Partnerland des Monats: Island
Willkommen im Land von Eis und Feuer. Mit heißen Quellen, Geysiren und schwarzen Stränden aus Basaltsand zeigt sich in Island überall vulkanische Aktivität. Gleichzeitig ist ungefähr ein Zehntel des Landes von Gletschern bedeckt. Vor der isländischen Witterung solltet ihr euch dick einpacken, aber das lohnt sich, um die spektakuläre Natur mit über 10.000 Wasserfällen zu erkunden. In der isländischen Gesellschaft geht es mit insgesamt weniger Einwohnern als Dresden klein und familiär zu. Langweilig dürfte es dennoch nicht werden – so gibt es überraschend viele bekannte isländische Musiker und auch sonst einiges zu entdecken.
Mit der Aktion "Partnerland des Monats" wollen wir den Scheinwerfer ein bisschen auf die Länder, Regionen und Partneruniversitäten der TU Dresden richten, an die unsere Austauschstudierenden nicht unbedingt als erstes denken.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Zahlen und Fakten zu Island
Hauptstadt: Reykjavík
Einwohner: 361.000
Amtssprache: Isländisch
Nationalfeiertag: 17. Juni (Unabhängigkeit und Gründung der Republik Island)
Währung: Isländische Krone (ISK / Kr). 1€ = 147,22 Kr
Weitere Zahlen und Fakten findet ihr natürlich auf wikipedia, bei den DAAD-Länderinformationen oder z.B. bei visiticeland.
Kleiner Sprachexkurs:
- Hallo – Halló
- Wie geht’s? – Hvað er títt?
- Ich heiße ... – Ég heiti ...
- Entschuldigung – Afsakið
- Wie viel kostet das? – Hversu mikið kostar þetta?
- Danke – Þakka þér
- Tschüss – Bless
Isländisch gehört zu den skandinavischen Sprachen (und ist daher auch über ein paar Ecken mit Deutsch verwandt), sticht aber unter ihnen dadurch hervor, dass es sich seit dem 9. Jahrhundert kaum verändert hat. Das heutige Isländisch ist also sehr nah dran an der ursprünglichen Sprache der Wikinger und altnordischen Sagen. Eine weitere Besonderheit ist, dass Fremdwörter vermieden und stattdessen gezielt neue isländische Begriffe erfunden werden, um die kleine Sprache zu erhalten. Ein Beispiel gefällig? Das Wort tölva (Computer) setzt sich zusammen aus tala (Zahl) und völva (Seherin).
Viele Isländer sprechen sehr gut Englisch. Das hängt auch damit zusammen, dass Isländisch im Internet wenig repräsentiert ist und besonders die jüngere Bevölkerung viele Medien auf Englisch konsumiert. Daher sind viele auf Quasi-Muttersprachenniveau. Unsere isländische Partneruniversität hat ein großes Kursangebot auf Englisch – bitte informiert euch aber vor eurer Bewerbung über die genauen Voraussetzungen.
Ein paar Kenntnisse der Landessprache schaden aber sicher nie und helfen euch, in die Kultur einzutauchen. In Dresden gibt es Isländischkurse bei isländisch-lernen.de, eine Alternative sind Online-Angebote wie icelandiconline.com.
Wusstest Du schon, dass ....?
- man sich in Island grundsätzlich mit Vornamen anspricht? Das gilt auch für Vorgesetzte, Ärzte und Politikerinnen, und selbst offizielle Register werden nach Vornamen geordnet. Familiennamen gibt es genau genommen gar nicht. Stattdessen wird der Vatersname verwendet (immer öfter auch der Muttersname). Dieser besteht aus dem Vornamen des Elternteils plus „-tochter“ oder „-sohn“, auf Isländisch „dóttir“ oder „son“. Die isländische Sängerin Björk Guðmundsdóttir heißt also einfach Björk, Tochter von Guðmundur.
- Bücher das typischste Weihnachtsgeschenk in Island sind? Pro Kopf werden in Island mehr Bücher veröffentlicht als in jedem anderen Land. Herausgebracht und verkauft werden sie vor allem in den Monaten vor Weihnachten. Nach der Bescherung kuschelt man sich dann erstmal mit den neuen Büchern und einer Tasse heißer Schokolade zum Lesen ein.
- die Wikinger schuld an Islands Erosionsproblemen sind? Für die isländische Natur sind wilde Einöden typisch, bestimmt keine üppigen Wälder – aber das war nicht immer so. Als die Wikinger ums Jahr 900 herum die ersten Siedlungen auf der noch unbewohnten Insel gründeten, war ein Viertel Islands von Wäldern bedeckt. Die Wikinger rodeten diese zur Bewirtschaftung, allerdings war die isländische Natur empfindlicher als erwartet. Daher gibt es in Island bis heute kaum Wald und der Boden ist den Elementen ungeschützt ausgesetzt.
- Island die größte Vulkaninsel der Welt ist? Sie wächst auch weiterhin, um ca. 2 cm Breite pro Jahr.
- die Stromversorgung und Beheizung Islands fast vollständig über erneuerbare Energien erfolgt? Fossile Brennstoffe hingegen werden quasi nur noch für Fahrzeuge benötigt. Die Natur macht es den Isländern leicht, da Wasserkraft und Erdwärme hier als Energiequellen geradezu im Überfluss vorhanden sind. Daher werden z.B. auch manche Straßen und Gehsteige in Reykjavík im Winter durch Erdwärmeleitungen beheizt, was den Winterdienst ersetzt.
- es eine App gibt, die Isländern hilft, keine Verwandten zu daten? Die Íslendiga-App ist die mobile Version einer Website, die die Familiengeschichte vieler Isländer über Jahrhunderte zurückverfolgt. Da es bei der kleinen Bevölkerung und dem Fehlen von Familiennamen schon mal ungünstige Zufälle geben kann, hat die App ein besonderes Zusatzfeature. Wenn zwei Isländer ihre Handys aneinanderhalten, gibt es bei einem gemeinsamen Großelternteil eine Warnmeldung. Da sich die Macher beschwert haben, auf dieses Feature reduziert zu werden: Die App enthält daneben z.B. auch einen Geburtstagskalender.
- in Island Weihnachten eine amüsant-gruselige Angelegenheit ist? Statt des Weihnachtsmanns kommen von Mitte Dezember bis Anfang Januar die 13 Jólasveinar und treiben ihr Unwesen. Da gibt es z.B. den Türzuschläger, der gern nachts Leute aufweckt; den Skyr-Gierschlund, der den Skyr wegisst; und den Löffellecker, der Löffel klaut, um sie abzulecken. Die 13 sind Geschwister und verbringen den Rest des Jahres in den Bergen bei ihren Eltern und der Familienkatze, allesamt Menschenfresser.
Kooperationen mit der TU Dresden
Eine Übersicht über alle Kooperationen der TU Dresden, die ihr für den Austausch nutzen könnt, findet ihr in unserer Datenbank. Außerdem lohnt es sich auch oft, in der eigenen Fakultät Professoren zu fragen, die direkte Kontakte zur gewünschten Partneruni haben.
Isländische Partneruniversität der TUD über Erasmus+
- Háskóli Íslands: Bauingenieurwesen
- Älteste Universität Islands, gelegen in Reykjavík
- Unterrichtssprachen: Isländisch und Englisch
Don't miss...
Heimaey. Die größte Insel der Vestmannaeyjar-Inselgruppe an der Südküste Islands war 1973 Schauplatz eines großen Vulkanausbruchs. Dessen Geschichte erzählt das Vulkanmuseum Eldheimar. Aus der Lava entstand auch dieser erstaunlich elefantenförmige Felsen, der per Bootstour erreichbar ist. Zu sehen gibt es außerdem große Papageientaucher-Kolonien, mehr kuriose Felsen und mit etwas Glück auch Wale.
Wasserfalltouren. An sich sicher kein Geheimtipp für Island, allerdings haben wir ein wenig Zusatzinfo. Die berühmten Fälle wie Skógafoss, Háifoss oder Goðafoss sind auf jeden Fall wunderschön und einen Besuch wert. Es lohnt sich aber auch, einfach ein Stückchen weiter zu laufen und die weniger bekannten Wasserfälle zu entdecken, die es in Island so zahlreich gibt.
Landmannalaugur. Dieses Wandergebiet im südlichen Hochland ist bekannt für die Vielfarbigkeit der hügeligen Landschaft. Interessant sind auch die zahlreichen vulkanischen Erscheinungen wie Fumarolen, Schlammsprudel, Lavafelder und heiße Quellen. Daher – es lohnt sich, Handtuch und Badesachen auf die Wandertour mitzunehmen.
Glaumbær Farm & Museum. In diesen originalen Torfhäusern kann man einen Einblick ins isländische Leben im 18. und 19. Jahrhundert gewinnen. Da sowohl Stein als auch Holz als Baumaterialien knapp waren, wurde mit Gras bepflanzter Torf genutzt, um die Wände zu verstärken und vor der Witterung zu schützen. Der grüne Bewuchs verleiht dem Ergebnis Hobbithöhlen-Charme.
Lasst uns kochen...
Fisch steht in der isländischen Küche im Mittelpunkt – nicht verwunderlich für eine abgelegene Insel im Nordatlantik. Zusammen mit den Malediven liegt Island an erster Stelle des weltweiten Fischkonsums pro Jahr und Kopf, die Menge ist ungefähr sieben Mal so groß wie in Deutschland. Typisch sind auch Milchprodukte wie z.B. Skyr sowie Lammfleisch. Wer sich lieber pflanzlich ernährt, muss aber nicht verzagen. Vegane Ernährung ist in Island sehr beliebt geworden und es mangelt nicht an leckeren Optionen.
Unter den Backwaren ist (neben Leckereien wie Zimtschnecken) das rúgbrauð typisch isländisch, ein sehr dunkles, süßes Roggenbrot, das früher vulkanisch gebacken wurde. Dazu vergrub man den Topf mit dem Teig einfach für einen Tag nahe einer heißen Quelle. Heute ist das nicht mehr die üblichste Methode, aber es gibt noch Bäckereien, die sie verwenden – der Geschmack soll besonders würzig sein.
Rjómabollur
Dieses windbeutelartige Gebäck gehört zu einem besonderen Feiertag, dem Bolludagur, Teil des isländischen Karnevals. An diesem Tag basteln Kinder in der Schule mit buntem Papier verzierte Stäbe, mit denen sie dann unter lauten „Bolla, Bolla!“-Rufen ihre Eltern schlagen, um Rjómabollur zu bekommen – eins für jeden erfolgreichen Schlag. Vielleicht könnt ihr diese ungewöhnlichen Erziehungsmethoden ja bei einem eigenen Bolludagur an geneigten Mitbewohnis ausprobieren.
Zutaten:
Für den Teig:
- 250 ml Wasser
- 125 g Butter
- 125 g Mehl
- 4 Eier
- 2 Prisen Salz
Kuvertüre:
- 75 g Butter
- 200 g Puderzucker
- 4 EL Kakaopulver
- einen Spritzer schwarzen Kaffee
Für die Füllung:
- Erdbeer- oder andere Marmelade
- Schlagsahne (geschlagen)
Zubereitung:
Schritt 1: Ofen auf 200°C vorheizen. Butter und Wasser in einen Topf geben und auf dem Herd auf mittlerer Hitze schmelzen.
Schritt 2: Wenn die Butter geschmolzen ist, Mehl und Salz hinzugeben. Kräftig umrühren, bis nach ca. einer halben Minute ein konsistenter Teig entstanden ist. Den Topf vom Herd nehmen.
Schritt 3: Wenn Topf und Teig kalt genug sind, dass man sie ohne Probleme anfassen kann, die Eier nach und nach einrühren. Der Teig soll relativ flüssig und geschmeidig werden.
Schritt 4: Auf einem Backblech mit Backpapier kleine Teighäufchen formen, entweder mit zwei Löffeln oder mit einem Spritzbeutel. Für 25 bis 30 min backen, bis sie goldbraun geworden sind. Achtung, den Ofen während der ersten 20 min nicht öffnen, da die Windbeutel sonst in sich zusammenfallen.
Schritt 5: Für die Kuvertüre die Butter schmelzen. Kakao und Puderzucker sowie einen kleinen Spritzer Kaffee einrühren. Die Windbeutel in die Kuvertüre tauchen und abkühlen lassen.
Schritt 6: Windbeutel aufschneiden und mit Schlagsahne und Marmelade füllen.
(Vielen Dank an icelandicfoodcentre.com - Video zum Rezept)
Kontakt und weitere Ansprechpersonen
Habt ihr ganz tolle Erlebnisse in Island gehabt? Erfolgreich ein Auslandssemester in Reykjavík verbracht, Wale in Húsavík beobachtet oder Laufabrauð gebacken? Gern teilen wir auch eure Erfahrungen entweder hier, bei Facebook oder auch, wenn ihr Lust habt, in einer digitalen Infoveranstaltung mit anderen TUD Studierenden. Meldet euch bei uns:
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