Partnerland des Monats: Belgien
„Klein aber oho“ beschreibt Belgien ganz gut. Das dicht besiedelte Land beherbergt in seiner Hauptstadt sowohl den Sitz der Europäischen Union als auch das NATO-Hauptquartier. Belgien liegt zwischen den Niederlanden und Frankreich – auch im übertragenen Sinn. Im nördlichen Flandern wird Niederländisch gesprochen, im südlichen Wallonien Französisch, und die beiden Regionen trennt kulturell vielleicht mehr, als sie eint. Manches gibt es aber im ganzen Land zu finden – zum Beispiel tolle Architektur und leckere Waffeln.
Mit der Aktion "Partnerland des Monats" wollen wir den Scheinwerfer ein bisschen auf die Länder, Regionen und Partneruniversitäten der TU Dresden richten, die unseren Studierenden nicht unbedingt als erstes für ein Auslandssemester in den Sinn kommen.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Zahlen und Fakten zu Belgien
Hauptstadt: Brüssel
Einwohner: 11,7 Millionen
Amtssprache: Niederländisch (auch Flämisch genannt), Französisch, Deutsch
Nationalfeiertag: 21. Juli (Vereidigung des ersten belgischen Königs)
Währung: Euro
Weitere Zahlen und Fakten findet ihr natürlich auf Wikipedia, bei den DAAD-Länderinformationen, auf belgium.be oder z.B. bei wikivoyage.
Kleiner Sprachexkurs:
- Hallo - Hallo / Salut
- Guten Tag - Goede dag / Bonjour
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Ich heiße … - Mijn naam is … / Je m’appelle …
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Wie geht's? - Hoe gaat het? / Ça va?
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Achtung! - Pas op! / Attention!
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Danke - Bedankt / Merci
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Bis später - Tot ziens / à bientôt
Von den drei offiziellen Sprachen Belgiens sind vor allem Niederländisch und Französisch relevant, denn Deutsch wird nur von ca. 1% der Bevölkerung als Muttersprache gesprochen. Beide Sprachen unterscheiden sich ein wenig von den Varianten, die in Frankreich bzw. den Niederlanden gesprochen werden. So machen z.B. die Zahlen in Wallonien mehr Sinn als in Frankreich: 70 heißt hier septante und 90 nonante, statt soixante-dix (60-10) und quatre-vingt-dix (4-20-10). Warum 80 weiterhin quatre-vingt heißt, ist eine gute Frage.
Dass auch die andere Landessprache gut beherrscht wird, ist nur in der Bundespolitik selbstverständlich. So hält der belgische König seine Reden konsequent in allen Amtssprachen. Auf Straßenschildern hingegen wird das meist anders gehandhabt: Wenn man z.B. ins flämische Antwerpen will, kann es sein, dass man in Wallonien nur Wegweiser nach Anvers findet. Beide Ortsnamen zu wissen lohnt sich also.
Um an einer unserer Partneruniversitäten zu studieren, dürften in der Regel Englischkenntnisse ausreichen. Informiere dich aber bitte vor deiner Bewerbung, was genau die jeweiligen Voraussetzungen sind. Dein Englisch kannst du bei TUDIAS aufpolieren, z.B. im Kurs zur Vorbereitung von Auslandsaufenthalten.
Mit Englisch kann man sich in Belgien meist gut verständigen, vor allem in den Städten und im flämischen Teil. Kenntnisse der jeweiligen Regionalsprache sind aber sicher hilfreich beim Knüpfen von Kontakten und Kennenlernen der Kultur. Französisch kannst du in Dresden bei TUDIAS (auch als Kurs zur Vorbereitung von Auslandsaufenthalten) oder an der VHS lernen. Niederländisch gibt es ebenfalls an der VHS, außerdem kannst du Onlineangebote wie z.B. Duolingo nutzen.
Wusstest Du schon, dass ....?
- das Wahrzeichen Belgiens ein pinkelnder kleiner Junge ist? Ganz dem belgischen Faible für Selbstironie entsprechend, befüllt Manneken Pis einen Brüsseler Springbrunnen. Die kleine Statue wird oft verkleidet und verfügt über eine umfangreiche Garderobe – eine Tradition, die ihren Anfang als königliche Wiedergutmachung nahm. Als im 18. Jahrhundert französische Soldaten die Statue stahlen, war Brüssel in Aufruhr. Zur Besänftigung erklärte der französische König Louis XV. Manneken Pis zum Ritter und schenkte ihm ein vornehmes Gewand mit Schwert und Ehrenkreuz.
- unsere Vorstellung der Erde durch einen Belgier geprägt ist? Im 16. Jahrhundert erstellte der Kartograf Gerardus Mercator die ersten Weltkarten mit der nach ihm benannten Projektion, die die Oberfläche des Globus in ein Rechteck verwandelt. Seine Darstellung revolutionierte die Seefahrt und ist heute noch allseits zu finden, sei es in Atlanten oder bei Google Maps. Was vielen nicht bewusst ist – die Mercator-Projektion verzerrt die Größenverhältnisse zu den Polen hin und lässt z.B. Grönland viel größer erscheinen, als es wirklich ist.
