Argentinien, das steht für Fußballbegeisterung, Tango, Grillfeste und Gastfreundschaft. Das größte spanischsprachige Land der Welt ist von Nord nach Süd so lang wie Europa vom Nordkap bis nach Sizilien. Entsprechend vielfältig ist die Natur, von subtropischem Regenwald über Pampas-Grasland und Wüste bis zu den schneebedeckten Bergen Patagoniens im Süden. Während die Weiten dünn besiedelt sind, leben die meisten Argentinier:innen in den Städten – fast ein Drittel von ihnen in Buenos Aires, der pulsierenden Hauptstadt.

Mit der Aktion "Partnerland des Monats" wollen wir den Scheinwerfer ein bisschen auf die Länder, Regionen und Partneruniversitäten der TU Dresden richten, die unseren Studierenden nicht unbedingt als erstes für ein Auslandssemester in den Sinn kommen.

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Allgemeine Zahlen und Fakten zu Argentinien

Hauptstadt: Buenos Aires
Einwohner: 46 Millionen (2022)
Amtssprache: Spanisch, dazu regionale indigene Amtssprachen
Nationalfeiertag: Día de la Patria am 25.05. (Unabhängigkeit von Spanien)
Währung: Argentinischer Peso (ARS / $), 1€ = ca. 895 $

Weitere Zahlen, Fakten und Infos findet ihr natürlich auf wikipedia, bei den DAAD-Länderinformationen, auf den Seiten des Auswärtigen Amts oder z.B. bei argentinien24-7.com und wikivoyage.

Kleiner Sprachexkurs:

In Argentinien wird Spanisch gesprochen, wie auch im Großteil Südamerikas. Während der spanischen Kolonialzeit (ab dem 15. Jahrhundert) wurde es über den Kontinent verbreitet und gehört heute zu den meistgesprochenen Sprachen der Welt. Über die Jahrhunderte sind durch die weite Verbreitung viele regionale Besonderheiten entstanden. Größere Verständigungsprobleme sind unwahrscheinlich, aber Slang, Alltags- und Essensbegriffe unterscheiden sich oft von Land zu Land.

Das argentinische Spanisch zeichnet sich durch seinen auffälligen Akzent aus und verwendet vos statt tú fürs Du. Außerdem enthält es viele Lehnwörter aus dem Italienischen, mitgebracht von Einwander:innen aus Italien, von denen ungefähr die Hälfte der argentinischen Bevölkerung abstammt. Hier bringen wir dir ein paar nützliche argentinismos bei.  

• groso / grosa – großartig
• colectivo / bondi – Bus

• ¡Qué qilombo! – Was für ein Durcheinander!

• birra – Bier
• che – hey / Alter
• chamuyo – beeindruckend daherschwafeln
• laburo – Arbeit

Unsere Partneruniversität in Argentinien bietet ihre Kurse vor allem auf Spanisch an. In der Regel ist für einen Austausch daher ein Sprachnachweis für Spanisch erforderlich. Schau bitte vor deiner Bewerbung, was genau die jeweiligen Voraussetzungen sind.

Auch sonst zahlen sich Spanischkenntnisse für einen Austausch in Argentinien auf jeden Fall aus. Auch unter der jüngeren Bevölkerung ist es nicht die Norm, fließend Englisch sprechen zu können. Dies hat natürlich den Vorteil, dass sich deine Spanischkenntnisse vor Ort durch die viele Übung schnell verbessern können. In Dresden kann Spanisch bei TUDIAS, an der VHS oder z.B. bei inlingua gelernt werden. TUDIAS bietet auch einen fortgeschrittenen Spanisch-Profilkurs zur Vorbereitung für Auslandsaufenthalte an.

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Wusstest Du schon, dass ....?

• die argentinische Fußballikone Diego Maradona als Gott verehrt wird? „Unsere Religion ist Fußball, und wie alle Religionen muss auch diese einen Gott haben“, so ein Mitglied der Iglesia Maradoniana (Maradona-Kirche). Die Ende der 1990er gegründete Spaßreligion orientiert sich stark am Katholizismus: So gibt es z.B. das Maradona-Vaterunser, Weihnachten zum Geburtstag des Fußballers und Zehn Gebote – unter anderem „Liebe Fußball über allem“ und „Nenne deinen ersten Sohn Diego“.

• Argentinien weltweit als einziges Land nach einem Metall benannt ist? Der Name leitet sich vom lateinischen argentum (Silber) ab. Die ersten europäischen Expeditionen in die Region folgten Gerüchten über fabelhaft reiche Silbervorkommen, die aber zumindest in Argentinien nie so gefunden wurden. Auch viele argentinische Ortsnamen zeugen von den Hoffnungen der spanischen Eroberer, z.B. der Grenzfluss Río de la Plata (Silberfluss) oder unsere Partnerstadt Mar del Plata (Silbermeer).

