Zukunftslabor 4
"Was bedeutet (uns) Universitätskultur?"
Montag, 19. April 2021, 13:00 – 17:00 Uhr
Die TU Dresden hat als erste deutsche Universität ein eigenes Prorektorat für Universitätskultur geschaffen und damit die Bedeutung des Themas für die Hochschule unterstrichen. Doch was verstehen wir unter Universitätskultur? Ausgehend von dieser Fragestellung werden im vierten Zukunftslabor viele Facetten rund um das Thema diskutiert: vom grünen und gesunden über den partizipativen und diversen bis zum kulturellen und verantwortungsvollen Campus.
Programm
12:50 Uhr | „Einlass“ |
13:00 Uhr | Organisatorische Hinweise und „Spielregeln“ |
13:15 Uhr | Begrüßung Prof.in Ursula M. Staudinger |
13:20 Uhr |
Impulsvortrag |
13:45 Uhr | 1. Durchlauf |
14:45 Uhr | Pause |
15:00 Uhr | 2. Durchlauf |
16:00 Uhr | Pause |
16:15 Uhr | Einführung zum Rundgang durch die Ergebnisgalerie |
16:20 Uhr |
Rundgang durch die Ergebnisgalerie und |
16:50 Uhr |
Verabschiedung und Ausblick |
Themenzirkel
Themenzirkel 1 - Ökologische Nachhaltigkeit
Wie entwickeln wir die TU Dresden zu einer ökologisch nachhaltigen Einrichtung?
Als zivile Akteurin trägt die TU Dresden Verantwortung für die wissenschaftliche Reflexion von Transformationsprozessen mit gesamtgesellschaftlicher Bedeutung und unterstützt diese durch die Entwicklung und Umsetzung innovativer Lösungsansätze. Mit einem zertifizierten Umweltmanagement, exzellenten Forschungstätigkeiten im Bereich Umwelt- und Klimaschutz sowie dem jüngst eingerichteten Team für ökologische Nachhaltigkeit setzt sich die TU Dresden mit den institutionellen und gesellschaftlichen Herausforderungen des Klimawandels auseinander. Zur Umsetzung eines wirksamen Klima- und Umweltschutzes auf dem Campus bedarf es darüber hinaus einer gesamtuniversitären Verankerung der Thematik. Wie können wir im Bewusstsein unserer Vorbildfunktion die ökologische Nachhaltigkeit in alle Funktions- und Tätigkeitsbereiche der TU Dresden integrieren? Welche Ideen haben Sie für eine zu entwickelnde Nachhaltigkeitsstrategie? Welche Bedeutung hat in diesem Kontext persönliches Engagement und wie kann dieses gefördert werden?
Moderation: Prof. Stefan Gumhold, Kristin Fiedler
Themenzirkel 2 - Mobilitätsstrategie
Welchen Weg gehen wir zu nachhaltiger Mobilität auf dem Campus und darüber hinaus?
Mobilität ist eine zentrale Voraussetzung global vernetzter Forschung und Lehre und zugleich ein zentrales Handlungsfeld nachhaltiger Entwicklung. Es geht um Teilhabe sowie um die Erreichbarkeit relevanter Ziele für Personen und Güter, für alle Menschen in allen Generationen und Regionen. Steigende Mobilität jedoch belastet die Umwelt immer stärker. Doch welche Formen nachhaltiger Mobilität gibt es? Die Mobilitätsvision der TU Dresden sieht einen sehr gut erreichbaren, lebendigen, nachhaltigen und innovativen Campus mit hoher Aufenthaltsqualität vor. Die mit dieser Vision verbundenen neun Ziele wollen wir Ihnen vorstellen und auf dieser Basis mit Ihnen gemeinsam Maßnahmen und Schritte zum Erreichen nachhaltiger Mobilität diskutieren.
Welche Ideen haben Sie, die Mobilität der verschiedenen Personengruppen an der TU Dresden nachhaltiger zu gestalten, und zwar vom und zum Campus, auf dem Campus selbst sowie für Dienstreisen? Wie kann ein solches Konzept umgesetzt werden, welche Personen(-gruppen) sollten einbezogen werden, welche Formate braucht es für die erfolgreiche Umsetzung?
