Partnerland des Monats: Kenia
Karibu Kenya, willkommen in Kenia! Das Land an der Küste Ostafrikas ist bekannt für seine tolle Natur und Tierwelt. Löwen, Elefanten und Co. streifen in den zahlreichen Nationalparks und Reservaten durch die Savanne. Außerdem gibt es in Kenia eine neue TU-Partneruni – die zweite auf dem afrikanischen Kontinent. Hier erwartet dich kein typisches Erasmusparty-Leben, stattdessen kannst du komplett in den kenianischen Alltag eintauchen, mit gastfreundlichen Menschen und einer wilden Mischung aus Moderne und Tradition.
Mit der Aktion "Partnerland des Monats" wollen wir den Scheinwerfer ein bisschen auf die Länder, Regionen und Partneruniversitäten der TU Dresden richten, die unseren Studierenden nicht unbedingt als erstes für ein Auslandssemester in den Sinn kommen.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Zahlen und Fakten zu Kenia
Hauptstadt: Nairobi
Einwohner: 51,5 Millionen
Amtssprache: Swahili und Englisch
Nationalfeiertag: Jamhuri-Tag am 12. Dezember (Tag der Republik)
Währung: Kenia-Schilling (kurz KSh oder Sh); 1€ = KSh 141/67 (141 Schilling, 67 Cent)
Weitere Zahlen, Fakten und Infos findet ihr natürlich auf Wikipedia, bei den DAAD-Länderinformationen, auf den Seiten des Auswärtigen Amts oder z.B. bei wikivoyage.
Kleiner Sprachkurs Swahili (auch Kiswahili oder Suaheli genannt)
- Hallo – Jambo
- Wie geht es dir? – Habari gani? Antwort: Gut – nzuri
- Wie heißt du? – Jina lako ni nani?
- Immer mit der Ruhe – Pole pole
- Okay – Sawa
- Bitte sehr / willkommen – Karibu
- (Vielen) Dank – Asante (sana)
- Auf Wiedersehen – Kwa heri (an eine Person) / Kwa herini (an mehrere)
Kenia ist ein vielsprachiges Land. Wie im Großteil Afrikas korrespondieren auch hier die zu Kolonialzeiten gezogenen Landesgrenzen nicht mit kulturellen und sprachlichen Grenzen. Jede:r Kenianer:in gehört zu einem der über 40 Stämme, die ihre eigenen Gebiete, Gepflogenheiten und Sprachen haben. Als Verkehrssprache zwischen Menschen verschiedener ethnischer Hintergründe wird meist Swahili benutzt.
Swahili gehört zu den Bantusprachen, der Sprachfamilie, die in Afrika südlich der Sahara am weitesten verbreitet ist. Es kommt ursprünglich von der Küste Ostafrikas und wird heute von ca. 200 Millionen Menschen gesprochen, meist als Zweitsprache. Damit ist es die größte von Afrikas über 2.000 Sprachen. Swahili ist unter den ersten afrikanischen Sprachen, für die Sprachtechnologie-Anwendungen wie Rechtschreibprüfung und maschinelle Übersetzung entwickelt wurden.
Für offizielle Zwecke wird in Kenia meist Englisch verwendet, so auch an den Universitäten. Die Kurse an unserer Partneruniversität finden komplett auf Englisch statt, sodass du auch ohne Swahilikenntnisse in Kenia studieren kannst. Bei TUDIAS kannst du dein Englisch aufpolieren, z.B. im Kurs zur Vorbereitung von Auslandsaufenthalten.
Etwas Swahili zu lernen ist natürlich trotzdem eine gute Idee und bringt dir einen großen Sympathie-Bonus. Ein paar Wörter kennst du auch schon, z.B. safari (Reise) oder jenga (bauen). Es gibt einige Online-Ressourcen für Swahili, z.B. Kiswahili-Kurs.com (kostenlos) oder Swahilipod101 (relativ günstig). Auch bei Duolingo kannst du reinschnuppern.
Wusstest Du schon, dass ....?
- Kenia den olympischen Mittel- und Langstreckenlauf dominiert? Regelmäßig liegen kenianische Athlet:innen auf den vordersten Plätzen. Im Männer-Hindernislauf gingen sogar sämtliche Goldmedaillen von 1984 bis 2016 an Kenia, neun Olympiaden in Folge! Die Mehrheit der Läufer:innen gehört zum Stamm der Kalenjin, die oft auffallend groß und schlank sind – gute körperliche Voraussetzungen. Die Höhenlage ihrer Heimat in Westkenia sorgt für perfekte Trainingsbedingungen. Und nicht zuletzt ist das Laufen eine rare Karriereoption neben dem Ackerbau.
- Nairobi die weltweit einzige Hauptstadt mit Nationalpark ist? Die Skyline der Stadt ist im Hintergrund der Savannenlandschaft des Nairobi National Parks zu sehen, der nur sieben Kilometer entfernt vom Stadtzentrum beginnt. Obwohl der Park vergleichsweise klein ist, enthält er eine große Vielfalt wilder Tiere und ist besonders für Löwen und Nashörner bekannt. Leider stellt die expandierende Stadt auch eine Bedrohung für den Lebensraum der Tiere dar.
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in Kenia Strom zu über 70% aus erneuerbaren Energien erzeugt wird? Wasserkraft und Geothermie sind die Hauptquellen. Für letzteres ist die Lage Kenias am Ostafrikanischen Grabenbruch sehr günstig, da das Auseinanderdriften der tektonischen Platten quasi unbegrenzt Energie liefern kann. Außerdem steht in Kenia der größte Windpark Afrikas. Dort, wo der Anschluss zum Stromnetz fehlt, verhilft man sich ebenfalls mit grünen Lösungen – mobile Solarpanele sind weitverbreitet.
- in Kenia Religion einen hohen Stellenwert im Alltag einnimmt? Ca. 85% der Bevölkerung sind christlich – regelmäßiger Kirchgang selbstverständlich. Vor allem in den Küstenregionen ist auch der Islam verbreitet, mit ca. 10%. Traditionelle afrikanische Spiritualität besteht am stärksten bei den Volksgruppen, die ihre traditionelle Lebensweise behalten haben, oder in Mischform mit dem Christentum.
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Kenia vielleicht nicht mehr lange existieren wird? Das Land ist Teil der Ostafrikanischen Gemeinschaft, einer Wirtschaftsorganisation aus mittlerweile acht Ländern, die langfristig den Zusammenschluss zu einem einzigen Staat anstreben. Die geplante Ostafrikanische Föderation wäre eines der größten Länder der Welt: Nach Fläche das siebtgrößte, und nach Einwohnerzahl auf Platz 3 hinter China und Indien.
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Hakuna matata aus „Der König der Löwen“ von einem kenianischen Tourguide stammt? Das Filmteam reiste 1991 nach Kenia, um sich von Landschaft und Tierwelt inspirieren zu lassen und schnappte dort die Swahili-Phrase auf. Hakuna matata (keine Sorgen / Probleme) wird oft verwendet, um Tourist:innen zu versichern, dass sie in Kenia an einem sicheren Ort sind. Auch viele Namen im „König der Löwen“ sind Swahili-Wörter, z.B. simba (Löwe), pumbaa (naiv, albern) und rafiki (Freund).
Kooperationen mit Universitäten in Kenia
Eine Übersicht über alle Kooperationen der TU Dresden findest du in unserer Datenbank. Um dir einen Eindruck der Partnerunis zu verschaffen, kannst du dir dort auch Erfahrungsberichte bisheriger Austauschstudierender anschauen. Es lohnt sich oft, in der eigenen Fakultät Professor:innen zu fragen, die direkte Kontakte zur gewünschten Partneruni haben. Die Ansprechpartner:innen und Bewerbungsfristen für deine Fakultät findest du hier.
Unsere kenianische Partneruniversität: University of Embu
- Die University of Embu ist eine tolle Wahl, wenn du im Auslandssemester einer anderen Kultur sehr nahe kommen und viele einheimische Kontakte knüpfen willst. Ausländische Studierende sind die Ausnahme. Wohnheim, Mensa, Hörsäle und die Treffpunkte diverser Sport- und Freizeitgruppen liegen direkt beieinander auf dem Campus etwas außerhalb der Stadt. Perfekt für ein reges Studileben mit wenig Barrieren zwischen dir und den Kenianer:innen.
- Embu liegt an den Hängen des Mount-Kenya-Bergmassivs, nach dem das Land benannt ist. In der Provinzhauptstadt des Embu County, Gebiet des Aembu-Stamms, leben ca. 65.000 Menschen. Die Studierenden der Uni kommen aber aus allen Ecken Kenias. Wer denkt, dass es in Afrika immer heiß ist, irrt – in Embu herrschen ganzjährlich angenehme 20°C Durchschnittstemperatur. Die Stadt ist für ihre Jacarandabäume bekannt, die im Herbst für ein violettes Blütenmeer sorgen.
Don't miss...
Nationalpark Mount Kenya. Ganz in der Nähe unserer Partnerstadt befindet sich das zweithöchste Bergmassiv Afrikas. Nur 20 km vom Äquator entfernt ragt der erloschene Vulkan 5.199 m in die Höhe, die höchsten Gipfel sind von Schnee und Gletschern bedeckt. Dadurch ist an den Bergflanken eine einzigartige Flora entstanden, unter anderem mit Nebel- und Bambuswäldern. Man kann den Berg in einer mehrtägigen Tour besteigen, bei weniger Geld- oder Fitnessreserven lohnen sich aber auch Tagesausflüge, günstig z.B. bei Castle Forest Lodge (ein Guide ist aufgrund der Wildtiere nötig).
Im Frauendorf von Umoja sind Männer nur zu Besuch erlaubt. Gegründet wurde das Dorf von Frauen aus dem Samburu-Volk, die vor Gewalt oder Zwangsheirat in ihren Dörfern flüchteten. Heute ist es Zufluchtsort, Zentrum für Frauenrechts-Aktivismus, und gleichzeitig ein guter Ort, um mehr über die Samburu-Kultur zu erfahren. Die Frauen bieten Touren durch ihr Dorf an, führen traditionelle Tänze auf und verkaufen farbenfrohen handgemachten Glasperlenschmuck.
Märkte und Street Food. Kleine Stände findet man in Kenia wie Sand am Meer und an denen gibt es viel zu entdecken, von Nyama choma (Grillfleisch) über Viazi karai (würzig frittierte Kartoffeln) bis zu Samosas (Teigtaschen indischen Ursprungs, aber mit afrikanischem Touch). Sehr lecker ist auch das frische Obst, z.B. Mango mit Chilisalz, Bananen, Ananas oder Kokosnüsse.
Nationalpark-Safari. Mit mehr als 40 Nationalparks und Reservaten gibt es in Kenia keinen Mangel an Gelegenheiten, um die faszinierenden afrikanischen Großtiere von Nahem zu sehen. Besonders beliebt ist die Masai Mara, in der die jährliche Wanderung von Millionen von Gnus und Hunderttausenden Zebras und Antilopen stattfindet. Welchen Park man besucht, ist auch eine Frage des Preises und der Vorlieben – in der Nebensaison gehen lohnt sich.
Lasst uns kochen...
Kenianische Gerichte sind oft nicht unbedingt typisch für Kenia, sondern für ganz Ostafrika. Dennoch gibt es viele regionale Unterschiede – auch, weil die Menschen meist Selbstversorger sind. In Gegenden mit fruchtbarem Ackerland steht viel frisches Gemüse auf dem Speiseplan. Im trockenen Norden des Landes, der sich besser zur Viehhaltung eignet, kommt hingegen mehr Fleisch auf den Tisch. In der reicheren Küstenregion sind die Zutaten und Gerichte besonders vielfältig.
Den Mittelpunkt der kenianischen Küche stellt Ugali dar. Dieser feste Brei aus Maismehl ist Grundnahrungsmittel Nr. 1 und dient zurechtgeknetet auch als Löffel für die Beilagen, denn man isst üblicherweise mit den (gut gewaschenen) Händen. Typische Beilagen für Ugali sind z.B. Bohneneintopf, Kartoffel-Erbsen-Mais-Brei oder Kohlgemüse.
Maharage ya nazi (Kidneybohnen in Kokosmilch)
Dieser herzhafte Bohneneintopf ist ein typisches Gericht der ostafrikanischen Küste. Die hier lebende Swahili-Bevölkerung pflegte über die Jahrhunderte rege Handelsbeziehungen nach Arabien und Indien, was sich in den Gewürzen widerspiegelt. Auch die Verwendung von Kokosnuss (nazi) ist vor allem an der Küste üblich. Zum Eintopf isst man Reis, Ugali oder Chapati-Fladenbrot.
Zutaten:
- 500 g Kidneybohnen aus der Dose
- 1 Zwiebel
- 2 Zehen Knoblauch
- kleines Stück Ingwer (ca. 1 cm) oder 1 TL Ingwerpaste
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1 EL Öl
- 1 TL Salz
- 120 ml passierte Tomaten
- 240 ml Kokosmilch
- 300-400 ml Wasser
- ½ TL Kurkuma
- 1 TL Koriander (Pulver)
- ½ TL Pfeffer
- 2-3 TL frisches Koriandergrün
Zubereitung:
- Wasser aus der Dose Kidneybohnen abgießen.
- Die Zwiebel und das Stück Ingwer fein hacken und die Knoblauchzehen zerpressen.
- Öl in einem Topf auf mittlere Hitze erhitzen. Gehackte Zwiebel hinzugeben und unter Rühren anbraten, bis sie weich und glasig wird.
- Ingwer und Knoblauch zugeben und einige Sekunden mitbraten. Gewürze (außer Koriandergrün) und Tomatenmark hinzufügen. So lange kochen, bis das Tomatenmark dickflüssig und nicht mehr wässrig ist.
- Salz und Bohnen hinzufügen. Gut umrühren. 1 Tasse Wasser hinzugeben und die Bohnen 5 Minuten köcheln lassen.
- Kokosmilch hineingeben und die Maharage weitere 5 Minuten köcheln lassen.
- Gehackten Koriander dazugeben, gut vermischen und heiß servieren. Ufurahie chakula chako!
(Vielen Dank an mayuris-jikoni.com!)
Kontakt und weitere Ansprechpersonen
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