Die sechs Exzellenzcluster der TU Dresden im Rahmen der Exzellenzstrategie
Inhaltsverzeichnis
Insgesamt hat die TU Dresden im August 2024 sechs Vollanträge zur Förderung als Exzellenzcluster im Rahmen der Exzellenzstrategie eingereicht.
Die Exzellenzcluster der TU Dresden
Die drei etablierten Exzellenzcluster CeTI, ct.qmat und PoL wurden 2018 von der DFG für eine Förderung als Exzellenzcluster ausgewählt. Sie widmen sich Zukunftsthemen wie dem taktilen Internet und assistierender Robotik, neuartigen Quantenmaterialien sowie den physikalischen Grundlagen des Lebens. Die Förderung der drei Exzellenzcluster startete am 1. Januar 2019 und läuft für die Dauer von sieben Jahren.
CeTI: Zentrum für Taktiles Internet mit Mensch-Maschine-Interaktion
Sprecher: Prof. Frank Fitzek
Das Zentrum für taktiles Internet mit Mensch-Maschine-Interaktion ist ein Exzellenzcluster der TU Dresden. Menschen sollen künftig in der Lage sein, in Echtzeit mit Robotern oder Maschinen in der realen oder virtuellen Welt zu interagieren. Ziel der Forschung ist es, den Zugang zu Fähigkeiten und Fachwissen zu demokratisieren, um Chancengleichheit für Menschen unterschiedlichen Geschlechts, Alters, kulturellen Hintergrundes oder körperlicher Einschränkungen zu fördern. Interdisziplinär arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen Elektrotechnik, Informatik, Maschinenwesen, Psychologie, Medizin und Neurowissenschaften zusammen, um Grundlagen für neuartige Anwendungen in der Medizin, der Industrie sowie dem Internet der Fähigkeiten (Internet of Skills) zu schaffen.
Weitere Informationen: https://ceti.one/de/
ct.qmat: Komplexität und Topologie in Quantenmaterialien
Sprecher am Standort Dresden: Prof. Matthias Vojta
Der weltweite Wettstreit um Quantentechnologien ist in vollem Gange. Werkstoffe, die exotische Phänomene zeigen, spielen hierfür eine entscheidende Rolle. Ganz vorn mit dabei: Das Exzellenzcluster ct.qmat – Komplexität und Topologie in Quantenmaterialien. Fast 400 Wissenschaftler:innen aus 38 Ländern erforschen Quantenmaterialien, die in Zukunft z.B. Strom verlustfrei leiten und gigantische Informationsmengen speichern können. Ihre exotischen Phänomene offenbaren sie unter extremen Bedingungen wie ultratiefen Temperaturen, hohem Druck oder starken Magnetfeldern. Gelingt es, diese besonderen Eigenschaften unter Alltagsbedingungen nutzbar zu machen, wird das die Basis für revolutionäre technische Anwendungen sein.
ct.qmat – getragen von der Technischen Universität Dresden und der Julius-Maximilians-Universität Würzburg – ist das einzige bundeslandübergreifende Cluster in Deutschland. Diese Spitzenforschung ist eng verzahnt mit vier renommierten Dresdner Instituten der Max-Planck-Gesellschaft, der Helmholtz- und Leibniz-Gemeinschaft.
Weitere Informationen: https://www.ctqmat.de/de
Joint Gender Equality and Diversity Policy
Julius-Maximilians-Universität Würzburg & Technische Universität Dresden
PoL: Physik des Lebens
Sprecher: Prof. Otger Campàs
Das Leben bis in die kleinsten Bestandteile zu verstehen, ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit. Warum schlägt das Herz auf der linken Seite und wie beeinflussen die Gesetze der Physik unsere DNA? Expert:innen aus Physik, Biologie und Informatik erforschen im Exzellenzcluster Physik des Lebens (Physics of Life - PoL), welche biophysikalischen Prozesse in Molekülen, Zellen und Geweben dafür verantwortlich sind, um z. B. Organen ihre Form und ihren Platz im Körper zu geben. PoL betrachtet biologische Prozesse als komplexe physikalische Phänomene.
Die gewonnenen Forschungserkenntnisse schaffen die Grundlagen, um die Organisationsprinzipien des Lebens zu verstehen und ermöglichen einen neuen Ansatz zur Bewältigung der Gesundheitsprobleme unserer Gesellschaft. Das von der DFG geförderte Cluster ist eine Kooperation zwischen Wissenschaftler:innen der TU Dresden und Forschungseinrichtungen des DRESDEN-concept-Netzwerks.
Weitere Informationen: https://physics-of-life.tu-dresden.de/
Im Antragsverfahren
Für die zweite Förderphase der Exzellenzstrategie wurde die TU Dresden im Febraur 2024 aufgefordert, drei Vollanträge ihrer Exzellenzcluster-Initiativen einzureichen. Diese Aufforderung macht die TUD zur zweitstärksten Universität bundesweit. Die Entscheidung über die Förderung als Exzellenzcluster erfolgt im Mai 2025.
BiC: Behaviour in Context: Brain and Machine Computations of Behaviour in Complex and Uncertain Environments
Sprecher: Prof. Dr. Stefan Kiebel
Das menschliche Gehirn steuert Verhalten in komplexen Situationen wie der Kommunikation oder dem Straßenverkehr. Trotz jahrelanger Forschung können KI-Systeme nicht ebenso effizient handeln. Das Exzellenzcluster BiC will untersuchen, ob kürzlich gefundene Gehirnmechanismen entscheidende Schlüsselprinzipien darstellen und auf maschinelles Lernen und die Entwicklung von Therapien übertragbar sind.
CARE: Climate-Neutral and Resource-Efficient Construction
Sprecher: Prof. Dr. Viktor Mechtcherine (TUD) und
Prof. Dr. Martin Claßen (RWTH Aachen)
Herkömmlicher Beton und Zement machen 80 % der Stoffe im Bau aus und sind in der Herstellung für mehr als 8 % der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Das Exzellenzcluster CARE der TU Dresden und der RWTH Aachen will mit klimafreundlichen Baustoffen, Konstruktionsprinzipien und Fertigungstechnologien Wege hin zu in jeder Hinsicht nachhaltigem Bauen aufzeigen.
REC²: Responsible Electronics in the Climate Change Era
Sprecherin: Prof.in Dr. Yana Vaynzof
Elektronik bietet zahlreiche Vorteile für unser Leben, allerdings auf Kosten eines enormen Ressourcen- und Energieverbrauchs und der Erzeugung von Elektroschrott. Der REC²-Cluster schafft die wissenschaftliche Grundlage für die Elektronik der Zukunft: neue Materialplattformen, Bauteilkonzepte und integrierte Systeme, mit denen verantwortungsbewusste Elektronik auf ökologisch, ökonomisch und gesellschaftlich nachhaltige Weise realisiert werden kann.
Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Freistaat Sachsen im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern