Partnerland des Monats: Indonesien
Wie soll man Indonesien zusammenfassen? „Einheit in Verschiedenheit“ ist das Motto des Landes, und das mit gutem Grund. Das viertbevölkerungsreichste Land der Welt besteht aus über 17.000 Inseln, von denen ca. 6.000 bewohnt sind – und praktisch jede größere Insel hat ihre eigene Kultur und eigene ethnische Gruppen. Am bekanntesten darunter ist wohl das prächtige, hinduistisch geprägte Bali. Indonesiens faszinierende kulturelle Vielfalt trifft auf eine einzigartige Natur mit tropischen Regenwäldern, Vulkanen und Korallenriffen. Dazu noch gastfreundliche Menschen – auf nach Südostasien!
Mit der Aktion "Partnerland des Monats" wollen wir den Scheinwerfer ein bisschen auf die Länder, Regionen und Partneruniversitäten der TU Dresden richten, die unseren Studierenden nicht unbedingt als erstes für ein Auslandssemester in den Sinn kommen.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Zahlen und Fakten zu Indonesien
Hauptstadt: Jakarta, auf der Insel Java
Einwohner: 273,5 Millionen (2020)
Amtssprache: Indonesisch
Hauptinseln: Sumatra, Java, Borneo (auch: Kalimantan), Sulawesi, Neuguinea
Nationalfeiertag: 17. August – Unabhängigkeitstag von den Niederlanden
Währung: Rupiah (IDR / Rp), 1 Euro = 15.653 Rupiah
Weitere Zahlen und Fakten findet ihr natürlich auf wikipedia, bei den DAAD-Länderinformationen oder z.B. bei indonesien.com.
Kleiner Sprachexkurs:
- Guten … Morgen / Nachmittag / Abend – Selamat … pagi / siang / sore
- Hallo, wie geht’s? – Halo, apa kabar?
- Ich heiße … – Nama saya …
- Schön, dich kennenzulernen – Senang berkenalan denganmu
- Entschuldigung – Permisi
- Ich verstehe nicht – Saya tidak mengerti
- Danke – Terima kasih
- Tschüss – Sampai jumpa
Indonesisch, oder Bahasa Indonesia, ist die Amtssprache Indonesiens, wird aber nur von ca. 7-8% der Bevölkerung (hauptsächlich auf Java) als Muttersprache gesprochen. Während die meisten Indonesier:innen zu Hause eine der über 700 lokalen Sprachen sprechen, dient Indonesisch als Hauptverkehrssprache. Es wird in den Medien, der Verwaltung, in Ausbildungen und allen anderen Kontexten verwendet, in denen Indonesier:innen verschiedener ethnischer Hintergründe aufeinandertreffen.
Bahasa Indonesia ähnelt stark der Sprache des Nachbarlandes, Bahasa Malaysia – so stark, dass sie trotz offizieller Unterscheidung linguistisch als Varianten derselben Sprache gelten. Unterschiede finden sich hauptsächlich im Wortschatz für Konzepte, die während oder nach der langen Kolonialzeit beider Länder entstanden sind, also z.B. viele technische Begriffe.
An unserer Partneruniversität ist Indonesisch Hauptunterrichtssprache, aber es werden auch zahlreiche Kurse auf Englisch angeboten. Für einen Austausch reichen daher Englischkenntnisse völlig aus. Etwas Indonesisch zu lernen ist allerdings vorteilhaft, da große Teile der Bevölkerung wenig Englisch sprechen. Außerdem wird es dir sehr viele Sympathiepunkte bei den Indonesier:innen einbringen, die du triffst!
Indonesisch ist recht einfach zu lernen. Die Aussprache ähnelt dem Deutschen und anders als für viele andere Sprachen Asiens wird das lateinische Alphabet verwendet. Auch die Grammatik ist relativ simpel, sodass erste Indonesischkenntnisse schnell anwendbar sind. Hier findest du eine Übersicht verschiedener Lernmöglichkeiten. Auch Duolingo hat Indonesisch im Angebot.
Wusstest Du schon, dass ....?
- Jakarta die weltweit am häufigsten in Instagram-Stories getaggte Stadt ist? Instagram und besonders das Story-Feature sind in Indonesien äußerst beliebt, mehr als in jedem anderen Land Asiens. Hier werden ungefähr doppelt so viele Stories wie im weltweiten Durchschnitt gepostet. Warum? Wahrscheinlich passt es als Möglichkeit, beiläufig mit vielen Menschen gleichzeitig zu teilen, einfach gut zur Kultur – Indonesier:innen sind meist gesellig und haben ein weit verzweigtes soziales Umfeld.
