Prof. Catherina G. Becker
Prof. Catherina G. Becker wurde 2021 als Forschungsgruppenleiterin an die TU Dresden berufen, wo sie die Professur für Neuronale Entwicklung und Regeneration am Zentrum für Regenerative Therapien Dresden (CRTD) innehat. Im Jahr 2022 wurde sie mit einer Alexander von Humboldt-Professur ausgezeichnet, dem höchstdotierten internationalen Forschungspreis Deutschlands.
Am CRTD widmen sich rund 250 Spitzenforscher:innen aus mehr als 30 Ländern neuen Therapieansätzen. Sie entschlüsseln die Prinzipien der Zell- und Geweberegeneration und ergründen deren Nutzung für Diagnose, Behandlung und Heilung von Krankheiten. Mit seiner großen Vielfalt an Modellorganismen, Organen und Krankheitssystemen und seiner Bandbreite an methodischen Ansätzen von der Grundlagenforschung bis hin zu Validierungsprojekten und klinischen Studien ist das CRTD für diese Herausforderungen bestens aufgestellt.
Gemeinsam mit ihrer Forschungsgruppe untersucht Prof. Catherina Becker die Mechanismen der Regeneration des zentralen Nervensystems. Ihr Labor untersucht, wie sich das Rückenmark nach einer Verletzung weiterentwickelt und wiederhergestellt wird. Das Rückenmark ist für die Steuerung der Bewegung unserer Muskeln von entscheidender Bedeutung. Eine Verletzung des Rückenmarks führt in sehr vielen Fällen zu einem Verlust der Beweglichkeit und weiteren Symptomen, die die Lebensqualität drastisch verändern. Beim Menschen kann sich das Rückenmark nicht wieder regenerieren, bei einigen Wirbeltieren wie Fischen und Salamandern ist dies jedoch möglich. Prof. Becker versucht herauszufinden, wie die Tiere diese komplexe Aufgabe bewältigen, und hofft Reparaturmechanismen zu finden, die auch für nicht regenerierende Arten wie den Menschen relevant sein könnten.
Drei Fragen an Prof. Catherina G. Becker
Woran forschen Sie?
Wie der Name des Instituts es sagt, beschäftigen wir uns am Zentrum für Regenerative Therapien Dresden mit der Frage, wie sich das Rückenmark reparieren lässt. Wir nutzen den Zebrafisch als Modellorganismus, weil der Zebrafisch sein zentrales Nervensystem reparieren kann, wir aber nicht.
Was bedeutet für Sie Exzellenz?
Exzellente Forschung ist nur dann möglich, wenn man Kolleg:innen hat, mit denen man sich über Ideen austauschen kann, mit denen man Methoden austauschen kann und von denen man Anregungen bekommt. Es ist die Vielfältigkeit der Inspirationen, die die Forschung exzellent macht.
Was macht Dresden für Sie zu einem besonderen Ort?
Das Zentrum für Regenerative Therapien Dresden und die TU Dresden im Allgemeinen bieten ein hervorragendes Forschungsumfeld für die Fragen, die uns beschäftigen. Unsere Arbeit wird durch eine ausgezeichnete Technologieplattform unterstützt. Es gibt viele Kolleg:innen, die alle an ähnlichen Fragen interessiert sind. Zum Beispiel, wie neue Nervenzellen in eine bestehende Struktur, in ein bestehendes Netzwerk integriert werden. Auch das wollen wir herausfinden. Es war also der Forschungsschwerpunkt an der TU Dresden, die Tatsache, dass es hier viele exzellente Kolleg:innen gibt, und das sehr große Spektrum an Fragestellungen, die den unseren ähnlich sind, die mir den Anstoß gaben, hierher zu kommen.