Brasilien steht für Lebensfreude, Sonne, Fußball, Samba und soviel mehr. Gleichzeitig verbindet man auch viele Negativschlagzeilen mit diesem Land, seien es Korruption, Umweltzerstörung oder die Armut in den Favelas. Als einziges portugiesischsprachiges Land in Südamerika hat es außerdem bei den Studienaustauschambitionen oft einen schwierigeren Stand, als die spanischsprachigen Nachbarländer, dabei muss das doch gar nicht sein!
Mit der Aktion "Partnerland des Monats" wollen wir den Scheinwerfer ein bisschen auf die Länder und Partneruniversitäten der TU Dresden richten, die nicht immer unbedingt die erste Wahl unserer Austauschstudierenden sind.

Allgemeine Zahlen und Fakten zu Brasilien

Hauptstadt: Brasilia
Einwohner: 211,8 Millionen
Amtssprache: Portugiesisch
Nationalfeiertage: 7. September (Unabhängigkeitstag)
Währung: Real (BRL), 1€=6,20BRL

Weitere Zahlen und Fakten findet ihr natürlich in der wikipedia, bei Visit Brazil oder z.B. Statista.

Kleiner Sprachexkurs Portugiesisch:

• Hallo -  Olá
• Wie geht’s? – Como você está?

• Mein Name ist … - Meu nome é...

• Danke - Obrigado/a

Das (brasilianische) Portugiesisch ist alleinige Amtssprache und für mindestens 97 % der Bevölkerung in Brasilien auch die Muttersprache. Die Indianersprachen werden nur noch von etwa 0,1 % der Bevölkerung gesprochen (z.B. Guaraní, Makú, Tupi und Gês). Insgesamt werden in Brasilien 188 verschiedene Sprachen und Idiome gesprochen. Bis zu 1,5 Millionen Brasilianer sprechen Deutsch als Muttersprache. Damit ist Deutsch die zweithäufigste Muttersprache des Landes.

Für die meisten Universitäten in Brasilien ist es unabdinglich, dass ihr mit Portugiesischkenntnissen anreist, wobei es auch dort immer mehr auch englisches Kursangebot gibt. Bitte schaut vor eurer Bewerbung, was die genauen Voraussetzungen sind. Die PUC Rio bietet beispielsweise auch ein großes Kursangebot auf Englisch und verpflichtende Teilnahme an Portugiesischkursen.

Portugiesisch könnt ihr am LSK lernen oder zusätzlich Regionalwissenschaften Lateinamerika (ReLa) unabhängig von eurem Studienfach an der TUD studieren!

© Julia Paternoster

Wusstest Du schon, dass ....?

• in Sao Paulo die größte Gemeinschaft von Japanern außerhalb Japans in Brasilien lebt? Vor mehr als hundert Jahren begann die Einwanderungswelle. Heute leben 1,5 Millionen Brasilianer japanischer Abstammung im Land. Das Viertel Liberdade in Sao Paulo gilt als das Zentrum japanischer Kultur in Brasilien.

• brasilianische Inhaftierte ihre Gefängnisstrafe um vier Tage verkürzen können für jedes Buch, das sie lesen und in einem Bericht zusammenfassen?

• Wählen in Brasilien Pflicht ist? Nichtwählern droht ein Bußgeld.

• es in São Paulo keine Außenwerbung, wie Werbetafeln gibt? In der brasilianischen Stadt wurde im Januar 2007 ein strenges Außenwerbeverbot eingeführt. Mit dem „Clean City Law“ wurden 15.000 Plakatflächen und 1300 Riesenposter entfernt. Es gibt keine riesigen Billboards, Poster, Plakate, stromfressende Neonreklamen oder Werbung auf Fahrzeugen mehr.

• es im brasilianischen Amazonasgebiet ca. 70 isolierte Völker gibt? 1988 gründete die brasilianische Regierung die Spezialeinheit Coordenação Geral de Indios Isolados (CGII) zum Schutz dieser Völker. Die CGII soll neu entdeckte Gruppen aus großer Entfernung unbemerkt „begleiten“ und darf nur dann Kontakt aufnehmen, wenn etwa durch illegale Holzfäller oder Goldsucher Gefahr droht.

Kooperationen mit der TU Dresden

Eine Übersicht über alle Kooperationen der TU Dresden, die ihr für den Austausch nutzen könnt, findet ihr in unserer Datenbank. Außerdem lohnt es sich auch oft, in der eigenen Fakultät Professoren zu fragen, die direkte Kontakte zur gewünschten Partneruni haben.

Zentraler Studierendenaustausch mit brasilianischen Universitäten:

• Pontifícia Universidade Católica do Rio de Janeiro (PUC Rio)
• Universidade Estadual Paulista (UNESP), Sao Paulo
• Universidade Federal de Santa Catarina (UFSC)

Don't miss...

© Julia Paternoster

einen Ausflug in den Tijuca Nationalpark: Der Tijuca-Wald ist ein von Menschenhand wieder aufgeforstetes Gebiet innerhalb Rio de Janeiros und einer der größten urbanen Wälder weltweit. Er bietet viele Möglichkeiten für Wanderungen, Attraktionen wie die Christus Statue oder den Cascatinha-Wasserfall und eine faszinierende Flora und Fauna.

© Julia Paternoster

Açaí na tigela (Açaí bowl/juice/smoothie): Açai, eine kleine violette Beere, die von Palmen in den Amazonasgebieten stammt, gilt als Superfood mit erstaunlichen gesunden Eigenschaften und ist aus Kiosken und Saftbars entlang der Nordostküste nicht mehr wegzudenken. Ob in Säften, Smoothies oder als "Bowls", ist sie in allen Variationen und mit allen Arten von Toppings erhältlich.

© Julia Paternoster

das Museu de Arte de São Paulo (MASP): Bekannt für seinen Hauptsitz, ein Gebäude aus Beton und Glas aus dem Jahr 1968, dessen Hauptkörper von zwei seitlichen Trägern auf einer freistehenden Fläche von 74 Metern getragen wird, gilt es als Wahrzeichen der Stadt und als Symbol der modernen brasilianischen Architektur. Das Museum ist international bekannt für seine Sammlung Europäischer Kunst, die als die beste in Lateinamerika und der gesamten südlichen Hemisphäre gilt.

© panthermedia/anyaivanova@gmail.com

Die Iguazú-Wasserfälle:  Sie befinden sich an der Grenze zwischen Brasilien und Argentinien. Das Wasserfall-System besteht aus 275 Fällen entlang des Iguazu-Flusses. Der beeindruckendste von ihnen ist der Teufelsschlund, eine U-förmige, 150 Meter breite und 700 Meter lange Schlucht.

Brasilien ist unglaublich groß und hat dementsprechend auch eine riesige Vielfalt an Traumorten, Naturwundern, Städten und Geschichte zu entdecken. Wer schon in Dresden typisch brasilianisches Kulturgut kennenlernen möchte, wie wäre es mit Capoeira oder Samba (manchmal auch als Kurs beim Unisport)?

Lasst uns kochen...

So vielfältig wie das Land ist auch seine Küche. Da wir euch aber nicht überfordern wollen oder langweilen (Caipirinha? ;), haben wir uns dieses Mal für luftige kleine Bällchen mit Käse entschieden, die frisch gebacken wie ein fluffiges Stück pures Glück schmecken: Pão de Queijo. Diese kleinen Käsebrötchen oder -bällchen sind ein beliebter Snack und werden auch oft an kleinen Straßenständen in Brasilien verkauft. Es ist ein traditionelles brasilianisches Rezept, das seinen Ursprung im Bundesstaat Minas Gerais hat und  stammt, wie viele andere brasilianische Speisen, von afrikanischen Sklaven aus dem 18. Jahrhundert. Zutaten wie Milch und Käse kamen dann erst später dazu. Heutzutage gibt es viele unterschiedliche Varianten.

© panthermedia/dpcrestock (toru uchida)

Zutaten:

• 4 Tassen Tapiokamehl
• 1 1/4 Tassen Milch
• 1/2 Tasse Wasser
• 6 Esslöffel Öl
• 1 1/2 Tassen geriebener Parmesan
• 1 Tasse geriebener Mozzarella
• 2 große Eier
• 2 Teelöffel Salz

Zubereitung:

• Heizt den Ofen auf 200° C vor.

• Milch, Wasser, das Öl und das Salz in einem Kochtopf vermischen und bei mittlerer Hitze zum Kochen bringen.

• Das Tapiokamehl in eine Schüssel geben und die Milchmischung, sobald sie kocht, über das Mehl gießen. Jetzt entweder den Standmixer einschalten oder mit dem Handmixer gut durchkneten. Die Textur wird fondantartig, sehr weiß und klebrig.

• Bei laufendem Mixer die Eier hinzufügen, eines nach dem anderen.

• Sobald die Eier eingearbeitet sind, fügt ihr den Käse hinzu, immer nur ein wenig auf einmal, bis er vollständig eingearbeitet ist. Der Teig sollte weich und klebrig sein. Wenn er euch zu flüssig vorkommt, fügt etwas mehr Tapiokamehl hinzu. Aber nicht übertreiben, sonst werden die Bällchen zäh und nicht fluffig.

• Um die Kugeln zu formen, befeuchtet ihr eure Hände mit kaltem Wasser und formt mit einem Löffel etwas vom Teig zu Kugeln, die etwas kleiner als ein Golfball sein sollten.

• Legt die Kugeln auf ein mit Backpapier belegtes Backblech und schiebt es in den vorgeheizten Ofen auf mittlerer Schiene.

• 15-20 Minuten backen oder bis sie golden und aufgeblasen sind. Warm servieren!

(Mit großem Dank an https://www.oliviascuisine.com/authentic-brazilian-cheese-bread/)

Kontakt und weitere Ansprechpersonen

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