- Batik aus Indonesien kommt und nicht das ist, was du denkst? Statt dem Abbinden von Stoffen zum Färben (wohl ein Übersetzungsfehler) bezeichnet Batik in Indonesien eine Färbetechnik, die dem Verzieren von Ostereiern ähnelt. Muster werden mit flüssigem Wachs auf Stoff aufgetragen, sodass diese Stellen beim anschließenden Färben ihre Ausgangsfarbe behalten. Bestimmte Muster sind wichtigen Anlässen vorbehalten, wie z.B. Hochzeiten. Batik bildet nur einen Teil der Vielfalt kunstvoller traditioneller Textilien in Indonesien.
- es auf der indonesischen Insel Flores echte Hobbits gab? 2003 wurden dort die Knochen erwachsener menschenartiger Individuen von nur ca. 1 m Körpergröße gefunden. In der Nähe fanden sich für kleine Hände gemachte Werkzeuge. Die Funde wurden als eigene Menschenart Homo floresiensis eingeordnet.
- in Indonesien Religionsfreiheit, aber nicht Freiheit von Religion herrscht? Das Land hat sechs offiziell anerkannte Religionen – Islam (ca. 87% der Bevölkerung), Hinduismus, Christentum (protestantisch), Katholizismus (separat!), Buddhismus und Konfuzianismus. Die Religion wird in wichtigen Dokumenten wie dem Personalausweis mitvermerkt. Erst seit 2017 besteht die Option, den Religionseintrag offen zu lassen. Für viele Indonesier:innen hat Religion einen hohen persönlichen Stellenwert.
- man in Indonesien bei kleinen Beträgen manchmal ein Bonbon als Wechselgeld bekommt? Das ist eigentlich längst verboten, da man natürlich mit den Bonbons nichts kaufen kann. Die indonesische Zentralbank untersagte in einem offiziellen Statement die Nutzung von Süßigkeiten als Zahlungssystem.
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Gewürznelke und Muskatnuss Indonesiens Geschichte mitbestimmten? Beide wuchsen ursprünglich nur auf den Molukken, auch Gewürzinseln genannt, und waren lukrative Handelsgüter. Dies weckte ab dem 16. Jahrhundert koloniales Interesse in Europa.
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Indonesien ein Megadiversitätsland ist? Hier liegen die größten Regenwaldgebiete Asiens, Lebensraum vieler einzigartiger Tiere und Pflanzen. Zum Beispiel Orang-Utans: Die „Waldmenschen“ (indonesisch Orang = Mensch, Utan = Wald) gibt es nur auf den Inseln Borneo und Sumatra in freier Wildbahn. Auf Sumatra leben auch je eine eigene Tiger- und Nashornart sowie der faszinierende Titanenwurz. Diese Pflanzenart bildet abwechselnd eine bis zu 3 m hohe Blüte, die größte der Welt, oder ein einziges, baumförmiges Riesenblatt. Leider ist der Regenwald Indonesiens stark bedroht, vor allem durch Abholzung für die Errichtung von Palmölplantagen seitens international agierender Landwirtschaftsunternehmen.
Kooperationen mit der TU Dresden
Eine Übersicht über alle Kooperationen der TU Dresden, die ihr für den Austausch nutzen könnt, findet ihr in unserer Datenbank. Außerdem lohnt es sich auch oft, in der eigenen Fakultät Professoren zu fragen, die direkte Kontakte zur gewünschten Partneruni haben.
Unsere TUDweltweit-Partneruniversität in Indonesien
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Universitas Indonesia - fächerübergreifende Kooperation
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Unsere Partneruniversität ist die größte staatliche Universität des Landes und hat mehrere Standorte innerhalb der Metropolregion Jakarta. Hier findest du die offizielle Uni-Website sowie weitere Informationen zum Austausch.
- Lust auf Großstadtleben? Dann bist du in Jakarta genau richtig. Die indonesische Hauptstadt bildet mit insgesamt 35 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Metropolregion der Welt und ist politisches, wirtschaftliches und kulturelles Landeszentrum mit einer bunt gemischten Bevölkerung.
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Don't miss...
Yogyakarta in Zentraljava gilt als kulturelles Herz der Insel. Hauptattraktion sind die beiden großen Tempelanlagen aus dem 9. Jahrhundert in der Nähe der Stadt, Prambanan (hinduistisch) und Borobudur (buddhistisch). Bei einem Besuch von Borobudur bietet sich übrigens ein Abstecher zur skurrilen Hühnchenkirche an. Auch Yogyakarta selbst hat viel zu bieten: Einen prächtigen Sultanspalast, Street Art, Batikmärkte und lokale Spezialitäten wie die gar nicht mal so hässlichen mie lethek (hässliche Nudeln). Von Jakarta aus fahren täglich Züge nach Yogyakarta.
Gamelan-Musik. Dieses Ensemble aus Schlaginstrumenten erzeugt einzigartige polyphone Musik, in der rhythmische Grundmuster improvisiert umspielt werden. Es besteht hauptsächlich aus Bronze-Gongs und Metallophonen, dazu können Blas- und Streichinstrumente, Trommeln oder Gesang kommen. Gamelan ist ein wichtiger Teil der Kulturen Balis und Javas und erklingt z.B. bei Tanzaufführungen oder wichtigen Anlässen – vielleicht wirst du ja mal zu einer Hochzeit mit Gamelan eingeladen? Es gibt auch indonesische Bands zu entdecken, die eine spannende Mischung aus Gamelan und westlicher Musik spielen.
