Partnerland des Monats: Die Niederlande
Was hat ein Austausch in den Niederlanden zu bieten? Amsterdam, Käse, Windmühlen, Tulpenfelder und viel Grün – aber neben diesen typischen Assoziationen gibt es vieles mehr zu entdecken. Unser Nachbarland wird von den im Durchschnitt körperlich größten Menschen der Welt bewohnt, ist sehr international und macht zur Freude von Fahrradfahrern seinem Namen Ehre. Und um die Verwirrung aufzuklären: Holland ist nur eine Region im Westen, aber auch die Niederländer selbst nennen so oft das ganze Land.
Mit der Aktion "Partnerland des Monats" wollen wir den Scheinwerfer ein bisschen auf die Länder und Partneruniversitäten der TU Dresden richten, an die unsere Austauschstudierenden nicht unbedingt als erstes denken.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Zahlen und Fakten zu den Niederlanden
Hauptstadt: Amsterdam (Regierungssitz: Den Haag)
Einwohner: 17,5 Millionen
Amtssprache: Niederländisch, Regionalsprachen (Westfriesisch, Papiamentu, Englisch)
Nationalfeiertag: 27. April, Koningsdag (Geburtstag des aktuellen Königs / der Königin)
Währung: Euro
Weitere Zahlen und Fakten findet ihr natürlich auf wikipedia, bei den DAAD-Länderinformationen oder z.B. bei Holland.com.
Kleiner Sprachexkurs Niederländisch:
- Hallo - Hallo
- Wie geht’s? – Hoe gaat het?
- Mein Name ist … - Mijn naam is …
- Was kostet ... ? - Wat kost …?
- Danke - Bedankt
- Tschüss - Tot ziens
Die meisten Niederländer sprechen sehr gut Englisch und auch Deutschkenntnisse sind häufig. Grundkenntnisse der Landessprache schaden aber sicher nie. Niederländisch kann in Dresden z.B. bei TUDIAS oder an der VHS erlernt werden.
Niederländisch und Deutsch ähneln sich sehr. Wenn ihr deutsche Wörter „verniederländischt“ (und vielleicht für die Gemütlichkeit -je, -tje, -pje, -kje oder -etje anhängt), habt ihr gute Chancen, richtig zu liegen. Allerdings solltet ihr euch darauf nicht zu sehr verlassen, denn manche Wörter sind falsche Freunde. Wer ein neues Handy gekocht hat und bellen möchte, dürfte in Deutschland auf Unverständnis stoßen – dabei soll mit dem neu gekauften Handy nur telefoniert werden. In den Niederlanden werden hingegen wahrscheinlich die Großeltern, die ihre enkel anrufen wollen, schief angeschaut – denn Knöchel haben meistens nicht so viel zu berichten. Etwas Niederländisch zu lernen, dürfte also amüsant werden ;)
Viele niederländische Universitäten haben ein umfangreiches Kursangebot auf Englisch. Es ist nicht ungewöhnlich, komplett auf Englisch zu studieren - für euch dürfte das also auch kein Problem sein. Bitte schaut aber vor eurer Bewerbung, was genau die jeweiligen Voraussetzungen sind.
Wusstest Du schon, dass ....?
- Karotten ihre typische Orangefärbung erst in den Niederlanden erhalten haben? Die ursprünglichen Farben dieser uralten Kulturpflanze waren lila und gelb. Der Legende nach wurden Karotten orange gezüchtet, um das niederländische Königshaus Oranien-Nassau (französisch: Orange) zu ehren. Weiterhin sagt man, die Niederländer hätten während der deutschen Besatzung zum Königstag Karotten durch die Straßen getragen, um so heimlich ihre Verbundenheit zu ihrem Land zum Ausdruck zu bringen.
- ein großer Teil der Niederlande nur durch weitläufige technische Anlagen über Wasser gehalten wird? Ungefähr ein Viertel der Landesfläche liegt unterhalb des Meeresspiegels und wurde durch Entwässerung dem Meer abgewonnen. In all diesen tief liegenden Regionen muss fortlaufend Wasser abgepumpt werden. Diesen Zweck erfüllten früher die typischen Windmühlen – die korrekterweise Windpumpen heißen müssten.
- die Niederlande 2001 als weltweit erster Staat die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare einführten? Generell gilt das Land als sehr liberal in Gleichstellungsfragen.
- Niederländer lange die einzige Verbindung Japans zur westlichen Welt waren? Das Land schottete sich über mehrere Jahrhunderte ab, um den europäischen Bestrebungen der Verbreitung des Christentums und der Kolonialisierung zuvorzukommen. Die Niederländer akzeptierten die Bedingung, nicht zu missionieren, und durften weiter Handel treiben. Viele Erkenntnisse der westlichen Wissenschaft und Technik gelangten daher auf Niederländisch nach Japan – wo sie als „Hollandkunde“ bekannt waren.
