Partnerland des Monats: Kanada
Kanada, Land der Natursuperlative, ist ein Traum für Outdoorfans. Das zweitgrößte Land der Welt wird von gerade einmal halb so vielen Menschen bewohnt wie Deutschland, was viel Platz für atemberaubend schöne Natur lässt. Mit seinen zahllosen Inseln hat Kanada die längste Küstenlinie der Welt, außerdem gibt es hier mehr Seen als in allen restlichen Ländern zusammen. Dazu gastfreundliche Menschen, Ahornsirup und die größte Pro-Kopf-Donutladendichte der Welt – auf nach Kanada!
Mit der Aktion "Partnerland des Monats" richten wir den Scheinwerfer auf Länder, Regionen und Partneruniversitäten der TU Dresden, in denen unsere Studierenden ein Auslandssemester verbringen können.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Zahlen und Fakten zu Kanada
Hauptstadt: Ottawa
Einwohner: 40,1 Millionen (2023)
Amtssprache: Englisch, Französisch
Nationalfeiertag: Canada Day am 1. Juli – Bildung der Kanadischen Konföderation
Währung: Kanadischer Dollar (CAD), 1 € = 1,50 $
Weitere Zahlen, Fakten und Infos findet ihr natürlich auf Wikipedia, bei den DAAD-Länderinformationen, oder z.B. bei kanada.eu und Wikivoyage.
Kleiner Sprachkurs
Kanada ist mit Englisch und Französisch ein zweisprachiges Land. Produktetiketten und staatliche Institutionen müssen in beiden Sprachen verfügbar sein. Geografisch sind die Sprachen allerdings ungleich verteilt: Die 21% Französisch-Muttersprachler:innen leben zum größten Teil in der östlichen Provinz Québec. Im Rest des Landes wird vor allem Englisch gesprochen, die Muttersprache von 58% der Kanadier:innen. 21% haben eine andere Muttersprache – eine Widerspiegelung der multikulturellen Gesellschaft.
Ein anglophoner Kanadier und ein US-Amerikaner sind sprachlich schwer zu unterscheiden – mit einer Ausnahme: In Kanada hängt man gerne „eh?“ an Sätze an. Der kleine Laut kann viele Nuancen ausdrücken. Manchmal ist das einfach Kanada-Affinität, aber meistens fordert „eh?“ zum Zustimmen auf, ähnlich wie „oder?“ und „was?“ im Deutschen. Ursprung ist wahrscheinlich das französische „hein?“, das dem „eh?“ in Aussprache und Bedeutung ähnelt.
Um dich an einer unserer Partnerhochschulen zu bewerben, brauchst du mindestens Englischkenntnisse auf dem Level B2. Dein Englisch kannst du bei TUDIAS aufpolieren, z.B. im Kurs zur Vorbereitung von Auslandsaufenthalten. Wenn du dich für die Polytechnique Montréal (siehe Kooperationen) in Québec interessierst, brauchst du zusätzlich B1 in Französisch. Auch Französisch gibt es bei TUDIAS, oder z.B. an der VHS.
Wusstest Du schon, dass ....?
- sich unter unserer Partnerstadt Montréal die größte Untergrundstadt der Welt befindet? Mit einem über 32 km langen Netzwerk von Fußgängertunneln und Ladenpassagen verbindet Montréal souterrain unter anderem Einkaufszentren, U-Bahn-Stationen, die Universitäten, Hotels, ein Eishockeystadion sowie einen großen Teil der Büro- und Wohngebäude. So kann man vor den bis zu -37°C kalten, schneereichen Wintern unter die Erde fliehen.
- man fast überall in Kanada die Nordlichter sehen kann? Am aktivsten sind die wehenden Schleier aus Licht im dünn besiedelten Norden, wo sie den Großteil des Jahres beobachtet werden können. Aber auch in Kanadas Süden stehen die Chancen nicht schlecht, vor allem in klaren Winternächten und an Orten mit wenig Lichtverschmutzung.
