Konfiguration und automatisches Backup einrichten unter Linux
Inhaltsverzeichnis
- Konfigurationsdateien erstellen/ anpassen
- Optionale weitere Konfigurationsoptionen
- Verbindung zum Server
- Manuelles Backup
- Einrichten des automatischen Backups
- Manueller Start des Schedulers von Kommandozeile
- Automatischer Start des schedulers für Systeme mit systemd
- Automatischer Start des Schedulers in älteren Systemen mit init.d
- Kontrolle, ob Dienst/ Service läuft
- Backup-Statusmail
- Fehler?
- Hinweis zur graphischen Oberfläche
- FAQ's/ weitere Dokumentation
Konfigurationsdateien erstellen/ anpassen
Die für Ihren Klienten notwendigen spezifischen Zugangsdaten haben Sie nach der Anmeldung vom ZIH erhalten. (Nodename, Tcpserveraddress, TCPport und Password)
Es sind zwei Konfigurationsdateien unter Linux notwendig:
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/opt/tivoli/tsm/client/ba/bin/dsm.opt
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/opt/tivoli/tsm/client/ba/bin/dsm.sys
In der Datei "dsm.opt" wird normalerweise nur eine Art Sprungmarke gesetzt, die in der Datei dsm.sys ebenfalls genauso zu finden sein muss.
Bsp für den Inhalt der Datei dsm.opt: (kann so übernommen werden )
SErvername server_a |
In der Datei dsm.sys werden u.a. Verbindungsdaten eingetragen. Folgendes Beispiel einer "dsm.sys"-Datei können Sie nach einigen Anpassungen übernehmen. Die entsprechenden Schritte für die Anpassung werden nachfolgend beschrieben.
SErvername server_a |
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Es müssen die mit "*)" markierten Angaben durch die ersetzt werden, die Sie vom ZIH mitgeteilt bekommen haben.
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Sie sollten die Angaben nach "DOMAIN" auf Ihr System anpassen. Dort müssen die Dateisysteme (nicht Verzeichnisse) eingetragen werden, aus denen Daten gesichert werden sollen.
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Die unter exclude und include stehenden Angaben sollten Sie ebenfalls an Ihr System anpassen. Mit diesen Anweisungen erfolgt die Feinauswahl, was aus den Filesystemen gesichert werden soll und was nicht. Bitte daran denken, dass die Datei von unten nach oben gelesen wird.
exclude.dir wird vor allen anderen exclude und include-Anweisungen ausgeführt. Eine include- Anweisung mit Angabe einer sogenannten Managmentklasse hinter dem Dateipfad bedeutet die Auswahl einer speziellen Aufbewahrungszeit -
Während des Backupvorgangs werden die entsprechenden Konfigurationsdateien (dsm.sys, dsm.opt) von unten nach oben gelesen und ein Vergleich der Dateieigenschaften mit den dort enthaltenen Anweisungen durchgeführt.. Die Anweisung, die für ein Include oder Exclude ins Backup zuerst zutrifft, wird ausgeführt. Im Interesse kurzer Backupzeiten sollte man die Anweisungsliste also möglichst kurz halten.
Optionale weitere Konfigurationsoptionen
Eine Liste der in der dsm.sys vorkommenden Schlüsselwörter und syntaktische Besonderheiten werden unter Konfigurations-Details noch genauer beschrieben.
Verbindung zum Server
Nach Erstellen der Konfigurations-Dateien (dsm.opt und dsm.sys) kann mit dem Befehl "dsmc" in der Kommandozeile die Verbindung zum Backupserver initiiert werden. Die Abfrage nach der "USERID" meint den "Nodenamen", den können Sie einfach bestätigen. Danach wird das Passwort verlangt, welches Sie beim Antrag im Self Service-Portal eingegeben haben. Nach der Eingabe des Passworts erhalten Sie einen Prompt der Backup-Klientsoftware, die Verbindung mit dem Server ist zustandegekommen.
root@myPC~: dsmc IBM Spectrum Protect Node Name: Ihrnodename |
Manuelles Backup
Jetzt können Sie ein von Hand gestartetes Backup (manuelles Backup) durchführen. Nachfolgend wird mit dem Kommando incremental und der Angabe eines vollständigen Dateinamens als Beispiel eine einzelne Datei gesichert:
Protect> incr /home/username/wichtige_Datei.txt |
Wenn das Abspeichern des Passwortes in verschlüsselter Form lokal auf Ihrem Rechner funktioniert hat, erreichen Sie den Protect-Prompt beim nächsten Aufruf von dsmc ohne erneute Eingabe des Passwortes. Erst jetzt kann das automatische Backup konfiguriert/ eingerichtet werden.
Einrichten des automatischen Backups
Damit ein automatisches Backup im Hintergrund stattfinden kann, muss ein entsprechender Dienst/ Prozess permanent auf Ihrem System im Hintergrund laufen. Diesen kann man entweder von der Kommandozeile aus starten, muss aber dann nach jedem Booten der Klientenmaschine die Start-Aktion wiederholen oder man automatisiert den Start des Dienstes/ Prozesses.
Die Konfigurationsdateien werden nur beim Start des automatischen Backups gelesen, nachträgliche Änderungen werden erst nach einem Neustart des entsprechenden Hintergrundprozesses wirksam.
Manueller Start des Schedulers von Kommandozeile
Der Start von der Kommandozeile (z.B. für Tests) kann so erfolgen:
root@myPC~$ nohup /opt/tivoli/tsm/client/ba/bin/dsmc sched > /dev/null 2>&1 & |
Automatischer Start des schedulers für Systeme mit systemd
Anlegen einer Datei /etc/systemd/system/tsmclient.service
root@myPC~$ cd /etc/systemd/system |
Testweise Start des Service/ Dienstes
root@myPC/etc/systemd/system$ systemctl start tsmclient |
Abfrage Status des Test-Services
root@myPC/etc/systemd/system$ systemctl status tsmclient Aug 22 16:02:48 B32 systemd[1]: Starting TSMClient Scheduler |
Service/ Dienst enablen (= Start beim Booten)
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Automatischer Start des Schedulers in älteren Systemen mit init.d
Anlegen einer Datei in /etc/rc.d/init.d z.B. /etc/rc.d/init.d/isp-scheduler
root@myPC$ cat /etc/rc.d/init.d/isp-scheduler #!/bin/sh ### BEGIN INIT INFO SCRIPT_NAME=`basename $0` # Source function library. # Source networking configuration. # Check that networking is up. # Check for dsmc - executeable # functions # Start daemon stop() { # exit $? |
Datei muss ausführbar sein
root@myPC$ chmod 755 /etc/rc.d/init.d/isp-scheduler/ |
Einfügen des Scripts in Boot-Startup
root@myPC$ chkconfig --add isp-scheduler |
Kontrolle, ob Dienst/ Service läuft
root@myPC~$ ps -ef | grep "dsmc sched" | grep -v grep |
sollte immer wie nachfolgend dargestellt einen aktiven Prozess zeigen.
root 6828 1 0 13:15 pts/2 00:00:00 dsmc schedule |
Backup-Statusmail
Sie erhalten als Administrator eines Backup-Klienten, der eine automatische Sicherung durchführt, täglich eine Statusmail vom Backup-Service. Den Status erkennen Sie bereits im Subject der Mail. Alles andere als "Completed" bedarf einer genaueren Überprüfung.
Fehler?
Leider gibt es Fehler, die die Software nicht als solche erkennt und Ihnen trotzdem einen Status "Completed" liefert.
Sie sollten deshalb die beiden Log-Dateien dsmsched.log und dsmerror.log (normalerweise unter "/opt/tivoli/tsm/client/ba/bin/") immer überprüfen und bei auftretenden Fehlern unbedingt reagieren. Öffnen Sie im Zweifelsfall ein Ticket
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Sehr verbreitet ist der Fehler, dass Ordner und Dateinamen Umlaute oder Sonderzeichen im Namen enthalten und die Kodierung nicht passend ist. Dann erfolgt keine Sicherung der Datei. Dennoch bekommen SIe als Status "Completed", also "erfolgreich gesichert". Sie finden diese Art der Fehler in der dsmerror.log-Datei. Eine genauere Anleitung zur Analyse und Lösung des Problems finden Sie hier.
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Auch wenn ein Filesystem-Typ von der Backupsoftware nicht unterstützt wird, kann es vorkommen, dass ein Status "Completed" gemeldet wird. In diesem Fall sehen Sie leider auch in der dsmerror.log - Datei keine verwertbaren Hinweise. Überprüfen Sie in der dsmsched.log - Datei die letzten Zeilen, die beinhalten, welche Datenmenge gescannt und gesichert wurde und vergleichen SIe diese mit den realen Werten. Sie können auch versuchen, einige Dateien zu restaurieren bzw. sich die Dateien anzeigen lassen, die in einem bestimmten Zeitraum gesichert wurden. Ausführlichere Informationen dazu unter "weitere Dokumentation -> IBM-Dokumentation -> Installationsanleitung.
Hinweis zur graphischen Oberfläche
Die Konfiguration ist zumindest teilweise auch mit der graphischen Oberfläche möglich. Da dies kaum Anwendung findet, wurde auf die Beschreibung hier verzichtet. Die graphische Oberfläche kann mit dem Befehl "dsmj" aufgerufen werden. Es muss "Java" auf Ihrem Rechner installiert sein, bitte darauf achten, dass es inzwischen von Oracle lizenzrechtliche Einschränkungen gibt.