Teilprojekt 8: Außerschulische Lernorte in der Lernlandschaft Sachsen
Ziele
Das interdisziplinäre Teilprojekt „Außerschulische Lernorte in der Lernlandschaft Sachen“ der Fachdidaktiken Chemie, Deutsch, Geographie und Physik verfolgte das Ziel, Lernen an außerschulischen Lernorten in der Lehrkräfteaus- und -fortbildung nachhaltig zu verankern. Der Zugang zu und die Erschließung von außerschulischen Lernorten sollte für Lehrpersonen erleichtert werden, um so die vielfältigen Potentiale, wie z. B. Motivationssteigerung durch unmittelbare Erfahrungen sowie die Eröffnung problemorientierter Zugänge zu fächerübergreifenden Themen, nutzbar zu machen.
Ein weiteres Ziel war es, Netzwerke zwischen Schulen, außerschulischen Lernorten und Akteur:innen der Lehrkräftebildung sollten lokal, regional und überregional zu etablieren und auszubauen. Dadurch sollte Sachsen als Lernlandschaft sichtbar und insbesondere in den Lehrkräftebedarfsregionen für Lehramtsstudierende attraktiv gemacht werden.
Vorgehen
Ausgangspunkt der Projektarbeit waren Schlüsselprobleme, die im Zusammenhang mit dem regionalen Strukturwandel in den Schwerpunktregionen Lausitz und Osterzgebirge stehen. Aus diesen wurden die konkreten Lernorte „Wolfsscheune Rietschen“ und „Besucherbergwerk Zinnwald“ beispielhaft ausgewählt, um theoriebasiert Unterrichtskonzepte zu entwickeln. Diese Entwicklung erfolgte in Kooperation mit dem Besucherbergwerk bzw. der Umweltbildungsstelle Wolf und dem Förderverein Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft. In Kooperation mit regionalen Schulen wurden die entstandenen Unterrichtskonzepte erprobt und forschend begleitet. Die entstandenen Materialien wurden Lehrkräften der Schwerpunktregionen zur Verfügung gestellt.
Ein zentrales Anliegen des Teilprojektes war die konzeptuelle Entwicklung und die Durchführung fachdidaktischer Lehrveranstaltungen für Lehramtsstudierende zum fächerübergreifenden Lernen an außerschulischen Lernorten. In den Seminaren lernten Lehramtsstudierende die Schwerpunktregionen Lausitz und Osterzgebirge mit ausgewählten Lernorten kennen, entwickelten Konzepte mit Bezug zu regionalen Schlüsselproblemen und erprobten diese. Die Seminare wurden in Zusammenarbeit mit außerschulischen Lernorten durchgeführt, zum Beispiel mit dem Museum für mittelalterlichen Bergbau im Erzgebirge (MiBERZ) Dippoldiswalde, der Krabatmühle Schwarzkollm sowie den städtischen Museen Annaberg-Buchholz (Frohnauer Hammer, Manufaktur der Träume). Im Sommersemester 2022 wurde exemplarisch die Vielfalt der außerschulischen Lernorte der Region Hoyerswerda von Studierenden erkundet und didaktisch erschlossen. Strukturiert wurden die Seminare, die in semesterbegleitender und Blockform gestaltet wurden, durch eine Heuristik zur didaktischen Erschließung außerschulischer Lernorte, die in Mertlik, Böning, Janßen, Schlünz (im Erscheinen) publiziert wurde.
Aus den Erfahrungen mit den erprobten Konzepten und Lehrveranstaltungen wurden Fortbildungen für Lehrer:innen zur Einbindung außerschulischer Lernorte in den Unterricht entwickelt und durchgeführt.
Ergebnisse
Ein zentrales Ergebnis des Projektes ist die digitale Lernlandkarte Sachsen, auf der Lehrkräfte durch Filter unterstützt nach passenden außerschulischen Lernorten für ihren Unterricht suchen können. Akteur:innen außerschulischer Lernorte präsentieren auf der Plattform Informationen zu ihren Lernorten und stellen didaktische Angebote, wie zum Beispiel spezielle Führungen oder Workshops für Schulklassen vor. Bis Juni 2023 haben sich bereits rund 300 außerschulische Lernorte registriert, und die Lernlandkarte wird täglich ca. 150-mal aufgerufen. Die Plattform ermöglicht zudem den freien Zugang zu den im Projekt entwickelten Praxisbeispielen, Handreichungen und Materialien, die Lehrkräfte bei der Planung und Gestaltung von Lernen an außerschulischen Lernorten unterstützen (zum Beispiel eine Checkliste zur Exkursionsplanung). Im Anschluss an die Projektlaufzeit in der Qualitätsoffensive Lehrerbildung wird die digitale Lernlandkarte durch das Zentrum für Lehrerbildung, Schul- und Berufsbildungsforschung (ZLSB) gemeinsam mit der Professur für Geographische Bildung weiter betrieben.