- die auf den Euroscheinen abgebildeten Brücken alle in einem Vorort von Rotterdam stehen? Ursprünglich waren die Brücken nur fiktionale Repräsentationen europäischer Baustile, um kein Land zu bevorzugen. In einem augenzwinkernden Kunstprojekt hat der Niederländer Robin Stam sie allerdings als Miniaturbrücken für Fußgänger und Radfahrer exakt nachgebaut – und sogar in der richtigen Geldschein-Farbe angestrichen.
Kooperationen mit der TU Dresden
Eine Übersicht über alle Kooperationen der TU Dresden, die ihr für den Austausch nutzen könnt, findet ihr in unserer Datenbank. Außerdem lohnt es sich auch oft, in der eigenen Fakultät Professoren zu fragen, die direkte Kontakte zur gewünschten Partneruni haben.
Erasmuskooperationen der TUD mit niederländischen Universitäten
- Amsterdam:
- Universiteit van Amsterdam: Kommunikationswissenschaften
- Leiden:
- Universiteit Leiden
- Mathematik
- Kunstgeschichte
- Universiteit Leiden
- Delft:
- Technische Universiteit Delft
- Verkehrsingenieurwesen
- Verkehrswirtschaft
- Bauingenieurwesen
- Technische Universiteit Delft
- Eindhoven:
- Technische Universiteit Eindhoven: Mathematik
- Fonty Hogescholen (University of Applied Sciences): Deutsch als Fremdsprache
- Wageningen:
- Wageningen University
- Landschaftsarchitektur
- Hydrowissenschaften
- Wageningen University
- Nijmegen (Nimwegen):
- Radboud Universiteit Nijmegen: Psychologie
Don't miss...
die kleine Insel Terschelling im westfriesischen Wattenmeer. Bei Spaziergängen über die Dünen und durchs Watt ist man von vielen Arten von Seevögeln umgeben und auch Robben sind nicht schwer zu finden. Im Wrakkenmuseum kann man in tausenden Fundstücken aus Schiffen stöbern, die früher um die Insel herum zerschellt sind - von alten Tauchhelmen und Schiffsteilen bis zu Besteck. Und nachts lässt sich im Naturschutzgebiet De Boschplaat der kaum von nächtlicher Beleuchtung gestörte Sternenhimmel bewundern.
den Koningsdag: Am Nationalfeiertag sind die Niederlande ein einziger Flohmarkt, auf dem jeder verkaufen kann, der möchte. Viele kleiden sich in Orange und lassen ihrer Fantasie dabei freien Lauf. Hinzu kommen Paraden, Konzerte und Feste im ganzen Land.
die Koppelpoort in Amersfoort: Dieses große, um 1425 erbaute Stadttor versperrte früher zu Land und zu Wasser den Weg in die Straßen und Kanäle des mittelalterlichen Amersfoort. Für ihre Schönheit sind heute sowohl das Tor als auch das historische Stadtzentrum definitiv einen Besuch wert.
das Van Gogh Museum – unter den vielen Attraktionen Amsterdams besonders erwähnenswert. Hier befindet sich die weltweit größte Sammlung von Bildern dieses außergewöhnlichen Künstlers. Auch wenn viele davon sehr bekannt sind, ist es ein Erlebnis, seine Bilder in echt und voller Größe zu sehen - die Farben leuchten so noch viel kräftiger und beeindruckender. Hier könnt ihr euch darauf einstimmen.
Lasst uns kochen...
Auch wenn die ursprüngliche niederländische Küche mit einfachen, deftigen Gerichten (und viel Käse) der deutschen ähnelt, gibt es sehr vieles zu entdecken. Auffällig sind die Einflüsse aus der leider sehr ausgeprägten Kolonialgeschichte des Landes. Besonders die ehemaligen Kolonien Indonesien und Surinam haben die niederländischen Essgewohnheiten mitgeprägt. Aus der Vermischung typischer Zutaten und Zubereitungsarten entstanden im Lauf der Zeit leckere Ergebnisse wie die indonesische Reistafel oder surinamische Roti.
Auch nicht zu verachten sind die niederländischen Süßspeisen – wenn man davon absieht, dass hier mit ca. zwei Kilo die weltweit größte Menge an Lakritz pro Kopf und Jahr verzehrt wird. Das Gericht, was wir euch hier vorstellen, dürfte deutlich weniger kontrovers sein ;)
Gevulde Speculaas - mit Marzipan gefüllter Spekulatius
Wie viele andere würzig-süße Leckereien der niederländischen Küche ist dieser Spekulatiuskuchen besonders typisch für die Zeit um das Sinterklaasfest. Sinterklaas ist die niederländische Version des Nikolaus und wird am 5. Dezember gefeiert - und zwar größer als Weihnachten. Was wir euch hier vorstellen, kann man aber genauso gut zu anderen Jahreszeiten genießen! Falls wir damit Unrecht haben, könntet ihr allerdings Gefahr laufen, vom Sinterklaas zusammen mit anderen Übeltätern in seine Heimat verschleppt zu werden. Gevulde Speculaas sieht vielleicht etwas kompliziert zuzubereiten aus – eigentlich ist es aber ganz einfach.
Zutaten:
Für den Teig:
- 300 g Mehl
- 150 g Rohrohrzucker
- 150 g Butter (weich)
- 2-3 EL Spekulatiusgewürz
- zum Selbermachen: 8 TL Zimt, 2 TL Muskat, 1 TL gemahlene Nelken, 1 TL Ingwerpulver, 1 TL Kardamom und 1 TL weißen Pfeffer vermischen. Ergibt ca. 5 EL Spekulatiusgewürz
- 1 Prise Salz
- 2 TL Backpulver
- ca. 3 EL Milch
Für die Füllung:
- 350 g Marzipanrohmasse
- 1/2 verquirltes Ei
Zum Garnieren:
- 1/2 verquirltes Ei
- ganze Mandeln - Menge nach Belieben
Zubereitung:
Schritt 1: Ofen auf 180°C vorheizen. Eine Springform oder ein Backblech einfetten.
Schritt 2: Mehl und Backpulver in eine Schüssel geben und mit Zucker, Spekulatiusgewürz sowie Salz vermischen. Mit Butter und Milch zu einem Teig verkneten.
Schritt 3: Den Teig in zwei gleich große Kugeln teilen. Ist der Teig zu klebrig, um jetzt ausgerollt zu werden, muss er erst noch für ca. 30 min in den Kühlschrank.
Schritt 4: Die Marzipanrohmasse zerstückeln und ein halbes verquirltes Ei unterrühren, damit eine geschmeidige, leichter verteilbare Masse entsteht.
Schritt 5: Eine der Teigkugeln ausrollen und als unterste Schicht in die Springform oder auf das Backblech legen. Als nächste Schicht die Marzipanmasse möglichst gleichmäßig darauf verteilen. Die zweite Teigkugel ausrollen und als oberste Schicht darüberlegen.
Schritt 6: Mandeln oben auf dem gevulde Speculaas verteilen und die Oberfläche mit der zweiten Hälfte des verquirlten Eis bestreichen.
Schritt 7: Für ca. 35 min im Ofen backen. Es soll eine schöne goldbraune Färbung entstehen. Eet smakelijk!
(Mit großem Dank an https://omabakthetlekkerst.nl/2020/11/03/gevulde-speculaas/)
Kontakt und weitere Ansprechpersonen
Habt ihr ganz tolle Erlebnisse in den Niederlanden gehabt? Erfolgreich ein Auslandssemester in Amsterdam verbracht, Pfannkuchenhäuser durchprobiert und Paddeltouren durch Grachten und Kanäle gemacht? Gern teilen wir auch eure Erfahrungen entweder hier, bei Facebook oder auch, wenn ihr Lust habt, in einer digitalen Infoveranstaltung mit anderen TUD Studierenden. Meldet euch bei uns:
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NameFrau Federica Serra
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Besuchsadresse:
Fritz Foerster Bau, Büro 156 Mommsenstraße 6
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Sprechzeiten:
- Dienstag:
- 09:30 - 11:30
- 12:30 - 14:30
- Donnerstag:
- 09:30 - 11:30
Bitte im SCS (FOE UG) anmelden.
Telefonische Sprechzeiten:
Keine Sprechzeit am 12. Dezember 2024: wir sind beim EUTOPIA International Day. Kommen Sie uns gern besuchen! (Foyer FOE, Eingang Mommsenstraße)
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Ihr wollt mehr über die Niederlande erfahren? Fragt unsere Regionalbotschafter, die als Alumni der TUD in vielen Ländern der Welt aktiv sind und euch gerne Tipps und Hinweise für euren Aufenthalt geben können.
Kontaktieren ist ganz einfach: Auf der interaktiven Weltkarte zeigen Markierungspunkte die Städte an, in denen die Regionalbotschafter leben. Zu jedem ist ein Kurzprofil hinterlegt - so könnt ihr unkompliziert mit ihnen in Kontakt treten: https://tu-dresden.de/regionalbotschafter/weltkarte
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