Partnerland des Monats: Vietnam
Geprägt vom Kolonialismus und den traumatisierenden Erfahrungen aus dem Krieg gegen die USA, hatte es Vietnam lange schwer, einen eigenen Weg zu gehen. Inzwischen hat sich das Land aber zu einem der aufregendsten Reiseziele in Südostasien entwickelt. Neben atemberaubenden Landschaften, zwischen nebelverhangenen Bergen im Norden und unberührten tropischen Inseln im Süden, dem leckersten street food der Welt, von dem ihr noch lange nach eurem Vietnam-Trip träumen werdet, gibt es noch sehr viel mehr zu entdecken entlang der „Bambusstange mit zwei Reisschalen“!
Mit der Aktion "Partnerland des Monats" wollen wir den Scheinwerfer ein bisschen auf die Länder und Partneruniversitäten der TU Dresden richten, die nicht immer unbedingt die erste Wahl unserer Austauschstudierenden sind.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Zahlen und Fakten zu Vietnam
Hauptstadt: Hanoi
Einwohner: 86,9 Millionen
Amtssprache: Vietnamesisch
Nationalfeiertag: 2. September (Vietnamesische Unabhängigkeit 1945)
Währung: Đồng, 1€ = ca. 28.000 Đồng
Weitere Zahlen und Fakten findet ihr natürlich in der wikipedia, den DAAD-Länderinformationen oder z.B. bei Visit Vietnam.
Kleiner Sprachexkurs Vietnamesisch:
- Hallo - Chào
- Wie geht’s? – Khỏe không?
- Mein Name ist … - Tôi tên là ..
- Danke - Cảm ơn.
- Auf Wiedersehen - tạm biệt.
Die vietnamesische Sprache ist aufgrund der jahrhundertelang währenden Kolonialzeit stark durch China geprägt. Erst später entwickelte Vietnam eine eigene Schrift (chu nom), die sich auch aus dem lateinischen Alphabet speiste. Vietnamesisch gehört zu den sogenannten tonalen Sprachen; das heißt, dass die Grammatik zwar relativ einfach ist, das Erlernen der korrekten Aussprache jedoch nicht. So kann schon eine kleine Variation in der Aussprache den kompletten Wortsinn verändern, wie folgendes Beispiel zeigt:
- ma (gleichbleibender Ton) = Geist
- mà (fallender Ton) = aber
- má (steigender Ton) = Mutter
- mạ (fallender und abbrechender Ton) = Reissetzling
- mả (Ton fällt zunächst und steigt dann wieder an) = Grab
- mã (steigender und abbrechender Ton) = Pferd
Viele vietnamesische Universitäten bieten ein umfangreiches englisches Kursangebot für Austauschstudierende an. Bitte schaut aber vor eurer Bewerbung, was die jeweiligen Voraussetzungen sind.
Grundkenntnisse der Landessprache schaden aber sicher nie und können in Dresden bspw. an der VHS erlernt werden.
Wusstest Du schon, dass ....?
- es als Zeichen der Armut gilt, zu Fuß zu gehen? Vor und während des Vietnamkrieges mussten die Menschen monatelang zu Fuß von Zentralvietnam nach Nordvietnam laufen. Heute wird ab einer Distanz von 200 Metern Moped gefahren.
- dass die Vietnamesen der Sage nach von Drachen abstammen? Es heißt, dass ein Drache und eine Fee zusammen einen Sack mit 100 Eiern auf die Erde brachten. Aus den daraus entstandenden Kindern folgten 50 dem Drachen in das Meer und 50 der Fee in die Berge. Diese Kinder gelten als die ersten Vietnamesen, die seitdem sowohl an der Küste als auch in den Bergen leben.
-
Die Geographie Vietnams auch als „Bambusstange mit zwei Reisschalen“ beschrieben wird? Im Norden und Süden liegen zwei fruchtbare reisliefernde Flussdeltas, dazwischen als Verbindung ein schmales, eher karges, von Wald und Gebirge geprägtes Gebiet.