Moderation: Prof.in Regine Gerike, Dr. Michael Krieg
Themenzirkel 3 - Diversität
Wie divers soll unsere Universität sein?
Diversität ist essentiell für Erkenntnisgewinn, Innovation und dauerhafte Exzellenz. Vielfalt auf allen Ebenen zu stärken ist für die TU Dresden Auftrag und erklärtes Ziel zugleich. In einem immer komplexeren Arbeits-, Forschungs- und Studienumfeld gilt es, Chancengerechtigkeit herzustellen und zu sichern sowie alle Potenziale zu nutzen. Handlungsleitend ist für die TU Dresden hierbei die übergeordnete Diversity-Strategie 2030, die mehrdimensionale Perspektiven befördert. Doch wo stehen wir auf diesem Weg einer gelebten Vielfalt? Wie vielfältig sind wir schon, wo müssen wir noch weiterdenken und wo brauchen wir neue Impulse oder Strukturen? Wie divers soll unsere Universität überhaupt sein?
Moderation: Prof.in Anke Langner, Dr.in Cornelia Hähne
Themenzirkel 4 - Partizipation
Wie partizipativ soll unser Campus sein?
Die Beschäftigten der TU Dresden meldeten in einer universitätsweiten Befragung 2019 zurück, dass sie stärker als bisher bei grundlegenden hochschulrelevanten Fragestellungen eingebunden werden wollen. Das Element der Partizipation ist bereits in der Grundbedeutung des Begriffs „Universität“ angelegt, ist damit doch die Gemeinschaft der Lehrenden und Lernenden gemeint. Die Einbindung in Entscheidungsprozesse durch alle Statusgruppen ist per Gesetz und TU-interne Ordnungen vorgesehen. Zudem werden anlass- oder themenbezogen weitere, nicht formalisierte Beteiligungsformate durchgeführt. Doch wie sieht es im Universitätsalltag aus? Kennen Sie Ihre Partizipationsmöglichkeiten – und haben Sie auch die notwendige Zeit, sich in Entscheidungsprozesse einzubringen? Wie erleben Sie die vorhandenen Beteiligungsmöglichkeiten und Ihre Chancen, sich mit Ihren Ideen einbringen zu können? Und wieviel Verantwortung sind Sie für die Weiterentwicklung der TU Dresden zu übernehmen bereit?
Moderation: Marlene Odenbach, Dr. des. Robert Fischer
Themenzirkel 5 - Gesundheitsförderung
Arbeitest Du nur oder lebst Du auch?
Wir wollen an der TU Dresden eine Arbeits- und Studienumgebung schaffen, die in allen Wirkungsbereichen zur Potenzialentfaltung und zum Wohlbefinden der Beschäftigten und Studierenden beiträgt. Der Gesundheitsförderung kommt dabei eine besondere Rolle zu, weil auch wir in unserem universitären Kontext immer wieder körperlichen und psychischen Belastungen begegnen. Darüber hinaus verschwimmt die Grenze zwischen Beruflichem und Privatem zunehmend, mobiles und digitales Arbeiten ist Alltag geworden und bringt neue Herausforderungen für jede und jeden von uns mit sich. Umso wichtiger ist es, die Gesundheit als Ganzes im Blick zu haben, also neben physischen und psychischen Beanspruchungen auch darauf wirkende Aspekte wie den wertschätzenden Umgang miteinander und eine moderne Fehlerkultur einzubeziehen. Arbeit und Leben sollen keinen Widerspruch darstellen.
Wie ist Ihr Blick auf das Gesundheitsmanagement der TU Dresden: Was läuft gut, welche Angebote treffen Ihren Nerv? Und was fehlt Ihnen noch, wo können wir besser werden? Sollte die Universität mehr Verantwortung für das Wohlergehen ihrer Angehörigen übernehmen oder liegt dies in deren Eigenverantwortung?