Im Laufe der Projektlaufzeit wurden vom Projektteam und von Studierenden in Seminaren über 30 außerschulische Lernorten besucht, didaktisch analysiert und erschlossen.
Um fachdidaktischen Dozierenden aller Fächer das Thema Außerschulische Lernorte nahezubringen, stehen die im Projekt entwickelte Lehrkonzepte hochschulöffentlich zur Verfügung.
Ausgewählte Publikationen
- Pospiech, Gesche; Niethammer, Manuela; Wieser, Dorothee und Kuhlemann, Frank-Michael (Hrsg.) (2020): Begegnungen mit der Wirklichkeit. Chancen für fächerübergreifendes Lernen an außerschulischen Lernorten. Bern: hep. 2020
- Mertlik, Darius; Böning, Paul; Janßen, Hanna und Schlünz, Oda (in Vorb.): Außerschulische Lernorte Didaktischpädagogisch erschließen – Eine Heuristik zur Planung von Lehr-Lernumgebungen für Schule und Hochschule. In: HeiEDUCATION.
- Kuske-Janßen, Wiebke; Janßen, Hanna; Kühne, Tino und Schlünz, Oda (2020): Lernlandschaft Sachsen: außerschulische Lernorte in der Lehrer*innenausbildung. In: M. Stein, M. Jungwirth, N. Harsch, Y. Korflür (Hrsg.): Forschen. Lernen. Lehren an öffentlichen Orten – The wider view. Tagungsband. Münster: WTM-Verlag.
Links
- Lernlandkarte Sachsen: https://lernorte.sachsen.schule
- OPAL-Kurs „Fachdidaktischer Austausch zu außerschulischen Lernorten“ (TU-intern): https://bildungsportal.sachsen.de/opal/auth/RepositoryEntry/37809946624
Leitung
Prof. Dr. Gesche Pospiech,
Professur für Didaktik der Physik
Prof. Dr. Manuela Niethammer,
Professur für Bautechnik und Holztechnik sowie Farbtechnik und Raumgestaltung/Berufliche Didaktik
Prof. Dr. Nicole Raschke,
Professur für Geographische Bildung
Prof. Dr. Dorothee Wieser,
Professur für Neueste deutsche Literatur und Didaktik der Deutschen Sprache und Literatur
Mitarbeitende im Projektverlauf
Paul Böning
Dr. Wiebke Kuske-Janßen
Professur für Didaktik der Physik
Darius Mertlik
Anna Engelmann
Tino Kühne
Professur für Bautechnik und Holztechnik sowie Farbtechnik und Raumgestaltung/Berufliche Didaktik
Hanna Janßen
Professur für Geographische Bildung
Oda Schlünz
Professur für Neueste deutsche Literatur und Didaktik der Deutschen Sprache und Literatur
Mitarbeitende:
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
NameHanna Janßen
Projekt: FENIX – Field Education by Interdisciplinary Excursions
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Besuchsadresse:
Hülßebau, HÜL / O 353 Helmholtzstraße 10
01069 Dresden
Büro Lernlandschaft Sachsen:
Ludwig-Ermold-Straße 3, E05
01217 Dresden
https://tu-dresden.de/zlsb/tud-sylber/tud-sylber-teilprojekte/teilprojekt-8
Sprechzeiten:
nach Vereinbarung
Telefonische Sprechzeiten:
In der Didaktik der Geographie vorübergehend telefonisch nicht erreichbar.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
NameFrau Oda Schlünz
TUD-Sylber
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Doktorand, wissenschaftlicher Mitarbeiter
NamePaul Böning
Betreuung von Praktikumsveranstaltungen, Studiengangfachberater
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Professur für Didaktik der Physik
Professur für Didaktik der Physik
Sprechzeiten:
Sprechzeiten nach Vereinbarung per Mail