Partnerland des Monats: Die Schweiz
Unser südwestliches Nachbarland steht für Pünktlichkeit, Berglandschaften wie aus „Heidi“, politische Neutralität und hohe Lebensqualität. Während die meisten europäischen Länder ihre nationale Identität auf einer gemeinsamen Sprache aufbauen, versteht sich die mehrsprachige Schweiz als Willensnation, die auf geteilten Werten wie direkter Demokratie, Autonomie und Kompromissbereitschaft basiert. Neben den Alpen und viel leckerem Käse gibt es also in der Schweiz auch einiges an kulturellen Besonderheiten zu entdecken.
Mit der Aktion "Partnerland des Monats" richten wir den Scheinwerfer auf die große Vielfalt der Länder, Regionen und Partneruniversitäten der TU Dresden, in denen unsere Studierenden ein Auslandssemester verbringen können.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Zahlen und Fakten zur Schweiz
Offizieller Name: Schweizerische Eidgenossenschaft
Hauptstadt: offiziell keine, de facto Bern (Sitz wichtiger Staatsorgane)
Einwohner: 8,06 Millionen
Landessprachen: Deutsch, Französisch, Italienisch, Rätoromanisch
Währung: Schweizer Franken (CHF), 1 € = 0.96 CHF
Weitere Zahlen, Fakten und Infos findet ihr natürlich auf Wikipedia, beim Deutschen Akademischen Austauschdienst, bei Wikivoyage, oder z.B. MySwitzerland.
Kleiner Sprachexkurs
Die Schweiz ist mehrsprachig – daher stammt das Kennzeichen CH aus dem Lateinischen (von „Confoederatio Helvetica“), um keine Landessprache zu bevorzugen. 66 % der Schweizer:innen sprechen als Muttersprache Deutsch, 23 % Französisch, 8 % Italienisch und <1 % Rätoromanisch, wobei die Sprachen regional verteilt sind. Ein bis zwei der anderen Landessprachen werden meist in der Schule gelernt.
Schweizerisches Französisch und Italienisch sind nicht allzu weit von den Varianten der Nachbarländer entfernt – zumindest besteht gegenseitige Verständlichkeit. Das ist beim Schwyzerdütsch oft nicht der Fall. Die schweizerdeutschen Dialekte unterscheiden sich nicht nur in der Aussprache stark vom Hochdeutschen. Auch in der Grammatik gibt es Besonderheiten (die Foto, das E-Mail, der Radio), und im Wortschatz sowieso, zum Beispiel…
- Grüezi – Hallo / Guten Tag
- Chuchichäschtli – Küchenschrank
- ein Telefon geben – anrufen
- Baumnuss – Walnuss (nun, da haben die Schweizer:innen Recht)
- du kannst mir in die Schuhe blasen – den Buckel hinunterrutschen
- Plausch – Spaß, geselliges Treffen; z.B. in Veloplausch – Radtour
Heißt das nun aber, dass du dich mit Hochdeutsch nicht verständigen kannst? Keine Sorge. Alltagsgespräche finden normalerweise auf Schweizerdeutsch statt, aber man versteht in der Deutschschweiz auch Hochdeutsch. Es wird als Schriftsprache und in formellen Kontexten wie z.B. Lehrveranstaltungen oder Nachrichtensendungen verwendet. Eine Quelle für Missverständnisse sind aber oft die Umgangsformen – Achtung vor Fettnäpfchen!
Die Kurse an unseren Partnerhochschulen finden auf der jeweiligen Regionalsprache (meist Deutsch) oder auf Englisch statt. Für die Bewerbung brauchst du im Normalfall Kenntnisse auf B2-Level in der angestrebten Unterrichtssprache. Schau bitte vor deiner Bewerbung nach den genauen Voraussetzungen an deiner Wunschhochschule. Wenn du in Lausanne auf Französisch oder in Lugano auf Italienisch studieren möchtest, können dir z.B. die Sprachkurse von TUDIAS oder der VHS weiterhelfen.
Wusstest Du schon, dass ....?
- „Einer für alle, alle für einen“ nicht nur der Leitspruch der drei Musketiere ist, sondern auch das traditionelle Motto der Schweiz? Auch heute noch wird es genutzt, um für eine solidarische Haltung zu werben, z.B. zu Zeiten der Corona-Pandemie.
- manche Schweizer:innen von der Arbeit nach Hause schwimmen? In den vielen Schweizer Seen und Flüssen zu baden ist sehr beliebt, und beim Flussschwimmen macht man durch die Strömung ordentlich Strecke. Das Hab und Gut wird dabei im Drybag mitgenommen. Oder man springt in der Mittagspause in einer Badi (offiziellen Badestelle) ins Wasser. Zürich, die größte Stadt der Schweiz, wirbt mit seiner hohen Badi-Dichte. Im Sommer taugen sie abends auch als Bar oder Freiluftkino.
- die Schweizer Anti-PowerPoint-Partei ein PowerPoint-Verbot per Volksabstimmung anstrebte? Die APPP sieht sich als Anwalt aller Menschen, die immer wieder Präsentationen anhören müssen, wobei PowerPoint als „betreutes Lesen“ besonders langweilig sei. Stattdessen unterstützt die Partei freies Sprechen und Flipcharts. Übrigens können nicht nur Schweizer:innen Mitglied werden, denn die APPP ist eine „internationale Bewegung (in Form einer Schweizer Partei)“.
-
es in der Schweiz Leihmeerschweinchen gibt? Seit 2008 ist hier die Einzelhaltung von „Meersäuli“ strafbar. Doch was, wenn eines von zweien verstirbt und man nicht in einen ewigen Meerschweinchen-Nachkauf-Kreislauf geraten will? Hier hilft der Verleih mit einem jungen, robusten Säuli aus, das für den Rest der Lebenszeit des alten Meerschweinchens bei ihm bleibt.
-
die Schweiz das dichteste Eisenbahnnetz der Welt hat? Kein Wunder, dass die Schweizer:innen auch mit Abstand Europameister im Bahnfahren sind. Und nicht nur das: 99,98 % der Gleise sind elektrifiziert. Dank des hohen Anteils von erneuerbaren Energien (ca. 80 %) im Schweizer Strommix sind die Schweizer Bundesbahnen daher besonders umweltfreundlich.
- das Internet in der Schweiz erfunden wurde – genauer gesagt das World Wide Web, also das System online abrufbarer Webseiten? Der Code dafür wurde 1989 am Forschungsinstitut CERN geschrieben, und 1990 ging die erste Website online. Auch Klettverschluss, Alufolie, LSD und natürlich die berühmten Taschenmesser sind Schweizer Erfindungen.
- die Schweiz ihre gesamte Bevölkerung in Schutzräumen unterbringen kann? Sie schützen im Kriegsfall vor ABC-Waffen. Während des Kalten Krieges wurden solche Räume in vielen Ländern errichtet, danach aber oft abgebaut. In der Schweiz fanden sich Zweitnutzen. Auch heute bieten ca. 370.000 Schweizer Schutzräume Platz für rund 9,3 Millionen Menschen – mehr als die Gesamtbevölkerung. Dass jedem und jeder Einwohner:in ein Platz zugesichert wird, ist weltweit einzigartig.
Kooperationen mit Universitäten in der Schweiz
Eine Übersicht über alle Kooperationen der TU Dresden gibt es in unserer Datenbank. Dort kannst du auch Erfahrungsberichte bisheriger Austauschstudierender anschauen. Es lohnt sich außerdem oft, in der eigenen Fakultät Professor:innen zu fragen, die direkte Kontakte zur gewünschten Partneruni haben. Die Ansprechpartner:innen und Bewerbungsfristen für deine Fakultät findest du hier.
Kooperation über Erasmus+
- Informationen zu Erasmus+
- Berner Fachhochschule (BFH)
- Forstwissenschaften
- Architektur
Kooperationen über das Swiss-European Mobility Programme
- Informationen zum SEMP
- Universität Bern, Kurzinfos im Fact Sheet
- Medizin
- Psychologie
- École Polytechnique Fédérale (EPF) in Lausanne
- Bauingenieurwesen
- Architektur
- Maschinenwesen (Fakultät)
- Elektrotechnik und Informationstechnik
- Università della Svizzera italiana in Lugano
- Wirtschaftswissenschaften
- FHO Fachhochschule Ostschweiz
- Sozialpädagogik, Sozialarbeit und Wohlfahrtwissenschaften
- Landschaftsarchitektur
- Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
- Lebensmittel- u. Bioverfahrenstechnik
- Universität Zürich, Kurzinfos im Fact Sheet
- Medizin
- Physik
- Sozialpädagogik, Sozialarbeit und Wohlfahrtwissenschaften
- Kommunikationswissenschaften
Don't miss...
Auf dem Vierwaldstättersee kannst du dich bei einer Bootstour wie in einem norwegischen Fjord fühlen. Durch die umliegenden Berge ist der türkisblaue See so verwinkelt, dass sich in jeder Bucht tolle neue Aussichten offenbaren. Oder du erwanderst dir Ansichten von oben. Die Berge Pilatus und Rigi sind auch per Zahnradbahn erreichbar. Der Vierwaldstättersee liegt bei Luzern, einen Tagesausflug von Zürich oder Bern entfernt.
Der Bruno Weber Park ist der größte Skulpturenpark der Schweiz und das Lebenswerk des Künstlers Bruno Weber (1931–2011). Ursprünglich als Bildhauer und Maler ausgebildet, entdeckte er auch sein Interesse an Architektur und Beton als Werkstoff für großformatige Skulpturen. Der Park – in dem auch das einzigartige Künstlerhaus steht, in dem er lebte – ist seine Vision einer fantastischen Gegenwelt, in der es viel zu entdecken gibt.
Die Sukkulenten-Sammlung Zürich ist die weltweit größte Sammlung dieser außergewöhnlichen Pflanzen. Rund 21.800 Pflanzen aus 4.400 verschiedenen Arten sind hier zu sehen, in Gewächshäusern und auf Außenbeeten, welche die unterschiedlichen Herkunfts-Klimazonen imitieren. Auskünfte rund um die dekorativen Pflanzen werden gern gegeben und der Besuch ist kostenlos.
Die St.-Beatus-Höhlen in Interlaken liegen einen kurzen Ausflug von Bern entfernt. Direkt unterhalb des Eingangs entspringen aus Felsspalten kleine Wasserfälle, die gemeinsam ins Tal rinnen. Allein des Aufstiegs wegen sind die Höhlen daher einen Besuch wert. Im Inneren gibt es Tropfsteine und unterirdische Seen und Wasserfälle zu bestaunen, und das angrenzende Höhlenmuseum bietet viel Spannendes über die Geschichte von Höhlen und Höhlenforschung.
Das CERN („Europäische Organisation für Kernforschung“) nahe unserer Partnerstadt Lausanne ist jedem Science Nerd ein Begriff. Hier wird im großen Stil physikalische Grundlagenforschung zum Aufbau von Materie und Wechselwirkungen zwischen Elementarteilchen betrieben. Dazu verfügt das CERN über mehrere Teilchenbeschleuniger, darunter der weltweit größte und leistungsstärkste. CERN bietet kostenlose Führungen an – aber Achtung, die Nachfrage ist sehr hoch.
Lasst uns kochen...
Die Löcher im Schweizer Käse sind sprichwörtlich bekannt. Tatsächlich werden in der Schweiz über 700 Sorten Käse hergestellt. Der bekannteste ist wohl Emmentaler, am beliebtesten in der Schweiz ist aber der würzige Gruyère. Käsegenuss auf Schweizer Art geht z.B. mit Fondue oder Raclette, als überbackene Käseschnitte oder mit einem herzhaften Käsekuchen.
Die Schweizer Küche variiert von Kanton zu Kanton, mit Einflüssen aus der jeweiligen größeren Sprachregion. Es gibt daher viele regionale Spezialitäten zu entdecken. Wie wäre es z.B. mit köstlicher Rüeblitorte, dem Esskastanien-Eis-Dessert Vermicelles oder Geschnetzeltem mit Rösti? Im ganzen Land sehr beliebt ist die Schweizer Erfindung Müesli – das E ist übrigens wichtig, „Müsli“ heißt auf Schweizerdeutsch „Mäuschen“.
Spezialität: Älplermagronen
Im Sommer hüten die Älpler:innen das Milchvieh, das auf den Alpen (Schweizerdeutsch für Almen, also Bergweiden) grast. Die Milch wird direkt zu Käse und Butter weiterverarbeitet, weitere Lebensmittel mussten früher auf dem Rücken aus dem Tal mitgebracht werden. Pasta ist leicht transportierbar, und so entstanden die leckeren zentralschweizer Käsenudeln. Älplermagronen sind schnell zubereitet, deftig und füllend. Meistens werden sie mit Apfelmus serviert, aber auch Konfitüre oder gebratene Zwiebeln passen gut dazu.
Das Rezept zum Nachkochen findest du auf bettybossi.ch oder in veganer Version bei theluckytofu.com. En guete!
Kontakt und weitere Ansprechpersonen
Hattest du eine tolle Zeit in der Schweiz? Hast du Tipps für Orte und Erlebnisse, die man nicht missen sollte? Gern teilen wir auch deine Erfahrungen – hier, über Social Media oder auch, wenn du Lust hast, bei Infoveranstaltungen mit anderen TUD-Studierenden. Melde dich bei uns:

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NameFrau Federica Serra
Infocenter / TUD weltweit: Amerika, Australien und UK / PROMOS
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Besuchsadresse:
Fritz Foerster Bau, Büro 156 Mommsenstraße 6
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Postadresse:
Technische Universität Dresden International Office
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Sprechzeiten:
- Dienstag:
- 09:30 - 11:30
- 12:30 - 14:30
- Donnerstag:
- 09:30 - 11:30
Bitte im SCS (FOE UG) anmelden.
Telefonische Sprechzeiten:
Keine Sprechzeit zwischen 20. - 28.02.2025
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