Prof. Matthias Vojta
Der weltweite Wettstreit um Quantentechnologien ist in vollem Gange. Werkstoffe, die exotische Phänomene zeigen, spielen hierfür eine entscheidende Rolle. Ganz vorn mit dabei: Das Exzellenzcluster ct.qmat – Komplexität und Topologie in Quantenmaterialien. Fast 400 Wissenschaftler:innen aus 38 Ländern erforschen Quantenmaterialien, die in Zukunft z.B. Strom verlustfrei leiten und gigantische Informationsmengen speichern können. Ihre exotischen Phänomene offenbaren sie unter extremen Bedingungen wie ultratiefen Temperaturen, hohem Druck oder starken Magnetfeldern. Gelingt es, diese besonderen Eigenschaften unter Alltagsbedingungen nutzbar zu machen, wird das die Basis für revolutionäre technische Anwendungen sein.
Dem Exzellenzcluster ist es zum Beispiel gelungen, ein nur sandkorngroßes Lasernetzwerk zu entwickeln, das wie ein einziger Laser agiert. Damit lässt sich die Leistung von bestimmten Mikrolasern steigern, die in Mobiltelefonen, Glasfasernetzen und anderen Alltagstechnologien bereits fest verankert sind.
ct.qmat – getragen von der Technischen Universität Dresden und der Julius-Maximilians-Universität Würzburg – ist das einzige bundeslandübergreifende Cluster in Deutschland. Diese Spitzenforschung ist eng verzahnt mit vier renommierten Dresdner Instituten der Max-Planck-Gesellschaft, der Helmholtz- und Leibniz-Gemeinschaft.
Vier Fragen an Prof. Matthias Vojta
Woran forschen Sie?
Mein Schwerpunkt ist die Festkörperphysik. Festkörperphysik ist der Teil der Physik, der sich mit Materialien und deren Phänomenen beschäftigt. Besonders spannend für uns sind Quantenmaterialien. Das sind solche, in denen Quanteneffekte zu den entscheidenden physikalischen Phänomenen führen. Viele davon werden auch eine Rolle für die Technologien von morgen und übermorgen spielen.
Was bedeutet Exzellenz für Sie?
Exzellenz bedeutet zunächst, dass wir exzellente Forschung machen und dass wir dort weltweit konkurrenzfähig sind. Exzellenz bedeutet gute Lehre, dass wir unseren Nachwuchs ausbilden. Und Exzellenz bedeutet nicht zuletzt, dass wir als Universität die besten Köpfe anlocken können.
Was macht Dresden als Standort aus?
Der Forschungsstandort Dresden ist besonders, weil die TU Dresden Teil eines außergewöhnlich starken Netzwerks von Forschungseinrichtungen ist. In der Festkörperphysik arbeiten wir besonders mit Kolleg:innen aus den Helmholtz-, Max Planck- und Leibniz-Instituten zusammen. Das ist einer der Gründe, warum ich vor zwölf Jahren nach Dresden gekommen bin. Es macht einfach Spaß, mit diesen Kolleg:innen in täglichen Austausch zu treten.
Was macht die TU Dresden besonders?
An der TU Dresden zu sein macht Spaß, insbesondere weil sich die Uni in den letzten zehn Jahren enorm entwickelt hat.