- in Kanada rote Stühle die schönsten Naturspots markieren? Das Ganze begann als Werbeaktion für wenig bekannte tolle Aussichten und erfreute sich großer Beliebtheit. Mittlerweile stehen über 400 Stuhlpaare in Nationalparks im ganzen Land. Manche sind leicht zu finden, andere brauchen mehr Abenteurersinn, aber eine Wanderung (oder Kanufahrt) ist in fast jedem Fall nötig. Als Belohnung für die Anstrengung kann man sich entspannt hinsetzen und die Umgebung genießen.
- Kanada die weltweit am höchsten gebildete Bevölkerung hat? Zu diesem Schluss kamen verschiedene Untersuchungen u.a. der OECD, die vor allem den Grad der universitären Bildung unter die Lupe nahmen. 2022 hatten 63% der Kanadier:innen zwischen 25 und 64 einen Universitätsabschluss – in Deutschland hingegen nur 33%.
- Kanada das größte Dorf der Welt ist? Als die französischen Seefahrer um Jacques Cartier 1535 im heutigen Québec auf die einheimischen Irokesen trafen, wurden sie zu deren kanata (Dorf) eingeladen. Cartier bezeichnete später die Dorfumgebung als Kanada, was europäische Landkarten mit der Zeit für die ganze Region übernahmen. Als sich 1867 mehrere Kolonien zusammenschlossen, wurden auch Namen wie Borealia (Nordland), Ursalia (Bärenland) oder Superior vorgeschlagen, aber „Kanada“ war bereits etabliert.
- 60-80% aller Eisbären in Kanada leben? Der Großteil lebt in der nördlichen Provinz Nunavut (Inuit-Sprache für „Unser Land“), das ein Fünftel der Landesfläche ausmacht und die meisten arktischen Inseln Kanadas umfasst. Aber auch die südliche Pazifikküste hat ihre eigenen weißen Bären – hier lebt im Regenwald der Geisterbär, Inspiration für viele lokale Mythen und Legenden.
Kooperationen mit Universitäten in Kanada
Eine Übersicht über alle Kooperationen der TU Dresden gibt es in unserer Datenbank. Dort kannst du auch Erfahrungsberichte bisheriger Austauschstudierender anschauen. Es lohnt sich außerdem oft, in der eigenen Fakultät Professor:innen zu fragen, die direkte Kontakte zur gewünschten Partneruni haben. Die Ansprechpartner:innen und Bewerbungsfristen für deine Fakultät findest du hier.
Unsere Partneruniversitäten in Kanada
- Kooperation über TUDweltweit
- University of Alberta in Edmonton – fächerübergreifend, zahlreiche Studiengänge verfügbar
- Polytechnique Montréal – Fokus Ingenieurwissenschaften, für MINT-Studierende
- Kooperation über Erasmus+
- University of British Columbia bei Vancouver – Chemie und Lebensmittelchemie
Don't miss...
Im Banff National Park gibt es Kanada wie aus dem Bilderbuch – türkise Gletscherseen, Nadelwälder, Schluchten mit wilden Flüssen und die Rocky Mountains im Hintergrund. Am nördlichen Ende des Parks liegt das Columbia-Eisfeld, eine der größten Eisflächen außerhalb des Polarkreises und Nährgebiet von acht Gletschern. Ein Besuch des Nationalparks lohnt sich zu jeder Jahreszeit. Im Winter kannst du auch gefrorene Wasserfälle und einen tollen Sternenhimmel – oft mit Polarlichtern – bestaunen.
Die Niagarafälle gehören zu den wasserreichsten und beeindruckendsten Wasserfällen der Welt. Sie befinden sich genau auf der Grenze zwischen Kanada und den USA – und in der Nähe (für kanadische Verhältnisse) unserer Partnerstadt Montréal. Geheimtipp für spektakuläre Aussichten auf die Fälle ohne Menschenmassen: Niagara Parks Power Station. Im ehemaligen Kraftwerk gibt es auch viel Spannendes zur Geschichte und Funktionsweise der Stromerzeugung mit Wasserkraft zu erfahren.
Vancouver Island. Dick mit Moos und Farnen überwuchert stehen die uralten Bäume des gemäßigten Regenwalds im Pacific Rim National Park und sind auf jeden Fall einen Wanderausflug wert. Wie wäre es mit einem Stück des West Coast Trails, der nicht nur durch den Wald, sondern auch an Steilküste und Sandstränden entlangführt? Vancouver Island ist außerdem ein toller Spot für die Walbeobachtung. Im März und April ziehen tausende Grauwale an der Westküste entlang nach Norden, während sich an der Ostküste von April bis Oktober Orcas tummeln.
Salmon’n’Bannock. Das einzige indigene Restaurant von Vancouver bietet Spezialitäten aus lokalen und traditionellen Zutaten wie wildem Lachs, Bison und Wildreis, die seit vielen Generationen von den First Nations verwendet werden. Fast bei allen Gerichten dabei ist Bannock, ein traditionell über dem Feuer gebratenes Brot. Und gibt es ein Gericht, das mehr nach Kanada klingt als geräuchterter Wildlachs, glasiert mit Ahornsirup?
Lasst uns kochen...
Die kanadischste Zutat überhaupt ist sicherlich der Ahornsirup. Er ist so wichtig, dass Kanada eine strategische Reserve aufgebaut hat, in der bis zu 44 Millionen Liter gelagert werden können, um Ernteschwankungen auszugleichen. So viel Ahornsirup ist natürlich wertvoll – 2011/12 wurde die Reserve Ziel des teuersten Raubs der kanadischen Geschichte.
Ahornsirup wird gern auf Pancakes und Waffeln gegessen, passt aber auch zu Rührei, Vanilleeis, Frühstücksspeck und vielem mehr. Wenn zu Frühlingsbeginn der Saft geerntet und in den Zuckerhütten eingekocht wird, gibt es eine besondere Spezialität: Maple taffy / Tire sur la neige. Kochender dicker Ahornsirup wird auf Schnee gegossen, auf einen Stiel gerollt, wenn er anfängt, auszuhärten, und noch warm und klebrig vernascht.
Im Allgemeinen ist die kanadische Küche der US-amerikanischen ähnlich und durch die Einwanderung aus aller Welt auch sehr international. Dabei kann Kanada ein paar Rekorde abgreifen: Nirgends sonst werden pro Kopf so viele Donuts und so viel Mac and Cheese verzehrt. Außerdem, wer hätte es gedacht - Pizza Hawaii wurde in Kanada erfunden.
Eine Erwähnung wert ist auch das alkoholische Nationalgetränk Caesar. Dieser Cocktail ähnelt einem Bloody Mary, nur dass die Basis aus Clamato besteht, einem Mix von Tomatensaft und Muschelfond. Klingt komisch, gibt aber eine extra herzhafte Note, die mit Tabasco, Bacon, Gewürzgurken und ähnlichem noch verfeinert werden kann.
Rezept: Poutine
Die Entstehungslegende des kanadischen Nationalgerichts geht wie folgt: Ein Kunde kommt im Québec der 50er Jahre in ein Lokal und bittet den Koch, ihm Käse und Soße auf die angefangene Pommestüte zu kippen. Kommentar des Kochs: „Ça va faire une maudite poutine (das wird eine Riesensauerei)!“. Geschmeckt hat es aber anscheinend, denn mittlerweile ist Poutine im ganzen Land beliebt, mit Variationen von Street Food bis Gourmetküche. Grundzutaten sind immer Pommes, quietschiger Käsebruch aus der Cheddar-Herstellung und braune Bratensoße.
Zutaten:
- 12 mittelgroße festkochende Kartoffeln (oder Pommes aus der Tüte)
- 500 g Käse – Mozzarella (gerieben aus der Tüte oder in Stücke gerupft) oder Cheddar
- 2 Schalotten
- 2 Knoblauchzehen
- 1 l Rinderbrühe
- 4 TL Worcestershiresauce
- 60 g Butter
- 60 g Mehl
- Salz & Pfeffer
- Frittieröl
- Außerdem brauchst du einen Holzspieß oder ein Frittier-Thermometer
Zubereitung:
- Kartoffeln schälen, abwaschen und in dicke Stifte schneiden.
