Partnerland des Monats: Frankreich
Leben wie Gott in Frankreich – klingt nach einem Plan fürs Auslandssemester. Unser westliches Nachbarland steht für Kunst, Kultur und savoir-vivre. Als größtes Land der EU hat l’Héxagone (das Sechseck) außerdem viele regionale Unterschiede zu bieten, von der wilden Atlantikküste über den weltläufigen Trubel von Paris bis zu den Lavendelfeldern und Felslandschaften Südfrankreichs. Partnerunis der TU Dresden gibt es im ganzen Land. Wo zieht es dich am meisten hin?
Mit der Aktion "Partnerland des Monats" richten wir den Scheinwerfer auf die große Vielfalt der Länder, Regionen und Partneruniversitäten der TU Dresden, in denen unsere Studierenden ein Auslandssemester verbringen können.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Zahlen und Fakten zu Frankreich
Hauptstadt: Paris
Einwohner: 68,6 Millionen (2025)
Amtssprache: Französisch
Nationalfeiertag: 14. Juli, Beginn der Französischen Revolution
Währung: Euro
Weitere Zahlen, Fakten und Infos findet ihr natürlich auf Wikipedia, beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), oder auf den Seiten des Auswärtigen Amts. Touristische Infos gibt es z.B. bei wikivoyage.
Kleiner Sprachexkurs
- Hallo / Tschüss – Salut
- Guten Tag – Bonjour
- Wie geht’s? – Ça va?
- Ich heiße … – Je m’appelle …
- Und du? – Et toi?
- Schön, dich kennenzulernen – Enchanté(e)
- Auf Wiedersehen – Au revoir!
Französisch ist eine der meistgesprochenen Sprachen der Welt. Weltweit sprechen rund 311 Millionen Menschen Französisch, ca. 80 Millionen davon als Muttersprache (2025). Diese weite Verbreitung ist einerseits Relikt des Kolonialzeitalters, andererseits war Französisch auch lange die Sprache der internationalen Diplomatie und Aristokratie. Auf diesem Weg haben auch viele französische Wörter den Weg ins Deutsche gefunden, z.B. Journalist, Accessoire oder Debatte. Aber Achtung vor falschen Freunden wie jalousie (Eifersucht), pommes (Äpfel) oder batterie (Schlagzeug).
Frankreich ist eines der wenigen Länder, bei denen Englischkenntnisse fürs Auslandsstudium nicht ausreichen. In der Regel brauchst du Französischkenntnisse auf B2-Level, um dich an einer unserer Partnerhochschulen zu bewerben. Einzelne Kurse sind möglicherweise auch auf Englisch verfügbar. Schau bitte vor deiner Bewerbung, was genau die Voraussetzungen an deiner Wunschhochschule sind.
Es gibt viele Möglichkeiten, Französisch zu lernen oder eingerostete Kenntnisse wieder aufzufrischen. In Dresden bieten z.B. TUDIAS, die Volkshochschule und das Institut Français Kurse an. Letzteres organisiert auch viele (oft kostenlose) Veranstaltungen rund um die französische Kultur und Sprache. Um auf Französisch ins Gespräch zu kommen, ist auch die Francophonie Dresden ein guter Anlaufpunkt.
Wusstest Du schon, dass ....?
- der Eiffelturm nur 20 Jahre stehen sollte? Er wurde zur Weltausstellung 1889 als damals höchstes Gebäude der Welt errichtet. 1909 entschied man sich gegen den Abriss, weil sich der Eiffelturm als nützlich für die zunehmende Radiokommunikation erwies. Auch heute noch ist er wichtigster Funkturm der Region Paris. Und natürlich ist der Eiffelturm nicht mehr aus Paris wegzudenken – was sicherlich die Künstler überraschen würde, die damals den geplanten Turm als „unnötig und monströs“ und „wirklich tragische Straßenlaterne“ ablehnten.
- viele französische Baderegionen nach (Halb-) Edelsteinen benannt sind? Die Côte d’Azur erhielt als erstes ihren poetischen Beinamen, benannt nach dem Azurblau von Meer und Himmel. Viele andere Regionen zogen nach, mit Namen wie Côte d’Emeraude (Smaragdküste), Côte de Nacre (Perlmuttküste) und Côte d’Opale (Opalküste).
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während der Französischen Revolution die Zeit dezimalisiert wurde? Der Tag wurde in 10 Stunden à 100 Minuten à 100 Sekunden unterteilt. Die 7-Tage-Woche wich 10-tägigen décades, die in einem neuen Kalender geordnet wurden. Beides gehörte zum weitreichenden Versuch, feudale und christliche Traditionen durch die Werte der Aufklärung und die Orientierung an Naturkonstanten zu ersetzen. Die neue Zeitmessung konnte sich nicht durchsetzen – im Gegensatz zu dezimalisierten Währungen und zum metrischen System, die auch auf die Französische Revolution zurückgehen.
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das nordfranzösische Y die Stadt mit dem kürzesten Namen Europas ist? Die Einwohner:innen von Y nennen sich Ypsiloniens bzw. Ypsiloniennes.
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Frankreich das meistbesuchte Land der Welt ist, mit derzeit rund 100 Millionen Reisenden pro Jahr? Den ersten Platz im Ranking hält Frankreich schon seit den 80ern. Natürlich kann unser Nachbarland noch mit weiteren Rekorden aufwarten, darunter das größte Kunstmuseum der Welt (Louvre), der höchste Berg Europas (Mont Blanc) und die weltweit höchste Anzahl von Kreisverkehren (ca. 43.000).
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es Unglück bringen soll, Baguettes umzudrehen? Der Ursprung dieses Aberglaubens findet sich in alten Hinrichtungstraditionen. Am Tag einer Hinrichtung wurde beim Bäcker Brot für den Henker reserviert, indem man es verkehrt herum hinlegte. Seitdem steht umgedrehtes Brot – welches in Frankreich meist in Form von Baguettes kommt – für Unglück und Tod. Also aufpassen! Aufmunternder Baguette-Fakt hinterher: "Zauberstab" heißt auf Französisch baguette magique.
- in Frankreich Lavendel nicht nur als Duftstoff, sondern auch als Gewürz verwendet wird? In der Provence, wo viel Lavendel angebaut wird, ist er in Süßspeisen beliebt, zum Beispiel als Aprikosentarte mit Lavendel oder Lavendeleis. Aber auch in Fischgerichten oder Fleischmarinaden ist er zu finden.
Kooperationen mit Universitäten in Frankreich
Frankreich ist einer unserer wichtigsten Kooperationspartner. Aktuell hat die TU Dresden Austauschvereinbarungen mit 64 Universitäten in Frankreich, die im ganzen Land verteilt liegen. Eine davon befindet sich sogar auf der Insel La Réunion bei Madagaskar. Dabei sind insgesamt 30 verschiedene Studienfächer vertreten. Die Chancen stehen also gut, dass auch für dein Studienfach eine Kooperation besteht.
Alle Kooperationen findest du bei Mobility Online. Dort kannst du auch in den Erfahrungsberichten bisheriger Austauschstudierender stöbern. Es lohnt sich außerdem oft, in der eigenen Fakultät Professor:innen zu fragen, die direkte Kontakte zur gewünschten Partneruni haben.
Informiere dich über Erasmus+ an der TU Dresden sowie die Ansprechpartner:innen und Bewerbungsfristen für deine Fakultät. Alle unsere Kooperationen mit französischen Universitäten sind über Erasmus+ organisiert.
Don't miss...
Gorges du Verdon. Landeinwärts der Côte d’Azur liegt der größte Canyon Europas. Hunderte Meter tief hat sich hier ein türkisblauer Fluss in den Kalkstein gefressen. Die großartigen Aussichten kannst du bei einer Wandertour auf dem Blanc-Martel-Weg genießen, der mal oben auf den Felsen, mal unten am Fluss dem Lauf der Schlucht folgt. Auch Klettern, Wildwasser-Kajakfahrten und Baden im nahen Stausee sind hier möglich. Die Gorges du Verdon erreichst du am besten über Moustiers Sainte-Marie, das auch für sich einen Besuch wert ist. Mit seinen mediterranen Häuschen vor einer imposanten Felslandschaft gilt es als eines der schönsten Dörfer Frankreichs.
Cité de l’Espace. Als Hauptstadt der europäischen Raumfahrt hat Toulouse einen faszinierenden Erlebnispark zum Thema zu bieten. Viele Modelle in Originalgröße sind hier ausgestellt, darunter die europäische Ariane-Rakete und ein Prototyp der ersten Raumstation Mir, der auch von innen erkundet werden kann. Beleuchtet werden auch aktuelle Missionen der ESA, die Geschichte der Raumfahrt, und welchen Nutzen das Ganze hat – so kannst du zum Beispiel erfahren, wie die moderne Wettervorhersage funktioniert. Ein Blick auf den Eventkalender lohnt sich.
