Partnerland des Monats: Japan
Sushi und Ramen, Kimono und Samurai sind jedem ein Begriff. Die Kultur Japans ist global so einflussreich und beliebt, dass sich Barack Obama 2015 beim japanischen Präsidenten für die Existenz von Karate, Karaoke, Manga und Anime bedankte. Auch abseits davon gibt es im Inselreich der aufgehenden Sonne viel zu entdecken – die wunderschöne Natur, das saisonale Feiern von Kirschblüte und rotem Herbstlaub, und eine Gesellschaft auf Basis von kizukai, Rücksichtnahme. Also lass uns eintreten – aber Achtung, vorher Schuhe aus!
Mit der Aktion "Partnerland des Monats" richten wir den Scheinwerfer auf Länder, Regionen und Partneruniversitäten der TU Dresden, in denen unsere Studierenden ein Auslandssemester verbringen können.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Zahlen und Fakten zu Japan
Hauptstadt: Tōkyō, größte Metropolregion der Welt
Einwohner: 125 Millionen
Amtssprache: Japanisch
Nationalfeiertag: 23. Februar (Geburtstag des Kaisers Naruhito)
Währung: Yen (international: ¥, in Japan: 円), 1€ = 169,5 円
Weitere Zahlen, Fakten und Infos findet ihr natürlich auf Wikipedia, bei den DAAD-Länderinformationen, oder z.B. bei japan.de, tofugu.com oder japanliebe.de.
Kleiner Sprachexkurs:
- Hallo / Guten Tag - こんにちは konnichiwa
- Schön, dich kennenzulernen - はじめまして hajimemashite
- Wie geht es dir (Ihnen)? (お)元気(ですか)? (o)genki (desu ka)?
- Entschuldigung - すみません sumimasen
- Wo ist ...? - ... はどこですか? ... wa doko desu ka?
- Danke (höflich) - ありがとう(ございます) arigatou (gozaimasu)
- Tschüss / Wiedersehen - またね matane
Japanisch gilt als komplizierte Sprache. In Bezug auf die Schrift ist das durchaus korrekt. Es werden drei Schriftsysteme vermischt: Hiragana (Silbenschrift für japanische Wörter), Katakana (Silbenschrift für fremdsprachige Wörter) und Kanji (chinesische Schriftzeichen). Während die ersten beiden einfach sind, brauchen Kanji viel Übung. Außerdem enthält die Sprache viele Höflichkeitsformen, deren Kontext gelernt sein will. Andererseits fehlen dem Japanischen Aspekte, die z.B. das Deutschlernen schwierig machen. Japanisch kennt keine Artikel, kein grammatisches Geschlecht, keine Fälle und ist leicht auszusprechen.
An unseren Partneruniversitäten werden grundlegende Japanischkenntnisse vorausgesetzt (A1 zum Zeitpunkt der Bewerbung). Kurse kannst du meist auch auf Englisch belegen, sodass dein Japanischlevel noch kein Studien-Niveau haben muss. Schau aber bitte vor deiner Bewerbung, was genau die jeweiligen Voraussetzungen an deiner Wunschhochschule sind.
Auch außerhalb der Uni sind Japanischkenntnisse klar von Vorteil. An japanischen Schulen wird zwar Englisch gelehrt, aber meist mit so theoretischem Fokus, dass die praktische Anwendung vielen Japaner:innen schwerfällt. Japanisch zu lernen wird dir das Knüpfen von Kontakten sehr erleichtern und viele Sympathiepunkte einbringen. In Dresden gibt es Sprachkurse bei TUDIAS oder an der VHS. Weitere Möglichkeiten, in Dresden zu üben, gibt es z.B. bei den Veranstaltungen der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Dresden e.V. Es gibt auch viele Onlineressourcen für Japanisch, z.B. Miku Real Japanese.
Wusstest Du schon, dass ....?
- auch Melonen den japanischen Kampfkünsten zum Opfer fallen? Japan ist zwar eher für Kendo, Judo oder Karate bekannt, im Sommer wird aber auch gern Suikawari praktiziert – Wassermelonen spalten. Bewaffnet mit einem Stab oder Holzschwert und mit verbundenen Augen versuchen die Spieler:innen, eine Melone zu finden und zerschlagen. Das Gewinnerteam darf zuerst davon essen.
