Bisherige Pflanzen der Woche - Die Korallenbeere
Symphoricarpos orbitulus Moench
Unsere Pflanze der Woche ist ein Geißblattgewächs (Familie Caprifoliaceae) aus der Gattung der Schneebeeren. Deren bekanntester Vertreter, die Gewöhnliche Schneebeere [Symphoricarpos albus (L.) S.F.Blake var. laevigatus (Fernald) S.F.Blake], wird auch als „Knallerbsenstrauch“ bezeichnet. Wenn man seine weißen Steinfrüchte zerdrückt, platzen sie mit knackendem Geräusch auf.
Das struppige Dickicht der Korallenbeere trägt zurzeit auffällig weinroten Fruchtschmuck. Zu finden ist der sommergrüne, etwa 1 m hohe Strauch in der Nähe der Kübelpflanzenstellfläche im Nordamerikarevier: Sein natürliches Verbreitungsgebiet liegt in den mittleren und östlichen USA.
In der Prärie zählt die Korallenbeere zu den dominierenden Sträuchern. Sowohl unterirdische Ausläufer als auch die bogenförmig überhängenden Zweige, die bei Bodenkontakt an den Knoten Wurzeln bilden, lassen mit der Zeit großflächige Bestände entstehen. Neben dieser vegetativen Vermehrung tragen Samen zur Ausbreitung und Vermehrung bei. Um die Keimruhe zu brechen, muss der Same etwa drei bis vier Monate lang warmen und dann vier bis sechs Monate lang deutlich kühleren Temperaturen ausgesetzt sein.
Unscheinbar sind die gelblich weißen, rosa überlaufenen kleinen Röhrenblüten, die von Juni bis August in dichten achselständigen Büscheln oder kurzen Ähren stehen. Insekten finden darin reichlich Nektar und Pollen. Die fleischigen Steinfrüchte, die das Gehölz vom Herbst bis lange in den Winter hinein zieren, liefern Vögeln und kleinen Säugetieren Nahrung. Für den Menschen sind sie schwach giftig und sollten daher nicht verzehrt werden.
1730 wurde die Korallenbeere erstmals nach Europa eingeführt. Die Art etablierte sich in den Gärten nicht nur wegen der dekorativen Früchte, sondern auch, weil sie robust und anpassungsfähig ist. Sie verträgt Sonne und Halbschatten und wächst auf allen Böden, sogar im Wurzelbereich großer Bäume. Zudem ist sie sehr schnittverträglich und regenerationsfähig.
Wissenschaftler fanden heraus, dass die Korallenbeere eine allelopathische Wirkung hat und andere Pflanzen in Keimung und Entwicklung hemmt. Ob diese Eigenschaft z.B. bei der Unkrautregulierung im Ackerbau genutzt werden kann, wird gerade erforscht.
(KW 51/24)