•  Argentinien die mit Abstand höchste Dichte an Psychotherapeut:innen weltweit hat, laut Daten der WHO? Besonders viele davon gibt es in einem Stadtteil von Buenos Aires, der umgangssprachlich Villa Freud genannt wird, denn Sigmund Freuds Methode der Psychoanalyse ist hier lebendig und gefragt. Über emotionale Probleme zu sprechen und psychologische Hilfe zu suchen trifft in Argentinien auf wenig Stigmatisierung.

• Argentinien als erstes Land Lateinamerikas die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare einführte? Seit 2010 können Argentinier:innen jeder sexuellen Orientierung heiraten – deutlich vor Deutschland, wo die Ehe für alle erst seit 2017 besteht.
• Che Guevara Argentinier war? Berühmt geworden ist er zwar als Revolutionär in Kuba, aber sein Spitzname Che (eigentlich hieß er Ernesto) verrät seine Herkunft. Che ist ein typisch argentinischer Ausdruck, der Überraschung zeigt oder ähnlich einem „he!“ jemanden auf etwas aufmerksam macht – zur Belustigung der Kubaner:innen sagte Guevara das wohl ständig. Sein Weg nach Kuba begann während des Studiums mit ausgedehnten Reisen durch Südamerika, auf denen die große soziale Ungleichheit sein politisches Interesse weckte.
• Mate das argentinische Nationalgetränk ist? Allerdings hat sie mit der hierzulande beliebten Club-Mate wenig gemeinsam. In Argentinien wird aus der Mate-Pflanze in einem speziellen Gefäß Tee gebraut und oft bei geselligem Zusammensein gemeinsam getrunken. Dabei ist der cebador für gleichmäßige Aufgüsse zuständig und gibt das Gefäß in der Runde weiter. Auch unterwegs darf Mate natürlich nicht fehlen: Oft wird heißes Wasser für die Zubereitung in Thermosflaschen mitgebracht oder ist an Heißwasserautomaten erhältlich.

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Kooperationen mit der TU Dresden

Eine Übersicht über alle Kooperationen der TU Dresden, die ihr für den Austausch nutzen könnt, findet ihr in unserer Datenbank. Außerdem lohnt es sich auch oft, in der eigenen Fakultät Professoren zu fragen, die direkte Kontakte zur gewünschten Partneruni haben.

Unsere TUDweltweit-Partneruniversität in Argentinien

• Universidad Nacional de Mar del Plata

  • Fächerübergreifende Kooperation
  • Unsere Partneruniversität hat ca. 30.000 Studierende und bietet Studiengänge in den Bereichen Architektur, Design, Agrarwissenschaften, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Naturwissenschaften, Gesundheitswissenschaften, Recht, Geisteswissenschaften, Ingenieurswissenschaften, Psychologie und Medizin an.
  • Mar del Plata liegt direkt an der Atlantikküste und ist Argentiniens berühmtestes Seebad. Seine Strände machen es zum zweitwichtigsten touristischen Ziel des Landes – nach der (relativ) nahe gelegenen Hauptstadt Buenos Aires. Mar del Plata ist auch für sein reges Nachtleben und die Vielzahl an kulturellen Events bekannt.

Don't miss...

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Der Perito-Moreno-Gletscher im Nationalpark Los Glaciares bildet eine riesige Front aus bläulichem Eis, aus der häufig Eisbrocken in die türkisen Wasser des Lago Argentino hinabstürzen. Er ist ein Wahrzeichen des Landes und gilt gemeinhin als einer der wenigen noch im Gleichgewicht befindlichen Gletscher weltweit – das ist allerdings veraltete Information. Ausgangspunkt für einen Gletschertrip ist das Städtchen El Calafate, das mit etwas Geduld von unserer Partnerstadt aus sehr günstig mit dem Bus erreicht werden kann (Zwischenstop in Comodoro Rivadavia). Von El Calafate ist es auch nicht mehr weit nach El Chaltén, einem Wanderparadies in den Bergen Patagoniens.

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Tango Argentino. Tango ist nicht nur Tanz, sondern auch eine eigene Musikrichtung mit Ursprung in den Einwanderervierteln von Buenos Aires. Zum dortigen harten Leben passt die romantisch-melancholische klassische Tangomusik – heute wird auch gern mit modernen Stilen gemischt, z.B. als Electrotango. Der Tangotanz ist sehr sinnlich und empörte damit zur Zeit seiner Entstehung die Gemüter. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde er sogar vom Papst verboten. Das ist zum Glück Geschichte – also kannst du in Argentinien wunderbar Tango tanzen lernen oder eine Tanzshow besuchen.

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Die Wasserfälle von Iguazú sind ein Naturwunder aus hunderten Fällen, die sich auf fast drei Kilometern Breite erstrecken. Es gibt Fußgängerbrücken zur Erkundung – auf dem Paseo inferior unterhalb der Fälle weht ein ständiger Gischtregen, während auf dem Paseo superior das Wasser tosend unter den Füßen wegstürzt. Besonders beeindruckt ider 80 m hohe Teufelsschlund (Garganta del Diablo), durch den die Grenze zu Brasilien verläuft. Es lohnt sich, auch Zeit für die umliegende Natur mitzubringen – üppige Wälder mit Palmen und Baumfarnen, in denen man mit Glück z.B. Tukane oder Ameisenbären erspähen kann.