- es in Belgien für jede Biersorte ihr besonders geformtes Bierglas gibt? Die individuellen Formen sollen die jeweilige Geschmacksnote bestmöglich hervorbringen. Gar keine so leichte Aufgabe beim großen Sortenreichtum der belgischen Biere. In der Bar wird Bier natürlich im passenden Glas serviert, und die Gläser für die Lieblingssorten haben viele Belgier:innen auch zu Hause.
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das Saxophon, Pommes und Rollschuhe in Belgien erfunden wurden? Hier wurde auch die erste Handelsbörse gegründet und die Urknalltheorie erdacht. Auch der Begriff Spa hat seinen Ursprung in Belgien, nach der gleichnamigen Stadt, die für ihre Heilbäder bekannt ist.
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Belgien und die Niederlande sich den Ort mit der wohl verrücktesten Grenzziehung der Welt teilen? Im Örtchen Baarle, an sich in niederländischem Gebiet, gehören ganze 22 Areale zu Belgien, und in den größeren davon finden sich wiederum ein paar Flecken Niederlande. Die Grenzen, verworren und verschachtelt, sind durch Kreuze markiert und führen oft mitten durch Häuser hindurch. In welchem Land ein so geteiltes Haus liegt, wird nach der Lage der Haustür entschieden. Diese Regel befreit aber nicht unbedingt von den Gesetzen des anderen Landes: So mussten z.B. während der Coronapandemie Läden teilweise nur ihre belgischen Bereiche schließen.
Kooperationen mit der TU Dresden
Eine Übersicht über alle Kooperationen der TU Dresden, die ihr für den Austausch nutzen könnt, findet ihr in unserer Datenbank. Außerdem lohnt es sich auch oft, in der eigenen Fakultät Professoren zu fragen, die direkte Kontakte zur gewünschten Partneruni haben.
Unsere Erasmus+-Kooperationen mit belgischen Universitäten
- Vrije Universiteit Brussel in Brüssel
- Internationale Beziehungen
- Kommunikationswissenschaften
- Soziologie
- Chemie und Lebensmittelchemie
- Berufspädagogik und Berufliche Didaktiken
- Physik
- Geschichte
- Kunstgeschichte
- Informatik
- Geowissenschaften
- Deutsch als Fremdsprache
- Université Libre de Bruxelles in Brüssel
- Architektur
- Universiteit Hasselt in Hasselt / Diepenbeek
- Wirtschaftswissenschaften
- Universiteit Gent
- Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik
- Zahnmedizin
- Biologie
- Architektur
- KU Leuven in Löwen
- Zahnmedizin
- Katholische Theologie
- Germanistik
- Medizin
- Université de Liège
- Wirtschaftswissenschaften
- Haute Ecole Charlemagne in Liège
- Landschaftsarchitektur
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Den Beinamen „Venedig des Nordens“ trägt Brügge völlig zurecht. Seine von Kanälen durchzogene mittelalterliche Altstadt, eine der besterhaltenen in Europa, zeugt mit ihrer Pracht heute noch vom Reichtum, den Brügge früher als Zentrum des Tuchhandels erwarb. Erkunden lässt sich die Stadt zu Fuß oder per Bootstour, und bei schlechtem Wetter lohnt sich ein Besuch im Schokomuseum (inklusive Verkostung von Schokolade und Pralinen).
In Flanders Fields Museum Ypern. Belgien war im Ersten Weltkrieg wichtiger Kriegsschauplatz. In der Gegend um Ypern tobte jahrelang ein blutiger Grabenkrieg, dessen Spuren sich auch heute noch überall finden. Das In Flanders Fields Museum bereitet die Geschehnisse vor und während des Krieges interaktiv auf und hält sich mit vielen Zeitzeugenberichten nah am Erleben der Menschen. Sehenswert ist auch das Sanctuary Wood Museum Hill 62. In seinem von Kratern durchlöcherten Gelände mit originalen britischen Schützengräben kann man sich eine eigene Vorstellung vom Leben in den Gräben machen.
Brüsseler Blumenteppich. Aller zwei Jahre verwandeln Freiwillige den großen Marktplatz im Zentrum Brüssels in einen leuchtend bunten Teppich aus hunderttausenden Blumen. Die vielfältigen Muster stehen jedes Mal unter einem anderen Motto, oft von Kulturen aus aller Welt inspiriert. Im August 2024 kannst du den nächsten Blumenteppich entdecken.
Die Sternwarte Volkssterrenwacht Armand Pien in Gent öffnet jeden Mittwochabend kostenlos ihre Türen für Interessierte. Hier kann man sowohl mit einem kompletten Observatorium aus dem 19. Jahrhundert als auch mit modernen Teleskopen den Nachthimmel beobachten, begleitet von informativen Erklärungen. Auch über Meteorologie gibt es viel zu lernen, und an hellen Sommerabenden werden auch mal die Sonne oder das Stadtpanorama von Gent observiert.
