Bisherige Pflanzen der Woche - Der Chinesische Zimtbaum
Der Chinesische Zimtbaum (Cinnamomum aromaticum Nees)
Mit Beginn der Adventszeit ist sie wieder in aller Munde: die Rinde des Zimtbaums. Um den Ursprung des kostbaren ostasiatischen Gewürzes brachten die antiken Gewürzhändler fantasievolle Mythen in Umlauf. Zimt- und Kassiarinde fände man demnach nur in Vogelnestern an unzugänglichen Steilklippen, notierte der griechische Geschichtsschreiber Herodot vor rund 2.500 Jahren. Durch Köder aus schweren Fleischbrocken, die die Vögel in die Nester trügen, würden diese zum Absturz gebracht, woraufhin man die Zimtstangen dann einsammeln könne.
Heutzutage spielen die sagenhaften Vögel für die Zimtgewinnung keine Rolle mehr. Das Gewürz für unsere Weihnachtsplätzchen kommt hauptsächlich von Plantagen in Indonesien, China oder Sri Lanka. Dort schneiden die Arbeiter zweijährige Schösslinge der Zimtbäume, entfernen die Rinde und wickeln diese über Nacht in Matten ein. Bei der dabei einsetzenden Fermentation entwickelt sich das typische Zimtaroma.
Der Chinesische Zimtbaum, auch Zimtkassie genannt, wächst im Tropenhaus des Botanischen Gartens. Die Rinde dieser Art wird im Ganzen weiterverarbeitet und ist daher relativ preisgünstig zu haben. Doch Vorsicht: Ihr vergleichsweise hoher Cumarin-Gehalt kann bei Überdosierung gesundheitliche Probleme hervorrufen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung rät daher, bei hohem Zimtkonsum - wie jetzt zur Weihnachtszeit - lieber auf den hochwertigeren Ceylon-Zimt (Cinnamomum verum J. Presl) zurückzugreifen. Bei dieser Art werden nach der Fermentation nur die inneren Rindenschichten weiterverarbeitet und getrocknet. Da diese sehr dünn sind, bestehen die Ceylon-Zimtstangen aus mehreren Lagen. (KW 49)