Partnerland des Monats: Griechenland
Griechenland, das steht für antike Tempel, Mythen und Philosophen ebenso wie für sonnige Mittelmeerinseln und gutes Essen. Außerdem sind die Griech:innen für ihre Offenherzigkeit und Gastfreundschaft bekannt. Warum also nicht im Auslandssemester nach Griechenland? Es gibt viel zu entdecken: Wusstest du, dass Griechenland zu 80% Gebirge ist? Oder dass es tausende regionale Tänze gibt, die traditionell überliefert, aber auch heute sehr lebendig sind?
Mit der Aktion "Partnerland des Monats" wollen wir den Scheinwerfer ein bisschen auf die Länder, Regionen und Partneruniversitäten der TU Dresden richten, die unseren Studierenden nicht unbedingt als erstes für ein Auslandssemester in den Sinn kommen.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Zahlen und Fakten zu Griechenland
Offizieller Name: Hellenische Republik
Hauptstadt: Athen
Einwohner: 10,3 Millionen (2022)
Amtssprache: Griechisch
Nationalfeiertag: 25. März (Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich)
Währung: Euro
Weitere Zahlen, Fakten und Infos findet ihr natürlich auf wikipedia, bei den DAAD-Länderinformationen, auf den Seiten des Auswärtigen Amts oder z.B. bei wikivoyage.
Kleiner Sprachexkurs:
- Hallo / Tschüss – Γεια σου ya su, oder höflich / zu einer Gruppe: Γειά σας ya sas
- Guten Morgen – καλημέρα kaliméra
- Wie geht’s? – Tι κάνεις ti kánis? Oder höflich / an eine Gruppe: Τι κάνετε ti kánete?
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Ich heiße … – Με λένε me léne …
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Entschuldigung – Συγνώμη sygnómi
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Ja / nein – Ναί nä / όχι óchi
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Bitte – Παρακαλώ parakaló
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Danke – Ευχαριστώ efharistó
Griechisch ist eine der ältesten noch gesprochenen Sprachen der Welt. Es hatte einen prägenden Einfluss auf die Sprachen Europas und ist dennoch mit keiner davon enger verwandt. Aber da das Neugriechische dem Altgriechischen zumindest im Wortschatz sehr ähnlich ist, kann man sich aus Fachbegriffen einiges zusammenreimen, z.B. ánthropos (Mensch), theós (Gott) oder fílos (Freund). Aber Vorsicht vor falschen Freunden, wie z.B. pedévo. Von der altgriechischen Bedeutung „erziehen“ leitet sich die Pädagogik ab, mittlerweile heißt es aber „quälen“.
Good to know: Der Akzént zeigt im Gríechischen die Betónung an. Die Schreibung der griechischen Sprache hat sich übrigens seit der Antike kaum verändert. Die Grammatik allerdings schon – und zwar zur Freude von Lernwilligen hin zu weniger Komplexität. Dabei gilt: Auf Griechisch war der Genitiv des Dativs Tod (und der Akkusativ leistete Beihilfe zum Mord).
Unsere Partnerhochschulen bieten vielfältige Kurse auf Englisch an, und es ist kein Problem, während des Austauschs komplett auf Englisch zu studieren. Schau aber bitte vor deiner Bewerbung, was genau die jeweiligen Voraussetzungen sind. Bei TUDIAS kannst du dein Englisch auf jeden Fall aufpolieren, z.B. im Kurs zur Vorbereitung von Auslandsaufenthalten.
In Griechenland sprechen vergleichbar viele Menschen Englisch wie in Deutschland. Mit jüngeren Leuten und in städtischen oder touristischen Gegenden musst du daher die Sprachbarriere nicht fürchten. Griechisch lernen wird dir aber viele Sympathiepunkte einbringen und hilft beim Kennenlernen der Kultur ebenso wie bei Ausflügen in ländliche Gegenden. In Dresden gibt es Sprachkurse an der VHS. Hier findest du Tipps für Griechischlernbücher. Auch zahlreiche Apps wie z.B. Duolingo bieten Griechisch an.
Wusstest Du schon, dass ....?
- in Griechenland die weltweit größte Vielfalt von Olivensorten angebaut wird? Bei der Menge der produzierten Oliven liegt das Land immerhin auf Platz 3 nach Spanien und Italien. Schon in der Antike hatten Oliven eine große Bedeutung. So wurde der Legende nach der Name Athens in einem Wettstreit der Götter bestimmt. Die Stadt sollte nach der Gottheit benannt werden, welche ihr das beste Geschenk brachte. Poseidon brachte Wasser, aber der Olivenbaum Athenes wurde als wertvoller angesehen.
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antike griechische Statuen bunt bemalt waren? Die Skulpturen aus blendend weißem Marmor, die unsere Vorstellung von der Antike (und die europäische Kunstgeschichte) prägen, hätten im alten Griechenland unfertig gewirkt. Dort arbeiteten Bildhauer und Maler zusammen, um die Statuen lebensecht aussehen zu lassen. Aber während der Stein die Jahrtausende überdauerte, verschwanden die fragilen Farbenschichten größtenteils oder wurden sogar weggereinigt. Oft sind aber noch Spuren zu finden, die analysiert und experimentell rekonstruiert werden können.
- in Griechenland Namenstage wichtiger als Geburtstage sind? In dem christlich geprägten Land kommen viele Namen von Heiligen der griechisch-orthodoxen Kirche. Am Tag, der dem oder der Heiligen gewidmet ist, feiern die gleichnamigen Menschen. Geburtstagsfeiern sind vor allem etwas für Kinder. Vorteil für Vergessliche: Die Namenstage stehen im Kirchenkalender.
- in Griechenland ein Kopfnicken Nein bedeutet? Dafür wird der Kopf einmal nach hinten genickt und dabei mit der Zunge geschnalzt. Für Ja wird seitlich nach vorn genickt, wobei das passende „nä“ (ναι, ja) für Verwirrung sorgen kann. Auch gut zu wissen: Es ist eine Beleidigung, jemandem die offene Handfläche mit gespreizten Fingern entgegenzustrecken. Die Moutza genannte Geste soll schon im Altertum als Fluch verwendet worden sein, hat eine Verbindung zur öffentlichen Ächtung von Kriminellen im Byzantinischen Reich, und ist heutzutage oft im Straßenverkehr zu sehen.
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die griechische Stadt Argos als älteste durchgängig bewohnte Stadt Europas gilt? Die ersten Siedlungsspuren stammen aus der Jungsteinzeit und sind ca. 7.000 Jahre alt. Athen reicht nah heran (wobei exakte Datierungen natürlich schwierig sind) und hält den Rekord unter den europäischen Hauptstädten.
- Bayern mit y geschrieben wird, weil es so schön griechisch aussieht? Im 19. Jahrhundert kämpfte die griechische Freiheitsbewegung gegen das Osmanische Reich, das Griechenland Jahrhunderte zuvor erobert hatte. Unterstützt wurde sie von Philhellenen aus ganz Europa – einer Bewegung von Fans der antiken Zivilisation. Viele schlossen sich dem Kampf an, wie der britische Dichter Lord Byron, der als griechischer Nationalheld starb. König Ludwig I. von Bayern hingegen drückte seine Griechenland-Begeisterung aus, indem er dem vorher meist Baiern geschriebenen Land per Dekret ein griechisches Ypsilon verpasste.
Kooperationen mit der TU Dresden
Eine Übersicht über alle Kooperationen der TU Dresden, die ihr für den Austausch nutzen könnt, findet ihr in unserer Datenbank. Außerdem lohnt es sich auch oft, in der eigenen Fakultät Professoren zu fragen, die direkte Kontakte zur gewünschten Partneruni haben.
Unsere Erasmus+-Kooperationen mit griechischen Universitäten
- Ethniko Metsovio Polytechnio in Athen
- Elektrotechnik und Informationstechnik
- Strömungsmechanik
- Architektur
- Leichtbau- u. Kunststofftechnik
- Oikonomiko Panepistimio Athinon (OPA) in Athen
- Wirtschaftswissenschaften
- Panepistimio Patron in Patras
- Leichtbau- und Kunststofftechnik
- Panepistimio Ioanninon in Ioannina
- Wirtschaftswissenschaften
- Polytechneio Kritis in Chania auf Kreta
- Hydrowissenschaften
- Aristoteleio Panepistimio Thessalonikis in Thessaloniki
- Informatik
- Psychologie
- Klassische Philologie
- Medizin
- Elektrotechnik und Informationstechnik
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Metéora heißt so viel wie „in der Luft schwebend“ und bezeichnet eine Landschaft gigantischer Felsen. Weit oben auf einigen Felsspitzen sitzt verstreut eine Reihe mittelalterlicher Klöster. Sie wurden von Mönchen erbaut, die während der Osmanischen Eroberung in entlegene Gegenden flohen, und waren früher praktisch unzugänglich. Nur über Hängeleitern oder an Seilen Hunderte Meter heraufgezogene Körbe konnte man hinaufgelangen. Heutzutage lassen sich Landschaft und Klöster auf Wanderwegen wunderbar erkunden. Diese beginnen im nahen Kalabaka, das von unseren Partnerstädten Athen, Thessaloniki und Ioannina aus per Zug oder Bus erreichbar ist.
Athen Epidaurus Festival. Wenn du schon immer mal eine Tragödie von Sophokles in einem griechischen Amphitheater aufgeführt sehen wolltest, bist du bei diesem Festival richtig. Jedes Jahr von Mai bis Oktober finden zahlreiche Konzerte, Theaterstücke und Tanzshows statt – klassisch und modern, griechisch und international. Zwei große antike Theater dienen als Hauptveranstaltungsorte, das Odeon des Herodes Atticus und das Theater von Epidauros. Deren Akustik beeindruckt immer noch - selbst auf den letzten Rängen ist eine auf der Bühne fallende Münze zu hören. Das Programm wird hier veröffentlicht.
Elafonísi. Die kleine Insel an Kretas Südwestküste ist mit der größeren Insel durch eine Sandbank verbunden, über die man bei ruhigem Wellengang durchs seichte Wasser hinüberwaten kann. Nahe am Übergang befinden sich Badestrände mit rosa schimmerndem, von winzigen Korallenteilchen durchsetztem Sand. Wenn man weitergeht, kann man entlang der Inselküste Dünenlandschaften und kleine Strände zwischen dunklen Felsen bewundern. Elafonísi ist von unserer Partnerstadt Chania aus mit dem Bus zu erreichen.
Athens antike Schätze. Mit mehr archäologischen Museen als in jedem anderen Land der Welt hat man in Griechenland die Qual der Wahl. Diese zwei sind besonders sehenswert: Das Akropolismuseum führt durch die Geschichte der Athener Akropolis, von der Bronzezeit bis zum Byzantinischen Reich. Besonders prachtvoll ist die Parthenongallerie mit (zumindest vielen der) Bildhauerarbeiten, die den Tempel der Athene zierten. Das Archäologische Nationalmuseum enthält mit Objekten aus allen Regionen und Zeiten die wichtigste Sammlung über die griechische Antike. Neben Vasen, Fresken, Goldfunden, Waffen und natürlich Skulpturen gibt es auch so Überraschendes wie ein komplexes astronomisches Rechengerät zu bewundern.
Lasst uns kochen...