- dass Schenken in Vietnam eine hohe Kunst ist, die viele Fettnäpfchen bereithält? No Go's sind bspw. Taschentücher (stehen für Schwierigkeiten), Messer (zerschneiden die Freundschaft), Parfüm/Seife/Deo etc. (könnte bedeuten, dass der Beschenkte übel riecht) , weiße oder violette Blumen (stehen für Trauer) und natürlich nachlässig verpackte oder billige Geschenke.
- über 40% der Vietnamesen Nguyễn mit Nachnamen heißen? Die Verbreitung ist historisch geprägt von der Nguyen-Dynastie, deren Wurzeln bis ins 13. Jahrhundert reicht. Im Zuge dessen nahmen viele Menschen diesen Namen als Nachnamen an. Der Familienname hat sich auch in Länder verbreitet, in die Vietnamesen emigriert sind. So ist Nguyen der siebthäufigste Nachname in Australien (nach Smith der zweithäufigste Familienname in den Telefonbüchern von Melbourne). Weltweit steht Nguyen mit etwa 36 Millionen Namensträgern an vierter Position der häufigsten Familiennamen der Welt und wird nur von chinesischen Namen übertroffen.
Kooperationen mit der TU Dresden
Die TUD verbindet mit vietnamesischen Hochschulen eine lange Kooperationstradition. Eine Übersicht über alle Kooperationen der TU Dresden, die ihr für den Austausch nutzen könnt, findet ihr in unserer Datenbank. Außerdem lohnt es sich auch oft, in der eigenen Fakultät Professoren zu fragen, die direkte Kontakte zur gewünschten Partneruni haben.
Zentraler Studierendenaustausch folgender vietnamesischer Universität
Don't miss...
... Das kleine Bergdorf Sapa im Nordosten Vietnams. Nehmt festes Schuhwerk mit und entdeckt auf unzähligen Wanderwegen rund um das Dorf die spektakuläre Landschaft mit Blick auf malerische Hügel mit ihren endlosen, leuchtend grünen Reisterrassen
Cu Chi Tunnel: In dem Tunnelsystem versteckten sich die Vietcong-Kämpfer während ihrer Aktionen gegen die US-Armee. Die unterirdischen Lebensräume entwickelten sich mit der Zeit zu weit mehr als nur Luftschutzbunkern: Hier entstanden Schulen, Büros, Küchen und Lagerräume.
Der Nationalpark Phong Nha-Kẻ Bàng: das Naturschutzgebiet, in tropischen Wäldern gelegen, ist besonders bekannt für seine bizarren Kalkfelsformationen sowie unzähligen Höhlen, unterirdischen Wasserläufen und seine außerordentliche Artenvielfalt. Seinen Namen bekam der Park durch die 18 Kilometer lange Phong Nha Höhle, die an ihrer höchsten Stelle eine Deckenhöhe von 83 Metern aufweist. Im Regenwald könnt ihr mit etwas Glück auf einige Affenarten (Makaken, Languren, Gibbons) sowie auf Schwarzbären, Schuppentiere und verschiedenste Vogelarten treffen.
Natürlich: Hanoi… hier schlägt das Herz Vietnams und ihr solltet euch die Zeit nehmen, einzutauchen und euch mitreißen zu lassen. Entdeckt die zahllosen streetfood-Stände, die kleinen Bars und Geschäfte, besucht das weltberühmte Wasserpuppentheater, das Ho-Chi-Minh Mausoleum und das Ethnologische Museum, vielleicht auch das sehr sehenswerte Vietnamesische Nationalmuseum der Schönen Künste.
Lasst uns kochen...
Die vietnamesische Küche ist vielfältig lecker und manchmal auch bizarr gewöhnungsbedürftig. In die letztere Kategorie gehören solche Delikatessen wie Schwalbennester, Cà phê phân chồn (Wieselkaffee) oder Schlangenschnaps. Andererseits gilt es, das beste street food der Welt in Vietnam zu entdecken: zum Beispiel Phở oder fliegende Nudeln. In Nordvietnam werden die Speisen in der Regel scharf und salzig dargeboten. In Südvietnam herrschen die süß-sauren Komponenten vor, bei denen eine Menge Kokosmilch und Zitronengras Verwendung finden. In Huế, der ehemaligen Kaiserstadt, werden die Speisen traditionell in kleinen Portionen gereicht, dafür aber in vielen Gängen.
