramtsstudierende und da dann einen Mehrwert zu bieten.
Anja Schanze: An welche Zielgruppen konkret richten sich deine Angebote oder die, die das Verbindungsbüro Lehrerbildung anbietet? Du sagtest, das ist so phasenübergreifend. Also dann, wenn es in Richtung Staatsexamen und Referendariat geht, natürlich dann mit dem Landesamt vermute ich und dann eben die die letzten Semester, die letzten zwei Semester, wenn man kurz vorm Abschluss steht, richtig?
Sebastian Schellhammer: Ich will mich da gar nicht so festlegen. Also ich würde grundsätzlich sagen, jede Person die Lehrerbildung nach vorn bringen will und dafür Mitstreiter oder Mitstreiterinnen sucht, oder da so ein Anliegen hat, ist bei mir immer gern gesehen. Also wenn das Studierende sind, die noch eine Schule für ihre Staatsexamensarbeit suchen bin ich gerne bereit. Wenn das eine Schule ist, die zum Beispiel zu dem Thema eine Fortbildung braucht, bin ich gerne bereit. Wenn das das das Landesamt für Schule und Bildung ist, was jetzt aufholen nach Corona stärken will und dafür auch Lehramtsstudierende braucht, da bin ich gerne bereit. Aber ich will da auch sagen, ich bin kein Freund von Aktionismus, sondern ich bin immer ein Freund davon, zu überlegen wie kann man das dann auch in langfristige Strukturen überführen und dass auch in unsere übergeordnete Vision dann auch einbinden.
Anja Schanze: Dann können sich aber, wenn ich das jetzt so richtig bei dir verstanden habe, egal ob Studierende oder aber Ämter und Schulen, sich jederzeit an dich wenden mit eigenen Ideen.
Sebastian Schellhammer: Ja, das ist richtig. Oder Bedarfen. Genau.
Anja Schanze: Gibt es derzeit Unternehmungen, die geplant sind?
Sebastian Schellhammer: Ja, wir planen gerade das nächste Symposium im November und sind da gerade auf der Suche nach spannenden Lehrkräften. Da wird es für Oberschule und Gymnasium um das Fach Geographie gehen, weil wir dort auch wachsende Kohorten haben, wo es immer schwieriger auch wird, in der jeweiligen Schulart eine Praktikumsschule zu finden, und ich schon auch sage, wir haben so viele spannende Oberschulen, die für gymnasiale Studierende eine wunderbare Perspektive bieten könnten, oder auch einfach auf dem Weg hin zur Lehrkraft später mal einfach Impulse geben können, wie ich zum Beispiel mit Heterogenität umgehe. Oder da haben wir auch tolle Oberschulen, die in der Digitalisierung Role Models sind, die ich da gerne sichtbar machen möchte. Das ist sicherlich ein Punkt, wo ich gerade hinarbeite. Dann startet jetzt gerade auch ein BMBF gefördertes Projekt „Zukunftslernort Oberlausitz“, was ich eingeworben habe, zusammen mit der Hochschule Zittau Görlitz. Wo es darum geht, außerschulische Bildung in der Oberlausitz zu stärken, weil ich schon auch immer so die gesamte Bildungslandschaft im Blick habe, die heute noch attraktiv ist, aber deren Attraktivität auch gesichert werden muss. Und für mich ist es dann auch, selber als Oberlausitzer, ein spannendes Anliegen, dem Strukturwandel unterschiedliche Bildungsprozesse zur Seite zu stellen, weil ich glaube ohne Bildung werden wir diesen Prozess nicht vernünftig gehen können.
Anja Schanze: Das klingt doch gut. Dann vielen Dank für den kurzen und spannenden Abriss deiner Arbeit, deiner Angebote. Ich danke dir.
Sebastian Schellhammer: Tschüss.
Anja Schanze: Ciao.
Folge 11: Praktika im Lehramtsstudium - Selbstbewusst Praxiserfahrungen sammeln
Im Gespräch berichtet Kelly, eine Lehramtsstudierende für Lehramt an berufsbildenden Schulen, von ihren persönlichen Erfahrungen in den Blockpraktika und in den Schulpraktischen Übungen. Dabei geht es nicht nur um den Ablauf und die Struktur der Praktika, sondern auch um die Rolle als Praktikant:in und Kelly gibt persönliche Tipps für ein gelingendes Praktikum.
Anja Schanze: Herzlich Willkommen beim ZLSB-Podcast. Mein Name ist Anja Schanze und mein heutiger Gast ist Kelly. Kelly ist Studentin hier an der TU Dresden und wir auch gleich was zu ihren Fächern sagen. Und wir wollen uns heute über vor allem die Blockpraktika, bzw. die SPÜs unterhalten.
Anja Schanze: Es gibt hier bereits im Podcast Praktika im Lehramtsstudium, sowie eine vertonte Präsentation. Also wie die Buchung eines Platzes abläuft, dürfte bekannt sein, dass es eben unter dem Praktikumsportal abläuft. Deswegen würde ich jetzt gerne mit dir starten, Kelly. Schön, dass du da bist. Dass du Zeit gefunden hast. Und wir uns mal über dieses Thema unterhalten können wie man als Studierende/Studierender in einem Praktikum auftritt und auch wo die Unterschiede liegen bei Blockpraktika und SPÜ. Deswegen starten wir vielleicht einfach mal damit: Welche Fächer studierst du denn?
Kelly: Erst mal Hallo an alle Zuhörerenden. Ich freue mich hier zu sein. Ich studiere im Lehramt für Berufsbildende Schulen in der Fachrichtung Sozialpädagogik und mit dem Fach Deutsch.
Anja Schanze: Ok, wie bist du zu der Entscheidung gekommen, die Fächer zu wählen?
Kelly: Ich war tatsächlich selbst auf dem zweiten Bildungsweg unterwegs. Ich habe meinen Realschulabschluss gemacht und habe dann eine Ausbildung gemacht, war super unzufrieden und dachte mir: „Oh nein, ich muss irgendwas Anderes machen. Das Leben hatten mehr für mich in petto.“ Und dachte mir: „Gut ich hole jetzt mein Abitur nach!“ Und bin dann natürlich auch an so einer Fachoberschule gewesen und Berufliches Gymnasium und hab dann noch ein Jahr in Berlin meine 13 Klasse gemacht. Also ganz verrückt auf ganz vielen Umwegen. Und ja, dann war ich hier an der TU und dachte mir: „Genau dort möchte ich arbeiten. Mit erwachsenen Menschen Ü16, ohne Pubertät. Und die vielleicht auch genau wissen, was sie möchten.“ Deswegen habe ich das gemacht.
Anja Schanze: Ok, dann steigen vielleicht einmal ein: Wie lief denn dein erstes Praktikum ab?
Kelly: Wir beginnen also mit dem Blockpraktikum A. Das habe ich einem beruflichen Gymnasium in Pirna gemacht. Das war auch ganz spannend und man hat da einen sehr großen Hospitationsanteil. Man macht glaube ich nur ein bis zwei Stunden selbst. Ansonsten schaut man sich das Ganze erstmal ganz entspannt an und hat eine Mentorin oder ein Mentor, der einen auch immer wieder berät und den man auch mit Fragen löchern kann. Es ist eigentlich wirklich eine schöne Sache.
Anja Schanze: Und das ging vier Wochen?
Kelly: Das geht vier Wochen – genauso wie das Block B. Und man fühlt sich eigentlich in der ganzen Zeit richtig gut unterstützt und natürlich auch begleitet von der Mentorin in der Schule.
Anja Schanze: Und darf ich mir das so vorstellen, dass du bei deinen beiden Fächern, also, dass die auch da vertreten waren und du da hospitiert hast?
Kelly: Im Blockpraktikum A, ja. Da konnte ich einerseits in den Pädagogik-Psychologie-Stunden sitzen, aber auch in Deutsch und ich saß auch einmal in Mathe – also es war ganz verrückt. Man konnte dann wirklich mal die komplette Bandbreite anschauen. Bei den Block-B-Praktika, die sind dann schon spezifischer. Also da hat man ja auch ein Block B in der ersten Fachrichtung jetzt für mich Sozialpädagogik und ein Blockpraktikum getrennt noch mal in einem anderen Fach oder in der anderen Fachrichtung – je nachdem was man studiert. [Anja Schanze: Ok.] Genau, da ist es dann eher ein bisschen festgelegter, weil man ja auch mehr stunden hat, die man selbst halten muss.
Anja Schanze: Und das, ich sag jetzt mal das Verhältnis oder die Beziehung zu deinen Mentoren, du hast es ja vorhin auch schon gesagt: Die sind da und nutzen einem. War das bei beiden Praktika gut, dass du sagen könntest, du hast sehr positive Erfahrungen damit gemacht?
Kelly: Ich persönlich, ja. Ich habe natürlich den ein oder anderen schon mal sprechen hören, über seine Mentorin oder seinen Mentor im Praktikum, aber ich würde sagen: Prinzipiell wissen alle, was zu tun ist. Alle wissen, da kommt jemand aus der Uni und der muss vielleicht auch noch unterstützt werden, braucht vielleicht auch eine Verlaufsplanung oder Materialien. Die wissen das, sind darauf vorbereitet und deswegen auch immer eine große Unterstützung. Es ist auch so ein sicherer Hafen in der großen Schule, wo man sich komplett unsicher ist. Es ist so ein Mensch, den man dann an der Seite hat, der ist auch super wichtig und ich habe das immer sehr geschätzt.
Anja Schanze: Okay und jetzt tauschen wir mal die Rollen: Wie ist das für dich gewesen als Praktikantin? Oder was sagst du, wie sollte man im Praktikum auftreten? Jetzt vielleicht auch in Richtung wie vorbereitet sollte man sein, oder sie unbedarft sollte man einfach hingehen und sagen ich lasse es auf mich zukommt? Wie siehst du das?
Kelly: Jetzt kommt mein Spezialgebiet, denn, wenn ich mich mal zurückversetze und ich könnte der Kelly von vor fünf Jahren sagen, was sie ein Praktikum zu tun hat, würde ich sagen: Sei bitte selbstbewusst und macht dir deine eigenen Stärken, bevor du ins Praktikum gehst, bitte bewusst. Und lass dir nur bedingt von anderen sagen, was du zu tun hast oder was du besser macht solltest. Natürlich, konstruktives Feedback und Kritik, gar keine Frage, sollte man sich auch immer annehmen, vor allem von erfahrenen Lehrerinnen und Lehrern. Aber grundlegend sollte man sich immer dem Warum bewusst sein. Warum mache ich das? Warum habe ich entschieden Lehrerin oder Lehrer zu werden? Was sind meine Stärken und wovon können vielleicht auch Schülerinnen und Schüler profitieren von mir? Und das sollte man sich vorher immer noch mal bewusstmachen. Warum gehe ich dahin und warum habe ich mich dafür entschieden? Das ist mir ganz wichtig.
Anja Schanze: Okay, also das ist zum Beispiel eines der Dinge, die du gerne vorher gewusst Also was du der Kelly von vor ein paar Jahren gesagt hättest.
Kelly: Darauf kann man sich sehr gut vorbereiten. Es gibt nämlich auch viele Dinge, auf die kann man sich nicht vorbereiten. Weil jede Schule ist anders, jede Klasse ist anders. Man muss sich immer wieder auf neue Bedingungen einstellen, dass macht den Lehrerberuf vielleicht auch so schön, dass es immer wieder was Neues ist.
Anja Schanze: Es ist sehr abwechslungsreich. [Kelly: Genau.] Neue Klassen, die Kinder, Jugendlichen, Erwachsenen bei dir dann, sind sehr individuell.
Kelly: Genau. Und darauf kann man sich halt eben nur bedingt vorbereiten. Natürlich kann man seinen Unterricht planen – und das sollte man auch. Man sollte auch im Vorfeld, bevor man in das Praktikum geht, vielleicht auch schon mal mit den Mentorinnen oder Mentoren in Kontakt treten per E-Mail und auch schon mal das Thema erfahren, worum es sich dann im späteren Unterricht drehen könnte. Und das sollte, das kann man schon machen. Aber so ja was man im Raum passiert in der Stunde – ja, da muss man ein bisschen Spontanität mitbringen.
Anja Schanze: Gibt es sonst noch irgendwas, was du gerne vorher gewusst hättest? Wo du sagst: Ach, das hätte mal ruhig einer sagen können?
Kelly: Ja, also das auch. Ich hätte gerne vorher gewusst, dass ich gut so bin, wie ich bin. Wenn man jetzt Lehramt studiert, dann beschäftigt man sich ja auch mit der Frage: Was macht eine gute Lehrerin und einen guten Lehrer aus. Was ist überhaupt die Rolle einer Lehrerin oder eines Lehrers? Wie sieht die aus? Gibt es die eine perfekte Rolle? Und das ist bis heute – also ich bin jetzt im neunten Fachsemester, aber ich studiere insgesamt schon sechs Jahre, weil ich noch ein Berufspraktikum dazwischen hatte, dadurch hat sich alles ein bisschen verschoben – also ich bin schon sehr lange in diesem Studium und habe immer wieder nach dieser Rolle der perfekten Lehrerin gesucht. Und ich muss sagen – und ich hätte das wirklich gerne früher gewusst – die gibt es nicht. Die gibt es nicht. Denn wenn wir uns jetzt – immer, wenn wir uns mal zurückerinnern, was hat unser Lieblingslehrer oder unsere Lieblingslehrerin denn so richtiggemacht: Sie waren erstens alle unterschiedlich und zweitens hatten sie alle irgendwie ihre Individualität. Sie waren authentisch und sie waren auf Augenhöhe und ich glaube das ist super wichtig. Und egal wie du bist und egal was dich ausmacht, das ist gut so wie es ist. Und man hat ja trotzdem dann aber so etablierte Lehrerinnen und Lehrer, die einen aber dann doch so tolle Hinweise geben, wie: „Du musst dich mal durchgreifen und mal ein bisschen durchsetzen. Du musst mal auf den Tisch hauen, wenn sie nicht zuhören.“ Und ich glaube, wenn man da so einen Ruck in sich spürt oder einen Widerstand, sollte man diesen Wiederstand nicht ignorieren und dann auch schauen: „Okay, das ist deine Meinung. Voll in Ordnung. Aber ich suche meinen Weg.“ Das ist ganz, ganz wichtig, das sollte man sich vorher auch bewusstmachen finde ich.
Anja Schanze: Das finde ich einen sehr guten Tipp. Kann man sonst noch was in die Schule mit einbringen, oder was mitbringen?
Kelly: Vielleicht noch einen Tipp vielleicht zum Abschluss für das Blockpraktikum. Ihr, die es hier alle hören, wer auch immer das hören wird, ihr seid die Zukunft der Lehrerinnen und Lehrer. Und was Schule braucht, ist Veränderung. Das wissen wir glaube ich alle. Wir alle sagen: „Das Schulsystem das ist super veraltet und ja, Noten und gerade sitzen alle in einer Reihe.“ Probiert euch aus, seid mutig und macht auch mal was anders. Geht mit den Schülerinnen und Schülern ins Gespräch. Fragt vielleicht die mal, wie lernen geht oder wie die gerne lernen. Das ist so, was ich gerne noch mitgeben möchte. Also wir sind die Zukunft. Wir sind die Schule von morgen und die Schule von morgen kann auch anders aussehen.
Anja Schanze: Dann befassen wir uns mal im zweiten Schritt mit dem Schulpraktischen Übungen. Wie laufen denn SPÜs ab?
Kelly: Das ist – ich habe es so schön das Kontrastprogramm der Blockpraktika genannt. Ja, also hier trifft man auf die Schönheit der Gruppenarbeit. Wer das nicht mag, ich kann es verstehen. Ich war selbst nie ein Fan von Gruppenarbeit. Ich muss aber leider Gottes das alles revidieren, denn die SPÜ war wirklich super hilfreich. Richtig gewinnbringend. Ich habe davon sehr viel mitgenommen. Das ist ein bisschen anders als zum Blockpraktikum. Im Blockpraktikum könnte man sich seine Schulen auch selber suchen – das haben wir jetzt vielleicht nicht besprochen aber das ist vielleicht jetzt nochmal so ein Hinweis – in der SPÜ ist das nicht möglich. Denn dort werden – dort macht man das alles übers Praktikumsbüro, weil man in Gruppen eingeteilt wird. Also mehrere Studierende bekommen eine Schule zugeordnet und man ist tatsächlich die ganze Zeit mit den Dozent:innen und den Kommiliton:innen unter einer Decke. Das ist nicht wie im Blockpraktikum.
Anja Schanze: Wie viele Kommiliton:innen sind das?
Kelly: Das ist unterschiedlich, also in meiner SPÜ in der Sozialpädagogik hatte ich eine Dreiergruppe in der SPÜ in Deutsch hatte ich in der Fünfergruppe. [Anja Schanze: Okay] Das liegt vielleicht aber auch daran, dass bei Sozialpädagogik natürlich nur berufsbildende Studierende dabei sind und in der in einem Fach einem allgemeinen Fach, natürlich alle Schulformen. Ich war auch in der fünften Klasse am Gymnasium eingeteilt. Ich war völlig überfordert, wo ich mir so dachte: Oh Gott! Fünftklässler!
Anja Schanze: Aber wie war es dann?
Aber ja, wie gesagt es war richtig gut. Ich habe sogar Applaus bekommen. Kann man sich das vorstellen? Ich war völlig überfordert. Ja also das ist was ganz anderes, als die Blockpraktika. Aber auch schön. Und wie gesagt, es ist eher so ein richtiger Uni-Einfluss kann man sagen. Im Block B ist man immer so eigenständig, oder eher richtig in der Schule mittendrin statt nur dabei.
Anja Schanze: Genau, weil man ist ja auch am Stück. [Kelly: Genau.] Das geht ja auch vier Wochen am Stück. Genau, die SPÜ sind dann… [Kelly: …wöchentlich.] Einmal in der Woche.
Kelly: Genau, also man ist nur einmal in der Woche in der Schule. Mit den Kommilitonen und der Dozentin oder dem Dozenten der dann halt für einen zuständig ist. Als das ist wirklich was Anderes, aber auch wirklich – hat seine schönen Seiten.
Anja Schanze: Wie muss ich mir dann da Gruppenarbeit vorstellen? Also weil du gesagt hast, du bist da am Anfang auch kein Fan davon gewesen. Habt ihr zu dritt/zu fünft ein Thema und dann wird das – also das ist so meine persönliche Vorstellung – dann wird das so ein bisschen aufgeteilt, wer davon welchen Part übernimmt und dann ist man dann abwechselnd dran, oder nacheinander dran?
Kelly: Ja, so kann man sich das vorstellen. Also man hat vorher, bevor man die Unterrichtsstunden hält, erstmal ein paar Wochen nur Recherche, Ausarbeitung. Man weiß das Thema, um was sich drehen wird in der Unterrichtsreihe, die man dann als Gruppe vorbereitet. Dann teilt sich jeder ein: Möchtest du den Unterricht, also den Einstieg in die Unterrichtsreihe machen? Wer macht den Mittelteil, wer macht den Abschluss? Und ja, es wird immer halt begleitet. Man ist immer zusammen in einer Gruppe und geht dann halt eben auch wöchentlich in die Schule. Die Schülerinnen und Schüler wissen auch Bescheid. Die meisten Schülerinnen und Schüler kennen das auch schon, dass dann Studierende kommen. Und ja, dann hat man eine Unterrichtsreihe zu einem Thema ausgearbeitet, jeder hat seine Stunde zugeteilt bekommen. Und dann wird jeder gemeinsam mit allen beobachtet und bekommt dann natürlich sein Feedback am Ende seiner Unterrichtsstunde.
Anja Schanze: Was ja auch eine schöne Form ist, dass man nicht nur von einer Mentorin, wie beim Praktikum, sondern eben von mehreren Seiten ein Feedback bekommt. Oder eben Applaus von den Schülern, was natürlich auch klasse ist. Gibt es bei den SPÜ auch was, wo du sagst, das hätte ich gern vorher gewusst. Also so: Da hätte ich mich besser vorbereitet, oder wäre einfach ganz neutral rangegangen.
Kelly: Ja, da gibt es etwas. Also wenn man sich jetzt dann langsam bewusst wird ist wir sind jetzt sieben Leute also fünf Kommilitoninnen oder vier Kommilitonen die Dozentin und die Lehrerin der Klasse, die eigentlich den Unterricht geführt hätte. Es sind wirklich zwei sehr große Expert:innen in ihrem Fach da hinten drin und dann auch noch Leute, die vielleicht meine Situation nachvollziehen können. Es sind sehr viele Menschen. Und das kann – und das kann ich total verstehen – auch im ersten Moment vor der Stunde ein bisschen überfordernd sein. Ich will aber sagen: Es wird alles gut. Also man soll trotzdem eben auf den Unterricht fokussieren, seiner Planung vertrauen wieder das Selbstbewusstsein stärken und sagen: „Das, was ich gemacht habe, so wie ich mir das gedacht habe, ist genauso gut wie es ist. Ich ziehe das durch egal was passiert und am Ende bekomme ich wirklich vielseitiges und umfangreiches Feedback, was mir nur helfen kann.“ Darauf wird auch geachtet, also es ist es nicht so, dass man seine Unterrichtsstunde hält und danach zerfetzte ich jeder, sondern man achtet natürlich auch auf Feedbackregeln in auf so einer großen Runde und man kann da einfach wirklich sehr viel mitnehmen. [Anja Schanze: Das klingt gut.] Ja, das hätte ich vorher gern gewusst. Weil man macht sich natürlich… [Anja Schanze: …Druck.] …Gedanken und ja es ist eine beklemmende Situation.
