Partnerland des Monats: Volksrepublik China
Pünktlich zu Beginn des Jahres des Wassertigers richten wir unseren Blick im Februar gen Osten - nach China! Das Neujahrsfest gilt als wichtigster chinesischer Feiertag, obwohl es eher eine Feierwoche ist. Auch sonst ist das Land reich an Traditionen und Geschichte, deren Spuren sich in vielen Teilen Ostasiens widerspiegeln. Als wichtige Wirtschaftsmacht kommt dem Land mit der größten Weltbevölkerung zudem eine bedeutsame globale Rolle zu. Ein paar Eindrücke der unglaublich vielfältigen Volksrepublik möchten wir euch an dieser Stelle näherbringen.
Mit der Aktion "Partnerland des Monats" wollen wir den Scheinwerfer ein bisschen auf die Länder, Regionen und Partneruniversitäten der TU Dresden richten, die unseren Studierenden nicht unbedingt als erstes für ein Auslandssemester in den Sinn kommen.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Zahlen und Fakten zu China
Hauptstadt: Peking
Einwohner: 1.411.780.000 (2020)
Amtssprache: Hochchinesisch (Mandarin) und offiziell anerkannte Regionalsprachen
Nationalfeiertag: 1. Oktober (Gründung der Volksrepublik China)
Währung: Renminbi / Yuan (元), 1 Euro = 7,19 Yuan
Weitere Zahlen und Fakten findet ihr natürlich auf den Seiten des Auswärtigen Amts, auf wikipedia, bei den DAAD-Länderinformationen oder z.B. auf China.org.
Kleiner Sprachexkurs:
- Hallo - 你好 Nǐ hǎo
- Wie geht's? - 你好吗? Nǐ hǎo ma?
- Mein Name ist ... - 我姓 ... Wǒ xìng ...
- Wie viel kostet das? - 多少钱? Duō shao qián?
- Danke - 谢谢 Xièxie
- Tschüss - 再见 Zàijiàn
In China werden über 300 verschiedene Dialekte und Sprachen gesprochen - seit den 1980er Jahren ist Hochchinesisch (Mandarin) die Amtssprache, die im ganzen Land gelehrt wird. Englisch ist lediglich in größeren Städten bei jüngeren Leuten verbreitet.
Die chinesische Schrift ist eine der ältesten der Welt, erste Zeugnisse finden sich eingeritzt in sogenannten Knochenorakeln um 1600 bis 1000 v. Chr. Sie ist die einzige Schrift des Altertums, die heute noch in Gebrauch ist. Wer die Zeichen nicht lesen kann, dem hilft die lateinische Umschrift, genannt Pinyin, welche die Laute transkribiert.
Das Gerücht hält sich hartnäckig, dass Chinesisch schwer zu lernen sei. Da ist durchaus etwas dran, denn die Schriftzeichen basieren nicht auf der Wiedergabe einheitlicher Laute, sondern beziehen sich auf semantische, also bedeutungsweisende, Elemente, sodass gleichklingende Silben durch verschiedene Zeichen verdeutlicht werden können. So ist es kein Wunder, dass die chinesische Schrift über jede Menge Schriftzeichen verfügt, in der Tat sind es ca. 100.000. ABER: davon sind viele nicht mehr gebräuchlich, sodass sich die meisten Texte auch mit der Kenntnis von 2.500 bis 5.000 Zeichen gut verstehen lassen. Ein weiterer Bonus der Sprache ist die relativ einfache chinesische Grammatik.
Wenn ihr gern mehr über die Sprache wissen oder sie erlernen möchtet, könnt ihr gern bei TUDIAS reinschauen oder Kurse an der Volkshochschule besuchen.
Um sich eingehender mit der VR China beschäftigen zu können, gibt es diverse Förderprogramme und Stipendien, durch die man authentische Eindrücke von Land und Leuten erhalten kann. Stellvertretend seien an dieser Stelle genannt:
Bildungsbrücke MINT (derzeitiger Bewerbungsschluss für die Teilnahme am Programm ab September 2022 ist der 20. Februar 2022).