Die griechische Küche ist für Leckereien wie Tsatsiki und Gyros weltbekannt. Typische Zutaten sind Oliven und Olivenöl, Fetakäse, Fisch und Meeresfrüchte von der Küste und Ziegen- und Schaffleisch aus den Bergen, aber auch viel Gemüse. Als Vorspeise oder Snacks werden Mezedes gegessen, kleine Häppchen wie z.B. Dolmades (gefüllte Weinblätter) oder griechischer Bauernsalat. Zu den typischen Hauptgerichten zählen Souvláki (Fleischspieße) oder der Kartoffel-Hack-Auberginenauflauf Mousakas.
Geselligkeit ist übrigens genauso wichtig wie das Essen selbst. In Restaurants bestellt sich nicht jede:r ein eigenes Gericht, sondern die Speisen kommen zum Teilen in die Mitte des Tisches. Nur die Rechnung wird nicht geteilt, das gälte als geizig. Stattdessen lädt man sich gegenseitig ein.
Wie so vieles in der griechischen Kultur kann auch die Küche auf eine lange Geschichte zurückblicken. Beispielsweise wurden die in Olivenöl gebackenen Honigpfannkuchen Tiganites und die Sesam-Honig-Riegel Pastéli schon in antiken Texten erwähnt und sind bis heute beliebt. Natürlich fand im Laufe der Zeit fand auch viel kultureller Austausch statt. So ist z.B. das griechische Pitabrot Vorfahre der türkischen Pide, und in die Gegenrichtung fand das Tränken von Süßspeisen in Zuckersirup seinen Weg nach Griechenland.
Kolokithópita - Zucchinipastete
Filoteig hat in der griechischen Küche nahezu unbegrenzte Anwendungsmöglichkeiten. Besonders bekannt ist die mit Spinat gefüllte Spanakopita, aber auch die anderen leckeren Filopasteten verdienen Beachtung. Herzhaft gibt es sie z.B. noch mit Lauch- oder Käsefüllung, und süß mit Grießbrei oder Kürbis. Hier stellen wir eine Variante mit Zucchini und Fetakäse vor. Falls du dich daran probieren möchtest: Traditionell wird übrigens auch der Filoteig hausgemacht.
Zutaten:
- 4 kleine Zucchinis
- 140 g Griechischer Joghurt (Natur)
- 150 g Feta
- 2 Eier
- 80 ml Olivenöl
- 5 Blätter Filoteig
- Salz & Pfeffer
- Außerdem brauchst du eine Backform
Zubereitung:
1. Falls Tiefkühl-Filoteig verwendet wird, auftauen lassen.
2. Zucchinis mit einer Handreibe raspeln und in ein Sieb geben. Etwas Salz hinzufügen und in die Zucchinis hineinmassieren. 15-30 Minuten ruhen lassen und dann auspressen, um Flüssigkeit zu entfernen. Dann in eine große Schüssel geben.
3. Den Griechischen Joghurt, Fetakäse und Eier dazugeben und alles mischen. Mit Salz und Pfeffer würzen.
4. Ofen auf 180 Grad vorheizen.
5. Eine Backform mit Olivenöl einfetten. Ein Blatt Filoteig hineinlegen und ebenfalls gut einfetten. Nacheinander die anderen Teigblätter hineinlegen und ebenso einfetten, bis es fünf Schichten sind. Die Füllung darauf geben und mit einem Löffel gleichmäßig verteilen.
6. Die aus der Backform überhängenden Stücke der Filoteigblätter nacheinander einfalten, sodass sie die Füllung bedecken. Dabei jedes Teigblatt wieder gut mit Olivenöl einfetten.
7. Wenn die Pastete fertig ist, ein paar Mal mit einem Messer hineinstechen und dann etwa 30-45 Minuten backen, bis der Teig goldbraun ist. Vor dem Servieren etwas abkühlen lassen. Kalí órexi!
(Vielen Dank an beryl.nyc!)
Kontakt und weitere Ansprechpersonen
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