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100-jährige Gegenstände zum Leben erwachen und Streiche spielen, wenn sie unachtsam behandelt werden? Sie zählen zu den Yōkai, Geisterwesen der japanischen Mythologie, die auch in der heutigen Popkultur beliebt sind. Verwahrloste und achtlos weggeworfene Haushaltsgegenstände, Instrumente oder Kleidungsstücke wollen Rache oder langweilen sich. Bekannte Figuren sind z.B. Bake-zōri, wandelnde Strohsandalen, die nachts im Haus lärmen, oder Kasa-obake, einbeinige Papierregenschirme, die gerne Menschen erschrecken.
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Japan Vorreiter für erdbebenresistente Architektur ist? Das Land liegt auf dem Pazifischen Feuerring, was neben Vulkanen und heißen Quellen auch häufige Erdbeben bringt. Schon die traditionelle Holzarchitektur japanischer Pagoden ist darauf abgestimmt. Ihre Stockwerke sind flexibel an einem hängenden Zentralpfeiler befestigt, sodass das Gebäude bei einem Beben mitschwingen kann. So überdauern die Pagoden bis zu 1.300 Jahre und liefern Inspiration für moderne Wolkenkratzer.
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in Japan nach jeder Reise kleine Mitbringsel an Familie, Freund:innen und Kolleg:innen üblich sind? Diese Omiyage sind meist essbar, werden an Bahnhöfen und beliebten Ausflugszielen in großer Vielfalt und hübsch verpackt angeboten, und symbolisieren den besuchten Ort. Jede Region Japans hat besondere Lebensmittel oder Kunsthandwerksprodukte, für die sie bekannt ist. Diese Meibutsu laden zum Entdecken ein und eignen sich natürlich super als Omiyage.
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der Dresdner Zwinger auch in Südjapan steht? Der Porzellanpark des Städtchens Arita enthält eine täuschend echte Kopie, umgeben von deutschen Fachwerkhäuschen mit Restaurants und Sake-Bars. Die Verbindung ist die Porzellanherstellung – viele der im echten Zwinger ausgestellten Stücke stammen aus Arita. Freizeitparks zu fremden Ländern sind in Japan beliebt. Dazu gehört auch der größte Park des Landes, Huis ten Bosch. Er imitiert die Niederlande, inklusive Tulpenfest, Windmühlen und Kanälen.
- Japan sich 200 Jahre lang isolierte? Ab 1630 reglementierte Japan strikt seine Außenbeziehungen, aus Sorge vor Missionierung und Kolonialisierung, wie sie weltweit beobachtet wurden. Aus Europa war nur den Niederlanden Handel erlaubt, sodass westliche Wissenschaft als „Hollandkunde“ nach Japan kam. Nachdem die USA 1854 die Öffnung erzwangen, strukturierte sich Japan rapide und gezielt nach westlichem Vorbild um und industrialisierte sich. Gleichzeitig begeisterte japanische Kunst in Europa und inspirierte moderne Stile. Statt zur Kolonie wurde Japan selbst zur Kolonialmacht – heute noch ein heikles Thema.
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das Wort „Emoji“ japanisch für „Bildschriftzeichen“ ist? Die Ähnlichkeit zu „Emotion“ ist reiner Zufall. Emojis wurden in den 90ern in Japan erfunden und orientieren sich teilweise an typischen Manga-Symbolen, wie einem Schweißtropfen für Verlegenheit. Die drei Affen 🙈 🙉 🙊 wiederum gehen auf ein altes japanisches Wortspiel zurück. Auch für uns kryptische Emojis wie die Karpfenfahne 🎏 haben oft einen japanischen Hintergrund – die Fahnen werden in Japan am Kindertag vor den Häusern gehisst, mit einem Fisch für jedes Familienmitglied.
Kooperationen mit der TU Dresden
Eine Übersicht über alle Kooperationen der TU Dresden, die ihr für den Austausch nutzen könnt, findet ihr in unserer Datenbank. Außerdem lohnt es sich auch oft, in der eigenen Fakultät Professoren zu fragen, die direkte Kontakte zur gewünschten Partneruni haben.
Viele unserer Partneruniversitäten zählen zu den angesehensten Hochschulen Japans. Schau doch mal bei den Erfahrungsberichten bisheriger Austauschstudierender vorbei. Für ein Auslandssemester in Japan bewerben kannst du dich ab Oktober, die Bewerbungsfrist endet am 13. November 2024.