Das Museum Nasional in Jakarta gilt als eines der besten Museen Indonesiens und sogar ganz Südostasiens. Die umfassende Sammlung beinhaltet Objekte aus allen Regionen und Zeiten Indonesiens von der Vorgeschichte bis heute – Kunst, Werkzeuge und Waffen, Kleidung und Schmuck und vieles mehr.
Schnorcheln in Korallenriffen. Große Teile Indonesiens liegen im sogenannten Korallendreieck, dem Gebiet mit der weltweit größten Biodiversität von Korallen. Hier leben ca. 75% aller bekannten Korallenarten, dazu kommt eine riesige Vielfalt weiterer Meereswesen. Auf vielen Inseln Indonesiens gibt es ideale Bedingungen, das Unterwasserleben beim Schnorcheln zu entdecken. Sogar ganz nah an Jakarta auf den Tausend Inseln. Wichtig: Nur korallenfreundliche Sonnencreme auftragen!
Lasst uns kochen...
Die indonesische Küche ist für leckeres Streetfood bekannt und so vielfältig wie das Land selbst. Reis bildet im Allgemeinen die Grundlage. Dazu werden Gemüse, Fisch und Hühnerfleisch, oder auf Sojabasis Tempeh und Tofu gereicht - gern frittiert. Auch Kokosnuss, Krabbenchips und Erdnuss sind beliebte Zutaten. Eine Vielzahl an Gewürzen darf natürlich nicht fehlen, z.B. die Chilisauce Sambal, Ingwer, Palm- oder Kokoszucker und Kecap manis, eine süße Sojasauce, die man nicht mit Ketchup verwechseln sollte. Der heißt in Indonesien nämlich saus tomat.
Da der Großteil der indonesischen Bevölkerung muslimisch ist, sind alkoholische Getränke nicht üblich. Dafür gibt es exzellenten Kaffee und Tee – oder auch die Mischung Teh Daun Kopi: Tee aus Kaffeeblättern. Dazu kommt eine Vielzahl leckerer warmer und kalter Süßgetränke, oft mit Toppings oder aus Fruchtsäften, z.B. Avocado-Schoko-Shake.
Dadar Gulung
Die auffällig grünen Pfannkuchenrollen sind in Indonesien ein beliebter Snack und werden oft an Streetfood-Ständen verkauft. Hinter der grünen Farbe steckt Pandan, eine Pflanze, deren duftende Blätter ein vanilleartiges Aroma ergeben. In Deutschland findet man sie im Kühlregal beim Asia-Laden. Gefüllt werden die Pandan-Pfannkuchen mit süßer Kokosnuss – eine typisch indonesische Geschmackskombination.
Zutaten für die Pfannkuchen:
- 300 g Reismehl
- 2 Eier
- 400 ml Kokosmilch
- Pandanwasser:
- 10 Pandanblätter sowie einen Mixer – alternativ: Pandan-Aroma
- 150-200 ml Wasser
- 1 Prise Salz
- Öl zum Braten
Zutaten für die Füllung:
- 250 g Kokosraspeln
- 100 g Palmzucker, gemahlen
- 1 Prise Zimt
- 1 Prise Salz
- 100 ml Wasser
Zubereitung:
1. Pandanwasser: Die Blätter waschen, in kleine Stücke schneiden und mit dem Wasser in einen Mixer geben, bis keine groben Blattstücke mehr vorhanden sind. Durch ein feines Sieb oder ein Tuch gießen, den Saft auffangen und beiseite stellen.
2. Füllung: Kokosraspel, Palmzucker, Zimt und Salz mischen und in einer nicht gefetteten Pfanne erhitzen. Bei mittlerer Temperatur kurz anrösten, dabei ständig rühren, damit nichts anbrennt. Das Wasser hinzugeben und weitere 5 min bei gleichbleibender Hitze weiterrühren, bis die Flüssigkeit verdampft ist.
3. Pfannkuchen: Alle Pfannkuchenzutaten (außer dem Öl) in einer Schüssel vermischen, sodass ein flüssiger Teig entsteht. Bei Bedarf mehr Wasser hinzugeben. Nach 10 min Ruhezeit den Teig mit etwas Öl portionsweise zu dünnen Pfannkuchen ausbacken.
4. Aufrollen: Auf die vordere Hälfte jedes Pfannkuchens 2 TL Füllung geben, dabei an den Rändern etwa 2 cm Platz lassen. Den vorderen Teil über die Füllung schlagen, Seiten einklappen und den Pfannkuchen vorsichtig aufrollen.
(Vielen Dank an wo-der-pfeffer-waechst.de!)
Kontakt und weitere Ansprechpersonen
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