Partnerland des Monats: Kroatien
Kroatien ist ganz zurecht ein beliebtes Urlaubsziel. Seine Natur beeindruckt mit Wasserfällen, der inselreichen Adriaküste und schroffen Karstlandschaften. Dazu kommen filmsetreife mittelalterliche Altstädte und entspannte Menschen. Klingt auch für ein Auslandssemester gut? Das Herkunftsland von Dalmatinerhunden und Neumitglied im Schengen-Raum ist eine spannende Mischung aus Mittel- und Südosteuropa, in der es viel zu entdecken gibt.
Mit der Aktion "Partnerland des Monats" wollen wir den Scheinwerfer ein bisschen auf die Länder, Regionen und Partneruniversitäten der TU Dresden richten, die unseren Studierenden nicht unbedingt als erstes für ein Auslandssemester in den Sinn kommen.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Zahlen und Fakten zu Kroatien
Hauptstadt: Zagreb
Einwohner: 3,89 Millionen (2021)
Amtssprache: Kroatisch, regional auch verschiedene Minderheitensprachen
Nationalfeiertag: 30. Mai (Tag der Staatlichkeit, Ablösung von Jugoslawien)
Währung: Im Januar 2023 wird in Kroatien der Euro eingeführt. In den ersten beiden Wochen ist auch die bisherige Währung Kuna noch offiziell gültig, danach nur der Euro. Bis Ende 2023 müssen aber alle Preise in beiden Währungen aufgeführt werden.
Weitere Zahlen und Fakten findet ihr natürlich auf wikipedia, bei den DAAD-Länderinformationen oder z.B. bei wikivoyage.
Kleiner Sprachexkurs:
- Hallo / Tschüss – Bok
- Guten Tag – Dobar Dan
- Auf Wiedersehen – Doviđenja [Dovidschenja]
- Ich spreche nur wenig Kroatisch - Govorim samo malo hrvatski
- Bitte – Molim
- Danke – Hvala [Chvala]
- Entschuldigung – Oprostite
- Ja / nein – Da / ne
Kroatisch, oder hrvatski, gehört zur slawischen Sprachfamilie und ist eng verwandt mit den Sprachen der Nachbarländer Serbien, Bosnien und Herzegowina und Montenegro. Während die Grammatik des Kroatischen komplex ist, liegt ein Lernvorteil in der grundsätzlich phonetischen Schreibung mit dem lateinischen Alphabet. Auch Fremdwörter werden so geschrieben, wie man sie spricht, z.B. kompjuter und dizajn (Computer und Design). Für neue Konzepte werden aber oft, statt einfach Fremdwörter zu übernehmen, kroatische Wörter neugebildet.
Ein paar kroatische Wörter können auch ganz ohne Vokale auskommen, z.B. prst (Finger), crn (schwarz) oder brz (schnell). Aber keine Angst, das ist nicht so unaussprechlich, wie es zuerst wirken mag.
Unsere Partnerhochschulen bieten Kurse auf Kroatisch und Englisch an. Die Auswahl an englischen Kursen ist groß und es ist kein Problem, während eines Auslandssemesters komplett auf Englisch zu studieren. Schau aber bitte vor deiner Bewerbung, was genau die jeweiligen Voraussetzungen sind.
Jüngere Kroat:innen, vor allem in den Städten, sprechen meist sehr gut Englisch. Ältere haben nicht selten ein paar Deutschkenntnisse. Du musst die Sprachbarriere also auch ohne perfektes Kroatisch nicht fürchten. Grundlegende Kroatischkenntnisse werden dir aber viele Sympathiepunkte einbringen und helfen beim Kennenlernen der Kultur. Die Uni Zagreb bietet einen kostenlosen Online-Kurs auf A1- oder A2-Level an. Hier findest du außerdem einen Vergleich verschiedener Sprachkurs-Bücher und Apps.
Wusstest Du schon, dass ....?
- Kroatien das Ursprungsland der Krawatte ist? Im 17. Jahrhundert dienten kroatische Reiter in vielen Heeren Europas. Bevor sie in den Krieg fortzogen, banden ihnen ihre Liebsten zur Erinnerung Tücher um dem Hals, mit einem Knoten am Kragen und herabhängenden Enden. Der Legende nach begeisterten die schicken Tücher der Kroaten bei einer Versailler Truppenparade den französischen König Louis XIV. Der Adel übernahm daraufhin den Stil à la croate, was sich langsam zu à la cravate änderte. In Kroatien ist man bis heute stolz auf die Erfindung und widmet ihr sogar einen eigenen Feiertag, der Tag der Krawatte am 18. Oktober. 2003 wurde zu diesem Anlass die größte Krawatte der Welt ums Amphitheater von Pula gebunden.
- es in Kroatien einen einzigartigen Wassersport mit geschälten Tennisbällen gibt? Picigin entstand am Strand von Split und wird im seichten Wasser gespielt – von den besonders Harten sogar zu Neujahr. Fünf Spielende werfen sich den Ball gegenseitig zu und versuchen, ihn in der Luft zu halten. Der vom Filz befreite Tennisball macht das Spiel besonders. Er ist klein und flummiartig und wird von der flachen Hand abgeprallt. Um zu verhindern, dass er ins Wasser fällt, müssen die Spielenden schon mal wilde Sprünge mit nasser Landung hinlegen.
- in Kroatien blonde Menschen blauhaarig sind? Das Farbwort plav bedeutet an sich „blau“, wird aber auch für blondes Haar verwendet. Die wahrscheinliche Erklärung ist, dass plav früher helle, blasse Farben bezeichnete und erst später die Bedeutung „blau“ annahm.
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der berühmte Erfinder Nikola Tesla in Kroatien leicht zum Streitthema werden kann? Seine Eltern stammten aus Serbien, aber Tesla selbst wurde in Kroatien geboren und wuchs dort auf. Beide Länder beanspruchen ihn gern für sich. Da die Beziehung zwischen Kroatien und Serbien durch den kriegerischen Zerfall des Staatenbundes Jugoslawien in den 1990er Jahren negativ geprägt ist, können sich schnell hitzige Diskussionen ergeben.
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die Witcher-Spiele und die neuen kroatischen Euro-Münzen etwas gemeinsam haben? Beide verwenden in Teilen die glagolitische Schrift, das älteste bekannte Alphabet für slawische Sprachen. In den meisten Regionen wurde es noch während des Mittelalters durch das kyrillische oder lateinische Alphabet ersetzt. Nur in Kroatien fand Glagolitisch noch bis ins 18. Jahrhundert allgemeine Verwendung. Bis heute gilt die eckige Schrift als Symbol kroatischer Kultur und wird häufig als Verzierung verwendet.
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sich die nach der Chinesischen Mauer längste Festungsmauer der Welt in Kroatien befindet? Die 5,5 km langen Stoner Mauern wurden ab dem 14. Jahrhundert errichtet, um das Örtchen Ston und die nahen Salzgewinnungsanlagen zu beschützen. Das Stoner Salz war lange eine Quelle des Reichtums für die Republik Ragusa, einer Seehandelsmacht mit ihrem Zentrum im heute kroatischen Dubrovnik.
Kooperationen mit der TU Dresden
Eine Übersicht über alle Kooperationen der TU Dresden, die ihr für den Austausch nutzen könnt, findet ihr in unserer Datenbank. Außerdem lohnt es sich auch oft, in der eigenen Fakultät Professoren zu fragen, die direkte Kontakte zur gewünschten Partneruni haben.
Kroatische Partneruniversitäten der TUD über Erasmus+
- Sveučilište u Zagrebu – Universität Zagreb:
- Biologie
- Mathematik
- Kunstgeschichte
- Deutsch als Fremdsprache
- Sveučilište u Dubrovniku – Universität Dubrovnik: Wirtschaftswissenschaften
- Sveučilište u Rijeci – Universität Rijeka: Informatik
- Sveučilište u Splitu – Universität Split: Biologie
- Sveučilište u Zadru – Universität Zadar: Germanistik
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Die Altstadt von Dubrovnik. Spätestens seit er die Kulisse für Königsmund in Game of Thrones war, ist der schöne mittelalterliche Kern unserer Partnerstadt weltbekannt. Auf Erkundungstour findet man malerische Kirchen, Paläste und Brunnen. Das kostenlose Trinkwasser der Brunnen stammt aus einem Aquädukt, das schon seit mehr als 500 Jahren die Stadt versorgt. Apropos Wasser: Baden kann man in Dubrovnik auch, zum Beispiel an der Felsenküste unterhalb der Bar Mala Buža. Lohnenswert sind auch ein Spaziergang über die Stadtmauer oder ein Besuch der Festung Lovrijenac – beide bieten tolle Altstadt-Aussichten.
Nationalpark Plitvicer Seen. Als ältester Nationalpark Kroatiens und eine der ersten Landschaften im UNESCO-Weltnaturerbe können die Plitvicer Seen nur etwas ganz Besonderes sein. 16 kleine und große Seen reihen sich hier kaskadenförmig aneinander, getrennt durch über Jahrtausende geformte Kalkstein-Barrieren. Ganze 130 Höhenmeter, ein Übergang von sanften Hügeln zu schroffen Felsen sowie zahllose Wasserfälle liegen zwischen dem obersten und dem untersten See. Je nach den enthaltenen Mineralien verändert sich auch die Farbe des Wassers von türkisblau zu smaragdgrün. Von Zagreb, Zadar und Split aus fahren täglich Busse zum Nationalpark.