Fächerübergreifende Kooperationen via TUDweltweit
- Kyoto University in Kyoto
- Yamanashi Daigaku in Kofu
- Tohoku University in Sendai
- Waseda University in Tokyo
- Keio University in Tokyo
- Yokohama National University in Yokohama
Fachspezifische Kooperationen mit japanischen Universitäten
- Fakultätskooperationen
- Nagoya Institute of Technology: Elektrotechnik und Informationstechnik
- Kyoto University of Foreign Studies: Internationale Beziehungen
- Shinshu University in Matsumoto: Medizin
- Kooperation via Erasmus+ weltweit
- University of Tsukuba: Chemie und Lebensmittelchemie
Don't miss...
Kyoto ist die alte Hauptstadt und das kulturelle Herz Japans. Hier kannst du buchstäblich Tausende malerische Tempel, Gärten und Schreine entdecken, von winzigen an der Straßenecke bis zu weltweit berühmten Wahrzeichen. Jeden Juli verwandelt sich die Stadt außerdem in den Schauplatz von Japans größtem Sommerfestival Gion Matsuri, mit Umzügen kunstvoller Prunkwägen, Festtagsstimmung und zahlreichen Essensständen. Am stilvollsten kannst du das Ganze im Yukata (Sommer-Kimono) aus dem Kimono-Verleih genießen.
Gachapon. Japan hat eine der weltweit höchsten Dichten von Münzautomaten, und auch wenn die meisten davon Getränke enthalten, gibt es auch noch eine spaßigere Unterart. Gachapon verkaufen Anhänger, Anime- oder Gamefiguren, Katzenhüte, Lebensmittel-Nachbildungen und andere Kuriositäten – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Dabei bestimmt der Zufall, welches Objekt der Reihe der Automat ausspuckt. Gachapon kannst du überall in Japan entdecken, z.B. in Bahnhöfen, Kaufhäusern oder Museen.
Die Burg Matsumoto, eine von nur zwölf original erhaltenen Burgen in Japan, ist nicht nur äußerst fotogen, sondern liegt auch noch mitten in einer unserer Partnerstädte. Im Burgturm gibt es eine Ausstellung zur Geschichte japanischer Burgen und außerdem tolle Aussichten auf die Umgebung. Ebenfalls sehenswert in Matsumoto ist das städtische Kunstmuseum, wo die Werke der weltberühmten Künstlerin Yayoi Kusama dich in eine halluzinatorische Welt entführen.
Jigokudani Yaen Kōen. Das Baden in Japans unzähligen heißen Quellen ist eine beliebte Art der Entspannung - sogar unter Affen. Eine Gruppe Japanmakaken in den Bergen von Nagano hat Thermalbäder für sich entdeckt, nachdem 1962 ein Jungtier im Winter in eine heiße Quelle fiel und gar nicht mehr rauswollte. Seitdem kann man die Affen in den verschneiten Wintermonaten beim entspannten Baden beobachten. Wenn du nach dem Besuch am liebsten selbst ins heiße Wasser steigen würdest - die Kurorte Yudanaka Onsen und Shibu Onsen sind nicht weit.
Lasst uns kochen...
Im Inselstaat Japan dreht sich beim Essen viel ums Meer, und die Basis von Gerichten stellt meist Reis dar. Kein Wunder, dass Sushi das Sinnbild der japanischen Küche ist – hier stehen Fisch oder Meeresfrüchte auf Reis ganz im Mittelpunkt. Aber auch abseits von Sushi gibt es viel zu entdecken, zum Beispiel herzhafte Pfannkuchen, japanisches Schnitzel und Oktopusbällchen. Sehr beliebt sind auch Nudelsuppen – neben den bekannten Ramen auch die traditionelleren Soba- und Udonnudeln. Wusstest du übrigens, dass Instantnudeln in Japan erfunden wurden?
Unter den Getränken ist in Japan grüner Tee ein Dauerbrenner. Besonders geschätzt wird der zu Pulver gemahlene Matcha. Er bildet das Herzstück der Teezeremonie und ist auch ein beliebter Geschmack für Süßigkeiten wie Matchaeis, Matchakekse oder Matchaschokolade. Außerdem an Snacks besonders zu empfehlen: Erdbeer-Mochis.
Karē Udon
Japanisches Curry oder Karē ist zwar im Ausland recht unbekannt, aber zählt zu den beliebtesten Alltagsgerichten in Japan. Mit indischem Curry hat Karē wenig gemeinsam – inspiriert ist es nämlich von den mit Currypulver gewürzten Fleischeintöpfen der britischen Marine, von der sich Japan in der Meiji-Zeit nach Öffnung des Landes vieles abschaute. Daher schmeckt es eher mild, sämig und süß. Karē wird meist mit Reis gegessen, lässt sich aber auch mit japanischen Nudeln kombinieren – zum Beispiel als echtes Wohlfühlessen mit dicken Udonnudeln.
Zutaten für 2 Personen:
- 170 g der Proteinquelle deiner Wahl – dünn geschnittenes Fleisch, Tofu, …
- 1/2 Zwiebel
- 2 Frühlingszwiebeln
- 1 EL Öl
- 1 EL Sake
- 720 ml Dashi – japanische Brühe
- 50 g vom Curry-Würzblock, z.B. Golden Curry – ca. 2 Würfel
- 2 TL Sojasauce
- 2 Portionen Udonnudeln (am besten gefroren gekauft)
Dashi-Pulver, Currywürfel und Udonnudeln bekommst du im Asialaden, z.B. Go Asia.
Zubereitung:
1. Dashi nach Packungsanleitung vom Dashipulver zubereiten.
2. Die halbe Zwiebel und die Frühlingszwiebeln in dünne Scheiben schneiden. Frühlingszwiebeln für später beiseitestellen.
3. 1 EL Öl in einem Topf erhitzen und Zwiebel für 2-3 min anbraten. Dann die Proteinquelle deiner Wahl hinzugeben und mitbraten. Wenn du Fleisch verwendest, brate es, bis es kaum noch rosa ist. Dann 1 EL Sake hinzugeben.
4. Dashi heiß dazugießen, die Hitze reduzieren und den Topf abdecken. Für 5 min köcheln lassen.
5. Währenddessen einen Topf Wasser für die Nudeln zum Kochen bringen. Wenn das Wasser kocht, die Udonnudeln hinzugeben und nach Packungsanleitung kochen. Danach Wasser abgießen.
6. Beim Dashi-Topf den Herd abschalten. Eine Kelle Brühe nehmen, einen Curry-Würfel zur Kelle dazugeben und mit Stäbchen oder einem Löffel in der Brühe zerdrücken, damit sich der Würfel gut auflöst. Dann die Currybrühe in die Suppe geben. Mit dem zweiten Currywürfel wiederholen. Es sollen keine Brocken Currymasse in die Suppe kommen.
7. 2 TL Sojasauce in die Suppe geben und gut umrühren.
8. Nudeln auf 2 Teller aufteilen und Currysuppe darübergießen. Mit Frühlingszwiebeln als Topping servieren. Itadakimasu!
(Vielen Dank an justonecookbook.com!)
Kontakt und weitere Ansprechpersonen
Habt ihr ganz tolle Erlebnisse in Japan gehabt? Habt ihr Tipps für Orte und Dinge, die man nicht missen sollte? Gern teilen wir auch eure Erfahrungen entweder hier, bei Facebook oder auch, wenn ihr Lust habt, in einer digitalen Infoveranstaltung mit anderen TUD Studierenden. Meldet euch bei uns:
Beratung zum Studium im Ausland
NameFrau Federica Serra
Infocenter / TUD weltweit: Amerika, Australien und UK / PROMOS
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Besuchsadresse:
Fritz Foerster Bau, Büro 156 Mommsenstraße 6
01069 Dresden
Postadresse:
Technische Universität Dresden International Office
01062 Dresden
Sprechzeiten:
- Dienstag:
- 09:30 - 11:30
- 12:30 - 14:30
- Donnerstag:
- 09:30 - 11:30
Bitte im SCS (FOE UG) anmelden.
Telefonische Sprechzeiten:
Keine Sprechzeit am 12. Dezember 2024: wir sind beim EUTOPIA International Day. Kommen Sie uns gern besuchen! (Foyer FOE, Eingang Mommsenstraße)
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Ihr wollt mehr über Japan erfahren? Fragt unsere Regionalbotschafter:innen, die als Alumni der TUD in vielen Ländern der Welt aktiv sind und euch gerne Tipps und Hinweise für euren Aufenthalt geben können.
Kontaktieren ist ganz einfach: Auf der interaktiven Weltkarte zeigen Markierungspunkte die Städte an, in denen die Regionalbotschafter:innen leben. Zu jeder Person ist ein Kurzprofil mit Kontaktinformationen hinterlegt.
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Habt ihr ein Partnerland verpasst? Kein Problem! Hier sammeln wir alle Seiten der Vormonate für euch zum Nachlesen:
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