Anja Schanze: Ja, weil theoretisch macht man es ja auch schon vor den – ich sag jetzt mal – vor den zukünftigen Kollegen und Kolleginnen. [Kelly: Ja genau.] Die Kommiliton:innen, die mit einem da sitzen, manchmal nicht wie es kommt. Am Ende ist man zusammen mit dem Lehrerkollegium an einer Schule. [Kelly: Ja, das ist gut möglich.] Das ist möglich. Gut das klingt alles so, als wäre sowohl Blockpraktikum als auch SPÜ sehr strukturiert. Ist denn dein Studium bisher… also bist du so ein strukturierter Mensch? [Kelly: Nein!] Ist das strukturiert abgelaufen?
Kelly: Nein, ich bin nicht strukturiert und das ist auch etwas, was man mir immer vorgeworfen hat. Lehrerinnen und Lehrer müssen doch Struktur haben und die müssen doch organisiert sein und eine Ordnung mitbringen. Nein. Das Studium im Lehramt kann super chaotisch sein. Man kann auch mal Einschreibefristen verpassen. Man kann auch vergessen, also man kann sich auch nur in der Schule melden und vergessen sich an der Uni einen OPAL-Kurs zu suchen. Es kann alles passieren. Ja. Nicht die Panik walten lassen und sich komplett übermannen lassen, sondern versuchen immer lösungsorientiert ranzugehen. Ich glaube, wenn man das als Lehrerin oder Lehrer mitbringt, eine Lösungsorientierung, dann ist alles andere vollkommen beiläufig und alles eine Charaktersache. Was ich auch sagen kann: Man findet immer eine Lösung und auch wenn mal was schiefgeht, das ist halt so. Das schlimmste was passieren kann, ist, dass man es zum nächsten Semester halt macht. [Anja Schanze: Also alles entspannt.] Ja, richtig entspannt rangehen. Und das sehen ja auch die Schülerinnen und Schüler. Also das ist auch was ganz Wichtiges, man muss immer authentisch bleiben. Wenn es schiefgeht, geht es schief und das kann man den Schülerinnen und Schülern auch sagen in der Situation.
Anja Schanze: Damit kann man sich auch besser identifizieren. Und das ist auch, denke ich, ein schöner Abschluss für uns hier, dass wir sagen: Diese Authentizität nicht verlieren. Man ist wie man ist. Man ist gut so wie man ist. Du hast es bereits gesagt. Deswegen, ja, also vielen Dank dafür. Ich glaube wir hatten einen super Einblick in dein Blockpraktikum, in deine SPÜ, in deine Erfahrung damit und das was du uns mitgeben konntest. Vielen lieben Dank, dass du da warst, Kelly!
Kelly: Vielen Dank, dass ich hier sein durfte!
Anja Schanze: Es hat großen Spaß gemacht. Also wenn ihr auch Spaß hattet das anzuhören, dann gebt uns doch mal ein Feedback unter mtc@mailbox.tu-dresden.de. Und ansonsten hören wir uns beim nächsten Podcast wieder. Macht's gut!
Folge 10: Prüfungsamt - Besonderheiten der Prüfungsan- und -abmeldung in den Lehramtsstudiengängen
In dieser Folge sprechen wir mit Carola Büttner über den Alltag und die Aufgaben im Prüfungsamt. Sie erklärt, was zu tun ist, wenn die richtige Prüfungsleistung im Hisquis nicht zu finden ist und gibt hilfreiche Tipps und Hinweise zu Besonderheiten bei der Prüfungsorganisation in den Lehramtsstudiengängen.
Anja Schanze: Herzlich willkommen beim Podcast des ZLSB, mein Name ist Anja Schanze und mein heutiger Gast ist Carola Büttner aus dem Prüfungsamt.
Carola Büttner: Hallo Anja.
Anja Schanze: Hallo Carola. Schön, dass du da bist. Das Prüfungsamt im Studienbüro Lehramt spielt eine ganz zentrale Rolle für viele Studierende, deswegen freue ich mich umso mehr, dass wir uns heute dazu mal austauschen. Wie muss ich mir einen Arbeitstag bei dir so vorstellen? Was gehört da dazu?
Carola Büttner: Also das fängt natürlich damit an, dass wenn wir auf Arbeit kommen, schauen wir uns erst mal an welche Anfragen gerade neu reingekommen sind, ob da dringliche Sachen dabei sind. Natürlich ist es, wenn wir viele Anfragen haben, schwer da die Dringlichkeit immer gleich zu erkennen und dann beginnen wir die Anfragen nach und nach zu bearbeiten. Also wirklich überwiegend Studierendenanfragen, von Prüfer:innen die Fragen, Post die eingegangen ist an dem Tag, das alles ist uns auch tägliche Aufgabe.
Anja Schanze: Neben dir sind das drei weitere Kolleg:innen?
Carola Büttner: Genau. Im Prüfungsamt sind wir zu viert insgesamt. Meine Kollegin Frau Claudia Goymann, die Frau Bettina Petersen und jetzt neu die Frau Katja Wagner, vervollständigt das Team.
Anja Schanze: Ok, wunderbar. Ihr vier Frauen stemmt, dass quasi da. Die Aufgaben des Prüfungsamtes, du sagtest gerade diese verschiedenen Anfragen die ihr bekommt. Was genau sind die Aufgaben beim Prüfungsamt? Was bearbeitet ihr alles?
Carola Büttner: Wir im Prüfungsamt verstehen uns als Bindeglied im Lehramtsstudium für alle beteiligte Akteure. Das sind natürlich die Studierenden, die Prüfer:innen und auch die Prüfungsausschüsse. Wir pflegen die studentische Datenbank, also Hisqis, stellen das Prüfungsangebot der Prüfer:innen jedes Semester im Hisqis ein und unterstützen auch bei der Notenverbuchung. Des Weiteren erstellen wir für die Studierenden Notenübersichten, am Ende des Studiums die Zeugnisunterlagen oder mittendrin BAföG-Bescheinigungen und andere Bescheinigungen. Wir unterstützen, beraten den Anrechnungsprozess von Prüfungsleistungen, zum Beispiel bei unserem Fachwechslern oder Studiengangswechslern und wir sind Ansprechpartner:innen für organisatorische Fragen rund um das Prüfungsgeschehen - also Rücktritte, Prüfungstermine, bei Überschneidungen und allem Drum und Dran.
Anja Schanze: Und mit was kann man sich dann als Studierender an das Prüfungsamt wenden? Ich meine es geht ja erstmal über den Front Desk, aber bei welchem Anliegen werde ich dann quasi an das Prüfungsamt weitergeleitet?
Carola Büttner: Genau, der Front Desk entscheidet dann, wenn es jetzt zum Beispiel Datenbank spezifische Anfragen sind. Wenn ein Fehler ist in der Datenbank, die im Hisqis nicht richtig angezeigt wird. Das können sein falsche Modulzuordnungen, das können sein fehlende Noten aus schon längst vergangenen Semestern die nicht erscheinen oder auch Probleme, ganz konkrete, bei der Onlineeinschreibung. Wo wir natürlich mal schauen müssen, sie die Voraussetzungen in der Datenbank gegeben, woran liegt es, dass der Student sich nicht anmelden kann? Das kann der Front Desk nicht beantworten. Und auch bei individuellem Beratungsbedarf für BAföG-Anträge, erhalte ich Bafög, so eine erste Datenbankprüfung.
Anja Schanze: Jetzt hattest du es gerade schon gesagt, wegen Prüfungen. Wie läuft denn so eine Prüfungsanmeldung und -abmeldung genau ab? Das läuft übers Hisqis, richtig?
Carola Büttner: Genau, bis aufs weiteres weiterhin über Hisqis für die Lehramtsstudierenden. Wir haben insgesamt drei Anmeldezeiträume pro Semester. Wir haben zu Beginn eines jeden Semesters einen Anmeldezeitraum ausschließlich für Wiederholungs- und Nachschreibetermin. Das ist überwiegend ein zusätzliches Prüfungsangebot einzelner Prüfer:innen, die also sagen ich biete für die die im letzten Semester nicht bestanden haben oder krankheitsbedingt nicht teilnehmen können einen zusätzlichen Termin zum Beginn des Folgesemesters an. Muss aber nicht immer zwingend von allen Studierenden genutzt werden, weil es gibt ja auch reguläre Wiederholungstermine, die dann in den anderen Zeiträumen anzumelden sind. Genau, dann haben wir noch den ersten regulären Anmeldezeitraum, da ist in der Regel semesterbegleitende Prüfungsleistung sind da anzumelden. Dann haben wir noch den zweiten regulären Anmeldezeitraum für in der Regel termingebundene Prüfungen, wie Klausuren und mündlicher Prüfungen. Und ich sage ganz bewusst in der Regel, weil die Termine die Prüfer:innen festlegen und uns melden wann wir was freizuschalten haben.
Anja Schanze: Ja. Genau, wie die zusätzlichen Termine auch. Das kommt ja dann direkt von den Prüfer:innen.
Carola Büttner: Das kommt von den Prüfer:innen das Angebot, genau.
Anja Schanze: Und den Überblick zu den Prüfungen erhält man dann auf der Homepage?
Carola Büttner: Den haben wir auf unserer Homepage veröffentlicht, wann was anzumelden ist und zwar nach Fächern sortiert. Unter ZLSB – Studium – Prüfungsamt – Prüfungsanmeldung. Genau. Ziel dieser Anmeldezeiträume, warum wir die getrennt haben, ist, dass wir irgendwann durch die gleichbleibenden Anmeldezeiträume natürlich Transparenz schaffen wollen für alle. Dass jeder weiß, ok der erst Anmeldezeitraum ist immer in dem Zeitraum, der Zweite dann immer in dem anderen. Und die Zeiträume werden ja auch mit den Prüfer:innen zum Teil besprochen, weil ja auch organisatorische Hürden dranhängen können. Zum Beispiel die Prüfungsvorleistungen sind ja Voraussetzung für die Hauptleistungen, deswegen werden wir bevorzugt die Vorleistungen im Ersten freischalten, damit dann im Zweiten die Hauptleistung angemeldet werden können, wenn die Noten, die Bewertungen da sind.
Anja Schanze: Und nachträgliche Anmeldungen, nach dieser, nach dem Ablauf von dem Anmeldezeiträumen wie ist es da?
Carola Büttner: Nachträgliche Anmeldungen werden nicht akzeptiert. Das hat organisatorische Gründe, weil die Prüfer:innen müssen ja ihre Kapazitäten planen können und auch weitere interne Prozesse sind an die Fristen gebunden.
Anja Schanze: Was kann man denn machen, wenn man seine Prüfung in Hisqis nicht findet bzw. den Prüfer:in oder wenn die Prüfung nicht freigeschaltet ist?
Carola Büttner: Ja. In erster Linie Ruhe bewahren. Es ist ein sehr dynamischer Prozess, die Freischaltung des Prüfungsangebots. Wir bekommen zeitweise sehr spät erst das Angebot und schalten es innerhalb des Zeitraumes frei. Wenn neue Prüfer:innen zum Beispiel eingestellt wurden, müssen die ja auch erst mal bestellt werden, amtlich. Und wenn wir die dann freischalten konnten, kann man sich auch zu einem späteren Zeitpunkt innerhalb des Anmeldezeitraums dafür noch anmelden. Also Ruhe bewahren und gerne zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal versuchen.
Anja Schanze: Ok. Also einfach mehr einfach mehrfach reinschauen.
Carola Büttner: Genau. Und wenn es wirklich am allerletzten Tag noch nicht funktioniert, uns dann eine E-Mail schreiben über unseren Form-Mailer auf unserer Homepage. Diese schriftliche Anmeldung ist genauso verbindlich wie eine Anmeldung im Hisqis. Wir benötigen nur die Information bei welcher Prüfer:in man sich anmelden möchte, für welches Modul und welche Prüfung.
Anja Schanze: Gibt es denn Besonderheiten, jetzt gerade bei, also bei Studiengängen, Fächern oder weil wir bei dem Thema sind, bei Prüfungsleistungen. Kannst du uns da vielleicht was sagen. Gibt es ich sag mal so eine Art Stolperfallen, die man vermeiden kann.
Carola Büttner: Da haben im Lehramt zahlreiche, durch die Vielzahl an Fächern und Studienordnungen. Was mir da einfällt ist vor allem die Wahlpflichtbereiche in einigen Studiengängen, wie zum Beispiel Deutsch oder Englisch. Da hat man ja im Fachstudium und in der Didaktik eine Wahlmöglichkeit, da empfehlen wir immer genau auf die Modulbeschreibung zu achten in den Studiendokumenten. Da erkennt man im Unterpunkt „Verwendbarkeit“, wie die Module kombiniert sein müssen, damit das zum Abschluss führt. Da steht dann da „dieses Modul ist ein Pflichtmodul für den Schwerpunkt“ und das muss eben dann bei allen Modulen dastehen, damit das zusammenpasst.
Anja Schanze: Ok. Also genau hinschauen.
Carola Büttner: Genau. Also die Studiendokumente sind wirklich ein sehr guter Leitfaden und essentiell. Man sollte sie kennen. Weitere Stolperfalle wäre zum Beispiel die Prüfungsvorleistungen, haben wir ja auch in sehr vielen Fächern, in der Geschichte, Physik, Mathe zum Beispiel. Es ist so, die Prüfungsvorleistungen müssen bestanden sein, bevor man die dazugehörige Hauptleitung absolvieren darf. Und im Beispiel der Geschichte haben wir noch die Besonderheit, dass die Vorleistungen der Epochen-Module über zwei Semester gehen und da hat die Geschichte eine Handreichung auf ihrer Homepage veröffentlicht, die ich immer gerne empfehle. Wenn man bei der Google-Suche zum Beispiel eingibt: TU Dresden - Geschichte – Prüfungsvorleistung, kommt man auf die Seite, dass es eben immer erst im zweiten Semester anzumelden ist. Also auch solche Besonderheiten auch immer fürs eigene Fach schauen, wo bekomme ich die Information oder im Zweifel uns anfragen, ob uns was bekannt ist. Dann haben wir jetzt mittlerweile auch eine weitere Stolperfalle und zwar unterschiedliche Versionen der Studienordnungen. Man muss immer schauen, wann bin ich immatrikuliert worden, gab es zwischenzeitlich eine Änderung die für mich schon wirksam ist oder gibt es eine Übertrittmöglichkeit, wo der Studierende selber wählen kann, wann er in die neue PO wechselt. Prüfungsordnung meine ich.
Anja Schanze: Ja. Oder greift eben die, bei der ich angefangen habe mit dem Studium und gilt für mich halt.
Carola Büttner: Und auch das findet man in den Studiendokumenten.
Anja Schanze: Also da auch noch mal richtig schauen.
Carola Büttner: Ja, wirklich ganz wichtig immer lesen und wenn man Fragen hat uns anfragen. Dann haben wir noch das Problem, dass wir sehr oft durch die ganzen Änderungen der Studienordnungen über die letzten Jahre an der TU Dresden. Ich nenne es jetzt mal „alte Module“ haben. Da weicht die Modulbezeichnung ab, zu den aktuell gültigen Studienordnungen im Hisqis und damit hängen die dann in den falschen Modulen. Also auch hier empfehlen wir ,sich genau die Bezeichnung der Studienordnung anzuschauen, im Hisqis diese zu suchen und dort dann die gewünschte Leistung anzumelden. Also es hat technische Hintergründe, die Prüfungsleistung ist vielleicht eine ist gleichgeblieben, aber das Modul hat sich verändert und dann landen diese gültigen Prüfungsleistungen im Alt-Modul und da könnte die ja nicht abschließen. Also auch gerne bei uns melden, wenn im Hisqis ein Modul zwei Mal auftaucht, das sind dann so diese ersten Anzeichen, dass was schiefgegangen ist.
Anja Schanze: Was haben wir denn so in Richtung Staatsexamen? Wie ist denn da der Prozessablauf, wenn man sich bewirbt?
Carola Büttner: Das erste Staatsexamen läuft ja über zwei Semester, findet beim Landesamt für Schule und Bildung statt. (A. S.: Bei der LaSuB) Bei der LaSuB, ganz genau.
Anja Schanze: Die ist ja da auch für vieles, ich sag mal verantwortlich. Irgendwann geht es ja darüber.
Carola Büttner: Genau. Wenn man bei uns fertig wird, ist ja dann das Prüfverhältnis bei der LaSuB und man bewirbt sich im vorletzten Semester des ersten Staatsexamens über das Portal der LaSuB für die Anmeldung zum ersten Staatsexamen. Hier sollte man auf jeden Fall die Veröffentlichungen vom Landesamt für Schule und Bildung beachten. Da gibt es einen Zeitplan, wann man sich bewirbt, wann man den Titel der wissenschaftlichen Arbeit einreicht.
Anja Schanze: Und wenn ich jetzt die Noten oder ja wieder was nicht sehe, dann kann ich mich auch ans Prüfungsamt wenden. (C. B.: Genau. Auf jeden Fall.) Und da hinterher, dass alles rechtzeitig.
Carola Büttner: Rechtzeitig, also wirklich wer sich bewirbt kann schon mal gerne ins Hisqis reinschauen, was sieht er, alle abgeschlossenen Modulen gehen mit hinein in den Mindestumfang und wenn man dann schon errechnet es fehlt was, kann man uns gern schon kontaktieren, was wir für Möglichkeiten haben. Die Studierenden bekommen, wenn sie dann bei uns 100 Prozent ihres Studienumfangs erreicht haben ein Modulzeugnis, da stehen alle an der Universität erbrachten Module drauf und Prüfungsleistungen, in erster Linie für die eigenen Unterlagen. Weil auf dem Zeugnis, dem Abschlusszeugnis der ersten Staatsprüfung stehen die nicht mit drauf.
Anja Schanze: Okay. Da hat man das quasi extra noch mal aufgelistet in welchem Fach man wie abgeschlossen hat. Sehr gut. Ok. Wie erreiche ich das Prüfungsamt am besten? Es gibt bestimmt eine Telefonsprechzeit?
Carola Büttner: Ganz genau. Wir haben eine Telefonsprechzeit, die ist auf unserer Homepage veröffentlicht, jeden Dienstag von 9 bis 12 und von 13 bis 15 Uhr, sowie donnerstags von 9 bis 12. Ansonsten sind wir natürlich rund um die Uhr über den Form-Mailer erreichbar und wir bemühen uns auch zeitnah zu antworten. Wir bitten aber auch um Verständnis, wenn in den Hochzeiten die Bearbeitungszeit sich erheblich verlängert. Es wird auf jeden Fall jede Anfrage beantwortet.
Anja Schanze: Kannst du mir sagen wie viele Anfragen ihr so habt in den Hochzeiten?
Carola Büttner: Von 800 bis 1000 Anfragen hatten wir durchaus, wobei da natürlich auch doppelte Nachfragen vielleicht dabei waren. Also auch daher der gut gemeinte Hinweis, wer eine Ticketnummer zurückbekommen hat, der bekommt eine Antwort. Man muss kein neues Ticket erstellen, um nachzufragen, wie der Stand des ersten Tickets ist.
Anja Schanze: Okay und man muss ja auch mal eins sehen ihr seid zu viert. Vier Personen bearbeiten die Anliegen von, nun weiß ich nicht gerade wieviel es sind, aber knapp 4000 (C. B.: 4000 Studierende) Lehramtsstudierenden. Genau deswegen, vielleicht auch noch mal hier die Bitte etwas nachsichtig damit zu sein und ja ich kann gut nachvollziehen also nicht fünfmal den Form-Mailer auszufüllen, für die gleiche Nachfrage. Ok, super. Dann danke ich dir sehr. Ich glaube, da haben wir damit erstmal einen sehr guten Überblick erhalten was das Prüfungsamt macht, für was es zuständig ist und ja wie man euch am besten erreichen kann.
Folge 9: BQL.Learn - Einsatz digitaler Medien im Unterricht
In unserer neuen Folge sprechen wir über ein Angebot von BQL.Digital zum Einsatz digitaler Medien im Unterricht. Im Rahmen des OPAL-Kurses werden für den Unterricht nützliche digitale Tools und Softwarelösungen und deren Einsatzmöglichkeiten vorgestellt. Das Modul wurde für Seiteneinsteiger:innen konzipiert, aber ist auch für grundständige Studierende des Lehramts spannend.
07 BQL.Digital
Anja Schanze: Herzlich willkommen zum Podcast vom ZLSB. Mein Name ist Anja Schanze und mein heutiger Gast ist Dagmar Oertel. Hallo Dagmar!
Dagmar Oertel: Hallo!
Anja Schanze: Dagmar Oertel ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Lehrerbildung, Schul- und Berufsbildungsforschung und verantwortlich für die Koordination der digitalen Angebote im Bereich BQL, der berufsbegleitenden Qualifizierung für Lehrkräfte in Sachsen.
Dagmar, wir wollen uns mal über BQL.Digital unterhalten und da würde ich gerne damit starten, was BQL.Digital überhaupt ist.
Dagmar Oertel: BQL.Digital ist das zentrale Informationsangebot für alle Seiteneinsteiger:innen an der TU Dresden. Das heißt, es ist ein zentraler Online-Kurs auf unserer Lernplattform OPAL. Und dort sind alle Seiteneinsteiger:innen eingeschrieben und können sich zu Informationen rund um den Seiteneinstieg informieren. Aber da gibt es auch ganz viele Lernangebote zum selbstständigen Üben und sich weiterbilden zum Thema digitale Medien in der Schule. Und gerade, weil das so ein wichtiges Thema aktuell ist, haben wir das auch freigeschaltet für alle grundständigen Lehramtsstudenten. Das heißt, sie können das auch nutzen, den zweiten Teil, den ich gerade erzählt habe.
Anja Schanze: Ja, okay, die müssen sich also nur über OPAL anmelden und da bedarf es jetzt an nichts anderem? Also die kommen da mit ihrem ZIH-Login rein und können auf die Angebote, die du gerade angesprochen hast, zugreifen.
Dagmar Oertel: Genau die grundständigen Lehramtsstudierenden können sich mit ihrem ZIH-Login über den Link, den wir bereitstellen werden, anmelden und kommen direkt auf diese selbstständigen Lernangebote. Und den gleichen Weg machen auch die Seiteneinsteiger:innen.
Anja Schanze: Okay. Wie sind denn die Angebote aufgebaut? Muss ich mir da einfach nur Text vorstellen oder gibt‘s da auch so eine Art Module oder kannst du uns dazu etwas sagen?
Dagmar Oertel: Also jedes Lernangebot z.B. "Interaktive Tafeln im Unterricht" ist so aufgebaut, dass an verschiedenen kleinen Seiten immer mit einem Video in das Thema eingeführt wird, meistens auch mit einem Experteninterview. Das heißt, ich habe mir hier, ähnlich wie in diesem Podcast, Experten eingeladen und man sieht uns, wie wir uns unterhalten, wie man interaktive Tafeln im Unterricht einsetzen würde. Und diese Videos – das sind meistens so zwei bis fünf kurze Videos – die kann man sich eben anschauen. Darunter gibt‘s eine kleine Zusammenfassung als Text und im Anschluss an die Videos gibt’s auch eine Linkliste, dass man noch weiter im Internet recherchieren kann. Und es gibt ein kleines Wissensquiz, so einen Abschlusstest, den man aber für sich selbst machen kann. Da kommen keine Noten oder so. Einfach, dass man gucken kann, dass man alles verstanden hat.
Anja Schanze: Okay. Und die Angebote, wie lange sind die jetzt für die grundständigen Lehramtsstudierenden auch freigeschaltet? Also für das gesamte Semester?
Dagmar Oertel: Open End. Also solange es mich und BQL.Digital und das Seiteneinstiegsprojekt gibt, gibt’s diese Angebote an der TU Dresden. Und da hoffe ich, dass das alles noch sehr lange online ist.
Anja Schanze: Du bist dann diejenige, die die Angebote dort einstellt. Und mit wem kooperierst du da? Also woher kommen die Angebote?
Dagmar Oertel: Die Angebote denke ich mir entweder selbst aus. Ich bin Medieninformatikerin und weiß einfach, was man in der Schule gut einsetzen kann für Tools. Ich hatte schon interaktive Tafeln angesprochen. Wir haben aber auch Padlet, Learning-Apps, Kahoot, solche interaktiven Quizze, wie man online Tests mit Opal erstellt, wie man mit Calliope Mini programmiert und so weiter und sofort. Tablets in einer Grundschule ist ein Thema oder digitale Medien, Apps, Software, Webseiten für die Grundschule. Das heißt, zum Teil kommt es von mir. Aber ich kann eben auch Experten an der Uni oder Lehrer an Schulen, die sich damit auskennen, die lade ich eben ein und dann machen wir zusammen so ein Video. Und dann haben wir auch mit dem Projekt MTC kooperiert und da sind zwei Angebote auch bei BQL.Digital eingeflossen zum Thema "Inklusiver Umgang mit Konflikten im Unterricht" und "Zeit und Stressmanagement". Das heißt, da habe ich nur meine Plattform bereitgestellt.
Anja Schanze: Ah ja, okay, es wurde dann einfach verlinkt?
Dagmar Oertel: Ja.
Anja Schanze: Sehr schön. Okay, super. Dann finde ich, ist das doch ein tolles Angebot, was die grundständigen Lehramtsstudierenden nutzen können und sollten. Wo finde ich das Angebot?
Dagmar Oertel: Wir haben einen Kurzlink: https://www.t1p.de/BQLlearn. Den setzen wir auch noch mal auf die Seite.
Anja Schanze: Ok, dann setzen wir den Link bei uns mit drauf. Dann haben alle einen Zugriff darauf und finden es auch schnell über OPAL.
Super. Vielen Dank, Dagmar! Das ist doch ein schönes Zusatzangebot für alle.
Dagmar Oertel: Sehr gerne!
Folge 8: Podcast-Special: Digitale Kompetenzen in der Schule
Was sind digitale Kompetenzen und wofür brauche ich sie in der Schule? Welchen Einfluss hat künstliche Intelligenz auf den Schulalltag? Wie können digitale Kompetenzen außerhalb des Informatikunterrichts ausgebildet werden? Diese und viele weitere Fragen klären wir im Gespräch mit Sandra Brückner von „PraxisdigitaliS: Praxis digital gestalten in Sachsen“.
08 Praxis Digitalis
Anja Schanze: Willkommen zum ZLSB-Podcast. Mein Name ist Anja Schanze und in unserem heutigen Podcast gibt es ein Special zum Thema „digitale Kompetenzen“. Mein Gast ist Sandra Brückner. Sie leitet das Projekt "Praxis Digital Gestalten in Sachsen", auch unter der Abkürzung PraxisdigitaliS bekannt.
Anja Schanze: Hallo Sandra!
Sandra Brückner: Hallo Anja, grüß dich.
Anja Schanze: Du bist auf mich zugekommen und hast gesagt, du wünschst dir einen Podcast zu digitalen Kompetenzen und ich freue mich sehr, dass du da bist und wir uns heute dazu austauschen können. Auch in einem längeren Format. Was sind für dich digitale Kompetenzen?
Sandra Brückner: Digitale Kompetenzen. Ich komm ein bisschen aus der Wirtschaft, deswegen keine hochwissenschaftliche Erklärung. Eher versuche ich, das ganze Thema rüberzubringen. Also laut Duden sind Kompetenzen eine Fähigkeit, in irgendetwas zu besitzen oder einen Sachverstand in irgendetwas zu haben. Und wenn wir über "digital" sprechen, liegt es natürlich nahe, dass wir über digitalen Sachverstand, digitale Fähigkeiten sprechen. Und an dieser Stelle würde ich auch gleich mal sagen: "Digital" für mich ist relativ weit weg von nur IT und nur Tool-Funktionalitäten beherrschen, sondern geht mehr in die Richtung, zum einen das Ganze anzuwenden. Also ich habe die Kompetenz darin, digitale Sachen, ob das jetzt irgendwie Programme sind oder ob das andere Sachen sind, anzuwenden und diese aber auch, wenn wir jetzt über Lehrerinnen und Lehrer bzw. Lehramtsstudierende sprechen, diese auch den Schülern beizubringen. Das sind für mich digitale Kompetenzen.
Anja Schanze: Und warum ist es deiner Meinung nach wichtig, diese digitalen Kompetenzen zu besitzen?
Sandra Brückner: Also ich sehe es so - mehrere Punkte: Zum einen denke ich, dass Lehrerinnen und Lehrer, was sie ja später mal alle hoffentlich sein werden, dafür zuständig sind, die Schülerinnen und Schüler vorzubereiten auf das "eigentliche Leben" in Anführungsstrichen, also auf die Arbeitswelt in irgendeiner Form. Und heutzutage braucht man in jedem Beruf in irgendeiner Form digitale Kompetenzen. Ob ich jetzt z. B. im Büro sitze und dort mit Word, Excel, Powerpoint arbeite oder vielleicht auch sogar eine Ausbildung mache und z.B. in einen Kuhstall gehe - Kuhställe sind mehr digitalisiert als mancher Arbeitsplatz heutzutage - das kann man sich gar nicht vorstellen. Aber in jedem Fall brauche ich das nötige Wissen. Und ich rede jetzt hier nicht unbedingt nur von "Wie erstelle ich eine Powerpoint?" und "Wie halte ich eine Powerpoint?". Das gehört sicherlich auch dazu - auch für Sie als Lehramtsstudierende. Aber auch vor allen Dingen eine gewisse Kompetenz den Schülerinnen und Schülern mitzugeben, wie sie mit Dingen umgehen. Z. B. das Dinge geschult werden wie: "Was sind künstliche Netzwerke?", "Was ist KI?", "Was ist AI?" und so weiter und so fort. Und dass sie das anwenden können. Und so was erwarte ich auch von unseren Lehrerinnen und Lehrern, dass so was auch im Unterricht behandelt wird. Und da sehe ich auch nicht nur den Informatikunterricht an dieser Stelle in der Pflicht, das zu tun. Der kann natürlich die Grundlage legen, kann beibringen: Was ist KI? Was sind neuronale Netzwerke? Wie arbeiten die? Wie unterscheidet sich eine KI von einer normal programmierten Software? Was ist da der Unterschied? Und dass ich das dann aber in meinen Unterricht einbaue, eine Art politische Bildung, in Geschichtsthemen, über Fake News reden usw. Solche Sachen spielen ja auch eine ganz entscheidende Rolle.
Anja Schanze: Eine Rückfrage habe ich mal: Was ist KI?
Sandra Brückner: Künstliche Intelligenz.
Anja Schanze: Ich denke immer an AI - Artificial Intelligence.
Sandra Brückner: Das ist der englische Begriff. KI ist der deutsche Begriff.
Anja Schanze: Gut, alles klar. Gibt es noch ein anderes Beispiel, was du hast, außer im Informatik-Bereich? Ein anderes Unterrichtsfach vielleicht, wo das passt?
Sandra Brückner: Genau. Also wenn wir darüber reden, auch fächerübergreifenden bzw. fächerverbindenden Unterricht zu gestalten, gibt's da ein schönes Beispiel aus dem Kunstunterricht, wie man das gestalten kann. Wenn wir über digitale Bildbearbeitung sprechen, das wäre für mich ein Element aus dem Kunstunterricht. Wo ich dann sage: Okay, wie nehme ich dieses Bild auf? Da haben wir den Goldenen Schnitt, der dort eine Rolle spielt. Wie mache ich es schärfer? Wie lege ich einen Filter drüber? Alle diese Sachen. Das ist die mediale Seite des Ganzen. Und dann habe ich ja das ganze Thema: Wie ist ein Bildpunkt z.B. aufgebaut? Da habe ich drei Farben Rot, Grün, Blau - wie so ein Bildpunkt eben aufgebaut ist und wie der ganze Bildschirm quasi dieses Bild darstellt. Das ist für mich eher so eine Sache im Informatikunterricht. Das Informatikunterricht mir beibringt: Was ist ein Monitor? Wie ist das Bild aufgebaut? Und darüber hinaus der Kunstunterricht, das aufgreift und sagt: Und wie mache ich mit diesem Wissen, was ich hier schon habe, digitale Bildgestaltung z. B.?
Anja Schanze: Ja ok, sehr gut. Und du hast ja jetzt gerade auch angesprochen bei den digitalen Kompetenzen, warum es dir so wichtig ist, dass das eben die Lehrkräfte beigebracht bekommen, bereits in der Lehramtsausbildung. Wie siehst du es bei der Unterrichtsgestaltung? Wie kann man das mit aufnehmen? Die digitalen Kompetenzen für die Unterrichtsgestaltung? Wie geht man da ran?
Sandra Brückner: Also was ich jedem empfehlen kann: Es gibt mehrere Kompetenzrahmen, auch von unterschiedlichen Gremien erarbeitet. Da gibt es zum Beispiel DigCompEdu von der Europäischen Kommission. Das ist ein Kompetenzteam, der mir z.B. erst einmal als Lehramtsstudent die wichtigsten digitalen Kompetenzen aufgeclustert hat, in mehreren Kategorien, so z. B. auch Kategorie 1: berufliches Engagement. Da geht's dann um Kommunikation, Kollaboration, also Zusammenarbeit zwischen den Lehrern, zwischen Lehrern und Lehrer, zwischen Lehrer und Schüler, ist eine digitale Kompetenz. Eine weitere digitale Kompetenz ist zum Beispiel die Lernkontrolle. Also wie kann ich das, was ich den Schülern beigebracht habe, auch digital mir wieder zurückholen? Wie mache ich mir dann das Leben einfacher? Und so weiter und so fort, indem ich vielleicht auch ein digitales Tool einsetze für Examensarbeiten und so weiter und so fort. Und ein weiterer wichtiger Punkt ist natürlich die Förderung der digitalen Kompetenz bei den Schülern. Das ist das, was ich gerade schon angesprochen hab. Zum einen muss ich als Lehrer wissen, wie ich es selbst anwende in meinem Unterricht. Wenn ich jetzt eine Unterrichtsstunde plane und sage den und den Inhalt möchte ich rüberbringen, das sollen die Schüler lernen. Wie kann ich das mit digitalen Medien, digitalen Sachen unterstützen? Na, da spielt auch Technik eine Rolle. Kann ich ja auch nehmen. Und zum anderen aber auch ein ganz wichtiger Punkt: Welche digitalen Kompetenzen sollte ich als Lehrer meinen Schülern mitgeben? Und in diesem Punkt geht es dann vor allen Dingen auch um solche Sachen: Wie gehen Schüler mit sozialen Medien um? Was ist Netiquette? Wie verhalte ich mich in sozialen Medien? Und so weiter und so fort, sodass ich jetzt nicht nur den Schülerinnen und Schülern beibringe, wie ich einen Computer bediene, weil die das schon bringen. Also wenn ich meinen vierjährigen Sohn anschaue, der weiß, wie er wischt und wie er bei der App weiter schaltet und wieder zurückschaltet. Wichtiger ist, den Umgang damit zu lernen und auch auf die Gefahren hinzuweisen. Da sehe ich auch die Lehrerinnen und Lehrer in der Pflicht zu sagen: "Hey, guck mal zu, wenn du jetzt Bilder von dir hochlädst..." - wo das landen kann und wer das alles anschauen kann. Und auch: Das Internet vergisst nicht! Dann geht es auch in die Richtung Cybermobbing. Auch ein ganz großes Problem. Das ich begreife als Lehrer, wie weit das gehen kann. Früher war es vielleicht eher im Klassenverband, dass jemand gemobbt wurde. Das geht heutzutage über Klassenverband hinaus, über Schule hinaus. Es geht vielleicht übers Land hinaus. Also das greift um sich und was das auch in den Schülern anrichten kann. Ich rede jetzt nicht davon, dass der Lehrer das dann konkret unbedingt lösen muss, aber er muss es zumindest erkennen. Er muss wissen, was dahintersteht und auch, welche Gefahren das birgt.
Anja Schanze: Ja, und wenn du das so sagst, dann fällt mir zum Beispiel auch dieser englische Begriff ein: Awareness. Also, dass man darauf vorbereitet und sensibilisiert ist auf diese Themen. Genau, dass man zum einen die angehenden Lehrkräfte dafür sensibilisiert und diese dann im Zuge auch ihre Schüler, was folgen sein können. Positiv wie negativ.
Sandra Brückner: Genau richtig. Und weil du fragtest Unterrichtsgestaltung. Genau da sehe ich eben diese zwei Sachen. Das ich zum einen hergehe und meinen Unterricht gestalte mit digitalen Medien und aber auch versuche, meinen Schülerinnen und Schülern Wissen beizubringen, Umgang, selbst mal Inhalte zu erstellen, vielleicht auch mal ein Video zu machen und so weiter und sofort. Und das eben angepasst an meinen Unterricht. Und was ich dazu noch sagen wollte: Ich bin kein Freund von Absolution. Das hat es auch Corona gezeigt. Deswegen glaube ich, dass Corona am Ende - naja werden wir sehen, ob es wirklich ein Digital-Treiber ist. In meinen Augen ist es schwierig, weil natürlich alle, und ich will nicht mal von extrinsischer Motivation sprechen, die da stattgefunden hat, weil alle einfach einem Zwang ausgesetzt waren, diese Sachen zu benutzen. Ob es jetzt Lernsax ist oder Zoom, die ganzen Sitzungen abzuhalten. Auch für Lehrer, die vorher damit noch nicht gearbeitet haben und die vorher skeptisch gegenüberstanden, da ist die Frage, ob sie jetzt wirklich überzeugt sind oder ob sie sich jetzt einfach eine Krücke geschaffen haben und sagen, wenn das wieder vorbei ist: "Weg mit dem Scheiß!". Und wieder neu gedacht, Unterricht wieder alt gestaltet. Also ich finde, jetzt ist es an der Zeit, dass richtige Strategien hermüssen. Die Schulen müssen schauen, dass sie das beibehalten, aber eben in einer Form, wo sich alle Lehrer wohlfühlen.
Anja Schanze: Auf jeden Fall. Das gehe ich mit. Es sollten Konzepte dazu erstellt werden. Das wäre dann der richtige Zeitpunkt, um dann auch wirklich zukünftig etwas zu ändern. Genau und dass es eben langfristig und nachhaltig machbar ist.
Sandra Brückner: Ich glaube, wenn wir schon die Lehramtsstudierenden so ausbilden, dass sie zumindest wissen, wie und was sie tun können, dass wir da schon einen großen Schritt in Richtung einer Digitalisierung oder aber zumindest einer Benutzung und eines Weitertragens von digitalen Medien im Unterricht ein Stück weiterkommen, als wir es vielleicht vorher waren.
Anja Schanze: Du hast diese Kompetenzrahmen angesprochen? Wo finde ich die? Wo kann ich die nachlesen?
Sandra Brückner: Ja, ich weiß nicht, ob wir die Möglichkeit haben, das mitzugeben, Links mitzuteilen im Podcast, bei den Shownotes vielleicht in irgendeiner Form. Dann kann ich das auch zur Verfügung stellen:
https://ec.europa.eu/jrc/en/digcompedu
Alternativ online: DigCompEdu heißt der Kompetenzrahmen. Da findet man auch ganz viel Informationsmaterial dazu. Aber auch diese Einschätzungsbögen, Fragebögen, wo ich dann am Ende so verschiedene Level habe in diesen einzelnen Kategorien, eben ein A oder ein C – analog zum Kompetenzrahmen bei Sprachen. Und die fragen mich dann verschiedene Fragen und je nachdem wird man einsortiert. Zielgruppe sind eher Lehrer, die schon Lehrtätigkeit haben. Aber ich glaube, für Studierende ist das auch ganz gut, um mal zu sehen, was brauche ich und was kommt auch im Lehrberuf auf mich zu. Aber ich denke, aktuell haben wir noch das große Problem, warum auch so wenig Medienkompetenzen genutzt bzw. geschult werden, dass es in den Prüfungen keine Rolle spielt.
Ich habe z. B. noch - ich weiß gar nicht mehr, ob es im Abi war oder hier im Studium - ich habe auf Papier programmiert. Also mir wurde eine Frage gestellt und ich musste den Code auf Papier aufschreiben. Das ist natürlich völlig kontraproduktiv, weil ich nicht gesehen hab, was da rauskommt. Ich konnte auch nicht korrigieren in dem Sinne. Und solange es nicht in irgendeiner Form mit einfließt ... Aber das wird kommen und das denke ich mal für unsere Lehramtsstudierenden, wenn die dann in den Beruf gehen, wird es soweit sein, dass das auch in irgendeiner Form einfließt. Ich meine, in die LAPO fließt es jetzt auch ein Stück weit mit ein, also das wird mehr und mehr so werden, dass es auch prüfungsrelevant ist und spätestens dann, wenn ich dann nicht fit bin in den Themen als Lehrer muss ich es nachholen, und dann wird es schwieriger.
Anja Schanze: Seit diesem Wintersemester gibt es eine neue Lehrveranstaltung im Ergänzungsbereich: "Digitale Medien in der Schule". Erzähl mir mal was darüber.
Sandra Brückner: Genau. "Digitale Medien in der Schule" ist eine Veranstaltung, die aus dem Kooperationsprojekt PraxisdigitaliS entstanden ist. Kooperationsprojekt deshalb, weil wir, die TU Dresden, sehr eng mit der Universität Leipzig zusammenarbeiten. Die Veranstaltung wurde bereits im Sommersemester diesen Jahres und wird jetzt noch mal im Wintersemester an der Universität Leipzig angeboten und hier durch die Didaktik der Informatik übernommen und hier auch angeboten. Das Besondere ist, ich glaube, das ist auch das erste Mal, dass das passiert, dass wirklich eine fremde Veranstaltung von einer anderen Universität für Studierende hier in Dresden zugänglich gemacht wird, wo sie sich einschreiben können und wo sie auch daran teilnehmen können. Genau. Inhaltlich teilt sich die Veranstaltung in zwei Teile auf. Wir haben den ersten Teil, den Professor Hofmann von der Uni Leipzig halten wird. Da geht es um informatische Kompetenzen. Und im zweiten Teil von Prof. Ganguin, auch von der Universität Leipzig, geht es um medienpädagogische Kompetenzen, die da vermittelt werden. Und am Ende des Semesters wird es eine Prüfung geben, eine E-Klausur, die auch die Frau Bergner prüfen wird, von der Didaktik der Informatik. Das wird eine 60-minütige Klausur. Es gibt drei ECTS und auch einen OPAL Kurs, wo man sich einschreiben kann.
Anja Schanze: Wo finde ich denn als Studierende weitere Hilfestellung zu diesem Thema digitale Kompetenzen?
Sandra Brückner: Es gibt bei uns am ZLSB eine Koordinierungsstelle Digitalisierung. Wir sind zum einen dafür zuständig, die Tutoren, die Lehrkräfte hier an der Uni zu unterstützen.
Anja Schanze: Alle?
Sandra Brückner: Nein, im Lehramtsstudium, also spezifisch für die Tutoren, die lehramtsspezifische Fächer geben. Und wir sammeln dort auch Informationen, auch als Weiterbildungsangebote, aber auch für Studierende. Also wir sind auch ganz eng in Kooperation mit dem ZiLL z.B., das ist die E-Learning-Stelle an der TU. Also wenn wir es nicht selbst wissen, wissen wir zumindest vielleicht, wo es steht oder wie wir weiterhelfen können. Und darüber hinaus sind wir natürlich immer bemüht, auch Angebote zu schaffen, die für unsere Studierenden sind. Wir haben eine Sprechstunde. Dort können sich Studierende einfach einwählen in BigBlueButton und dann beantworten wir Fragen. Aber auch darüber hinaus bin ich gerade am überlegen, ob man in Richtung digitale Kompetenzen noch mal ein bisschen mehr macht, also, dass man sich mit Studierenden austauscht, zusammensetzt in irgendeiner Form. So eine Art Arbeitsgruppe und dort was zusammen erarbeitet. Vielleicht auch später schon für den Beruf was zusammen macht, auch wenn es nur darum geht, über digitale Kompetenzen zu sprechen. Wie kann das ausgestaltet sein? Was muss ich mitbringen als Studierender dann an die Schule? Und so weiter und so fort. Das ist aber noch in Planung, da gibt es noch keine konkreten Sachen zu nennen.
Anja Schanze: Okay, super. Dann hab vielen Dank für diesen spannenden und interessanten Einblick und ich hoffe, dass es viele Zuhörer interessiert, was wir hier besprochen haben.
Sandra Brückner: Das hoffe ich auch. Sehr gern.
Folge 7: IMPRESS – Die Welt nach Dresden bringen
Im aktuellen Podcast wird das Internationalisierungsprojekt IMPRESS – kurz für: Internationality via Mobility Projects, Research and Education Synergies – vorgestellt. Die Kolleginnen erklären verschiedene Mobilitätsmöglichkeiten, stellen vor, mit welchen Universitäten Kooperationen bestehen und zeigen, dass Internationalisierung auch während einer Pandemie möglich ist.
Anja Schanze: Herzlich willkommen zum ZLSB-Podcast. Mein Name ist Anja Schanze und im heutigen Podcast wird es international. Meine Gäste sind heute Anna Lorenzana Bäumler, Maria Richter-Babekoff und Gesine Seymer. Und alle drei sind im Projekt IMPRESS. Schön, dass ihr da seid.
Anja Schanze: Ich freue mich, dass wir uns heute mal über IMPRESS, euer Projekt, unterhalten können. Und ich würde damit starten, was die Ziele von IMPRESS sind. Wer kann mir dazu was sagen?
Anna Lorenzana Bäumler: Lehrkräfte unterrichten ja vor diversen Schülergruppen. Daher ist es wichtig, dass man sich schon im Studium mit Interkulturalität auseinandersetzt. Viele wichtige Themen unserer Zeit kann man ja auch nicht mehr nur lokal betrachten. Denn die weltweiten Vorgänge haben ja auch großen Einfluss auf unseren Alltag. Daher ist es wichtig, einen Blick für globale Themen zu bekommen und sich Wissen zum Thema Interkulturalität anzueignen. Es kann auch ganz unterschiedlich geschehen: Bei einem interkulturellen Training oder Seminar in Dresden oder auch während eines Aufenthalts im Ausland in Form eines Studiums oder eines Schulpraktikums.
Anja Schanze: Wie unterstützt IMPRESS da ganz konkret?
Anna Lorenzana Bäumler: Wir bieten Beratung zu den verschiedenen Förderprogrammen an und zu den Unterlagen, die ihr dazu braucht. Wir unterstützen das ZLSB außerdem dabei, Kontakte zu anderen Hochschulen zu knüpfen, die in der Lehrerbildung forschen, aber auch die bestehenden Kooperationen weiter auszubauen, um Netzwerke zu pflegen. Das heißt, dass wir z. B. regelmäßig Treffen und Konferenzen veranstalten und Workshops mit den internationalen und lokalen Partnern durchführen. Wir bauen auch ein internationales Schulnetzwerk auf. Darauf können praktikumsinteressierte Lehramtsstudierende natürlich jederzeit zurückgreifen, wenn sie nach einer passenden Schule suchen. Langfristig ist es das Ziel, dass internationale Angebote und Perspektiven sowohl in der Lehrerbildung, aber auch in der Forschung ganz selbstverständlich sind.
Gesine Seymer: Ich würde dazu noch ergänzen, dass wir bei IMPRESS der Überzeugung sind, dass Auslandserfahrungen auch in einem so stark strukturierten und intensiven Studium wie dem Lehramt eine sehr wertvolle Ergänzung sind. Das erschließt sich vielleicht nicht auf den ersten Blick, da Lehrer ja für den lokalen Arbeitsmarkt ausgebildet werden. Dennoch bieten Auslandserfahrungen Lehramtsstudierenden die Gelegenheit, außer dem Perspektivwechsel von "Hinter der Schulbank" zu "Vor der Schulbank", noch eine Horizonterweiterung der anderen Art zu vollziehen: Durch ein Studium oder Praktikum im Ausland kann man andere Lehrkulturen, Bildungssysteme und neue Unterrichtsmethoden kennenlernen. Außerdem werden Fremdsprachenkenntnisse und interkulturelle und soziale Kompetenzen ausgebaut.
Viele von unseren Studierenden fühlen sich nach einem Auslandsaufenthalt offener, selbstbewusster und gewappneter für den Alltag als Lehrkraft später und können neue Persönlichkeitsfacetten an sich entdecken und erleben. Ausnahmslos alle von uns befragten Studierenden haben ihren Auslandsaufenthalt als persönliche Bereicherung erfahren, die noch lange nachwirkt. Außerdem sind wir überzeugt, dass positive Auslandserfahrung bei Lehramtsstudierenden und die damit einhergehende Horizonterweiterung einen Beitrag zur Öffnung und Innovation von Schule bei uns auch in Deutschland leisten kann. Denn durch ihre Multiplikatoren-Rolle wirken Offenheit und Toleranz bei Lehrkräften auf ihre Schüler positiv zurück. Daher handeln wir frei nach dem Motto: "Unterstütze einen angehenden Lehrer und du unterstützt die Zukunft all seiner Schüler."
Anja Schanze: Welche Angebote gibt's denn dann für welche Zielgruppen?
Gesine Seymer: Also die wichtigste Zielgruppe von IMPRESS sind die knapp 4 000 Lehramtsstudierenden der TU Dresden. Dabei trägt das Projekt den Wunsch nach mehr internationaler Erfahrung nicht von außen an die Studierenden heran, sondern er ist bei ihnen ja bereits vorhanden. Natürlich bei dem Einen mehr und bei dem Anderen weniger. Das bestätigen uns die bisherigen Mobilitätszahlen und die positiven Rückmeldungen der Studierenden. In den fremdsprachlichen Fächern der Lehramtsstudiengänge ist der meist dreimonatige Auslandsaufenthalt ja sowieso Voraussetzung für das Ablegen der ersten Staatsprüfung. Interessant ist dazu vielleicht, dass das ZLSB 2017 eine Befragung unter den Absolventen durchgeführt hat, die ergeben hat, dass ein Viertel der Studierenden kurz vor der ersten Staatsprüfung einen studienbezogenen Aufenthalt im Ausland verbracht hatte. Ein weiteres Viertel hat angegeben, diesen Schritt noch nicht unternommen zu haben, obwohl sie es sich gewünscht hätten. Gerade dies sind die Studierenden, die vielleicht nur etwas mehr Informationen, Beratung und Unterstützung benötigt hätten, um den Schritt ins Ausland zu wagen. Und die wollen wir mit unseren Angeboten erreichen.
Anja Schanze: Was für Angebote habt ihr denn genau?
Gesine Seymer: Also was genau jetzt die Angebote sind, die wir Lehramtsstudierenden machen, das sind Informationsveranstaltungen zur Auslandsmobilität, die wir zusammen mit dem Akademischen Auslandsamt und dem Leonardo Büro durchführen; Kontaktforen, bei denen die Studierenden mit Vertretern unserer Partnerschulen im Ausland ins Gespräch kommen können; individuelle Beratungen zu Mobilitätsoptionen und Fördermöglichkeiten und interkulturelle Sensibilisierung-Trainings, die speziell für angehende Lehrkräfte ausgelegt sind. Derzeit entwickeln wir außerdem ein digitales Lernmodul für interkulturelle Kompetenz, das im nächsten Jahr erstmals zum Einsatz kommen wird.
Anja Schanze: Du hast ja im Sommersemester auch noch ein Seminar gehalten, oder? Magst du dazu vielleicht noch was sagen?
Gesine Seymer: Ja. Also jetzt erstmals 2020 habe ich das Seminar "Vor- und Nachbereitung von Auslandsaufenthalten im Lehramtsstudium" angeboten und zwar im Ergänzungsbereich, sodass das wirklich allen Lehramtsstudierenden offensteht. Im Vordergrund dieses Seminars steht eine intensive Beschäftigung mit der Planung von Auslandsaufenthalten, aber auch mit ausländischen Bildungssystemen, mit der Reflexion von Selbst- und Fremdbildern und mit der interkulturellen Kommunikation. Das Seminar baut ganz intensiv auf den Austausch der Studierenden untereinander, da also auch zurückkehrende Studenten aus dem Ausland einfach zur Reflexion dieses Seminar genutzt haben und mit den anderen Studierenden ihre Erfahrungen teilen können. So, das war jetzt die wichtigste Zielgruppe.
Anja Schanze: Gibt es noch weitere?
Gesine Seymer: Es gibt noch weitere, und zwar sind das eigentlich alle Akteure der Lehrerbildung an der TU Dresden. Wir bieten da Unterstützung für alle Formen von Internationalisierungsvorhaben in der Forschung, Weiterbildung und in einer international ausgerichteten Lehre. Also wir helfen beispielsweise bei der Organisation von internationalen Tagungen und wissenschaftlichen Austauschformaten, beraten zur Teilnahme an internationalen Staff-Weeks im Ausland für Hochschulpersonal und unterstützen die Suche nach geeigneten Fördermittelgebern und Partnern im Ausland, um beispielsweise Exkursionen im Rahmen von Lehrveranstaltungen durchzuführen.
Anja Schanze: Okay, da hatten wir jetzt die verschiedenen Angebote für verschiedene Zielgruppen. Jetzt ist natürlich auch interessant, zu welchen internationalen Universitäten denn bereits Beziehungen bestehen. Maria?
Maria Richter-Babekoff: Die Liste ist aber wirklich sehr, sehr lang. Aber wichtig ist zu wissen, dass dieses Netz sowohl universitäre als auch schulische Partnerschaften pflegt. Und das Wertvolle ist, dass wir auch die Interaktion und die Querverbindungen zwischen Universität und Schule suchen. Also im internationalen Kontext. Ich werde jetzt nicht die Liste der einzelnen Kooperationen vorstellen, aber vielleicht die Regionen, die Kulturkreise, in denen wir unterwegs sind.
In den USA wären das Pennsylvania und Texas. Wir haben Partner in Argentinien. Um jetzt einen Sprung nach Afrika zu machen: Südafrika, also die University of Stellenbosch und eine Schule auch in Stellenbosch, sind sehr aktive, treue Partner vom Projekt. Ja, jetzt gehe ich nach Asien, wieder ein ziemlich großer Sprung. Japan ist so ein schönes Beispiel dafür, wie wir die Partnerschaften aus dem Bereich Mathematik, Naturwissenschaften und GSW [Geistes- und Sozialwissenschaften] aufgegriffen und ausgebaut haben. Da haben wir wirklich sehr ergiebige Kooperationsstränge mit mehreren Universitäten und mittlerweile mit drei Schulen. Um in Asien zu bleiben: Indonesien und Hongkong sind auch spannende Partnerschaften. Gerade in Indonesien haben wir auch interessante außerschulische Projekte, die sich nicht auf eine konkrete Schule beziehen. In Jordanien und Israel haben wir auch sowohl schulische als auch Hochschulkooperationen. Russland und Bulgarien. Natürlich die skandinavischen Länder, die für die Studierenden sehr interessant sind. Die Slowakei und Italien gehören auch zu den Partnern, wo wir jetzt dabei sind. Selbstverständlich haben wir sehr gute Partner, quasi um die Ecke in Tschechien und in Polen. Das sind wirklich die Partner, die man so selbstverständlich wahrnimmt, dass man die manchmal sogar vergisst. Aber sie gehören natürlich zum internationalen Netzwerk dazu.
Anja Schanze: Sehr schön. Das sind ja wirklich eine ganze Menge. Bekommt man denn über euch eine Liste? Weil du sagtest, du kannst sie nicht aufzählen.
Maria Richter-Babekoff: Ja, auf den Seiten von IMPRESS kann man sich da informieren.
Anna Lorenzana Bäumler: Genau. Zum einen über die internationalen Partnerschaften, die das ZLSB pflegt. Dann nochmal die, die IMPRESS ganz konkret pflegt, im Rahmen des Projekts oder gerade versucht weiter auszubauen. Und wir arbeiten jetzt gerade mit dem Schulnetzwerk daran, eine Broschüre zusammenzustellen, sodass Studierende in Zukunft relativ einfach überblicken können, mit welchen Schulen gute Kontakte bestehen und wo die Leute auch bereit sind, Praktikanten aufzunehmen. Das heißt, da klopft man quasi nicht an und niemand kennt einen, sondern die haben schon mal davon gehört und wir haben schon relativ viel Wissen darüber, was genau die brauchen, was die wollen, zu welchen Zeiträumen das möglich ist. Die hatten auch häufig schon Praktikanten von der TU Dresden. Das heißt, das sind niedrigschwellige Angebote, wo man weit weg kann, ohne quasi den gewohnten Grund ganz zu verlassen.
Anja Schanze: Was genau für Möglichkeiten ergeben sich denn dann daraus für die Studierenden? Was könnt ihr mir dazu sagen?
Maria Richter-Babekoff: Ja, Gesine hat eigentlich schon einiges genannt im Zusammenhang mit den Zielen und mit der Zielgruppe. Ich will das nicht wiederholen. Ich möchte nur zusammenfassend noch mal hervorheben: Die Spielarten von Mobilität, die sind wahrscheinlich genauso zahlreich wie unsere internationalen Partner. Das heißt, es ist für jeden Studierenden, für jede Studierende etwas dabei. Jeder, wirklich jeder, kann in Abhängigkeit von seinem oder ihrem persönlichen Naturell, von den Zeit-Ressourcen, von den finanziellen Ressourcen eine Mobilitätsoption finden. Das kann man sich so vorstellen, auf einer Skala von Wochenausflügen zu den Nachbarländern, über 6-Wochen-Praktika, über Auslandssemester bis hin zu Jahresaufenthalten an Partneruniversitäten, wo man vielleicht an seiner Abschlussarbeit beispielsweise schreibt und empirisches Material sammelt oder was auch immer. Das heißt, der Kreativität der Studierenden sind wirklich keine Grenzen gesetzt. Wir unterstützen wirklich jeden bei seinem individuellen Entwurf für diesen Auslandsaufenthalt und sind glücklich bei jedem, der mit leuchtenden Augen zurückkommt.
Anja Schanze: Gibt es auch Angebote für diejenigen, die nicht verreisen können?
Maria Richter-Babekoff: Natürlich haben wir auch Angebote für diejenigen, die keine Möglichkeit haben, zu verreisen. Also da haben wir diese Ambitionen, die Welt nach Dresden zu bringen. Glücklicherweise sind unsere Geldgeber, der Deutsche Akademische Austauschdienst, die waren genauso flexibel wie wir. Und die haben uns beispielsweise erlaubt, die Mobilitätsgelder, die dieses Jahr [aufgrund der Corona-Pandemie] nicht genutzt werden können, in Mittel praktisch umzuwidmen, so, dass wir digitale Kurse, digitale Formate, die die Studierenden sich selber irgendwo auf der Welt im Netz rauspicken, wo sie mitmachen können, aber gegen eine Teilnahmegebühr, das finanzieren wir zurzeit. Und das werden wir auch beibehalten.
Anja Schanze: Gibt es noch andere finanzielle Möglichkeiten für die Studierenden, die Sie nutzen können oder wofür Gelder da sind im Projekt?
Maria Richter-Babekoff: Die Studenten sollen einfach nur bei uns anklopfen und wir finden eine Möglichkeit. Also es gibt nicht vorgegebene Fördertöpfe. Es gibt einfach die Möglichkeit, immer spontan auf die Bedürfnisse der Studierenden zu reagieren. Deswegen bitte anklopfen.
Anja Schanze: Gut prima! Möchtet ihr sonst gerne noch etwas ergänzen?
Gesine Seymer: Also ein weiteres Format, das wir für die Internationalisierung zu Hause jetzt ab dem Wintersemester 2020/21 anbieten wollen, ist eine internationale virtuelle Vortragsreihe zu Bildungssystemen und ihren aktuellen Herausforderungen im internationalen Vergleich. Es wird dazu eine digitale Vortragsreihe geben, die auch langfristig verfügbar sein wird und ein Begleitseminar. In der ersten Runde gestalten wir das mit Hochschulpartnern aus Israel, Japan, Tschechien, Südafrika und den USA. Die werden wissenschaftliche Vorträge zu dem Bildungssystem ihres Landes halten und es wird kurze Praxiseinblicke geben in die Schule in dem jeweiligen Land. Und semesterweise wollen wir dieses Format um weitere Länder ergänzen. Studierende können also ab dem Wintersemester daran teilnehmen, in einem Seminar von Herrn Gehrmann und Herrn Beier. Und das Seminar wird auf Englisch stattfinden. Das ist also auch ein kleines Novum, ein englischsprachiges Lehrangebot.
Anja Schanze: Dann haben wir, denke ich, einiges, was bei IMPRESS läuft und was ihr macht, hier beleuchtet. Und dann danke ich euch sehr für diese vielen Informationen.
Alle: Danke. Und einfach anklopfen!
Folge 6: Digitale Medien in der Schule – PraxisdigitaliS
Das Verbundprojekt „PraxisdigitaliS: Praxis digital gestalten in Sachsen“ zielt auf den systematischen Aufbau der Handlungskompetenz angehender Lehrkräfte in Bezug auf digitale Medien und digital organisiertes Lehren und Lernen. Im Podcast wird ein neues Lehrangebot im Ergänzungsbereich vorgestellt, das sich speziell mit digitalen Kompetenzen für Lehrerinnen und Lehrer beschäftigt.
Anja Schanze: Herzlich willkommen zum Podcast des ZLSB. Mein Name ist Anja Schanze und unser heutiger Podcast befasst sich mit digitalen Medien in der Schule. Dazu habe ich mir Sandra Brückner eingeladen. Sandra Brückner ist Projektkoordinatorin bei PraxisdigitaliS. Hallo Sandra.
Sandra Brückner: Hallo Anja.
Anja Schanze: Wir wollen heute in einem kurzen Podcast ein neues Modul bewerben, richtig?
Sandra Brückner: Genau.
Anja Schanze: Digitale Medien in der Schule: Um was handelt es sich da?
Sandra Brückner: Gerne. Du hast es ja gerade schon angedeutet. Das Projekt was ich hier am ZLSB koordiniere ist das PraxisdigitaliS Projekt. Das ist ein Kooperationsprojekt zusammen mit der Universität Leipzig und befasst sich im weitesten und engsten Sinne mit der Erstellung und der Definition von digitalen Kompetenzen für Lehramtsstudierende. Also wie können wir als ZLSB Lehramtsstudierenden digitale Kompetenzen beibringen und diese das dann auch weitertragen können an die Schule, wenn sie dann irgendwann mal Lehrer oder Lehrerin sind. Und im Rahmen dieses Projekts ensteht zum einen an Kompetenzrahmen und zum anderen sollen auch Module entstehen, um genau diese Kompetenzen beibringen zu können. Das erste Modul was an der Universität Leipzig entstanden ist, ist eben das Digitale-Medien-in-der-Schule-Modul. Weil wir gut kooperieren, haben wir uns entschlossen, dass wir dieses Modul – so wie es ist – für Studierende der tu Dresden öffnen.
Anja Schanze: Ja!
Sandra Brückner: Es findet auch komplett online statt. Also man muss jetzt nicht nach Leipzig fahren. Das wird in OPAL angeboten und findet jeden Mittwoch statt – im Wintersemester jetzt. Es ist ein Pilot. Das heißt wir gucken mal wie es funktioniert, wie die Studenten das annehmen, was sie auch zu den Inhalten sagen. 13:15 Uhr geht's los mittwochs. und ja wie gesagt im weitesten engsten Sinne digitale Kompetenzen, sowohl informatische Kompetenzen als auch medienpädagogische Kompetenzen werden gestaltet. Was das genau ist werden wir dann nochmal in einem anderen Format, in einem anderen Podcast besprechen. Ich denke das führt jetzt zu weit. Jetzt wollen wir erstmal nur das Modul bewerben. Aber ich würde mich freuen, wenn sich Studierende dafür begeistern können und auch die Wichtigkeit und Richtigkeit digitaler Kompetenzen für ihren späteren Beruf erkennen.
Anja Schanze: Ich finde das ist ein ganz tolles Modul was da im Ergänzungsbereich heute gestartet ist.
Sandra Brückner: Heute, ja. Aber wie gesagt es ist alles online, das heißt, wenn Sie sich entscheiden aufgrund dieser Aufnahme – oder weil sie es vielleicht anderweitig gelesen haben – das noch zu besuchen, ist das auch kein Problem. Einfach einschreiben! Es gibt einen OPAL-Kurs, der ist im Ergänzungsbereichsverzeichnis verlinkt. Dort finden Sie dann auch alle Informationen. Am Ende des Moduls wird eine Klausur stehen.
Anja Schanze: Ja.
Sandra Brückner: Die wird hier an der Uni gehalten ob er das als E-Klausur machen oder nicht wissen wir noch nicht ganz. Aber zumindest wird es eine Klausur geben. Da nicht erschrecken: Die Leipziger machen noch eine Seminararbeit. Das fällt bei uns erstmal weg. Wir werden nur die Vorlesung haben. Es gibt drei ECTS dafür und ich denke es macht eine Menge Spaß – also mir würde es Spaß machen.
Anja Schanze: Wunderbar, dann hab‘ vielen Dank dafür.
Sandra Brückner: Sehr gern!
Folge 5: Lehr-Lern-Raum Inklusion
Der Lehr-Lern-Raum Inklusion am ZLSB bietet viele Möglichkeiten für die Planung, Durchführung und Evaluation inklusiver Lehr-Lern-Arrangements. Im Podcast wird vorgestellt, was der Lehr-Lern-Raum für weitere Möglichkeiten bietet und wer den Raum wie nutzen kann.
Anja Schanze: Herzlich willkommen beim Podcast des ZLSB. Mein Name ist Anja Schanze und heute ist mein Gast Tina Czaja und Tina kümmert sich um einen Inklusionsraum hier am ZLSB. Tina, herzlich willkommen!
Tina Czaja: Dankeschön.
Anja Schanze: Die Idee vom Inklusionsraum: Da würde ich dich mal bitten, dass du mir das mal näherbringst, was da dahintersteckt, bzw. wofür der gedacht ist.
Tina Czaja: Ja. Unser Lehr-Lern-Raum Inklusion am Zentrum für Lehrerbildung ist ein Raum, der vor allem einen Rahmen schaffen soll, sich im inklusiven Unterrichten zu erproben. Aber auch für Seminarsettings oder zur Bildungsforschung kann er dienlich sein. Denn man kann sich im Prinzip beim Unterrichten filmen. So soll es einfach eine Vielzahl an Möglichkeiten schaffen, sich mit dem Thema Inklusion im weiten Sinne auseinanderzusetzen. Wir möchten damit ganz verschiedene Akteur*innen ansprechen, nämlich Studierende, aber auch Dozierende, Schüler*innen, Lehrer*innen und externe Referent*innen, die zu uns kommen und Workshops abhalten. Ja.
Anja Schanze: Okay. Du hast jetzt gerade gesagt, dass die sich auch filmen könnten. Was bietet denn der Raum? Also was kann man in diesem Inklusionsraum alles machen?
Tina Czaja: Der Inklusionsraum ist sehr facettenreich und im Prinzip gibt es kein festgelegtes Konzept, sondern man soll tatsächlich alles machen können.
Anja Schanze: Okay.
Tina Czaja: Und wir bieten eine Vielzahl an inklusiven Materialien, die dafür genutzt werden können. Aber jeder schafft sich sein eigenes Setting. Also da gibt es im Sinne der Digitalisierung eine große interaktive Tafel mit zehn iPads, die auch mit inklusiven Programmen bespielt sind, die man nutzen kann, aber auch ganz viele kleinere Dinge, die nicht minder wichtig sind, wie beispielsweise eine Brailletafel oder ein Fühl-Memory. Alles, was die Sinne in verschiedenen Bereichen anspricht. Außerdem haben wir versucht, einen Raum zu kreieren, in dem man sich auch wohlfühlen kann. Es gibt eine große Sofaecke mit einem Teppich. Es gibt verschiedene Lichtquellen. Wir haben ein Bücherregal mit Literatur sowohl für Kinder als auch für Studierende und für Dozierende. Es gibt zahlreiche Bastelmaterialien, die genutzt werden können. Wir haben ein Angebot an Tischen und Stühlen, die sich auch unterscheiden: Stühle mit höhenverstellbaren Fußrasten auch für die kleinsten Besucher*innen. Und so ist der Raum mit zahlreichen Materialien aufgestellt.
Anja Schanze: Wie findet man den Raum denn? Woher weiß man, dass es das gibt?
Tina Czaja: Vielleicht jetzt durch diesen Podcast – [A.S.: „Ja!“] – und ansonsten sind wir natürlich auf OPAL vertreten. Da gibt es auch unseren Raum-Buchungs-Kalender, auf den jede und jeder Zugriff hat und sich einen Termin buchen kann, wenn er den Raum nutzen möchte. Wir haben auch den „Open Space“, das ist vielleicht für die Studierenden ganz interessant: Der wird in diesem Semester immer mittwochs stattfinden, von 14 bis 16 Uhr. Aufgrund der aktuellen Situation mit Voranmeldung bei mir.
Das ist aber eine Zeitspanne, in der die Studierenden ganz frei sind, die Materialien zu erproben oder auch Lerngruppen zu bilden oder sich mit der interaktiven Tafel auseinanderzusetzen, was ja auch immer wichtiger wird für den Schulalltag. Genau.
Anja Schanze: Wie viele Leute dürfen da derzeit rein in den Raum?
Tina Czaja: Aktuell sind es acht Leute gleichzeitig und ich würde dann einfach die Rückmeldung geben, dass der Raum voll ist.
Anja Schanze: Du sagtest, dass Schüler*innen, Lehrer*innen, externe Akteur*innen den Raum nutzen können. Wie genau läuft das ab?
Tina Czaja: Genau. In erster Linie geht das alles über mich. Dann ist es aber so, dass es auch von den Seminaren ausgeht. Bei uns vor allem in den Fachdidaktiken. Und dass die Dozierenden ihre eigenen Projekte planen, die sie dann dort auch durchführen dürfen und können. Der Raum kann aber auch von den Studierenden über OPAL angemietet werden, für Begegnungstreffen oder zur Vorbereitung der Praktika oder der SPÜ-Stunden. Und ansonsten sind das Seminare, die auch von uns initiiert werden. Also jetzt in diesem Semester wird es beispielsweise ein Gender- und Diversity-Kompetenz-Seminar geben für Lehramtsstudierende, das ich gemeinsam mit meinem Kollegen Frank Beier organisiert habe. Und es wird eine Woche der offenen Tür geben, in der alle herzlich eingeladen sind, sich mal anzugucken, was wir da aufgebaut haben. Ja, und so läuft das im Prinzip. [Anmerkung: Die Woche der offenen Tür musste leider abgesagt werden. Stand: 26.10.2020]
Anja Schanze: Ok. Wo genau findet man den Raum denn? In welchem Gebäude ist angesiedelt?
Tina Czaja: Das ist im Seminargebäude 2, im Zelleschen Weg. Dort ist auch das Zentrum für Lehrerbildung und wir befinden uns im Raum 22.
Anja Schanze: Im Erdgeschoss, richtig?
Tina Czaja: Genau, im Erdgeschoss. Es gibt auch einen Fahrstuhl.
Anja Schanze: Wunderbar! Ja, dann vielen Dank. Ich denke, da haben wir dann erst mal gut was über den neuen Inklusionsraum erfahren und freuen uns, wenn der rege genutzt wird.
Tina Czaja: Ja, wir uns auch. Dankeschön!
Folge 4: Praktikumskoordination
Der Podcast zur Praktikumskoordination gibt einen kurzen Einblick in die Aufgaben dieses Bereiches und beantwortet Fragen wie, wann und welche Praktika im Lehramtsstudium stattfinden, was zu beachten ist und wer für welche Praktika die richtigen Ansprechpartnerinnen bzw. Ansprechpartner sind.
Anja Schanze: Herzlich Willkommen beim Podcast des ZLSB. Mein Name ist Anja Schanze und mein heutiger Gast ist Sabrina Gottschalk aus dem Studienbüro Lehramt, die sich um die Praktikumskoordination kümmert. Hallo Sabrina.
Sabrina Gottschalk: Hallo Anja.
Anja Schanze: Wir haben uns überlegt wir machen heute mal einen Podcast zum Thema Praktikum, um den Lehramtsstudierenden auf diesem Weg ein paar Informationen zur Thematik mitzugeben, da es ja viele Punkte gibt im Bereich Praktikum, die du unterstützt. Und es gibt ja auch unterschiedliche Praktika, die während eines Lehramtsstudiums anfallen. Und vielleicht bekommen wir so – über dieses Format – mal einen kurzen Überblick dazu und ich würde vielleicht mal mit den Aufgaben der Praktikumskoordination starten. Was kannst du uns dazu sagen?
Sabrina Gottschalk: Die Praktikumsbüros vernetzen und unterstützen die Studierenden und Schulen bei den Schulpraktischen Studien in der Lehrerbildung. Wir koordinieren und organisieren die Praktika und beraten und informieren die Studierenden zu allen organisatorischen und inhaltlichen Aspekten.
Anja Schanze: Das ist also so die Hauptaufgabe der Praktikumskoordination?
Sabrina Gottschalk: Genau!
Anja Schanze: Okay. Und wir haben ja im Lehramt mehrere Praktika. Um welche geht es denn da genau?
Sabrina Gottschalk: Die Lehramtsstudierenden müssen innerhalb ihres Studiums insgesamt 5 Praktika absolvieren. Im zweiten bzw. dritten Semester startet das Block A Praktikum. Die Schulpraktischen Übungen, kurz SPÜ, folgen im 3. und 4. Semester für die Grundschullehramtsstudierenden und im 4., 5. und 6. Semester für die anderen Schularten. Die SPÜ werden jeweils im 1. und 2. Fach bzw. in der Grundschuldidaktik durchgeführt. Zum Schluss ab dem 5. Semester dann das Block B, auch jeweils im 1. und 2. Fach bzw. in der Grundschuldidaktik.
Das Blockpraktikum A ist ein Praktikum was 4 Wochen am Stück stattfindet. Es müssen 100 Stunden Schulpraxis nachgewiesen werden. Es kann aber in einer anderen Schulart durchgeführt werden. Es ist also nicht schulartspezifisch. Das Praktikum kann also, wenn man Gymnasiallehramt studiert auch an einer Oberschule durchgeführt werden. Es ist außerdem fächerübergreifend also es muss nicht in den studierten Fächern durchgeführt werden. Es wird immer ein Mentor zugewiesen und die Platzvergabe erfolgt über das Praktikumsportal Sachsen wo die Studierenden dann ihre Schulwünsche abgeben und das Portal weist dann im besten Fall den Erstwunsch zu. Die Schulpraktischen Übungen, die SPÜ, sind semsterbegleitende Praktika. Sie finden in kleinen Gruppen statt. Ca. 5-6 Studierende. Das Praktikum ist schulart- und fächergebunden. Die Gruppenbuchung erfolgt nach dem Windhund Prinzip. Also das bedeutet, wer zuerst bucht, bekommt den Platz. Wichtig ist aber dabei, dass die Studierenden sich bei der SPÜ 3 Monate vorher im Portal registrieren müssen. Die Registrierung ist verbindlich. Die Gruppenbuchung erfolgt dann im März bzw. im Oktober. In der Restplatzbörse haben die Studierenden dann nochmal die Möglichkeit einen Platz zu buchen, wenn man zum Beispiel die Registrierungsphase verpasst hat, oder man kann auch nochmal eine andere Gruppe buchen, bzw. den Platz eben tauschen mit anderen Studierenden. Dies kann aber nicht garantiert werden. Man muss halt immer schauen, ob Plätze verfügbar sind, oder nicht. Bei der SPÜ ist noch wichtig, dass nicht in allen Fächern in jedem Semester die SPÜ angeboten wird. Die Studierenden müssten sich bitte auf der Website bzw. bei den Aushängen im Studienbüro oder in der Fachdidaktik informieren. Das Block B ist ein fachdidaktisches Praktikum. Es ist schulart- und fächergebunden. Nur die Gymnasialstudierenden können ihr Block B auch an einer Oberschule machen. Das ist die Ausnahme, da wir nicht so viele Gymnasien haben wie wir Gymnasialstudierende haben. Die Voraussetzung ist die abgeschlossene SPÜ und die Praktikumsdauer beträgt 4 Wochen am Stück. Es wird in der lehrveranstaltungsfreien Zeit absolviert. Es müssen ca. 17-18 Stunden zusammenhängende Unterrichtsstunden absolviert werden und ein Umfang von 30 Stunden Hospitation. Bei den Berufsbildenden Schulen sind es nur 15 Stunden. Die geforderten Stunden sind von Fachdidaktik zu Fachdidaktik unterschiedlich. Meistens sind es 17-18 Stunden. Sie müssten sich dazu auf der Homepage informieren. Beide Block B Praktika im gleichen Semester und an der gleichen Schule sind möglich aber nur im Ausnahmefall. Da müssten Sie sich bitte an die Praktikumskoordination am ZLSB wenden, also an mich. Weil das müsste ich vorher mit der Fachdidaktik absprechen. Alle Praktika müssen im Nachweisheft dokumentiert werden. Auf unserer Homepage ist dieses veröffentlicht bzw. wird dieses Ihnen bei Ihrem 1. Praktikum mit zugeschickt. Dort müssen alle Praktika aufgelistet werden und die Stunden dokumentiert werden. Zur Anmeldung zur 1. Staatsprüfung beim Landesamt für Schule und Bildung ist die Vorlage nicht mehr notwendig. Es soll dennoch geführt werden. Gerade bei einem Uniwechsel ist dieser Nachweis wichtig. Genau. Das sind so die groben Punkte erstmal allgemein zu den zu absolvierenden Praktika.
Anja Schanze: Das ist ja eine ganze Menge. Du erwähntest eingangs das Praktikumsportal. Das ist zwingend notwendig, oder? Darüber wird alles verteilt: Sowohl die Blockpraktika als auch die SPÜ?
Sabrina Gottschalk: Genau. Die Buchung und die Vermittlung von den Praktikumsplätzen erfolgt über das Praktikumsportal Sachsen. Dort müssten sich alle Studierenden registrieren am Anfang. Darüber werden dann alle Praktika abgewickelt. Dort sind alle sächsischen, staatlichen Schulen gelistet aber auch eine Vielzahl von Schulen in freier Trägerschaft. Wenn Sie das Praktikum an einer freien Schule absolvieren wollen die nicht im Portal gelistet ist oder das Praktikum in einem anderem Bundesland bzw. Ausland machen wollen, dann müssten sie das zwingend im Vorfeld mit mir oder Herrn Gerhardt absprechen. Weil dann noch separate Unterlagen benötigt werden, die wir Ihnen dann zuschicken würden.
Anja Schanze: Praktikum im Ausland sagtest du gerade. Also es ist auch möglich, dass man sein Block A oder Block B im Ausland absolviert, richtig?
Sabrina Gottschalk: Ja. Gern können Sie ihr Praktikum auch im Ausland machen. Besonders bietet sich das beim Block A und beim Block B an. Bei der SPÜ nicht so, da diese semesterbegleitend sind. Aber bei den Blockpraktika ist das möglich. Gerade um internationale Erfahrungen zu sammeln und die interkulturellen Kompetenzen zu stärken. Wir unterstützen auch ein solches Vorhaben. Diese Praktika sind aber grundsätzlich selbst organisiert. Wir unterstützen da in dem Sinne, das wir da eine Homepage haben, wo sie sich gerne Schulen raussuchen können, mit denen eine Kooperation besteht oder wo schon mehrfach Praktika durchgeführt worden sind. Genau, wie schon gesagt, dass Block A und B Praktikum bieten sich an aber das Berufspraktikum, welches die Voraussetzung zur Zulassung zur Ersten Staatsprüfung bei den berufsbildenden Schulen ist. Man kann es sich aber auch anrechnen lassen als Auslandsaufenthalt zur Ersten Staatsprüfung. Gerade die Fächer Englisch, Russisch, Französisch und Italienisch bieten sich da an. Wir unterstützen auch gern bei der allgemeinen Beratung, wie z.B. Finanzierungsmöglichkeiten. Dafür sind die Kolleginnen aus dem Projekt Impress zuständig und sie unterstützen gern bei der weiteren Planung.
Anja Schanze: Sehr gut. Da könnten wir sonst auch nochmal mit Homepage, bzw. Webseite ein paar Links setzen, wo die Studierenden nochmal draufklicken können.
Wie erreicht man denn dich, bzw. den Herr Gerhardt am besten?
Sabrina Gottschalk: Der Herr Gerhardt ist für das Block A Praktikum zuständig und sitzt am Weberplatz. Er hat immer montags von 13:00-15:00 Uhr und am Dienstag von 09:00-11:00 und von 13:00-15:00 Uhr und am Donnerstag von 09:00-11:00 Uhr und von 13:00-15:00 Uhr Sprechzeit. Gern aber auch per E-Mail. Ich betreue die SPÜ und das Blockpraktikum B und bin am Dienstag von 09:00-12:00 und von 13:00-15:00 Uhr persönlich zu sprechen und am Donnerstag von 09:00-12:00 Uhr. Ansonsten auch immer gern per E-Mail über das Kontaktformular, welches Sie auf der Homepage des Studienbüros Lehramt finden.
Anja Schanze: Super. Ich denke dann haben wir einen guten Abriss darüber bekommen, welche Praktikumsformen es gibt – was da auch alles möglich ist in dem Rahmen. Wo man sich anmeldet, etc. Ich danke dir sehr für die Informationen, Sabrina. Und das war’s für heute vom Podcast zur Praktikumskoordination.
Anja Schanze: Herzlich willkommen beim Podcast des ZLSB. Mein Name ist Anja Schanze und mein heutiger Gast ist Sabrina Gottschalk, die sich um die Praktikumskoordination kümmert. Hallo Sabrina!
Sabrina Gottschalk: Hallo Anja.
Anja Schanze: Wir haben uns überlegt, wir machen heute einen Podcast zur Praktikumskoordination, weil es viele Aufgaben gibt, die du unterstützt für die Studierenden. Und der große Punkt der Praktika mit den verschiedenen Praktikumsarten, die wir vielleicht einfach mal erklären wollen, um so einen besseren Überblick zu bekommen. Ich würde mal starten mit den Aufgaben von der Praktikumskoordination. Kannst du uns dazu was sagen?
Sabrina Gottschalk: Genau. Die Praktikumbüros vernetzen und unterstützen die Studierenden und Schulen an den schulpraktischen Studien in der Lehrerbildung. Wir koordinieren und organisieren die Praktika und beraten und informieren die Studenten sozusagen zu allen organisatorischen und inhaltlichen Aspekten.
Anja Schanze: Okay, also, das ist quasi grob die Hauptaufgabe der Praktikumskoordination. Welche Praktika sind denn Teil des Studiums? Wie viele gibts da?
Sabrina Gottschalk: Die Lehramtsstudenten müssen innerhalb des Studiums insgesamt sechs Praktika absolvieren. Bei den berufsbildenden Schulen sind es nur fünf, weil sie kein Grundpraktikum absolvieren müssen. Im ersten Semester startet das Studium mit dem Grundpraktikum. Es folgt dann im dritten Semester das Blockpraktikum A. Die schulpraktischen Übungen, kurz SPÜ, sind dann ab dem vierten Semester jeweils im ersten und dem zweiten Fach bzw. in der Grundschuldidaktik und zum Schluss dann im sechsten Semester das Blockpraktikum B auch im ersten und zweiten Fach.
Sabrina Gottschalk: Das Grundpraktikum ist ein semesterbegleitendes Praktikum im ersten Semester. Es muss wie gesagt schon nur von Studenten der allgemeinbildenden Schulen absolviert werden und es hat einen Umfang von 30 Stunden. Das betreut der Herr Gerhard am Weberplatz, genauso wie das Blockpraktikum A. Was dann im dritten Semester folgt. Das ist ein Praktikum, was am Stück stattfindet, also das sind vier Wochen am Stück. Es müssen 100 Stunden Schulpraxis nachgewiesen werden. Es kann aber auch in einer anderen Schulart durchgeführt werden. Das ist sozusagen nicht schulartspezifisch, sondern kann, wenn man Gymnasium studiert, auch an einer Oberschule stattfinden. Und es ist auch fächerübergreifend, also es muss nicht in den studierten Fächern durchgeführt werden, sondern auch in anderen Fächern. Es wird immer ein Mentor zugewiesen. Und die Platzvergabe erfolgt über das Praktikumsportal, wo die Studenten dann ihre Schulwünsche abgeben. Und das Portal weist dann im besten Fall den Erstwunsch zu.
Die schulpraktischen Übungen, die SPÜ, sind semesterbegleitende Schulpraktika. Sie finden in kleinen Gruppen statt, also ca. immer 5 bis 6 Studenten in den studierten Fächern bzw. in der Grundschuldidaktik. Also, das ist dann schulartgebunden und auch fächergebunden. Die Gruppenbuchung erfolgt dann nach dem Windhund-Prinzip. Also das bedeutet, wer zuerst bucht im Portal, der erhält auch den Platz. Wichtig ist aber dabei, dass die Studenten sich bei der SPÜ schon drei Monate vorher im Portal registrieren müssen, sodass wir wissen, wie viele Studenten kommen in dem Semester dann auf uns zu, also wie viele Gruppen müssen wir organisieren, das wir da schon im kleinen Vorlauf haben. Also drei Monate vorher schon die Registratur im Portal und dann im Oktober bzw. im März ist dann die Gruppenbuchung durch die Studenten. Es gibt dann noch eine Restplatz-Börse. Dort hat man dann noch mal die Möglichkeit, einen freien Platz zu buchen, wenn man die Registrierungsphase verpasst hat. Da kann man dann noch mal schauen, ob Plätze frei sind, die durch die Studenten, die sich regulär angemeldet haben, nicht gebucht wurden. Oder man kann seinen Platz zurückgeben oder mit einem anderen Studenten tauschen. Das ist dann in der Restplatz-Börse. Was noch wichtig ist bei der SPÜ: Es wird nicht in allen Fächern in jedem Semester die SPÜ angeboten. Da müssen Sie sich dann auf der Website bzw. bei den Aushängen im Studienbüro oder in der Fachdidaktik informieren. Also nicht in jedem Semester wird in jedem Fach die SPÜ angeboten.
Das Block B ist ein fachdidaktisches Praktikum. Es ist auch schulart- und fächergebunden. Nur die, die Gymnasium studieren, die können auch ihr Praktikum an einer Oberschule machen. Das ist die Ausnahme, weil wir einfach so viele gymnasiale Studenten haben und da nicht genügend Schulen haben. Deswegen können die Studenten das auch an der Oberschule machen. Es sind wieder 4 Wochen am Stück, wie auch im Block A, Schulpraxis und die Voraussetzung ist eine abgeschlossene SPÜ. Es wird dann auch in der lehrveranstaltungsfreien Zeit absolviert und in der Regel in Schulen außerhalb von Dresden, weil die Schulen in Dresden sind eher für die SPÜ reserviert. Deswegen dann eher um Dresden, aber natürlich auch in Schulen in Dresden. Es müssen ca. 17 bis 18 zusammenhängende Unterrichtsstunden absolviert werden und ein Umfang von 30 Stunden Hospitationen. Bei der BBS (Berufsbildende Schulen) sind es nur 15 Stunden. Da müssten Sie aber auch gucken, die geforderten Stunden sind von Fachdidaktik zu Fachdidaktik unterschiedlich, meistens sind es 17 bis 18, aber gerade bei der BBS sind es weniger und da müssten Sie dann auf der Homepage schauen, was da gefordert ist. Beide Block B Praktika im gleichen Semester und an der gleichen Schule ist möglich, aber nur im Ausnahmefall. Da müssten Sie sich sozusagen an die Praktikumskoordination hier im ZLSB wenden. Also an mich. Genau, weil das müsste ich vorher dann auch noch mal mit der Fachdidaktik absprechen, weil das ist auch nicht so einfach.
Alle Praktika müssen im Nachweisheft dokumentiert werden. Das können Sie dann, wenn Sie das Grundpraktikum starten, sich mit runterladen, das Nachweisheft oder auf unserer Homepage ist es auch veröffentlicht und dort müssen alle Praktika aufgelistet werden und die Stunden dokumentiert werden. Zur ersten Staatsprüfung beim Landesamt für Schule und Bildung, also zur Anmeldung zur ersten Staatsprüfung, ist es nicht mehr notwendig, dass Sie das vorzeigen. Das war bis vor kurzem noch der Fall, dass es da vorgelegt werden muss, ist aber jetzt nicht mehr der Fall mit der neuen Lehramtsprüfungsordnung, aber soll trotzdem noch geführt werden. Wenn Sie mal den Studienort oder die Uni wechseln, das es da trotzdem noch dokumentiert und nachweisbar ist, dass Sie die Praktika gemacht haben. Deswegen immer noch das Nachweisheft führen. Ja, genau das sind so die allgemeinen Dinge erst mal zum Praktikum oder zu den Praktika Möglichkeiten bzw. die absolviert werden müssen.
Anja Schanze: Okay, gut, da haben wir ja schon mal einen ganz guten Einblick in den Umfang der Praktika bekommen. Gibt es denn Dinge, die man bei den Praktika besonders beachten muss?
Sabrina Gottschalk: Die Buchung und die Vermittlung der Praktikumsplätze für alle Praktika erfolgt über das Praktikumsportal Sachsen.
Anja Schanze: Okay, das ist das, was du eingangs erwähnt hattest, dieses Portal.
Sabrina Gottschalk: Genau. Dort müssten sich alle Studenten registrieren beim ersten Mal und dann werden auch alle Praktika darüber abgewickelt. Dort sind alle, fast alle Schulen, also alle sächsischen staatlichen Schulen gelistet, aber auch eine Vielzahl an Schulen in freier Trägerschaft. Wenn Sie das Praktikum an einer freien Schule absolvieren wollen, die nicht im Praktikumsportal gelistet ist oder das Praktikum in einem anderen Bundesland machen wollen, dann müssen Sie das zwingend vorher mit mir oder mit dem Herrn Gerhard fürs Block A absprechen, weil wir dann noch separate Unterlagen den Studenten zur Verfügung stellen.
Anja Schanze: Aber prinzipiell ist es möglich?
Sabrina Gottschalk: Genau das ist prinzipiell möglich. Aber vorher dann immer mit uns absprechen, wenn die Schule nicht gelistet ist im Portal.
Die zweite Sache ist noch wichtig: Das neue Masernschutzgesetz ist zum 1. März in Kraft getreten und seitdem müssen Studenten in allen Praktika den Impfschutz nachweisen. Und dieser Nachweis, das ist in der Regel der Impfausweis. Der hat vor Aufnahme der Tätigkeit an der Schule unaufgefordert bei der Schulleitung zu erfolgen. Die prüfen das ab und wenn der Nachweis nicht vorliegt oder man das nicht vorweisen kann, dann wird der Zutritt zur Schule versagt. Genau das ist jetzt neu, seit März diesen Jahres.
Anja Schanze: Nun gut. Ist es denn auch möglich, dass neben den Praktika, die man in einem anderen Bundesland macht, vielleicht auch ein Praktikum im Ausland zu absolvieren? Unterstützt da die Praktikumskoordination?
Sabrina Gottschalk: Genau das ist auch gerne möglich, die Praktika im Ausland zu absolvieren. Besonders bietet sich das bei Blockpraktikum A und im Blockpraktikum B an. Bei der SPÜ nicht so, weil das eben semesterbegleitend ist, aber diese Blockpraktika, die am Stück zu absolvieren sind, da ist das möglich. Gerade, um internationale Erfahrungen zu sammeln oder die interkulturellen Kompetenzen zu stärken, können Sie das gerne machen. Wir unterstützen auch ein solches Vorhaben. Diese Praktika sind aber grundsätzlich selbstorganisiert. Wir unterstützen dabei in dem Sinne, dass wir auch eine Homepage haben, wo Sie sich da gerne auch schon Schulen raussuchen können, mit denen schon eine Kooperation besteht oder wo das schon mehrfach dort durchgeführt worden ist. Genau, wie schon gesagt, Blockpraktikum A und B bietet sich an, aber auch das Berufspraktikum, was eben die Voraussetzung für die Zulassung zur ersten Staatsprüfung bei den berufsbildenden Schulen ist. Man kann sich das aber auch anrechnen lassen als Auslandsaufenthalt zur ersten Staatsprüfung. Gerade die Fächer Englisch, Russisch, Französisch und Italienisch, also die Sprachen, dort kann man das als Auslandsaufenthalt anrechnen lassen. Wir unterstützen auch gerne bei der allgemeinen Beratung z.B. Finanzierungsmöglichkeiten. Da ist die Kollegin aus dem Projekt IMPRESS zuständig. Das ist die Frau Gesine Seymer. Sie kümmert sich um die Auslandsaufenthalte und dort können dann die Studenten sich auch gerne hinwenden. Sie hat da Connections und kann da gerne unterstützen.
Anja Schanze: Wir hatten oder haben auch mit Gesine und den Kolleginnen von IMPRESS einen Podcast, wo es dazu noch mal genauere Informationen gibt. Ich danke dir für den Hinweis.
Anja Schanze: Wie erreicht man denn dich bzw. den Herrn Gerhard am besten?
Sabrina Gottschalk: Der Herr Gerhard, der sitzt am Weberplatz und er ist wie gesagt für das Grundpraktikum und das Blockpraktikum A zuständig. Er hat immer montags von 13:00 bis 15:00 Uhr und am Dienstag von 9:00 bis 11:00 und von 13:00 bis 15:00 Uhr und am Donnerstag von 9:00 bis 11:00 und von 13:00 bis 15:00 Uhr Sprechzeit. Gerne aber auch per Mail. Ich betreue die SPÜ und das Blockpraktikum B und bin am Dienstag von 9:00 bis 12:00 und von 13:00 bis 15:00 Uhr persönlich zu sprechen. Und am Donnerstag von 9:00 bis 12:00 Uhr. Ansonsten auch immer gern per Mail über den Formmailer, den Sie auf der Homepage des Studienbüro Lehramt finden.
Anja Schanze: Vielen Dank für den informativen Abriss zur Praktikumskoordination.
Sabrina Gottschalk: Gerne.
Anja Schanze: Ja, das war unser Podcast heute zur Praktikumskoordination mit Sabrina Gottschalk.
Folge 3: Ergänzungsstudien
Schon mal etwas von Service Learning gehört? Wenn nein, dann hören Sie doch einfach in diesen Podcast zu den Ergänzungsstudien rein. Neben dieser Frage werden auch Fragen zur Anrechnung von Prüfungsleistungen und Besonderheiten geklärt.
Anja Schanze: Herzlich willkommen beim Podcast des ZLSB. Mein Name ist Anja Schanze und wir haben heute das Thema Ergänzungsstudien. Als Gast habe ich Christine Hähniche. Christine Hähniche ist im Studienbüro Lehramt zuständig für die Ergänzungsstudien und wird uns heute dazu berichten, was bei den Ergänzungsstudien Inhalte sind, wofür die da sind und was man da alles besuchen kann.
Herzlich willkommen, Christine.
Christine Hähniche: Ja. Hallo.
Anja Schanze: Hallo. Schön, dass du da bist. Die Ergänzungsstudien sind ein wesentlicher Bestandteil im Lehramtsstudium. Was sind denn die Ergänzungsstudien?
Christine Hähniche: Die Ergänzungsstudien wurden im Zuge der Hochschulreform eingeführt und dienen zur individuellen Vertiefung, Profilierung und Vorbereitung auf die erste Staatsprüfung. Im Prinzip ist es ein großer Zusatzbereich zum Studium, den alle Studierenden durchlaufen und den sie zusätzlich zu ihren studierten Fächern und zu den Bildungswissenschaften belegen. Und es sind viele ergänzende Lehrveranstaltungsangebote aus den verschiedensten Bereichen, die in den Ergänzungsstudien angeboten werden, wie zum Beispiel aus dem bildungswissenschaftlichen, fachdidaktischen oder berufsfelddidaktischen Bereich. Es gibt Angebote zur interkulturellen Förderung. Für die nachhaltige Bildung haben wir Angebote oder auch sprachliche Bildung und Sprachförderung gibt es. Außerdem kann man den Erwerb allgemeiner Qualifikationen auch erlangen. Wir bieten zum Beispiel Workshops an, im ZLSB, zum Beispiel zur Präsentation Kommunikation, zum Projekt- und Zeitmanagement, die man eben auch mit besuchen kann. Und es gibt außerdem ganz viele Wahlmodule im Zusammenhang mit Forschungsprojekten, künstlerischen Projekten oder auch interdisziplinären Projekten und außerdem zusätzliche Sprachkenntnisse. Also man sieht schon, es ist sehr, sehr umfangreich und man hat eine große Auswahl an Veranstaltungen, die man wählen kann innerhalb der Ergänzungsstudien. Und die Module sind eigentlich auch immer so angelegt, dass man diese studienbegleitend besuchen kann und sich gezielt auf die erste Staatsprüfung vorbereiten kann. Und der Unterschied zu den bisherigen Ergänzungsstudien ist eigentlich nur, dass man jetzt Wahl- und Pflichtveranstaltungen hat.
Anja Schanze: Okay. Wie du schon sagst, es ist sehr, sehr vielfältig. Wie ist das? Wie sind die Ergänzungsstudien aufgebaut?
Christine Hähniche: Die Ergänzungsstudien für alle unsere neu immatrikulierten Studierenden ab Wintersemester 23/24 und auch für alle Wechsler bestehen aus Themenschwerpunkten mit Pflichtmodulen. Das sind zum Beispiel Medienbildung, politische Bildung und Kommunikationspädagogik und einem großen Spezialisierungsbereich mit Wahlpflichtmodulen, die je nachdem wie das Interesse der Studierenden ist, frei gewählt werden können.
Anja Schanze: Okay, gut. Und was muss ich im EGS absolvieren? Was ist Pflicht?
Christine Hähniche: Also alle Studierenden müssen einen Themenschwerpunkt wählen. Der beinhaltet zehn Leistungspunkte und man entscheidet sich entweder für den Themenschwerpunkt „Schlüsselqualifikationen“ oder für den Themenschwerpunkt „Analoge und digitale Medien“. Und dann gibt es ja diesen großen Spezialisierungsbereich, den ich erwähnt hatte und da muss man Module im Umfang von zehn Leistungspunkten wählen für die Oberschule und Gymnasium und im Umfang von fünf Leistungspunkte für das Lehramt an Grundschulen und berufsbildenden Schulen.
Anja Schanze: Das halt noch mal ein kleiner Unterschied, was die was die Schulart angeht.
Christine Hähniche: Genau. Vielleicht wäre noch zu erwähnen, dass man die Themenschwerpunkte und die Wahlpflichtmodule verbindlich wählt. Es ist aber eine einmalige Umwahl möglich und diese erfolgt dann durch einen schriftlichen Antrag an das Prüfungsamt. Also man kann einmal umwählen, wenn man doch seine Interessen gewechselt hat.
Anja Schanze: Ja, aber da geht der Antrag ans Prüfungsamt und nicht an dich?
Christine Hähniche: Richtig.
Anja Schanze: Gut. Und wie viele Punkte muss ich den Ergänzungsstudien erbringen insgesamt?
Christine Hähniche: Insgesamt für das Lehramt an Oberschulen und Gymnasium sind 20 Leistungspunkte vorgesehen und für die berufsbildende Schule und das Lehramt an Grundschulen 15 Leistungspunkte.
Anja Schanze: Du hast es vorhin schon die Sprecherziehung erwähnt. Wie ist denn die obligatorische Sprecherziehung in den Ergänzungsstudien mit zu erbringen?
Christine Hähniche: Ja, die Sprecherziehung ist für alle Lehramtsstudierenden vorgesehen, ist obligatorisch und ist in der Kommunikationspädagogik integriert. Und es werden jedes Semester ganz viele verschiedene Lehrveranstaltungen dazu angeboten und zusätzlich auch Blockveranstaltungen in der semesterfreien Zeit, sodass man also wirklich die Gelegenheit hat, auch während des gesamten Studiums diese Sprecherziehung zu absolvieren. Man findet die einzelnen Veranstaltungsangebote immer in unserem Katalog oder im direkt auch im Vorlesungsverzeichnis der Fakultät Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaft. Dort direkt beim Institut Germanistik und Medienkultur. Und man bekommt dort auch nochmal ausführliche Informationen zu den einzelnen Kursen und auch zur Opal-Einschreibung.
Anja Schanze: Ach ja. Sehr gut. Also dann ab in den Katalog gucken. Gibt es Besonderheiten in den Ergänzungsstudien, auf die du vielleicht dann noch mal hinweisen könntest oder die man vielleicht berücksichtigen sollte?
Christine Hähniche: Ja, es gibt einige Besonderheit. Und zwar können die Studierenden, die eine Fremdsprache studieren, auch ihren obligatorischen Auslandsaufenthalt mit einbringen. Und es ist ein spezielles Modul dafür vorgesehen: „Internationalisierung und interkulturelle Bildung“. Und man bekommt dort fünf Leistungspunkte, wenn man sich den Auslandsaufenthalt dort anrechnen lässt. Ebenso können die obligatorischen Nachweise alter Fremdsprachenkenntnisse wie zum Beispiel auch im Fach Geschichte mit anerkannt werden.
Anja Schanze: Latein, oder?
Christine Hähniche: Ja, die genau die Studierenden müssen Lateinkenntnisse erbringen und auch die können in die Sprachmodule des Spezialisierungsbereichs mit eingebracht werden. Für Studierende mit den Fächern Evangelische & Katholische Religion, da ist es notwendig, dass Sie alte Sprachkenntnisse erwerben für ihr Studium, wie zum Beispiel Latein, Hebräisch…
Anja Schanze: Oder Griechisch.
Christine Hähniche: Genau. Griechisch. Und diese Sprachkenntnisse können ebenfalls mit eingebracht werden und wir haben dort auch das spezielle Modul „Erweiterter Spracherwerb“ mit zehn Leistungspunkten. Und dort kann man zum Beispiel auch das neutestamentliche Griechisch, was über zwei Semester geht, mit einbringen. Und wir haben auch unsere Studierenden mit dem Fach Musik. In den Studiengängen Oberschule Gymnasium sind die Studierenden ja bei der Hochschule für Musik immatrikuliert und haben dort eigentlich ihre eigenen Ergänzungsstudien. Sie haben aber die Möglichkeit, unser Angebot hier mit zu nutzen und lassen sich dann entsprechende Leistungen an der Hochschule für Musik anrechnen. Eine Ausnahme wäre für die Studierenden mit dem Lehramt an Grundschulen mit dem Kernfach Musik. Die sind direkt hier an der TU Dresden immatrikuliert und absolvieren ganz normal die Ergänzungsstudien, wie die vorgesehen sind.
Anja Schanze: Alles klar. Also die können sich das nicht bei der HfM anrechnen lassen bzw. da besuchen?
Christine Hähniche: Genau die sind bei unserer Studienordnung eingeschrieben und absolvieren das so, wie es dort eben vorgegeben ist.
Anja Schanze: Okay. Gut. Service Learning was kannst du mir dazu sagen? Was genau ist Service Learning?
