Partnerland des Monats: Slowakei
Die Slowakei, nicht zu verwechseln mit Slowenien, liegt südöstlich von Tschechien zwischen Polen, Österreich, Ungarn und der Ukraine. Das kleine Land ist eine vielseitige Naturschönheit - von der Hohen Tatra, Europas kleinstem Hochgebirge, über felsige Karstlandschaften voller Höhlen und wilder Schluchten bis zur seenreichen Donauebene. Bekannt ist die Slowakei auch für seine Vielzahl malerischer Burgen und Schlösser. Es gibt viel zu entdecken!
Mit der Aktion "Partnerland des Monats" richten wir den Scheinwerfer auf die Länder, Regionen und Partneruniversitäten der TU Dresden, die Studierenden vielleicht nicht als erstes für ein Auslandssemester in den Sinn kommen.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Zahlen und Fakten zur Slowakei
Hauptstadt: Bratislava
Einwohner: 5,4 Millionen (2024)
Amtssprache: Slowakisch
Nationalfeiertag: 1. September (1992) - Verfassung der unabhängigen Slowakei
Währung: Euro
Weitere Zahlen, Fakten und Infos findet ihr natürlich auf Wikipedia, bei den DAAD-Länderinformationen, oder z.B. bei Wikivoyage.
Kleiner Sprachkurs Slowakisch
- Hallo / Tschüss - Ahoj [ahoi]
- Guten Tag – Dobrý deň [dobrii djen]
- Entschuldigung – Prepáčte [prepaatschte]
- Bitte – Prosím [prosiim]
- Danke – Ďakujem [djakujem]
- Ja / Nein – Áno [aano] / Nie [nje]
- Ich verstehe nicht – Nerozumiem [nerosumjem]
- Auf Wiedersehen – Dovidenia
Slowakisch gehört mit Tschechisch, Polnisch und Sorbisch zu den westslawischen Sprachen. Die meisten Ähnlichkeiten weist es mit dem Tschechischen auf – die beiden Sprachen sind nach Gewöhnung an den jeweils anderen Akzent gegenseitig verständlich. Allgemein gilt Slowakisch als besonders verständlich für Sprecher:innen anderer slawischer Sprachen und wird daher auch das „Slawische Esperanto“ genannt.
In der slowakischen Schreibung fallen zahlreiche diakritische Zeichen auf (z.B. Ď, Ŕ). Diese werden als separate Buchstaben gezählt, was das slowakische Alphabet zum längsten Europas macht. Das wirkt kompliziert, hat aber den großen Vorteil von Eindeutigkeit – jeder mögliche Laut hat seinen eigenen Buchstaben und man schreibt genau so, wie man spricht.
Unsere Partneruniversitäten bieten Kurse auf Englisch an und es ist absolut kein Problem, während des Auslandssemesters komplett auf Englisch zu studieren. Schau bitte vor deiner Bewerbung, was genau die jeweiligen Voraussetzungen an deiner Wunschhochschule sind. Bei TUDIAS kannst du dein Englisch aufpolieren, z.B. im Kurs zur Vorbereitung von Auslandsaufenthalten.
Die Sprachbarriere musst du auch im Alltag nicht fürchten – jüngere Slowak:innen im städtischen Bereich sprechen meist Englisch, bei älteren kannst du oft mit Deutsch oder Russisch weiterkommen. Slowakisch lernen bringt dir aber natürlich viele Sympathiepunkte und lässt dich intensiver in die slowakische Kultur eintauchen. Dabei hilft dir ein breites Angebot hochqualitativer und kostenloser Online-Lernportale, darunter slovake.eu, e-slovak.sk und ucimesaslovencinu.sk.
Wusstest Du schon, dass ....?
- in der Slowakei Bahnfahren für Studierende unter 26 kostenlos ist? Gratis-Tickets sind erhältlich für alle Studierenden aus der EU (mit europäischer Staatsbürgerschaft oder dauerhaftem Aufenthaltsrecht) sowie Studierende jeglicher Nationalität, die an einer slowakischen Uni eingeschrieben sind. Ausführlichen Erkundungen im Auslandssemester steht also nichts entgegen!
-
du nicht allein damit bist, die Slowakei und Slowenien zu verwechseln? Die Ähnlichkeiten zwischen den Ländern – neben den Namen auch ähnliche Flaggen und die Lage im Südosten Mitteleuropas – waren schon oft Anlass für einen Tritt ins Fettnäpfchen. So wurde schon bei einem Weltmeisterschaftsspiel der slowakischen Eishockey-Mannschaft die slowenische Nationalhymne gespielt oder der slowenische Premierminister beim Staatsbesuch als Slowake vorgestellt. Aber woher kommt eigentlich die Ähnlichkeit der Landesnamen? Beide haben ihren Ursprung in der urslawischen Selbstbezeichnung Sloveni.
-
ein Slowake einen regenschirmähnlichen Fallschirm erfand? 1912 war der Luftfahrtenthusiast Štefan Banič Zeuge eines Flugzeugabsturzes, was ihn über Rettungsmöglichkeiten nachdenken ließ. In seinem ungewöhnlichen Entwurf wird der Fallschirm am Körper festgeschnallt und öffnet sich unter den Armen des Trägers. Banič selbst demonstrierte den Schirm, indem er von einem 15-stöckigen Hochhaus und später aus einem Flugzeug sprang. Sein Patent wurde von der US Air Force gekauft, jedoch wohl nie breit eingesetzt.
-
die slowakische Hauptstadt einen Zwilling hat? Bratislava und Wien stehen in enger kultureller und wirtschaftlicher Beziehung. Einerseits ist da die gemeinsame Geschichte im früheren Österreich-Ungarn, die Ähnlichkeiten wie eine rege Kaffeehauskultur in beiden Städten hinterlassen hat. Andererseits die extrem geringe Entfernung – von einer Hauptstadt zur anderen sind es gerade mal 55 km Luftlinie, oder 50 min mit dem Zug. Entwicklungsprojekte werden daher oft gemeinsam geplant.
-
ein Gedankenstrich wortwörtlich die Tschechoslowakei zertrennte? Ab 1918 bildete die Slowakei mit dem jetzigen Nachbar Tschechien einen gemeinsamen Staat. Doch nach dem Fall des Sozialismus 1989 kristallisierten sich im "Gedankenstrich-Krieg" die Spannungen im Land. Die slowakische Seite forderte mehr Hervorhebung durch eine Namensänderung zu „Tschecho-Slowakei“, während die tschechische Seite dies als Separatismus ablehnte. Trotz langer Diskussionen gelang keine Einigung, weshalb sich die Länder (friedlich) trennten. Heute sind sie durch gute Beziehungen verbunden.
Kooperationen mit Universitäten in der Slowakei
Eine Übersicht über alle Kooperationen der TU Dresden findest du in unserer Datenbank. Um dir einen Eindruck der Partnerunis zu verschaffen, kannst du dir dort auch Erfahrungsberichte bisheriger Austauschstudierender anschauen. Es lohnt sich oft, in der eigenen Fakultät Professor:innen zu fragen, die direkte Kontakte zur gewünschten Partneruni haben. Die Ansprechpartner:innen und Bewerbungsfristen für deine Fakultät findest du hier.
Unsere slowakischen Partneruniversitäten mit Erasmus+
- Ekonomická Univerzita v Bratislave (in Bratislava)
- Wirtschaftswissenschaften
- Žilinská Univerzita v Žiline (in Žilina)
- Verkehrsingenieurwesen
- Verkehrswirtschaft
- Elektrotechnik und Informationstechnik
- Technická Univerzita vo Zvolene (in Zvolen)
- Forstwissenschaften
Don't miss...
Slovenský Raj. Für Wagemutige hält das „Slowakische Paradies“, was der Name verspricht. Der Nationalpark ist für seine Vielzahl abenteuerlicher Wanderrouten berühmt, die auf Stiegen und Leitern durch Schluchten und direkt neben Wasserfällen entlang führen. Ein weiteres Highlight ist die Eishöhle von Dobšinská, Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Sie kann nur im Sommerhalbjahr besucht werden und beeindruckt mit bis zu 26 m dicken Eisschichten, Eisstalagmiten, -Säulen und Eisfällen.