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Argentinische Weine. Als eines der größten Weinbauländer der Welt produziert Argentinien eine große Vielfalt guter Weine, vor allem Rotwein. Besonders typisch ist die Rebsorte Malbec, die auf den Ausläufern der Anden in der Region Mendoza angebaut wird. Verkosten kann man den Wein natürlich im ganzen Land, doch für Genießer:innen lohnt sich ein Ausflug nach Mendoza, wo man durch die Weinberge schlendern und sich in den zahlreichen Weinstuben (bodegas) durchprobieren kann.

Lasst uns kochen...

Die argentinische Küche ist sehr durch europäische Einflüsse geprägt, vor allem aus Spanien und Italien. Fleischfans kommen hier auf ihre Kosten, nicht nur bei den allseits beliebten Asados (Grillfesten), zu denen man sich gern an den Wochenenden trifft. Als Vorspeise oder Snack gibt es oft Empanadas (Teigtaschen), von denen jedes spanischsprachige Land seine Version hat. In Argentinien sind sie halbmondförmig und werden je nach Füllung mit einer anderen Faltung verschlossen. Mit Maisgerichten wie dem deftigen Eintopf Locro finden sich auch indigene Kochtraditionen.

Abends wird in Argentinien erst spät gegessen, nicht vor 22 Uhr. Um bis dahin durchzuhalten, gibt es die Zwischenmahlzeit merienda, ein Kaffeetrinken mit facturas – nein, keine Rechnungen, sondern Gebäckteilchen. Gefüllt werden diese gerne mit dulce de leche (Milchkaramell). Das ist nach argentinischer Meinung besser als Nutella und quasi für alles Süße verwendbar, auch als Brotaufstrich, Keksfüllung, Tiramisu-Zutat oder Eissorte.

Fugazzetta - argentinische Pizza

Bei den italienischen Wurzeln vieler Argentinier:innen ist es nicht verwunderlich, dass Pizza hier sehr beliebt ist. Weltweit soll Argentinien das Land mit den meisten Pizzerien pro Kopf sein – und Buenos Aires die Stadt mit dem höchsten Pizzakonsum. Natürlich gibt es dabei viele Varianten mit spezifisch argentinischem Dreh. Die Fugazzetta, entstanden aus der Kombination von Pizza und Focaccia, ist eine Art doppelwandige Pizza mit reichlich Käsefüllung und einem Topping aus gerösteten Zwiebeln.

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Zutaten für eine Fugazzetta

Für den Teig:

• 600g Mehl
• 20g frische Hefe oder 1 Pack Trockenhefe
• 350ml lauwarmes Wasser
• 3 TL Olivenöl
• 10g Salz (ca. 1 TL)

Für Füllung und Topping:

• 500g Mozzarella, gerieben oder gewürfelt
• 2 Zwiebeln
• 100g Reibekäse
• Olivenöl
• Salz, Pfeffer
• Oregano

Außerdem brauchst du ein Backblech oder eine Kuchenform.

Zubereitung

1. Mehl in eine große Schüssel geben. In der Mitte eine Mulde bilden und die Hefe hineingeben. Das Salz außerhalb der Mulde verteilen. Nun das Wasser, gemischt mit dem Olivenöl, nach und nach in die Mulde geben und dabei langsam alle Teigzutaten miteinander verrühren.

2. Etwas Mehl über den Teig streuen und dann 10 min kneten, bis ein gleichmäßiger Teig entsteht. Er soll nicht zu trocken sein, aber auch nicht an den Händen kleben.

3. Teig in 2 Kugeln teilen, wobei die eine doppelt so groß sein soll wie die andere. Mit einem feuchten Küchentuch bedecken und gehen lassen, bis sich ihr Volumen verdoppelt hat (ca. 2 Stunden).

4. In der Zwischenzeit die Zwiebeln in dünne Ringe schneiden, in eine Schüssel geben, mit etwas Salz bestreuen und ein wenig Öl hinzugeben. 30 min beiseite stellen, damit sie Flüssigkeit verlieren.

5. Den Ofen auf 200°C vorheizen.

6. Die Teigkugeln einzeln plattdrücken und dann breitziehen, in eine runde oder eckige Form, je nachdem, wie es später aufs Backblech oder in die Kuchenform passt. Blech / Form mit Öl einfetten und dann das dickere Teigstück hineinlegen. Mit Mozzarella bedecken. Das dünnere Teigstück obenauf legen und an den Rändern festdrücken.

7. Zwiebelwasser abgießen und dann die Zwiebelringe oben auf den Teig geben. Die Fugazzetta mit etwas Olivenöl beträufeln und pfeffern.

8. Für 20-25 min im Ofen backen. Dann den restlichen Reibekäse und Oregano obenauf geben und weitere 5 min backen, bis der Käse geschmolzen ist. Buen provecho!

(Vielen Dank an cocinerosargentinos.com!)

Kontakt und weitere Ansprechpersonen

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