Moderation: Prof. Andreas Seidler, Maxi Paulus, Jochen Richter
Themenzirkel 6 - gesellschaftliche Verantwortung
Wieviel gesellschaftliche Verantwortung wollen wir als TU Dresden übernehmen?
An den Universitäten gilt das Gebot der Mäßigung und der politischen Neutralität. Zugleich haben Hochschulen einen demokratischen Bildungsauftrag und übernehmen gesellschaftliche Verantwortung. In jüngster Zeit haben gesellschaftspolitische Veränderungen, etwa durch die Pandemiesituation oder auch durch die Ankunft der Geflüchteten seit 2016 in Dresden, eine Diskurskultur befördert, die nicht mehr von Offenheit für die Position des anderen, sondern durch verhärtete Fronten charakterisiert ist. Sollen wir uns als TU Dresden in gesellschaftliche Debatten einbringen? Sollen wir uns als Angehörige der TU Dresden gesellschaftlich engagieren? In welchem Umfang und auf welche Weise können wir dies tun?
Moderation: PD Dr.in Julia Schulze-Wessel, Dr. Tino Schlinzig
Themenzirkel 7 - Kunst & Kultur an der TU
Wie wichtig sind uns Kunst und Kultur an einer Technischen Universität?
Die Verbindung von Kunst und Wissenschaft hat, historisch betrachtet, eine lange Tradition. Auch für das Selbstverständnis der TU Dresden als Bildungseinrichtung spielten kulturelle Aspekte immer eine wichtige Rolle, man denke hier an die Campus-Architektur, die Kunst am Bau, die historischen Lehrsammlungen, die vielfältige Ausstellungstätigkeit oder auch die künstlerischen Ensembles. Kunst und Kultur sind in gesellschaftlichen Diskursen wichtige Mittler, sie öffnen neue Denk- und Diskussionsräume, befördern die Reflexionsfähigkeit und regen an, (scheinbar) Selbstverständliches zu hinterfragen. Kulturelle Einrichtungen und Projekte können zur interdisziplinären Vernetzung innerhalb der Institution beitragen und bieten Schnittstellen für einen Dialog mit der Stadtgesellschaft und weiteren Akteur:innen.
Wie können wir dieses Potenzial nutzen, um unsere Universität zu einem interdisziplinären, integrativen Raum des kritischen Diskurses weiterzuentwickeln? Wie können die künstlerischen Einrichtungen und Gruppen im Sinne der Universitätskultur und einer TUD universitas diese Transferleistung erbringen? Wo sehen wir die Potenziale von Kunst und Kultur an einer technischen Universität, auch im Austausch mit Lehre und Forschung?
Moderation: Prof.in Kerstin Schankweiler, Kirsten Vincenz
Themenzirkel 8 - TU Dresden als Reallabor
Was ist eigentlich unter TU Dresden als Reallabor zu verstehen?
Wir brauchen gesellschaftlich neue Routinen, wenn wir uns den Herausforderungen der Zukunft etwa mit Blick auf nachhaltige Entwicklung, Transformation und Inklusion stellen möchten. Zunehmend werden diese lokalen wie globalen gesellschaftlichen Fragen in sogenannten Reallaboren bearbeitet, also in einem experimentellen Setting, in dem Wissenschaft und Zivilgesellschaft transdisziplinär zusammenarbeiten und gegenseitig voneinander lernen. Es entstehen Open Future Labs und Citizen Science-Projekte, Programme wie das neue Europäische Bauhaus werden aufgelegt, um innovative Wege der Forschung zu beschreiten und gemeinschaftlich Lösungen für komplexe gesellschaftliche Problemlagen zu finden. Können wir als Universität im Dresdener Stadtkontext solche Reallabore entwickeln? Welche Formate sind nötig, um die Bedarfe aus der Stadtgesellschaft aufzunehmen, tragfähige Netzwerke und Strukturen zu bilden und gemeinsam Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft zu entwickeln?
Moderation: Prof.in Melanie Humann, Marie Neumann
Die Zukunftslabore 2021 werden gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Freistaat Sachsen im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern.