Repräsentative Forschungsvorhaben, Bsp. 1: Biodiversitäts-Exploratorien
Seit 2008 ist die Professur für Umweltbiotechnologie (Dr. Harald Kellner, Prof. Martin Hofrichter) mit insgesamt neun Projekten am DFG-Schwerpunktprogramm „Biodiversitäts-Exploratorien“ (SPP 1374) beteiligt (https://www.biodiversity-exploratories.de/de/), derzeit mit dem Vorhaben „Multitrophische Funktionsvielfalt im Totholz“. Die Biodiversitäts-Exploratorien, die sich an drei Standorten in Deutschland (Schorfheide, Hainich, Schwäbische Alb) befinden, befassen sich mit zentralen Fragen zum Wandel der biologischen Vielfalt. Sie verbinden zum ersten Mal Biodiversitäts- und Ökosystemforschung in realen Landschaften mit einer langfristigen Perspektive (über 20 Jahre) unter Berücksichtigung der Bewirtschaftungsformen. Schwerpunkte der Arbeiten am IHI Zittau bilden enzymatische und molekulare Untersuchungen zum Totholzabbau im Projektverbund BELongDead (https://www.biodiversity-exploratories.de/en/?s=belongdead) durch spezialisierte Pilze (Weiß-, Braun- und Moderfäule-Erreger) und ihre biokatalytischen Abbausysteme (u.a. Peroxidasen, Laccasen, Zellulasen, Xylanasen) sowie ihr Zusammenspiel mit anderen Organismengruppen (u.a. Bakterien, Arthropoden, Nematoden) (Abb. 3). Partner sind das UFZ Leipzig-Halle, die Universität Frankfurt a.M. sowie das Julius-Kühn-Institut Braunschweig. Die gewonnenen Erkenntnisse sind sowohl aus Sicht der funktionellen Diversitätsforschung als auch aus Naturschutzsicht von Bedeutung. So konnte gezeigt werden, dass jede Form von Totholz, das im Wald verbleibt – unabhängig von der Bewirtschaftungsform – einen positiven Einfluss auf die Diversität von Pilzen und Arthropoden hat. Die Forschungsarbeiten in den Biodiversitäts-Exploratorien stehen im engen wissenschaftlichen Austausch mit einem weiteren laufenden DFG-Vorhaben (MicroLink), das von Dr. H. Kellner gemeinsam mit tschechischen Kollegen der Akademie der Wissenschaften in Prag durchgeführt wird.