Statuensuche in Bratislava. Verstreut in den Gassen der slowakischen Hauptstadt gibt es viele kuriose Statuen zu entdecken, die tolle Fotomotive abgeben – von einer Seiltänzerin über Märchengestalten bis zu einem exzentrischen Bratislaver der Geschichte. Wohl am berühmtesten ist Čumil, der aus einem Kanaldeckel guckt und laut dem begleitenden Schild natürlich hart am Arbeiten ist.
Bojnický Zámok. In der an Burgen und Schlössern reichen Slowakei ist das Schloss Bojnice eines der berühmtesten. In seiner fast tausendjährigen Geschichte wurde es immer wieder ausgebaut, zuletzt im romantischen Stil des 19. Jahrhunderts. Heute ist es eine beliebte Märchenfilmkulisse. Prächtige original eingerichtete Räume, eine kunsthistorische Ausstellung zum Schloss und die angrenzende Tropfsteinhöhle können besucht werden. Auch ein Blick in den Eventkalender lohnt sich, um z.B. das Internationale Festival der Geister und Gespenster nicht zu verpassen. Dein Schlossticket reservierst du am besten vorher online.
Die Blaue Kirche von Bratislava wirkt wie aus Zuckerguss erbaut. Ihre außergewöhnliche Farbe und die Jugendstil-Architektur vom Anfang des 20. Jahrhunderts machen die Kirche zu einem echten Blickfang. Während die Kirche von außen immer besichtigt werden kann, ist das Innere nur zu den täglichen Gebetszeiten geöffnet. Beim Besuch sollte man also möglichst leise sein, dafür ist der Eintritt kostenlos.
Lasst uns kochen...
Die slowakische Küche ist deftig und reichhaltig, mit typischen Zutaten wie Kartoffeln, Milchprodukten, Sauerkraut und Fleisch. Besonders an kalten Tagen erfreut die große Auswahl an würzigen Suppen – beliebt sind z.B. die Knoblauchsuppe Cesnačka, traditionell serviert in einem ausgehöhlten Brotlaib, oder Kapustnica, eine Sauerkrautsuppe mit Pilzen, die an Festtagen wie Weihnachten und Silvester nicht fehlen darf.
Im süßen Bereich sind Kuchen und Gebäck mit Füllungen aus Mohn, Nüssen oder Quark sehr beliebt, wie die Pressburger Kipferln, süße Hefeteighörnchen mit Nuss- und Mohnfüllung, eine Spezialität aus Bratislava. Traditionell steht Mohn in der Slowakei für Reichtum, weshalb er auch zu Festtagen nicht fehlen darf, z.B. in der Form von süßen Mohnnudeln.
Demikát - Brimsennockensuppe
Dieses Gericht vereint slowakische Leidenschaften – den Schafskäse Bryndza, hausgemachte Nocken aus Kartoffelteig (Halušky) und eine gute Suppe. Bryndza und Halušky sind auch als käsespätzleartige Kombination unschlagbar, dafür gibt es sogar ein eigenes Festival mit Wettessen. Als Ersatz für den in Deutschland kaum erhältlichen Bryndza muss hier Feta herhalten – wenn es schmeckt, ist ein Auslandssemester in der Slowakei zum Probieren des Originals wohl unvermeidlich. :)
Zutaten für 2 Personen
Für die Nocken:
- 350 g Kartoffeln
- 250 g Mehl
- Salz
Für die Suppe:
- 250 g Fetakäse
- 1 Zwiebel
- Öl oder Butter zum Braten
- 1 TL Paprikapulver
- 1 TL Kümmel
- Salz und Pfeffer
- Nach Geschmack: Saure Sahne
Zubereitung
Nocken:
- Kartoffeln schälen und reiben, dann mit Mehl und Salz vermengen. Es soll ein zähflüssiger Teig entstehen - wenn nötig, während des Verknetens noch etwas Wasser hinzufügen.
- Einen Topf mit Salzwasser zum Kochen bringen, dann auf kleiner Flamme köcheln lassen.
- Nocken ins Wasser geben: Idealerweise streichst du sie durch ein Spätzlesieb, alternativ geht eine grobe Reibe, oder du teilst einfach kleine Portionen vom Teig ab.
- Umrühren und so lange kochen, bis die Nocken auf die Oberfläche steigen. Dann kannst du sie abschöpfen. Ca. 1 Liter Kochwasser für die Suppe aufheben.
Suppe:
- Zwiebel in Würfel schneiden und in Öl / Butter weichbraten.
- Kümmel, Paprikapulver und Käse hinzufügen und umrühren.
- Mit 1 Liter Nocken-Kochwasser auffüllen und aufkochen. Köcheln, bis die Zwiebeln weich sind – das sollte nicht lange dauern.
- Mit Salz und Pfeffer abschmecken, glatt pürieren und nach Geschmack mit saurer Sahne verfeinern.
- Gemeinsam mit den Nocken servieren - dobrú chuť!
(Vielen Dank an slovakia.travel!)
Kontakt und weitere Ansprechpersonen
Habt ihr ganz tolle Erlebnisse in der Slowakei gehabt? Habt ihr Tipps für Orte und Dinge, die man nicht missen sollte? Gern teilen wir auch eure Erfahrungen entweder hier, bei Facebook oder auch, wenn ihr Lust habt, in einer digitalen Infoveranstaltung mit anderen TUD Studierenden. Meldet euch bei uns:
Beratung zum Studium im Ausland
NameFrau Federica Serra
Infocenter / TUD weltweit: Amerika, Australien und UK / PROMOS
Eine verschlüsselte E-Mail über das SecureMail-Portal versenden (nur für TUD-externe Personen).
Besuchsadresse:
Fritz Foerster Bau, Büro 156 Mommsenstraße 6
01069 Dresden
Postadresse:
Technische Universität Dresden International Office
01062 Dresden
Sprechzeiten:
- Dienstag:
- 09:30 - 11:30
- 12:30 - 14:30
- Donnerstag:
- 09:30 - 11:30
Bitte im SCS (FOE UG) anmelden.
Telefonische Sprechzeiten:
Keine Sprechzeit am 12. Dezember 2024: wir sind beim EUTOPIA International Day. Kommen Sie uns gern besuchen! (Foyer FOE, Eingang Mommsenstraße)
Ihr möchtet euch aus erster Hand informieren?
Ihr wollt mehr über die Slowakei erfahren? Fragt unsere Regionalbotschafter:innen, die als Alumni der TUD in vielen Ländern der Welt aktiv sind und euch gerne Tipps und Hinweise für euren Aufenthalt geben können.
Kontaktieren ist ganz einfach: Auf der interaktiven Weltkarte zeigen Markierungspunkte die Städte an, in denen die Regionalbotschafter:innen leben. Zu jeder Person ist ein Kurzprofil mit Kontaktinformationen hinterlegt.
Partnerländer Archiv
Habt ihr ein Partnerland verpasst? Kein Problem! Hier sammeln wir alle Seiten der Vormonate für euch zum Nachlesen:
Juli 2024: Kenia
Juni 2024: Italien
Mai 2024: Japan
April 2024: Polen
Februar 2024: Argentinien
Januar 2024: Finnland
Dezember 2023: Südafrika
November 2023: Griechenland
Oktober 2023: Belgien
Juli 2023: Kolumbien
Juni 2023: Slowenien
Mai 2023: Israel
April 2023: Lettland
Februar 2023: Australien
Januar 2023: Kroatien
Dezember 2022: Indonesien
November 2022: Bulgarien
Oktober 2022: Chile
Juli 2022: Dänemark
Juni 2022: Thailand
Mai 2022: Ukraine
April 2022: Portugal
Februar 2022: Volksrepublik China
Januar 2022: Island
November 2021: Rumänien
Oktober 2021: Mexiko
Juli 2021: Schweden
Juni 2021: Taiwan
Mai 2021: Niederlande
April 2021: Vietnam
Februar 2021: Tschechien
Januar 2021: Brasilien
Dezember 2020: Österreich
November 2020: Indien
Oktober 2020: Estland
Juli 2020: Südkorea
Juni 2020: Ungarn