Das Amphitheater Pula. Das Kolosseum von Rom anschauen wäre spannend? Auch in Kroatien kein Problem. In Pula, mit dem Bus drei Stunden von unserer Partnerstadt Rijeka entfernt, befindet sich eines der größten und besterhaltenen antiken römischen Theater. Wo früher ca. 23.000 Menschen Gladiatorenkämpfen und wohl selbst Seeschlachten zuschauen konnten, finden auch heute Veranstaltungen statt. Zum Beispiel das sommerliche Pula Film Festival, bei dem kroatische und europäische Filme vorgeführt und Preise vergeben werden.
Die Seeorgel von Zadar wird von den Wellen des Meeres und vom Wind gespielt. Das experimentelle Musikinstrument aus Röhren und Resonanzkörpern versteckt sich unter der Uferpromenade unserer Partnerstadt. Auf den Stufen am Wasser oder im nahen Park kann man sich von der atmosphärischen Musik einlullen lassen. Abends ist die Seeorgel ein beliebter Ort, um die schönen Sonnenuntergänge Zadars zu genießen. Im Hochsommer findet hier auch ein besonderes Event statt: Zur Vollmondnacht wird die elektrische Beleuchtung der Uferpromenade durch Fackeln und Kerzen ersetzt. In dieser tollen Atmosphäre kann man lokale Leckereien von zahlreichen Ständen probieren und kleine Aufführungen genießen.
Lasst uns kochen...
Die kroatische Küche ist vielseitig und lebt von frischen Zutaten. An der Küste werden viel Fisch und Meeresfrüchte gegessen, und an Gerichten wie Pasta und Risotto werden italienische Einflüsse sichtbar. Im nördlicheren Landesinneren lassen z.B. süße Strudel oder Germknedle Einflüsse aus Österreich und Ungarn erkennen. Spannend kombiniert ist das im bekanntesten Gericht der Region Dalmatien: Pašticada, Gulasch auf Gnocchi oder Nudeln. Wer sich pflanzlich ernährt, wird es mit der typisch kroatischen Küche schwer haben, da Fleisch und Milchprodukte wichtige Bestandteile sind – aber kann sich über eine Vielfalt von frischem Gemüse freuen. Nicht fehlen darf Ajvar, eine Saucen-Spezialität der Balkanküche aus gerösteten Paprika, die als Dip, Gewürz oder Brotaufstrich verwendet werden kann.
Herzhafte Gibanica mit Ajvar
Das Gebäck Gibanica vereint zwei typische kroatische Zutaten. Erstens darf natürlich Ajvar nicht fehlen. Die zweite Zutat ist Schafskäse. In Kroatien bekommt man den besten Schafskäse an den Markständen der zahlreichen Familienkäsereien. In Deutschland tut es auch der Feta aus dem Supermarkt. Neben der herzhaften Variante, die wir hier vorstellen, gibt es auch die süße Međimurska Gibanica, in der Mohn, Frischkäse, Walnüsse und geriebene Äpfel zwischen dünne Teigstücke geschichtet werden.
Zutaten:
- 500 ml Milch
- 100 ml Mineralwasser mit Kohlensäure
- 200 g Schmand
- 4 Eier
- 200 g Fetakäse
- 400 g Teig: Filo-, Yufka- oder Blätterteig
- Salz
- Pfeffer
- Etwas Öl
- Ajvar (aus einem gut sortierten Supermarkt oder selbstgemacht)
- Außerdem brauchst du eine Backform
Zubereitung:
1. Schmand mit Eiern, Milch und Mineralwasser verrühren. Anschließend Feta fein hineinbröseln. Mit etwas Salz und Pfeffer würzen.
2. Die Backform mit Öl bepinseln. Ein großes Stück Teigblatt auf den Boden der Form legen, die Ränder sollten dabei etwas über der Form stehen.
3. Die restlichen Teigblätter in grobe Steifen bzw. Fetzen reißen und durch die Eier-Schmand-Masse ziehen. Dabei darauf achten, dass auch Fetastücke am Teig haften bleiben.
4. Die nassen Teigfetzen etwas zusammenknüllen und in der Form verteilen. Mit den restlichen Teigstücken genauso verfahren, bis alle Stücke in die Form geschichtet wurden.
5. Sobald alle Teigblätter in der Form sind, die restliche Eier-Schmand-Masse über die Teigblätter gießen und bei 180°C in den Backofen stellen.
6. Nach ca. einer Stunde mit einem Holzstäbchen kontrollieren, ob der Kuchen fertig ist. Wenn noch viel Flüssigkeit am Stäbchen hängen bleibt, noch ca. 5-10 min weiter backen.
7. Mit Ajvar servieren. Dobar tek!
(Vielen Dank an papiliomaackii.blogspot.com!)
Kontakt und weitere Ansprechpersonen
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