Dr. Rita Mateus
Dr. Rita Mateus arbeitet als quantitative Entwicklungsbiologin. Ihre Stelle wird gemeinsam vom Exzellenzcluster Physics of Life (PoL) der TU Dresden und vom Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) getragen. Seit Februar 2021 bereichert sie als erste DRESDEN-concept Forschungsgruppenleiterin die Dresdner Forschungslandschaft. Gemeinsam mit ihrer Forschungsgruppe will Dr. Mateus herausfinden, wie Zellen das Wachstum und die Form von Geweben so präzise koordinieren, dass diese voll funktionsfähig werden. Dafür untersuchen sie am Beispiel des Zebrafisches, wie die Organe ihre Größe während der Entwicklung und Regeneration messen und regulieren. Dies ist eine entscheidende Frage, die in der Biologie seit langem ungelöst ist. Nun soll sie durch die Untersuchung verschiedener biophysikalischer Mechanismen der Zellkommunikation genauer erforscht werden.
Zugleich würde Dr. Mateus das Rätsel um Größe und Form gern auch auf subzellulärer Ebene verstehen. Der zweite Forschungsschwerpunkt ihrer Gruppe ist daher die Frage, warum Fische glänzen. Die Antwort liegt in der strukturellen Färbung: Fischzellen enthalten lichtreflektierende photonische Kristalle, die die Bildung von Organellen mit ganz bestimmten Morphologien erfordern. Dieses Glitzern in den Streifen der Zebrafische ermöglicht eine gute Tarnung in der freien Wildbahn. Das interdisziplinäre und eng zusammenarbeitende Team wird seine Expertise hier in Dresden zusammenführen und experimentelle, computerbasierte und theoretische Ansätze verbinden.
Vier Fragen an Dr. Rita Mateus
Was bedeutet für Sie Exzellenz?
Ich würde Exzellenz als das Streben nach Wissen in einer Art und Weise definieren, die es uns ermöglicht, einige der schwierigsten Fragen der Welt zu beantworten. Das bedeutet für mich Exzellenz, denn das ist es, was ich tun möchte. Wenn es mir also gelingt, einige dieser schwierigen Fragen zu beantworten, bedeutet das, dass ich exzellente Forschung betreiben kann.
Was macht Dresden für Sie zu einem besonderen Ort?
Dresden spielt in der Forschung auf dem Gebiet der Entwicklungsbiologie eine entscheidende Rolle. Die Forschungsgemeinschaft hier hatte ich schon immer vor Augen und dachte, dass es toll wäre, hier zu arbeiten. Gegen Ende meiner Postdoc-Zeit hatte ich die Möglichkeit, mich hier auf diese Stelle zu bewerben, und glücklicherweise habe ich sie bekommen. Ich bin also wirklich froh, dass ich nach Dresden kommen konnte und hier forschen kann.
Was sind die Vorzüge, Teil von DRESDEN-concept zu sein?
DRESDEN-concept ist ein entscheidender Teil meiner Arbeit, da es eine Verknüpfung von Institutionen ermöglicht. Da meine Stelle zwischen zwei Institutionen aufgeteilt ist, kann ich flexibel kommunizieren und meine täglichen Aufgaben im Bereich der Forschung reibungslos zwischen dem Labor und den Institutionen wahrnehmen.
Wie ist es, mit so vielen unterschiedlichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern forschen zu können?
Die Interdisziplinarität und die enge Zusammenarbeit gehören zu den herausragenden Aushängeschildern von Dresden. Das ist auch einer der Gründe, warum ich hier her kommen wollte. Seit ich hier in Dresden angekommen bin, konnte ich schon in den ersten anderthalb Jahren mehrere Kooperationen eingehen, was eigentlich ziemlich bemerkenswert ist. Die Menschen hier sind sehr offen und haben ein großes Interesse daran, zusammenzuarbeiten und ihre Kräfte zu bündeln, um effizienter zu arbeiten.