Wir kochen heute mit euch einen kleinen, süßen Partysnack:
Banh Troi – Süße Reisbällchen mit Ingwersirup
Diese kleinen Dessertkügelchen eignen sich als Nachtisch für ein Dinner zu Zweit oder als Snack für die nächste Party! Die Reisbällchen isst man in Vietnam traditionell am dritten Tag des dritten Mondmonats, denn an diesem Tag darf nach altem Brauch kein Feuer in der Küche gezündet werden, weshalb das Gericht am Tag zuvor vorbereitet wird. Das perfekte Aroma kommt beim Verzehr bei Raumtemperatur hervor, ganz besonders der Ingwergeschmack.
Zutaten für 35 Bällchen:
- 150 g gelbe getrocknete Mungbohnen
- 3 EL Zucker
- 300 g Klebreismehl
- Gerösteter Sesam zum Anrichten
Für den Sirup:
- 250 g Zucker
- 1 kleine Ingwerwurzel in feine Streifen geschnitten
- 3 EL Tapiokamehl
Zubereitung:
Schritt 1: Mungbohnen 30 Minuten in warmem Wasser einweichen. Danach sind sie leichter zu verarbeiten. Anschließend das Wasser abseihen und dann mit einem Dampfeinsatz 15 Minuten über kochendem Wasser garen.
Schritt 2: Weich gegarte Mungobohnen zusammen mit dem Zucker pürieren. (Achtung: Nur ganz kurz mixen und darauf achten, die Bohnen gleichmäßig zu zerhacken, denn das Püree darf etwas körniger sein.)
Schritt 3: Kleine Mengen des Teigs mit einem Teelöffel entnehmen und zu gleichmäßigen Kugeln formen. Daraus sollten sich etwa 35 Stück oder mehr ergeben. Bis zur Weiterverarbeitung im Kühlschrank lagern.
Schritt 4: Für den Ingwersirup Zucker in einem Topf zum Schmelzen bringen. Temperatur erhöhen und Topf schwenken, bis der Zucker gleichmäßig karamellfarben ist.
Schritt 5: Temperatur verringern und Ingwer hinzugeben. Einige Minuten warten, damit sie Temperatur absinkt, danach 600 Milliliter Wasser dazugeben und umrühren. (Tipp: Für einen dickflüssigeren Sirup etwas Maniokmehl einrühren.)
Schritt 6: Für den Teig Mehl in eine Rührschüssel geben, in die Mitte eine Mulde drücken und 150 ml kochend heißes Wasser hineingießen. Mit einer Gabel Mehl und Wasser rasch zu einem klebrigen Teig verarbeiten.
Schritt 7: Teig zu einer Kugel formen und 5-10 Minuten in ein Tuch eingewickelt ruhen. Danach soll der Teig immer noch etwas warm sein.
Schritt 8: Den Teig kneten, bis er nicht mehr klebt, sondern formbar und glatt ist. Auch daraus etwa 35 Kugeln formen und diese wieder mit einem Tuch bedecken.
Schritt 9: Teigkugeln ausrollen, in die Mitte eine Kugel des Mungobohnen-Pürees geben. Teigkugel gut verschließen. Erneut alle 35 fertigen Bällchen mit einem Tuch bedecken.
Schritt 10: In einem großen Topf Wasser erhitzen, Bällchen hineingeben und einige Minuten leicht kochen lassen. Sie sind gar, wenn sie an der Oberfläche schwimmen. Ingwersirup vor dem Servieren darüber geben.
(Mit großem Dank an https://vietnamesisch-kochen.de/rezepte/desserts/banh-troi-suesse-reisbaellchen-mit-ingwersirup/)
Kontakt und weitere Ansprechpersonen
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