DAAD-Stipendium Sprache und Praxis in der VR China
Wusstest Du schon, dass ....?
- Lachen ein wichtiges Kommunikationsmittel in China ist? Chinesen lachen oft auch in Situationen, in denen das vielleicht ungewöhnlich oder unpassend erscheint. Es soll zur Entspannung des Diskurses beitragen.
- sehr großer Wert auf Tischmanieren gelegt wird? Während man sich für Schmatzen und Schlürfen nicht genieren muss, sollte man u.a. Wert auf die korrekte Nutzung der Stäbchen legen (nicht senkrecht in den Reis stecken) sowie aufpassen, dass kein Reis in der Schüssel verbleibt. Außerdem sollte man angebotene Speisen oder Getränke nicht ablehnen - das gilt als ignorant.
- Dresden seit 2009 eine Städtepartnerschaft mit China pflegt? Im Mittelalter galt Hangzhou bereits in der Beschreibung von Marco Polo als "großartigste Stadt der Welt" und ist heute ein bedeutendes Wirtschaftszentrum, u.a. mit der Produktion von Grünem Tee und Seide. Auch europäisches Flair findet sich: in einem Vorort der Stadt wurden Teile von Paris nachgebaut, sodass man dort den Eiffelturm und den Arc de Triomphe besichtigen kann.
- in einem Hotel selten ein Zimmer mit der Nummer 4 zu finden sein wird? Die Zahl 4 wird ähnlich wie das chinesische Wort für "Tod" ausgesprochen und gilt daher als Unglückszahl. Ähnlich verhält es sich übrigens mit dem Wort für "Schuh". Da dies ähnlich wie "ungesund/schlecht" ausgesprochen wird, sollte man es vermeiden, in den Neujahrstagen neue Schuhe zu kaufen, um das Glück für das neue Jahr nicht zu verschrecken. Die Farbe Rot hingegen gilt als Glücksbringer.
Kooperationen mit der TU Dresden
Eine Übersicht über alle Kooperationen der TU Dresden, die ihr für den Austausch nutzen könnt, findet ihr in unserer Datenbank. Außerdem lohnt es sich auch oft, in der eigenen Fakultät Professoren zu fragen, die direkte Kontakte zur gewünschten Partneruni haben.
Chinesische Partneruniversitäten der TU Dresden
- Southwestern University of Finance and Economics
- Fakultätskooperation Wirtschaftswissenschaften
- Zhejiang University, TUDweltweit (alle Fakultäten, mit Ausnahme der Medizin)
Don't miss...
Xi'an. Eine der ältesten Städte Chinas, einst Ausgangspunkt der Seidenstraße, ist insbesondere seit 1974 durch den Fund der Terrakotta-Armee berühmt. Die über 7.000 Soldaten aus Ton, die das Grab des ersten Kaisers Chinas bewachen, haben alle eine eigene Uniform und individuelle Gesichtszüge. Auch sehenswert ist das muslimische Viertel in der Stadt mit Moschee und orientalischem Markt.
Huanglong. Eine ganz besondere Atmosphäre strahlt der auch als Weltwunder oder Märchenland bezeichnete Park aus, in dem sich eine Vielzahl von Kalksteinbecken terrassenförmig aneinanderreiht, sodass tausende Pools mit kristallklarem Wasser und atemberaubenden Farben entstehen. Seit 1992 steht das Gebiet auf der Liste der UNESCO Weltkulturerbe. Huanglong bedeutet übrigens goldener Drache - der Name rührt daher, dass die Sinterterassen-Formation aus der Draufsicht wie ein riesiger goldener Drache aussieht, der sich durch den unberührten Wald und die schneebedeckten Gipfel schlängelt.
Die Brücke der Unsterblichen. Im Huangshan-Gebirge, auch bekannt als Yellow Mountains, gibt es die höchstgelegene Brücke der Welt - auf 1320m über dem Meeresspiegel. Bis 1987 überquerten Einheimische den Abgrund über eine Hängekonstruktion - viele stürzten dabei in die Tiefe, daher der Name der Brücke, die mittlerweile sicher für Fußgänger ist. Wer den Mut hat, die Höhenmeter zu überwinden, wird belohnt mit einer spektakulären Aussicht auf die jahrtausendealten, durch Eiszeiten und Wetter geformten, einzigartigen Granitsteinformationen.
Pingyao. Wer China in seiner Ursprünglichkeit erleben will, sollte einen Abstecher nach Pingyao machen - die Stadt hat sich äußerlich seit 700 Jahren kaum verändert und vermittelt mit einer vollständig erhaltenen Stadtmauer und dem mehrstöckigen Marktturm einen hervorragenden Eindruck des historischen Stadtbildes aus der Ming-Zeit.
Zhangjiajie-Nationalpark. Die Assoziation zum Science-Fiction-Film "Avatar" kommt beim Anblick der filigranen Karstpfeiler nicht von ungefähr, sollen diese doch als Inspiration für die Landschaft des fiktiven erdähnlichen Mondes Pandora gedient haben. Weitere Highlights des Parks sind neben Wasserfällen und dichten Urwäldern Karsthöhlen mit einer beeindruckenden Flora und Fauna sowie der Zhangjiajie-Grand-Canyon, den man über eine Hängebrücke mit Glasboden überqueren kann.
Street Food in Peking. Night markets und Food Streets erfreuen sich immer größerer Beliebtheit nicht nur bei Einheimischen, sondern auch bei Besuchern chinesischer Großstädte. Hier könnt ihr abseits von Restaurants günstig typische Snacks bekommen, mutig exotische Speisen probieren und erhaltet einen authentischen Einblick in die chinesische Küche. Schaut z.B. mal auf dem riesigen Wangfujing Food Market vorbei, der 24h geöffnet hat, oder macht einen Abstecher in die Qianmen Food Street, wo sich auch zahlreiche Teehäuser finden und ihr das Wu Yu Tai-Eis mit interessanten Sorten, wie Matcha oder Jasmintee, probieren könnt.
Lasst uns kochen...
Die chinesische Küche ist durch starke regionale Unterschiede geprägt. Laut einem Sprichwort heißt es, im Norden des Landes koche man bevorzugt salzig, im Süden dominieren eher süße Speisen, während der Westen gern sauer isst , liebt man es im Osten dagegen scharf zu essen. Während der Norden zudem mongolische Einflüsse aufweist und viel Getreide auf dem Speiseplan steht, wird im Süden oft Zuckerrohr verwendet.
Sicherlich ist jedem das Gericht "Pekingente" ein Begriff, sonst hat uns die chinesische Küche z.B. mit Tofu und Sojasoße sowie grünem Tee bereichert. Milchprodukte findet man in China eher weniger, was auch daran liegt, dass ein Großteil der Bevölkerung laktoseinteolerant ist. Generell werden in China viele tierische Zutaten verwendet und Fisch und Fleisch stehen oft auf dem Speiseplan. Für Vegetarier empfiehlt sich daher die buddhistische oder daoistische Küche.
Dim Sum
In Spanien findet man Tapas, in Italien Antipasti - China wartet mit Dim Sum auf. Das Gericht findet seinen Ursprung in der kantonesischen Küche, wird aber abgewandelt mittlerweile überall in China gegessen. Der Begriff bedeutet soviel "Häppchen, die das Herz erwärmen" und bezeichnet eine Zwischenmahlzeit oder einen Snack, der je nach Zubereitung zu jeder Tageszeit, vom Frühstück über die Teezeit am Nachmittag bis hin zum Mitternachtsimbiss gegessen werden kann.
Wir widmen uns heute der klassischen Zubereitung und stellen euch Dim Sum "har gau", also Teigtaschen mit Garnelenfüllung, vor.
Zutaten für 4 Portionen
Für den Teig:
200 Weizenstärke (alternativ könnt ihr auch direkt Wan Tan-Blätter kaufen oder 300g fertigen Dumpling-Teig besorgen)
Für die Füllung:
125 g Shrimps
½ Zwiebel
1 Messerspitze frisch geriebener Ingwer
1 EL Sesamöl
Pfeffer aus der Mühle
Salz
6 EL Sojasauce
4 EL Weinessig
Außerdem benötigt ihr einen Dampfgarer
Zubereitung
1. Aus Weizenstärke und etwa 80 ml heißem Wasser einen geschmeidigen, glatten Teig herstellen. Dazu das Wasser in kleinen Mengen dazugeben. Teig dünn ausrollen und ca. 8 –10 cm große Kreise ausstechen.
2. Shrimps säubern und fein hacken. Zwiebelhälfte schälen und ebenfalls klein schneiden. Shrimps mit Zwiebel, Ingwer, Sesamöl, Pfeffer, und Salz gut mischen.
3. Die Füllung in die Mitte der Teigkreise geben. Teigkreise zusammenfalten, fest zudrücken und dabei die Nahtseite abwechselnd ineinander in Falten legen. Es soll dabei so etwas wie eine Zick-Zack Naht entstehen.
4. Dim Sum im Bambuskörbchen über Dampf 10 Minuten garen. Für die Sauce Sojasauce und Weinessige mischen und dazu servieren.
(Danke an EatSmarter! für die Rezeptidee!)
Dies ist nur eine Möglichkeit, wie man Dim Sum zubereiten kann - viele weitere Variationen findet ihr z.B. bei The Spruce Eats!
Tolle visuelle Eindrücke in die chinesische Küche bieten außerdem die Videos von Dianxi Xiaoge - vielleicht ist ja die eine oder andere Inspiration für euch dabei !
Kontakt und weitere Ansprechpersonen
Habt ihr ganz tolle Erlebnisse in China gehabt? Erfolgreich ein Auslandssemester in Peking verbracht, inspirierende kulinarische Erfahrungen gesammelt oder habt ihr Tipps für Orte und Dinge, die man nicht missen sollte? Gern teilen wir auch eure Erfahrungen entweder hier, bei Facebook oder auch, wenn ihr Lust habt, in einer digitalen Infoveranstaltung mit anderen TUD Studierenden. Meldet euch bei uns:
Beratung zum Studium im Ausland
NameFrau Federica Serra
Infocenter / TUD weltweit: Amerika, Australien und UK / PROMOS
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Besuchsadresse:
Fritz Foerster Bau, Büro 156 Mommsenstraße 6
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Sprechzeiten:
- Dienstag:
- 09:30 - 11:30
- 12:30 - 14:30
- Donnerstag:
- 09:30 - 11:30
Bitte im SCS (FOE UG) anmelden.
Telefonische Sprechzeiten:
Keine Sprechzeit am 12. Dezember 2024: wir sind beim EUTOPIA International Day. Kommen Sie uns gern besuchen! (Foyer FOE, Eingang Mommsenstraße)
Ihr möchtet euch aus erster Hand informieren?
Ihr wollt mehr über China erfahren? Fragt unsere Regionalbotschafter, die als Alumni der TUD in vielen Ländern der Welt aktiv sind und euch gerne Tipps und Hinweise für euren Aufenthalt geben können.
Kontaktieren ist ganz einfach: Auf der interaktiven Weltkarte zeigen Markierungspunkte die Städte an, in denen die Regionalbotschafter leben. Zu jedem ist ein Kurzprofil hinterlegt - so könnt ihr unkompliziert mit ihnen in Kontakt treten: https://tu-dresden.de/regionalbotschafter/weltkarte
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Habt ihr ein Partnerland verpasst? Kein Problem! Hier sammeln wir alle Seiten der Vormonate für euch zum Nachlesen:
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