Christine Hähniche: Ja, das Service Learning ist eigentlich eine Möglichkeit, wissenschaftliche Inhalte mit sozialem Engagement zu verknüpfen und sich eben diese Tätigkeiten auch anrechnen zu lassen in den Ergänzungsstudien. Es gibt dort drei große Schwerpunkte einmal die Mentorenprogramme zur Unterstützung pädagogischer Zielgruppen, wie zum Beispiel Balu und Du oder auch, dass Schüler Mentoring Programm der TU Dresden kann dort eingebracht werden. Es gibt Tutorien im Rahmen der Hochschule, die einen Forschungs- und Lehrbezug auch haben. Die können mit eingebracht werden, wie zum Beispiel auch das MTC Projekt und letztendlich Maßnahmen zur kognitiven, sozialen und interkulturellen Förderung pädagogischer Zielgruppen können auch dort mit eingebracht werden. Das wären zum Beispiel Schülernachhilfe, Hausaufgabenbetreuung oder auch die Mitarbeit in sozialen Projekten oder Vereinen. Man erbringt einen Nachweis über die abgeleisteten Stunden und erbringt eine Prüfungsleistung und kann dann fünf Leistungspunkte im Modul „Vertiefte bildungswissenschaftliche und fachdidaktische Aspekte“ bekommen und die Dokumente, also den Nachweis und die Prüfungsleistung, kann man bei der Betreuung der Ergänzungsstudiengang, also bei mir, mit einreichen. Und die Prüfungsleistung wird dann angerechnet auf das entsprechende Modul.
Anja Schanze: Okay. Das klingt einfach, wenn man das einfach nur über dich einreichen kann. Ja.
Christine Hähniche: Genau, das ist relativ einfach. Man muss sich auch dafür nicht anmelden. Direkt für die Prüfungsleistungen, nur für das Modul. Und wir nehmen dann die Anerkennung vor.
Anja Schanze: Sehr gut. Wo finde ich denn die Lehrveranstaltungen des der Ergänzungsstudien?
Christine Hähniche: Ja, alle Lehrveranstaltungen sind immer vor Semesterbeginn in unserem Katalog erfasst, der auf unserer Webseite des ZLSB eingestellt wird. Und hier findet man alle wichtigen Angaben zu Prüfungsleistungen, Prüfer, Zeit und Ort, zu den einzelnen Leistungspunkten, vorgegebenen Modulen und in der Regel auch dort die OPAL-Kurs-Einschreibung. Die Links dazu. Wichtig wäre vielleicht noch zu sagen, dass man alle Informationen, die man auch braucht, für die Veranstaltung für das Modul in der studiengangsbezogenen Studienordnung findet. Ebenso wie die Studienablaufpläne mit der Empfehlung, wann welche Veranstaltung auch zu besuchen ist.
Anja Schanze: Okay und wann bzw. wo melde ich mich für die Prüfungsleistungen in den Ergänzungsstudien an?
Christine Hähniche: Die Prüfungsleistungen werden alle im zweiten Anmeldezeitraum in Selma angemeldet. Geht eigentlich relativ einfach. Aber wichtig wäre, dass man sich vorher auch für das entsprechende Modul anmeldet. Das heißt, man wählt eben am Anfang auch diesen Themenschwerpunkt und das entsprechende Modul an, kann sich dann dafür für die Prüfungsleistungen anmelden. Und genauso geht es eigentlich auch dann im Wahlbereich, dass man vorher das entsprechende Modul anmeldet.
Anja Schanze: Okay. Und kann ich mir in den Ergänzungsstudien auch Sachen anrechnen lassen?
Christine Hähniche: Ja, auch das ist möglich. Diese Anrechnung können im Einzelfall geprüft werden und erfolgen über mich, über die Betreuung der Ergänzungsstudien. Und man kann zum Beispiel beim Hochschul- Studiengangswechsel oder Fachwechsel eben prüfen lassen, ob dort entsprechende Leistungen angerechnet werden können. Zu beachten wäre nur, dass wir jetzt auch Ansprechpartner für die Medienbildung und politische Bildung sowie die Kommunikationspädagogik, also unsere Wahl-, nein unsere Pflichtmodule haben. Und es da entsprechende Ansprechpartner gibt, die dann die Anerkennung vornehmen.
Anja Schanze: Okay, wenn Fragen oder Probleme auftreten zu den Ergänzungsstudien bist du die richtige Ansprechpartnerin, richtig?
Christine Hähniche: Das ist richtig. Also bei allen Fragen können die Studierenden sich an mich wenden. Wir sind - oder ich bin - zu finden im Studienbüro. Wir haben dort aktuelle Sprechzeiten persönlich und auch telefonisch und alle Infos dazu kann man auch auf der Webseite vom ZLSB finden und außerdem findet man viele Informationen im Vorwort des Katalogs, wenn man noch mal was nachlesen möchte zu den Ergänzungsstudien. Und wir haben auch versucht unsere Webseite so zu gestalten, dass man die wichtigsten Informationen auch dort findet. Aber ansonsten gerne an mich und ich beantworte alle Fragen.
Anja Schanze: Okay. Super. Dann vielen Dank Christine, für diesen Einblick in die Ergänzungsstudien der sehr umfangreich mittlerweile geworden ist, aber nichtsdestotrotz finde ich auch spannend und viele Möglichkeiten bietet, sich zusätzlich - ob das jetzt Schlüsselkompetenzen sind oder Spracherwerb ist - sich da was anzueignen. Vielen Dank dafür und ich hoffe, wir konnten mit dem Einblick in die Ergänzungsstudien dem einen oder anderen Studierenden hier ein paar Informationen geben. Das war‘s. Okay, danke dir.
Christine Hähniche: Ich danke auch.
Anja Schanze: Hallo! Willkommen beim Podcast des ZLSB. Mein Name ist Anja Schanze und ich bin heute im Studienbüro Lehramt. Mein Gast ist Christine Hähniche und Christine Hähniche ist zuständig für den Ergänzungsbereich. Hallo Christine.
Christine Hähniche: Ja. Hallo.
Anja Schanze: Christine, wir wollen uns heute mal über den Ergänzungsbereich unterhalten und da du dich da besonders gut auskennst gleich mal zu Beginn: Was ist der Ergänzungsbereich?
Christine Hähniche: Ja, der Ergänzungsbereich wurde im Zuge der Hochschulreform eingeführt und er ist ein Zusatzbereich für die Lehramtsstudiengänge mit staatlichem Abschluss, die ganz viele verschiedene ergänzende Lehrveranstaltungen zusätzlich zu ihren studierten Fächern noch besuchen können. Das sind z.B. Sachen aus den Bildungswissenschaften oder aus den Fachwissenschaften und einschließlich ihrer zugeordneten Didaktiken. Das können aber auch viele fächerübergreifende Angebote sein, zum Beispiel zum Erwerb von allgemeinen Qualifikationen. Wir bieten im ZLSB auch eigene Workshops an dazu, z.B. zur Moderation, Kommunikation und Präsentation oder eben auch zum Konflikt-, Projekt- oder Zeitmanagement. Außerdem können zusätzliche Sprachkenntnisse mit eingebracht werden in den Ergänzungsbereich und Studenten, die ein Fach, also eine Sprache studieren, können eben auch den obligatorischen Auslandsaufenthalt in den modernen Fremdsprachen mit einbringen. Und Studierende mit Religion können eben auch ihre alten Fremdsprachenkenntnisse wie Latein oder Hebräisch mit einbringen.
Anja Schanze: Die Studiengänge haben drei Pflichtmodule, außer im Grundschulbereich. Da gibts nur ein Pflichtmodul. Wie ist denn da die Punkteverteilung?
Christine Hähniche: Ja, die Punkte sind so verteilt, dass das Gymnasium und die Oberschule praktisch 20 Leistungspunkte erbringen müssen. Die berufsbildenden Schulen 15 Leistungspunkte und die Grundschule hat einen ganz kleinen Ergänzungsbereich mit 6 Leistungspunkten. Und in allen Studiengängen ist es so, dass im Ergänzungsbereich obligatorisch die Sprecherziehung erfüllt werden muss mit zwei Leistungspunkten und den restlichen Teil des Ergänzungsbereichs bilden dann die Ergänzungsstudien, wo man eben dann ganz viele verschiedene Veranstaltungen besuchen kann, eben zur individuellen Vertiefung, Profilierung und natürlich auch zur Vorbereitung auf die erste Staatsprüfung.
Anja Schanze: Müssen die restlichen Punkte alle benotet sein, also muss das geprüft sein?
Christine Hähniche: Es müssen nicht alle Leistungen benotet sein. Die Studierenden dürfen pro Modul eine unbenotete Leistung einbringen, aber alle anderen Leistungen müssen dann eben benotet sein, damit das Modul abschließt.
Anja Schanze: Welche Besonderheiten gibt es denn im Ergänzungsbereich?
Christine Hähniche: Es gibt für einige Fächer Besonderheiten, z.B. für das Fach Musik. Alle Studierenden, die als Hauptfach Musik haben, sind eigentlich in der Hochschule für Musik eingeschrieben und haben dort ihren eigenen Ergänzungsbereich. Die Studierenden können trotzdem Angebote von uns mit nutzen, müssen die aber dann an der Hochschule für Musik anrechnen lassen. Und für Studierende, die eine Religion studieren, evangelische oder katholische Religion, die können ihre Fremdsprachenkenntnisse in den Ergänzungsbereich mit einbringen und füllen damit auch fast den kompletten Ergänzungsbereich.
Anja Schanze: Wie berechnen sich die Punkte?
Christine Hähniche: Im Ergänzungsbereich gibt es Basispunkte und die berechnen sich nach dem tatsächlichen Arbeitsaufwand. Das heißt also 30 Arbeitsstunden ergeben immer einen Basispunkt im Ergänzungsbereich und bei den Sprachkenntnissen, die man auch mit anrechnen lassen kann, ist es so, dass z.B. zwei Semester Wochenstunden dann auch zwei Basispunkte im Ergänzungsbereich sind.
Anja Schanze: Okay, jetzt hast du darüber gesprochen, dass es vielerlei Angebote gibt im Ergänzungsbereich. Was vom Projekt- und Konfliktmanagement, was man besuchen kann. Wo findet man denn die Angebote?
Christine Hähniche: Jedes Semester erstellen wir einen Katalog für den Ergänzungsbereich und dort findet man ganz viele Lehrveranstaltungen für das Lehramt und man bekommt in diesem Katalog auch ganz viele Informationen dazu. Also in welchem Modul man sich das anrechnen lassen kann, für welchen Studiengang die Leistung vorgesehen ist. Man bekommt aber auch Informationen zu den einzelnen Prüfungsleistungen und eben die Basispunkte, die es dann entsprechend auch für diese Prüfungsleistungen gibt. Jeder Student kann eigentlich sich selbst diese Veranstaltung auch zusammenstellen, entsprechend den Schwerpunkten der Module und muss halt zusehen, dass er pro Modul entsprechend viele Leistungspunkte erbringt, sodass das Modul dann auch abschließt. Aber man kann den Fokus selbst wählen nach seinen eigenen Interessen, welche Lehrveranstaltungen man dort gerne besuchen möchte.
Anja Schanze: Okay. Gibt es weitere Angebote im Ergänzungsbereich?
Christine Hähniche: Ja, es gibt z.B. das Service Learning. Beim Service Learning werden halt wissenschaftliche Inhalte mit sozialem Engagement verknüpft und man kann sich dort aus drei großen Schwerpunkten Sachen auswählen. Wir bieten Mentoren-Programme über die Uni an, zur Unterstützung von pädagogischen Zielgruppen. Das kann z.B. "Balu und Du" sein, ein Programm für die Grundschule oder eben auch das Schüler-Mentoring-Programm. Dann können weiterhin Tutorien angerechnet werden im Rahmen der Hochschule. Und man sollte hier auch in der Forschungsarbeit mit eingebunden sein oder auch einen Bezug haben, wie z.B. eben auch beim MTC-Projekt. Und man kann auch Maßnahmen zur kognitiven, sozialen und interkulturellen Förderung von pädagogischen Zielgruppen mit einbringen. Das kann zum Beispiel sein - die Schüler Nachhilfe oder auch die Mitarbeit in sozialen Projekten oder Vereinen und über den Nachweis der abgeleisteten Stunden in diesen Projekten oder Programmen und einer kleinen Prüfungsleistung, die man ablegt, kann man sich ganz schnell eigentlich vier Leistungspunkte anrechnen lassen.
Anja Schanze: Und wie funktioniert dann die Abrechnung? Weil wenn du sagst, die abgeleisteten Stunden, wenn du da einen Nachweis hast, wie muss das Ganze aussehen? Kommt man dann zu dir oder muss das von irgendjemandem Speziellen unterschrieben sein? Wie funktioniert das genau?
Christine Hähniche: Alle Prüfungsleistungen, die im Katalog aufgeführt sind, haben eine eigene Prüfungsnummer und man kann sich über HISQIS dort ganz normal im vorgegebenen Anmeldezeitraum anmelden für die Prüfung. Die Noten werden dann auch dort verbucht. Man kann auch die Noten dann dort direkt einsehen. Man kann aber auch Lehrveranstaltungen, die nicht im Katalog stehen, absolvieren. Da ist die Voraussetzung, dass man vorher mit dem Studienfachberater ein kurzes Gespräch führt, ob das wirklich eine vertiefende zusätzliche Leistung für den Ergänzungsbereich ist und dass man mit dem Dozenten noch mal kurz spricht, ob man bestimmte Vorkenntnisse mitbringen muss für die Lehrveranstaltung oder die Prüfungsleistungen, die man ablegen möchte.
Anja Schanze: Das wäre jetzt z.B. sowas, wie wenn man in einem sozialen Projekt mitarbeitet, was jetzt nicht innerhalb der Hochschule ist.
Christine Hähniche: Ja, genau. Oder auch einfach wenn man in ein anderes Fach mit reinschnuppern möchte und sich dort eine entsprechende Prüfungsleistung oder Lehrveranstaltung rausgesucht hat. Dann stimmt man das vorher mit dem Studienfachberater und eben mit dem Dozenten ab. Und man kann dann diese Leistung über unser Formular "Nachweis für Prüfungsleistungen im Ergänzungsbereich" sich anrechnen lassen, indem man dann entsprechend den Dozenten dort unterschreiben lässt und das Ganze abstempelt und dann zur Anrechnung in die Betreuung des Ergänzungsbereichs kommt. Und dann kann die Leistung auch verbucht werden für den Ergänzungsbereich.
Anja Schanze: Okay. Also die Studierenden können dann zu dir direkt kommen?
Christine Hähniche: Genau, die können dann direkt zu mir kommen und wenn es dann auch noch Probleme oder Fragen gibt, kann das dann auch alles noch bei mir mit geklärt werden.
Anja Schanze: Das klingt doch gut. Dann danke ich dir sehr herzlich für den Bericht aus dem Ergänzungsbereich und wir hoffen, dass das an Informationen einiges für Sie bieten konnte. Tschüss!
Christine Hähniche: Tschüss!
Folge 2: Studienberatung am ZLSB
Tipps und Infos aus der Studienberatung erhält man in diesem Podcast. Zudem bekommen Studieninteressierte und Lehramtsstudierende einen Überblick über die vielen Informationsveranstaltungen und erfahren, mit welchen Anliegen sie sich an die Studienberatung wenden können.
Anja Schanze: Willkommen beim Podcast vom ZLSB. Mein Name ist Anja Schanze und unser heutiger Podcast befasst sich mit der Studienberatung. Dafür habe ich mir eine qualifizierte Fachkraft an den Tisch geholt. Zu Gast ist bei mir Berit Schubert. Hallo Berit.
Berit Schubert: Hallo!
Anja Schanze: Du bist unsere Ansprechpartnerin in der Studienberatung und wir wollen uns heute mal kurz darüber unterhalten, was die Studienberatung denn alles leisten kann für unsere Lehramtsstudierenden oder vielleicht auch Studieninteressierten. Da würde ich mal mit der Frage starten: Mit welchen Anliegen können sich denn die Studierenden hier an die Studienberatung wenden?
Berit Schubert: Schwerpunkte der Studienberatung am ZLSB sind Wechsel innerhalb des Lehramtsstudiums. Das heißt, Studierende können sich an uns wenden, wenn Sie ein Fach wechseln möchten oder eine Fachrichtung oder wenn Sie auch die Schulart verändern wollen, das heißt einen Studiengangwechsel planen. Des Weiteren kann man sich gerne an uns wenden, wenn man die Hochschule wechseln möchte. Also wenn man von einer anderen Hochschule zu uns kommen möchte oder auch von der TU Dresden an eine andere Hochschule im Bereich Lehramt wechseln möchte. Ein weiterer großer Schwerpunkt ist die Beratung von Berufstätigen oder von Studierenden anderer Studiengänge, die ein Lehramtsabschluss erwerben wollen und dazu noch verschiedene Fragen haben, um eventuell einen Quereinstieg in ein Lehramtsstudium zu planen. Der dritte große Schwerpunkt der Studienberatung ist die sogenannte Erweiterungsfachausbildung. Diese wird über das Zentrum für Weiterbildung koordiniert. Man kann sich aber bei uns genauer informieren und beraten lassen. Das ist für diejenigen interessant, die im Studium oder auch nach einem Studium ein sogenanntes Erweiterungsfach studieren möchten.
Anja Schanze: Und darüber hinaus? Was besteht bei der Studienberatung noch an Beratungsmöglichkeiten? Also gibts da noch andere Themen?
Berit Schubert: Ja, es ist natürlich immer die Möglichkeit da, auch zu anderen Themen bei uns Beratungen zu bekommen. Das machen wir dann aber meistens nicht allein, sondern in Kooperation mit anderen Akteuren an der TU Dresden. Also z.B. mit dem akademischen Auslandsamt, dem Career Service usw. Also das sind z.B. Themen wie die Beratung von Studieninteressierten oder Quereinsteigern mit einer ausländischen Staatsbürgerschaft. Das ist aber vor allem auch das Thema der individuellen Studienablaufplanung in besonderen Situationen. Also wenn jemand z.B. einen Quereinstieg in ein Studium plant oder ein Studium mit Kind. Oder wenn jemand studieren möchte mit schweren chronischen Erkrankungen oder Behinderungen und so weiter. Also für diese Fragen stehen wir auch sehr gern zur Verfügung. Weitere Themen, die sehr oft vorkommen, sind die Themen "Mutterschutz im Lehramtsstudium" oder auch erste Anfragen zur Organisation von Auslandsaufenthalten im Lehramtsstudium.
Anja Schanze: Okay, das ist ja schon eine ganze Menge. Gibt’s denn Anliegen, für die die Studienberatung nicht zuständig ist?
Berit Schubert: Ja, das ist tatsächlich so. Wir haben eben wirklich tausende von Bewerbern jedes Jahr für das Lehramtsstudium. Das freut uns auch sehr. Wir haben mittlerweile fast 4000 Lehramtsstudenten an der TU Dresden. Und das bedeutet aber auch, dass das Studienbüro Lehramt und auch die Studienberatung hier im Hause nicht für alles zuständig sein kann, sondern, dass viele andere Fragen und Themen eben durch andere Institutionen geregelt werden. So ist es z.B. so, dass man sich mit allgemeinen Fragen zur Bewerbung und Zulassung zuständigkeitshalber immer an das Immatrikulationsamt wenden kann. Das Immatrikulationsamt wird wiederum durch das Service Center Studium als ersten Ansprechpartner unterstützt. Also alle diesbezüglichen Fragen kann man gern dorthin richten. Wenn man schon konkretere Fragen hat zum Lehramtsstudium, kann man sich auch sehr gerne an unsere Kollegen in der Zentralen Studienberatung wenden und alle allgemeinen Fragen dort klären. Des Weiteren arbeiten wir sehr, sehr eng mit den Studienfachberatungen der Fächer und der Fachrichtungen zusammen. Also wenn man konkrete Fragen hat zu verschiedenen Fächern oder Fachrichtungen oder zu den Bildungswissenschaften, dann kann man sich immer gleich direkt an die jeweils zuständige Studienfachberatung wenden. Da Studierende ja verschiedenste Fragen und vielleicht auch mal Sorgen haben im Studium, ist es wichtig auch wirklich immer die richtigen Ansprechpartner zu finden. Wir empfehlen gern auf unserer ZLSB-Website mal nachzuschauen. Dort kann man bis nach unten scrollen. Dort haben wir sehr schön unter "A bis Z" die verschiedensten Themen eingestellt. Das heißt, man findet eigentlich zu allen wichtigen Themen dort auch die entsprechenden Ansprechpartner und die Links. Man kann sich dort selber schon mal orientieren. Aber wie gesagt, im Zweifelsfall kann man sich auch immer gerne an uns wenden und wir helfen dann individuell noch mal weiter.
Anja Schanze: Wir haben ja viele Informationsveranstaltungen für die Studierenden. Gibt es auch speziell welche für die Lehramtsstudierenden?
