Teilprojekt 5: Umgang mit Heterogenität als Aufgabe aller Phasen der Lehrerbildung
Ausgangslage
In der ersten Förderphase von TUD-Sylber befassten sich mehrere Einzelvorhaben mit der Rekonstruktion von Beliefs, Bedarfen und Handlungsstrategien von (angehenden) Lehrenden bezüglich des Umgangs mit Heterogenität. Die Ergebnisse legen nahe, dass (angehende) Lehrkräfte an (Hoch-)Schule wenig Erfahrungen mit der Umsetzung einer inklusionssensiblen Lehre haben. So sind sich etwa Lehramtsstudierende der theoretischen Grundlagen des inklusiven Lehrens und Lernens bewusst, beschreiben die eigene Lehramtsausbildung jedoch als wenig inklusiv. Damit sie als angehende Lehrkräfte positive Einstellungen zu Vielfalt in Lerngruppen aufbauen, müssen sie Inklusion bereits im Hochschulkontext (er-)leben. Universitäre Lehrende nehmen hierbei eine wichtige Vorbildfunktion ein, die jedoch bislang nicht ausreichend ausgeschöpft wird. Die Regularitäten des Studiums scheinen einem inklusiven Lehren und Lernen mitunter im Wege zu stehen. Diese Problematik stellte den Ausgangspunkt für die Arbeit des Teilprojektes 5 “Umgang mit Heterogenität als Aufgabe aller Phasen der Lehrerbildung” für die zweite Förderphase von TUD-Sylber dar.
Ziele
Zentrales Ziel war, Lehrende verschiedener Bildungsinstitutionen für ihre Vorbildrolle bezüglich der Umsetzung inklusionssensibler Lehr-Lern-Settings zu sensibilisieren. Auf der Grundlage eines weiten Inklusionsbegriffs wurden Materialien, Handreichungen, Reflexionsimpulse sowie multimediale Tools erarbeitet, mithilfe derer Lehrende ihre Denk- und Handlungsweisen bezüglich inklusiver Lehr-Lern-Kontexte reflektieren und verändern können. Dabei waren folgende drei Teilziele handlungsleitend:
- Die Implementierung der entwickelten Konzepte in der Breite der Lehramtsausbildung.
- Die Herstellung von Kontinuität der Ausbildung zum Umgang mit Heterogenität über alle Phasen der Lehramtsausbildung.
- Die Verstetigung der entwickelten Konzepte in allen Phasen der Lehrer:innenbildung.
Ansatz/Vorgehen
Aufbauend auf den empirischen Erhebungen und den pilotierten Lehr-Lern-Formaten wurde ein schulart-, fächer- und phasenübergreifendes Konzept zur Vermittlung von Kompetenzen im Umgang mit Heterogenität und Vielfalt etabliert. Hierfür entwickelte TP5 das digitale Selbstlerntool „Fundus Inklusion“ (https://tu-dresden.de/zlsb/fundus-inklusion). Der Fundus Inklusion richtet sich an alle Akteur:innen mit einem Lehramtsbezug und/oder mit Lehrtätigkeit.
Vielfaltssensible Lehre kann nicht durch Rezepte und bloße Materialdifferenzierung umgesetzt werden, sondern braucht einen offenen Blick für die Bedarfe der Lernenden. Das zugrundeliegende Inklusionsverständnis des Fundus Inklusion ist dabei weit gefasst und zielt darauf ab, jedem Menschen Lernen und Entwicklung sowie soziale Teilhabe zu ermöglichen. Für Lehr-Lern-Kontexte bedeutet dies, dass neben individueller Differenzierung auch gute Beziehungen, Vertrauen und ehrliches Interesse an den Bedürfnissen und Emotionen der Lernenden grundlegende Gelingensbedingungen einer inklusionssensiblen Lehre sind.
Der Fundus Inklusion enthält beispielsweise:
- Fallbeispiele aus Schule und Universität mit einer Analyse der inklusionsverhindernden Momente sowie Impulsen zur Selbstreflexion
- Arbeitsmaterialien zum Herunterladen und Ausdrucken für die eigene Lehre
- Erklärvideos zu Lernen und Entwicklung sowie zur Verstehenden Perspektive
- Good-Practice-Beispiele von verschiedenen Menschen mit Lehrtätigkeit, die in Videoform als Podcast, Lesestück oder Kurz-Interviews aufbereitet wurden
- Typische „Stolperfallen“ bei der Umsetzung inklusionssensibler Lehre
Ergebnis
Der Fundus Inklusion wurde im Rahmen verschiedener Workshops, Internetseiten und Veranstaltungen intensiv beworben. Hierdurch erreichte er eine breite Zielgruppe. Es ist von einem Multiplikator:inneneffekt auszugehen, mithilfe dessen der Fundus Inklusion auch über die Projektlaufzeit hinaus als digitales Tool von Lehrenden verschiedener Bildungseinrichtungen genutzt wird, um sich bezüglich einer inklusionssensiblen Lehre zu informieren, zu sensibilisieren und zu reflektieren.
Links zu weiterführenden Materialien
- Link zum Fundus Inklusion: https://tu-dresden.de/zlsb/fundus-inklusion
- Link zur Materialsammlung: https://tu-dresden.de/zlsb/fundus-inklusion/was-nicht-verpassen/alle-materialien-auf-einen-blick
- Link zur Sammlung der Fallvignetten: https://tu-dresden.de/zlsb/fundus-inklusion/was-laeuft-schief/fallsammlung
- Link zur Sammlung der Stolperfallen: https://tu-dresden.de/zlsb/fundus-inklusion/was-kann-helfen/reflektieren/typische-fallen-reflektieren
- Link zu IN*GE: https://tu-dresden.de/zlsb/fundus-inklusion/was-nicht-verpassen/in-ge
Leitung
Prof.in Dr. Anja Besand
Professur für Didaktik der politischen Bildung
Prof.in Dr. Manuela Niethammer
Professur für Bautechnik und Holztechnik sowie Farbtechnik und Raumgestaltung/Berufliche Didaktik
Prof.in Dr. Anke Langner
Professur für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Inklusive Bildung
Mitarbeitende im Projektverlauf
Hannah Bartels
Marie Louis Beyer
Tina Hölzel
Lisa Lewien
Professur für Didaktik der politischen Bildung
Tobias Geißler
Professur für Bautechnik und Holztechnik sowie Farbtechnik und Raumgestaltung/Berufliche Didaktik
Lucille Friebel
Professur für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Inklusive Bildung
Elisa Bitterlich
Ann-Kristin Tewes
Professur für Grundschulpädagogik/Mathematik
Ein besonderer Dank gilt auch der Grafikerin Anna Häger sowie allen Studentischen Hilfskräften, die uns unterstützt haben: Marie Bothe, Carolin Golenia, Caroline Groß, Pia Katharina Schaaf sowie Lena Volke.
Kontakt
Projektmitarbeiterin TUD-Sylber, Schullogin
NameElisa Bitterlich
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Professur für Grundschulpädagogik/Mathematik::
Weberbau, Raum 111A/B Weberplatz 5
01217 Dresden
Deutschland
Schullogin::
Gebäude für Forschung und Lehre, Raum E04 Ludwig-Ermold-Str. 3
01217 Dresden
Deutschland
Projektmitarbeiterin TUD-Sylber
NameLisa Lewien
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Professur für Didaktik der politischen Bildung:
von-Gerber-Bau, Raum 266 Bergstraße 53
01062 Dresden
Deutschland