Reading Between the Lines verwandelt sich je nach dem Blickwinkel und zeigt sich mal solide, mal durchsichtig. Die "Durchguckkirche" aus dünnen Stahlplatten steht nahe unserer Partnerstadt Hasselt. In der Umgebung gibt es noch einiges mehr zu entdecken, am besten per Fahrradtour: Wer wollte nicht schonmal durch Baumkronen oder mit Enten auf Augenhöhe radeln?
Lasst uns kochen...
Belgien ist die Heimat vieler ungesunder Köstlichkeiten. Leckere Pommes mit großer Saucenauswahl (eher in Richtung Mayo als Ketchup) gibt es hier überall an Straßenkiosks zu kaufen. Belgische Schokolade ist für ihre gute Qualität weltbekannt und das Land gilt als Hochburg der Pralinenherstellung. Bier gibt es in zahllosen Sorten – unter anderem Fruchtbiere und besondere, von Mönchen gebraute Abteibiere. Und dann sind da noch die Waffeln… dazu später mehr.
Auch die belgische Küche unterliegt der Spaltung zwischen Wallonen und Flamen. Viele Spezialitäten sind daher eher regional statt in ganz Belgien verbreitet – während die Küche Brüssels natürlich sehr international geprägt ist. Als Nationalgericht Walloniens gelten Moules frites, Miesmuscheln mit Pommes, während für Flandern der bunte Eintopf Waterzooi besonders typisch ist.
Gaufres de Liège – Lütticher Waffeln
Belgien ist bekannt für seine köstlichen Waffeln, wobei es zwei besonders wichtige Varianten gibt. Die Brüsseler Waffeln sind fluffig und moderat süß, während die reichhaltigen Lütticher Waffeln ein sündhaftes Geheimnis bergen. In den Teig wird Hagelzucker eingebacken, der für eine karamellisierte Kruste sorgt. Auch wenn sie im ganzen Land verkauft werden, bekommt man die besten Waffeln in Liège selbst, z.B. bei Une Gaufrette Saperlipopette. Aber wie wäre es mit einem Vorgeschmack?
Zutaten für 7 bis 10 Waffeln:
- 500 g Mehl
- 35 g frische Hefe
- 125 ml lauwarme Milch
- 125 ml lauwarmes Wasser
- 25 g Puderzucker
- 1 Prise Salz
- 1 Ei
- 250 g Butter
- 3 g Backpulver
- 25 g Honig, Vanillin oder Zimt – je nach Geschmack
- 300 g Hagelzucker
- Benötigt wird außerdem ein Waffeleisen
Zubereitung:
1. Hefe, Puderzucker, Ei, Milch, Wasser und 400 g Mehl verkneten und dann 15 min lang an einem warmen Ort gehen lassen.
2. Butter, Honig (oder Geschmack der Wahl), Salz, Backpulver und das restliche Mehl hinzufügen und zu einem geschmeidigen Teig kneten. Für 10 min gehen lassen.
3. Hagelzucker hinzufügen und den Teig in Stücke aufteilen, die ins Waffeleisen passen (je nach Größe des Waffeleisens 90-140g). Weiter gehen lassen, während das Waffeleisen aufheizt.
4. In Waffeln ausbacken und entweder mit Topping der Wahl oder einfach so genießen. Bon appetit oder eet smakelijk!
(Vielen Dank an visitezliege.be!)
Kontakt und weitere Ansprechpersonen
Habt ihr ganz tolle Erlebnisse in Belgien gehabt? Habt ihr Tipps für Orte und Dinge, die man nicht missen sollte? Gern teilen wir auch eure Erfahrungen entweder hier, bei Facebook oder auch, wenn ihr Lust habt, in einer digitalen Infoveranstaltung mit anderen TUD Studierenden. Meldet euch bei uns:
Beratung zum Studium im Ausland
NameFrau Federica Serra
Infocenter / TUD weltweit: Amerika, Australien und UK / PROMOS
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Besuchsadresse:
Fritz Foerster Bau, Büro 156 Mommsenstraße 6
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Sprechzeiten:
- Dienstag:
- 09:30 - 11:30
- 12:30 - 14:30
- Donnerstag:
- 09:30 - 11:30
Bitte im SCS (FOE UG) anmelden.
Telefonische Sprechzeiten:
Keine Sprechzeit am 12. Dezember 2024: wir sind beim EUTOPIA International Day. Kommen Sie uns gern besuchen! (Foyer FOE, Eingang Mommsenstraße)
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Ihr wollt mehr über Belgien erfahren? Fragt unsere Regionalbotschafter:innen, die als Alumni der TUD in vielen Ländern der Welt aktiv sind und euch gerne Tipps und Hinweise für euren Aufenthalt geben können.
Kontaktieren ist ganz einfach: Auf der interaktiven Weltkarte zeigen Markierungspunkte die Städte an, in denen die Regionalbotschafter:innen leben. Zu jeder Person ist ein Kurzprofil mit Kontaktinformationen hinterlegt.
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Habt ihr ein Partnerland verpasst? Kein Problem! Hier sammeln wir alle Seiten der Vormonate für euch zum Nachlesen:
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