Berit Schubert: Ja, wir bieten mittlerweile sehr, sehr viele verschiedene Informationsveranstaltungen an. Wir beginnen damit aber nicht erst bei den Lehramtsstudierenden, sondern wir beteiligen uns auch schon an sehr vielen Veranstaltungen vor dem Studium. Also z.B. stellen wir jedes Jahr das Lehramtsstudium genauer vor. Bei der Veranstaltung "UNI LIVE" direkt an der TU Dresden. Dann beteiligen wir uns schon seit vielen Jahren an der sehr, sehr großen Messe "KARRIERESTART", die auch immer im Januar in Dresden stattfindet. Ein weiterer großer Termin ist der Uni Tag im Mai. Wir sind auch bei verschiedenen anderen Formaten der TU Dresden mit dabei. Also beispielsweise bei der MINT-Sommer-Universität, Herbstuniversität (Geistes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften), "Expedition Campus". Und wir bieten auch noch verschiedene andere Informationsveranstaltungen gemeinsam mit anderen Akteuren an, z.B. gemeinsam mit dem Career Service oder mit der Arbeitsagentur. Wenn man sich für eine oder mehrere Veranstaltungen interessiert, kann man immer gerne auf unserer ZLSB-Webseite nachschauen. Dort stellen wir alle anstehenden Termine ein und darüber hinaus sind die dann auch auf den Webseiten unserer Partner mit eingestellt. Wenn wir eben Veranstaltungen in Kooperation anbieten. Ja, da haben wir eine sehr, sehr schöne Menge an Informationsveranstaltungen und können damit hoffentlich auch schon vor dem Studium verschiedenste Fragen klären und auch dazu beitragen, eine gute Entscheidung für sich selbst zu finden.
Anja Schanze: Ja, auf jeden Fall.
Berit Schubert: Ja, und dann geht es auch weiter mit den Veranstaltungen im Studium. Da kann ich auch einige nennen: Also wir machen immer ungefähr im April oder Mai eine große Informationsveranstaltung zum Thema "Organisatorische Aspekte des Lehramtsstudiums" und in Kooperation mit dem Landesamt für Schule und Bildung gibt es auch immer Informationsveranstaltungen z.B. zur ersten Staatsprüfung oder auch zum Vorbereitungsdienst, also dem sogenannten Referendariat. Wiederum in Kooperation mit anderen Akteuren gibt es auch weitere Informationsveranstaltungen: Wir freuen uns z.B. sehr, dass wir zusammen mit unseren Kolleginnen und Kollegen aus dem IMPRESS-Projekt auch regelmäßig Informationsveranstaltungen zu Auslandsaufenthalten anbieten können. Aber es gibt auch immer mal wieder aktuelle Angebote. Diese findet man auch immer auf unserer ZLSB-Webseite. Und die Studierenden werden auch immer per Rundmail über besonders spannende aktuelle Aspekte informiert und können sich auch sehr gerne für unseren Kalender eintragen. Dann bekommen Sie auch alle wichtigen Termine und als aktuelle Information immer im Kalender zur Verfügung gestellt. Wichtig ist vielleicht noch zu wissen: Aufgrund der aktuellen Corona-Situation können wir viele Veranstaltungen im Moment nicht live anbieten, weil wir eben keine geeigneten Räume finden, in denen wir 300 oder 500 Gäste unterbringen können, sodass es derzeit sehr, sehr viele Angebote auch als virtuelle Angebote gibt. Also da empfiehlt sich es auch immer, auf der Webseite vorher zu schauen: Was ist das dann für ein Format? Was braucht man vielleicht für eine App? Dass man dort auch gut daran teilnehmen kann.
Anja Schanze: Okay. Und wie erreicht man die Studienberatung am besten?
Berit Schubert: Ja, also in regulären Zeiten erreicht man uns immer per E-Mail und zu unseren Sprechzeiten dann auch noch per Telefon oder auch zu persönlichen Sprechzeiten. Im Moment müssen wir leider auf die persönlichen Sprechzeiten noch etwas verzichten wegen der Corona-Situation. Wir sind aber weiterhin jederzeit per E-Mail erreichbar und in den Sprechzeiten auch per Telefon. Diese findet man immer aktuell auf den Webseiten des ZLSB. Darüber hinaus biete ich auch sehr gern zusätzliche Sprechzeiten an. Dazu ist immer eine Terminvereinbarung vorher per Telefon oder per E-Mail günstig. Damit wir uns dann noch Zeit für ein ausführliches Gespräch nehmen können.
Anja Schanze: Hast du weitere Hinweise, die du gern Studierenden oder auch angehenden Studierenden mit auf den Weg geben möchtest?
Berit Schubert: Ja, ich habe tatsächlich einige Hinweise, die aus meiner Sicht und aus der Erfahrung der letzten Jahre bei der Begleitung sehr vieler Studierender von besonderer Bedeutung sind. Ein erster Hinweis - das klingt vielleicht recht einfach, aber ist trotzdem ganz wichtig - ist: die Studiendokumente aufmerksam zu lesen. Im Lehramtsstudium benötigt man mehrere Dokumente, also die studiengangbezogene Studienordnungen, auch die fachbezogenen Studienordnungen und die Modulprüfungsordnungen. Das ist wirklich wichtig, sich mal die Zeit zu nehmen, diese Dokumente sorgfältig zu lesen. Bei Rückfragen oder Unklarheiten kann man auch immer gerne nachfragen. Natürlich gerne im Fachbereich bei der Studienfachberatung, aber auch gerne bei uns, wenn dort Dinge unklar sind. Es ist wirklich wichtig, damit man nichts übersieht und das man auch über bestimmte Dinge informiert ist. Auch Nachteilsausgleich kennt etc. Also aus unserer Sicht ein ganz wichtiger Hinweis. Und dazu kommt natürlich die sogenannte LAPO 1, die Lehramtsprüfungsordnung 1. Diese regelt dann die Besonderheiten der ersten Staatsprüfung. Wenn man diese Dokumente sucht, kann man immer gerne auf unserer ZLSB-Webseite nachschauen. Dort sind überall auch die passenden Links zu finden. Ein weiterer wichtiger Hinweis aus unserer Sicht ist nicht zu lange zu warten, wenn man offene Fragen hat, Unklarheiten oder Sorgen, sondern sich wirklich zu kümmern, die richtigen Ansprechpartner zu suchen und im Zweifelsfall lieber eine Frage zu viel stellen als eine Frage zu wenig. Wir helfen immer gerne weiter. Ein anderer wichtiger Hinweis ist ein recht aktueller Hinweis: Ich hatte es vorhin schon gesagt, derzeit beschäftigt uns noch die Corona-Situation, d. h. vieles, was sonst live stattfinden würde und auf dem Campus, das findet derzeit virtuell statt. Deswegen ist besonders wichtig, alles gut zu planen und zu organisieren. Es ist wichtig, sich rechtzeitig um das ZIH Log-in zu kümmern. Die Uni E-Mail Adresse auch wirklich zu nutzen oder sich vielleicht weiterzuleiten auf eine andere E-Mail Adresse, weil man vielleicht nicht täglich dort hineinschauen will. Aber das ist wirklich wichtig, damit man keine Informationen verpasst. Des Weiteren ist es wirklich erforderlich, entsprechende Technik zu haben, also einen PC oder einen Laptop z.B. gutes Internet, damit man eben auch an diesen virtuellen Lehrveranstaltungen teilnehmen kann. Und trotzdem natürlich auch die Vernetzung zu suchen - also zur Universität, zu Mitstudierenden. Dass man auch in dieser besonderen Situation versucht, soweit wie möglich zusammen zu studieren und sich vielleicht auch beim Lernen und auch in der Freizeit zu begegnen. Des Weiteren vielleicht noch ein anderer wichtiger Hinweis: Gerade diese Studienanfangszeit ist doch eine sehr aufregende Zeit und es ist wirklich viel zu bewältigen. Also das man sich davon auch nicht entmutigen lässt. Es ist wirklich ein anspruchsvolles Studium mit verschiedenen Studienbereichen, die man gut abstimmen und koordinieren muss. Viele haben vielleicht noch einen Umzug zu bewältigen und ziehen im Wohnheim ein und haben viele Fragen. Also auch zum Alltag und zum Studium. Also das ist wirklich eine sehr aufregende, spannende Zeit und eine große Leistung. Wir stehen immer gern an der Seite der Studierenden und versuchen, den Einstieg ins Studium gut zu unterstützen und wünschen Ihnen dafür viel Erfolg und vor allen Dingen auch viel Spaß.
Anja Schanze: Danke Berit. Hab ganz vielen Dank. Ich denke, da haben wir doch einen guten Einblick bekommen in die Aufgaben der Studienberatung bzw. in die ganzen Aspekte, was jetzt geleistet wird und was den Studierenden oder Studieninteressierten geboten wird. Hab vielen Dank.
Folge 1: Front Desk des Studienbüro Lehramt
Der Front Desk dient als zentrale Anlaufstelle für alle Anfragen von Studierenden. Viele Anliegen können nun auch direkt am Front Desk bearbeitet werden. Im Podcast erfahren Sie, was Sie alles am Front Desk erledigen können, wie ein Besuch am Front Desk abläuft und wie das Ticketsystem des Studienbüro Lehramt funktioniert.
Anja Schanze: Herzlich willkommen beim Podcast des ZLSB. Mein Name ist Anja Schanze und unser heutiges Thema ist der Front Desk. Ich habe zu Gast Thomas Thielemann. Hallo Thomas!
Thomas Thielemann: Hallo Anja! Ich freue mich.
Anja Schanze: Ja, ich mich auch. Thomas Thielemann sitzt für uns am Front Desk und ich würde mal damit starten wollen: Thomas was ist der Front Desk genau?
Thomas Thielemann: Das ist eine sehr gute Einleitung. Also ich hole auch etwas weiter aus: Und zwar bestand der Wunsch der Studierenden nach einer zentralen Anlaufstelle für Anliegen und Anfragen. Aufgrund dessen wurde im Jahr 2016 der Front Desk gegründet, als Teil des Studienbüros. Der Front Desk soll als erste Anlaufstelle für Studierende aller Lehramtsstudiengänge dienen sowie natürlich auch Studieninteressierten und dies als zentraler Anlaufpunkt für alle Anfragen rund um das Thema Studium beziehungsweise auch für Informationen zur Weiterleitung von Anliegen, beziehungsweise Nennung von Ansprechpartnern.
Anja Schanze: Okay, da würde mich jetzt mal als erstes interessieren, was für Aufgaben du da am Front Desk hast, beziehungsweise was du da alles bearbeitest.
Thomas Thielemann: Ja, sehr gern. Die Aufgaben am Front Desk sind sehr interessant, vielseitig und abwechslungsreich, weil natürlich die Studierenden der Lehramtsstudiengänge viele verschiedene Anfragen haben, mit denen Sie sich dann an den Front Desk wenden. Als erstes würde ich jetzt nennen – weil das so der größte Teil der Aufgaben ist – die Bearbeitung aller Anfragen zum Thema Lehramtsstudium auf dem telefonischen Wege – wie die Anfragen uns erreichen – aber natürlich auch persönlich in der Regel und auch auf dem schriftlichen weg – dann per E-Mail.
Sehr gern würde ich einfach mal anfangen, was so die typischen Fragen sind: Stellen Sie sich vor, Sie interessieren sich für den Lehramtsstudiengang und möchten dann wissen: Wo finde ich Informationen? Gibt es zum Beispiel Messen oder Veranstaltungen, wo ich einen Überblick beziehungsweise, persönlich einen Ansprechpartner finde, wo ich dann meine Fragen stellen kann? Oder wann finden Tage der offenen Tür bei der Uni, bei der TU Dresden, statt? Dies ist der Informationsweg für die Studieninteressierten.
Als zweiter Teil gehen wir jetzt einfach davon aus, dass Sie Ihren lang ersehnten Studienplatz bekommen haben – natürlich dann auch Ihre Wunschfächer, die Sie belegen möchten. Dann beschäftigen Sie natürlich ganz andere Anfragen beziehungsweise Anliegen: Wo zum Beispiel kann ich einen Rücktritt von einer Prüfung wegen Krankheit einreichen? Wo finde ich dann dazu auch die entsprechenden Formulare? Wo bekomme ich den Nachweis von Prüfungsleistungen, die ich mir anrechnen lassen möchte, zum Beispiel für den Ergänzungsbereich? Oder auch ganz wichtig und ein großes Thema: Wo kann ich den Antrag auf Ausstellung der Bescheinigung von BAFÖG oder Studienkrediten/Stipendien stellen? Das sind alles Anfragen, die mich auch am Front Desk erreichen. Idealerweise kann ich Ihnen mit den Informationen direkt weiterhelfen bzw. die Formulare bei mir direkt ausgeben, die Sie ausfüllen und im weiteren Zuge dann auch bei mir wieder einreichen können – für die sogenannten Back-Office-Bereiche. Diese beinhalten das Prüfungsamt, den Ergänzungsbereich, die Praktikumskoordination und die Studienberatung. Wichtig ist auch, wenn Sie bei mir die Formulare abgeben, dann wird gleich kontrolliert: Ist alles ordnungsgemäß ausgefüllt? Sind die Unterschriften unter den Formularen? Sind alle Unterlagen vollständig? Denn das wiederum erleichtert dann die Bearbeitung in den einzelnen Back-Office-Bereichen und somit bekommen Sie schnell und kompetent eine Antwort auf Ihr Anliegen und Ihre Anfrage ist damit erledigt.
Anja Schanze: Jetzt hatte ich gesehen, dass am Front Desk Monitore hängen. Vielleicht kannst du mir mal sagen, was es damit auf sich hat, bzw. wie ein Ablauf eines Besuchs am Front Desk aussieht.
Thomas Thielemann: Sehr gut! Also, das ist ein sehr guter Punkt, auf denen ich gern noch zu sprechen kommen möchte. Und zwar zur kurzen Erläuterung vielleicht: Ende 2019 wurde das sogenannte Nummernsystem im Studienbüro Lehramt eingeführt. Das bedeutet, dass aufgrund des regen Aufkommens zu den Sprechstunden bzw. auch zu bestimmten Terminen – wenn es jetzt um Anmeldung zu den Prüfungen geht oder entsprechend Bescheinigungs-Ausstellungen zwecks BAFÖG – dann kommt es natürlich zu vielen Anfragen und aufgrund dessen wurde der Gerechtigkeit halber das Nummernsystem eingeführt.
Ich würde mal kurz erläutern wie ein Besuch bei uns dann ablaufen würde: Sie kommen also mit Ihrem Anliegen oder Ihrem Formular, Ihren unterschriebenen Unterlagen im Front Desk vorbei. Dort schauen wir uns erst noch mal die Unterlagen an, ob alles korrekt ausgefüllt wurde, ob die Anlagen dabei sind, die Unterschriften darunter. Im Idealfall hat sich dann Ihr Besuch schon erledigt, indem ich dann die Unterlagen annehmen kann und weiterleite. Ist dies nicht der Fall, bekommen Sie dann von mir eine Wartenummer vergeben, um dann in dem entsprechenden Back-Office-Bereich wo Sie hinmöchten, aufgerufen zu werden. Sie nehmen dann kurz Platz und über diese Monitore, die besagten, wird dann die Nummer auf Ihrer Karte aufgerufen. Dort finden Sie dann das entsprechende Büro, wo man sich meldet oder beziehungsweise im Prüfungsamt, weil dort mehrere Kolleg*innen im Büro sitzen, finden Sie den entsprechenden Platz, wo Sie dann Platz nehmen können und die Kolleginnen das Anliegen bearbeiten.
Anja Schanze: Okay. Gut, dann könnten wir jetzt noch mal auf das Ticketsystem direkt eingehen, damit die Studierenden wissen, wie das funktioniert.
Thomas Thielemann: Das Ticketsystem sind bei uns die Anfragen, die die Studierenden oder Studieninteressierten dann auf dem schriftlichen Wege bei uns stellen. Und zwar ist es folgendermaßen: Man kann die Kolleginnen und Kollegen nicht direkt gleich anschreiben, sondern es gibt bei uns auf der Homepage unter dem Punkt „Studienbüro Lehramt“ unser Kontaktformular. Das ist der sogenannte Formmailer für schriftliche Anfragen. In diesem Formular loggen sich dann die Studierenden, die an der TU schon immatrikuliert sind, mit Ihren Zugangsdaten dann entsprechend ein. Es gibt auch die Möglichkeit für nicht Studierende bzw. Externe Anfragen zu stellen. Der Vorteil hierbei ist, wenn sich die Studierenden einloggen, dass mit den Log-in-Daten auch bei uns gleich die Informationen auftauchen, welcher Lehramtsstudiengang… [A. S.: welche Fächer] … genau, welche Fächer, und so hat man diese Informationen dann schon vorliegen und kann entsprechend dann die Anliegen schneller bearbeiten, ohne dass noch mal in den Akten nachgeschaut werden muss. Es ist auch möglich mit dem Kontaktformular Anhänge zu versenden. Wenn Sie z. B. Formulare oder Bescheinigungen ans Studienbüro übermitteln möchten, ist das überhaupt kein Problem, dann kann man diese anhängen. Wenn die E-Mail bei uns eingetroffen ist, bekommen Sie eine Bestätigung des Tickets – so wird es dann genannt. Und dort haben Sie eine Ticketnummer, unter der die Anfrage nachvollzogen werden kann. Der Vorteil hierbei ist, dass nicht ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin angeschrieben wird, sondern es hat jeder Zugriff zum System, sodass, wenn mal einer krankheitsbedingt oder urlaubsbedingt nicht im Hause ist, die Anfrage trotzdem und ohne Zeitverzögerung bearbeitet werden kann. Jeder auch Zugriff hat zu den Anfragen, auch wenn es noch mal Rückfragen geben sollte.
Um mal einen kleinen Überblick zu geben, möchte ich sagen, dass im Jahr 2019, wo das Ticketsystem eingeführt wurde, uns bereits 10.000 Anfragen erreicht haben für diese einzelnen Bereiche
Anja Schanze: Oh, das ist eine ganze Menge!
Thomas Thielemann: Dies vielleicht nur kurz als Info, falls die Antwort auf Ihre Anfrage nicht gleich heute oder morgen eintrifft: Es dauert ein bisschen manchmal, denn man möchte ja alles gewissenhaft abarbeiten, aber Sie bekommen auf jeden Fall eine kompetente Antwort auf Ihre Anfrage.
Anja Schanze: Sehr schön. Das bedeutet aber auch, dass das Ticketsystem gut genutzt wird und die Kolleginnen dann im Back-Office-Bereich das auch gut bearbeiten können.
Thomas Thielemann: Genau!
Anja Schanze: Sehr schön. Wo finden wir denn den Front Desk? Wo müssen die Studierenden hinkommen, um dich kennenzulernen, um den Nutzen des Front Desk zu sehen bzw. Formulare abzuholen oder auch zurückzugeben? Wo müssen Sie hinkommen?
Thomas Thielemann: Genau. Das ist jetzt der wichtigste Punkt: Wo meldet man sich bzw. wo sind wir zu finden? Und zwar: Das Studienbüro Lehramt ist im Seminargebäude 2. Dieses wiederum ist am Zelleschen Weg 20, gut zu erreichen mit der Buslinie 61, Haltestelle SLUB. Das ist dann gut zu finden. Und der Front Desk direkt befindet sich im zweiten Stock des Gebäudes, Raum 207. In diesen Räumlichkeiten ist der Front Desk seit 2019 untergebracht.
Was auf jeden Fall noch zu erwähnen ist, sind natürlich die Öffnungszeiten, wo Sie bei uns vorbeikommen können, um die Anliegen persönlich zu besprechen, Formulare abzugeben oder abzuholen. Und zwar wären die Öffnungszeiten: Montag, Dienstag und Donnerstag von 9:00 bis 12:00 Uhr sowie nachmittags von 13:00 bis 15:00 Uhr und mittwochs von 13:00 bis 15:00 Uhr. Außerhalb dieser Öffnungszeiten sind wir natürlich, oder ich jetzt dann persönlich, auch per E-Mail, aber auch per Telefon erreichbar, sodass Sie natürlich außerhalb der Öffnungszeiten dann auch gern mit uns Kontakt aufnehmen können. Als kleiner Tipp sei noch gegeben, dass man auf jeden Fall noch einen Blick auf die Homepage werfen sollte, wenn man persönlich vorbeikommen möchte zwecks eventuell kurzfristiger Änderungen der Öffnungszeiten, auch gerade jetzt situationsbedingt, dass Sie nicht den Weg umsonst zu uns finden und dann entsprechend an dem Tag leider keine Sprechstunde stattfindet.
Anja Schanze: Genau, es kann ja auch mal passieren, dass eine der Kolleginnen nicht da ist und da stehen dann die aktuellen Informationen immer auf der Homepage.
Thomas Thielemann: Das ist korrekt. Diese werden immer aktualisiert und falls irgendetwas sein sollte versuchen wir natürlich dann trotzdem vor Ort weiter zu helfen bzw. die Vertretung der einzelnen Kolleginnen oder Back-Office-Bereiche dann zu aktivieren, um die Angelegenheit dann entsprechend auch zu klären.
Anja Schanze: Okay. Ich denke da haben wir doch schon einiges klären können und haben einen groben, aber guten Einblick in die Aufgaben vom Front Desk. Vielen Dank Thomas.
Thomas Thielemann: Sehr gern. Vielen Dank!