Musée de l’Orangerie. Wenn du Kunst in Paris bestaunen willst, ist nicht nur der Louvre einen Besuch wert. Ein kleineres Juwel ist das Musée de l’Orangerie, wo vor allem impressionistische Werke ausgestellt sind. Sein Herzstück sind die Seerosenbilder von Claude Monet, bis zu 17 Meter breite, gigantische Panoramen des Lichterspiels auf dem Seerosenteich des Künstlers. Der Eintritt ins Musée de l‘Orangerie ist, wie bei den meisten Pariser Museen, für EU-Bürger:innen unter 26 Jahren kostenlos. Monets berühmten Garten, gelegen im Dörfchen Giverny, kannst du von Rouen und Paris aus übrigens auch leicht im Original besuchen.
Dune du Pilat. In der Nähe unserer Partnerstadt Bordeaux liegt die höchste Wanderdüne Europas, aufgetürmt von Wind und Strömungen der Atlantikküste. Mit beeindruckenden 100 Metern Höhe, 600 Metern Breite und kilometerlang wandert sie langsam landeinwärts, den Kiefernwäldern auf ihrer anderen Seite entgegen. Neben der grandiosen, zweigeteilten Aussicht auf Meer und Wälder gibt es auch Paraglider zu bestaunen – oder probierst du dich selbst an einem Tandemsprung aus?
Sainte-Chapelle. Mitten in Paris befindet sich das vielleicht schönste Werk gotischer Baukunst – ein Stil, welcher übrigens in Frankreich entstand. Besonders sehenswert ist die ehemalige Palastkapelle aus dem 13. Jahrhundert an sonnigen Tagen, wenn das Licht durch die riesigen Buntglasfenster scheint. Die Farbenpracht endet nicht bei den Fenstern, denn auch das Deckengewölbe und die grazilen Streben sind bunt und golden bemalt. Auch hier ist der Eintritt für EU-Bürger:innen unter 26 Jahren kostenlos.
Lasst uns kochen...
Essen in Frankreich – wer denkt da nicht an Croissants, Baguettes, Käse, Wein und Crêpes? Die Klischees sind nicht unbegründet. So sind Croissants beliebt als kleines Frühstück oder Snack, Käse gibt es in rund 1.500 Sorten und als eigenen Gang bei den Mahlzeiten, und Wein wird nicht nur getrunken, sondern auch sehr gern zum Kochen verwendet.
Jede Region Frankreichs hat ihre eigene Lokalküche mit typischen Spezialitäten und Zutaten. Beispielsweise stammen Quiche und Flammkuchen aus dem Nordosten; im Nordwesten werden viele Äpfel, Kartoffeln und Butter gegessen; und im Süden sind Olivenöl, Kräuter der Provence und Zitrusfrüchte beliebt. Überall in Frankreich hat der Genuss von gutem Essen einen hohen Stellenwert.
Im Dezember stellt sich natürlich die Frage: Wie sieht eigentlich das Weihnachtsessen in Frankreich aus? Hier lässt man sich nicht lumpen und serviert traditionell ein 7-Gänge-Menü. Es beginnt mit einem Apéritif und mehreren Vorspeisen – beliebt sind z.B. Räucherlachs, Austern oder Suppe. Es folgt das Hauptgericht, meist ein mit Esskastanien gefüllter Truthahn. Ausklingen lässt man das Festmahl mit Salat, Käse und (zumindest in der Provence) ganzen 13 verschiedenen klassischen Desserts. Auch der Champagner darf natürlich nicht fehlen.
Rezept: Soupe à l’oignon - Französische Zwiebelsuppe
Diese klassische französische Zwiebelsuppe ist genau das richtige für kalte Wintertage. Die Zwiebeln werden zuerst sorgfältig karamellisiert, bevor die Brühe hinzukommt. Wenn die Suppe auf feuerfeste Schüsseln verteilt wurde, gibt man Croutons oder altes Weißbrot dazu und überstreut das Ganze mit viel Käse. Und dann kommt die Suppenschüssel zum Überbacken in den Ofen! Ein Rezept zum Nachkochen gibt es hier.
Kontakt und weitere Ansprechpersonen
Hattest du eine tolle Zeit in Frankreich? Hast du Tipps für Orte und Erlebnisse, die man nicht missen sollte? Gern teilen wir auch deine Erfahrungen – hier, über Social Media oder auch, wenn du Lust hast, bei Infoveranstaltungen mit anderen TUD-Studierenden. Melde dich bei uns:
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- 09:30 - 11:30
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