- Käse aus dem Kühlschrank nehmen, damit er aufwärmen kann. Wenn nötig, in Stücke schneiden oder rupfen.
- Schalotten und Knoblauchzehen schälen, kleinschneiden, und in einem Topf mit etwas Öl kurz anbraten. Mit Rinderbrühe und Worcestershiresauce aufgießen und aufkochen.
- In einem kleinen Topf Butter schmelzen, Mehl dazugeben und zu einer Mehlschwitze verrühren. Dann gleichmäßig unter die Bratensoße rühren. Soße mit Salz und Pfeffer abschmecken und bei schwacher Hitze 10 min köcheln lassen.
- Einen Topf ca. zur Hälfte mit Frittieröl füllen und erhitzen. Die Temperatur soll 170°C erreichen – wenn du den Holzspieß ins Fett hältst, bilden sich bei dieser Temperatur kleine Bläschen. Nach Erreichen der Temperatur auf mittlere Hitze stellen. Pommes vorsichtig mit Zange / Sieb ins heiße Öl geben. Herausnehmen, wenn sie die gewünschte Bräune haben. Auf einem mit Küchenpapier belegten Rost abtropfen lassen und salzen.
- Erst kurz vor dem Essen gibst du den Käse auf die Pommes und gießt Bratensoße darüber. So bleiben die Pommes knusprig. Guten Appetit!
(Vielen Dank an essen-und-trinken.de!)
Kontakt und weitere Ansprechpersonen
Habt ihr ganz tolle Erlebnisse in Kanada gehabt? Habt ihr Tipps für Orte und Dinge, die man nicht missen sollte? Gern teilen wir auch eure Erfahrungen entweder hier, bei Facebook oder auch, wenn ihr Lust habt, in einer digitalen Infoveranstaltung mit anderen TUD Studierenden. Meldet euch bei uns:
Beratung zum Studium im Ausland
NameFrau Federica Serra
Infocenter / TUD weltweit: Amerika, Australien und UK / PROMOS
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Sprechzeiten:
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Bitte im SCS (FOE UG) anmelden.
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Keine Sprechzeit am 12. Dezember 2024: wir sind beim EUTOPIA International Day. Kommen Sie uns gern besuchen! (Foyer FOE, Eingang Mommsenstraße)
Ihr möchtet euch aus erster Hand informieren?
Ihr wollt mehr über Kanada erfahren? Fragt unsere Regionalbotschafter:innen, die als Alumni der TUD in vielen Ländern der Welt aktiv sind und euch gerne Tipps und Hinweise für euren Aufenthalt geben können.
Kontaktieren ist ganz einfach: Auf der interaktiven Weltkarte zeigen Markierungspunkte die Städte an, in denen die Regionalbotschafter:innen leben. Zu jeder Person ist ein Kurzprofil mit Kontaktinformationen hinterlegt.
Partnerländer Archiv
Habt ihr ein Partnerland verpasst? Kein Problem! Hier sammeln wir alle Seiten der Vormonate für euch zum Nachlesen.
November 2024: Slowakei
Juli 2024: Kenia
Juni 2024: Italien
Mai 2024: Japan
April 2024: Polen
Februar 2024: Argentinien
Januar 2024: Finnland
Dezember 2023: Südafrika
November 2023: Griechenland
Oktober 2023: Belgien
Juli 2023: Kolumbien
Juni 2023: Slowenien
Mai 2023: Israel
April 2023: Lettland
Februar 2023: Australien
Januar 2023: Kroatien
Dezember 2022: Indonesien
November 2022: Bulgarien
Oktober 2022: Chile
Juli 2022: Dänemark
Juni 2022: Thailand
Mai 2022: Ukraine
April 2022: Portugal
Februar 2022: Volksrepublik China
Januar 2022: Island
November 2021: Rumänien
Oktober 2021: Mexiko
Juli 2021: Schweden
Juni 2021: Taiwan
Mai 2021: Niederlande
April 2021: Vietnam
Februar 2021: Tschechien
Januar 2021: Brasilien
Dezember 2020: Österreich
November 2020: Indien
Oktober 2020: Estland
Juli 2020: Südkorea
Juni 2020: Ungarn